- Do 18. Apr 2013, 17:41
#1234816
Und zur Verdeutlichung spiegelt man einen ähnlichen Versuch auch beim christlichen Gefolge von König Aelle: als es um eine sinnvolle Strategie zur Verteidigung gegen die Wikinger geht, schieben die Geistlichen für jede denkbare Variante eine religiöse Rechtfertigung vor - und die Invasion ist ganz selbstverständlich eine "Strafe Gottes" oder, je nach Auslegung, auch eine "Versuchung des Satans". Clever.
Bobby hat geschrieben:So wie Ragnars Frau auf die "untreue" Frau reagiert hat, ist doch sicher eines ihrer Kinder auch von einem anderen (dem Bruder). Die ist doch nie und nimmer so verständnisvoll. :lol:Das war ja aber eigentlich genau Sinn und Zweck der Gerichtsszene - zu zeigen, dass die vorherrschend patriarchalische Rechtssprechung letztlich immer zu Gunsten der Männer ausfällt. Und hier hat Lagertha eben die Chance, dieses Blatt zu wenden und sich ihrem eigenem Geschlecht gegenüber solidarisch zu verhalten. Das macht sie im übrigen ja auch noch hervorragend subtil - da sie weiß, dass sie mit emanzipatorischen Vorstellungen kaum auf das Verständnis der schon vorab beeinflussten Masse rechnen kann, greift sie auf die Mythologie ihres Volkes zurück und instrumentalisiert die Legenden gegen die eigenen Urheber.
Und zur Verdeutlichung spiegelt man einen ähnlichen Versuch auch beim christlichen Gefolge von König Aelle: als es um eine sinnvolle Strategie zur Verteidigung gegen die Wikinger geht, schieben die Geistlichen für jede denkbare Variante eine religiöse Rechtfertigung vor - und die Invasion ist ganz selbstverständlich eine "Strafe Gottes" oder, je nach Auslegung, auch eine "Versuchung des Satans". Clever.