Stefan hat geschrieben:ultimateslayer hat geschrieben:
Du bist einfach zu freundlich und verträglich für so ein hartes Pflaster. :lol:
Ey ich bin fast jedes Jahr für die Boardzicke nominiert, ja :evil:

Mein langes, spoilerfreies Review zum Piloten:
TNT spielt sich hier klar in die Big Boys League rauf. Ähnlich wie Theo bin ich natürlich auch voreingenommen, allerdings weniger was das Setting betrifft, sondern vorallem weil ich als HBO Club Putzfrau solche Serien von Natur aus auffresse. Hätte ich die Wahl zwischen Mob City und einer weiteren Southland Staffel, würde ich vermutlich trotzdem zweiteres wählen, aber TNT hat sich mit dem Glücksgriff zumindest ein wenig die Hände reinwaschen können.
Ich habe zwar vor kurzem noch groß herausposaunt, dass die Basic Cable Zensur automatisch etwas negatives bei so einer Show ist, aber zumindest im konkreten Fall von Mob City muss ich doch zurückrudern und zugeben, dass es vielleicht sogar etwas gutes sein könnte. Die Mischung aus der romantisierten Unschuld der Noir Ästhetik und dem erwachsenen und moralisch komplexen Storytelling, das heutiges Fernsehen erlaubt, ist nämlich wirklich unheimlich gut gelungen. Inflationär eingesetzte Fucks und softcore Erotik würden den Effekt vermutlich stark beeinträchtigen und ich bezweifle, dass wir auf HBO nicht ein gewisses Minimum von beidem bekommen hätten. Ob jetzt weil HBO es als Premium Fanservice erwartet, oder weil sich die Autoren und Regisseure durch die Freiheit dazu verleiten lassen, sei dahingestellt. Mob City funktioniert aber ohne das eine oder das andere wunderbar. Die schmutzige Realität des korrputen LA der Nachkriegszeit und der nostalgische Zauber des Genres sind eine tolle Kombination, die Darabont hier grandios ausspielt.
Das gilt allerdings nicht nur ästhetisch, auch die production values von Mob City untermauern meinen Eindruck. TNT hat ja schon bei Southland gezeigt, dass man viele Außenshots für kleines Geld haben kann und auch hier spielt sich mindestens die Hälfte der Folgen auf den dreckigen, verregneten Straßen LAs ab. Damit fühlt sich die Serie auch gleich ein Stück offener als Boardwalk Empire an, dass von der titelgebenden Promenade abgesehen immer ein bisschen eng und überschaubar ist.
Milo "copypaste" Ventimiglia und Jon Bernthal haben ja nicht gerade den besten Ruf, aber ich mochte sie beide schon in ihren früheren TV Rollen sehr gern. Deswegen bin ich auch nicht zu überrascht, dass die beiden hier erstklassige Arbeit leisten. Ich hoffe nur man sieht sie auch öfters gemeinsam. Denn bisher haben die beiden sich kaum eine Szene geteilt. Die Beziehung zwischen ihnen ist für mich einer der großen hooks und ich bin schon sehr gespannt, was ihre gemeinsame Vergangenheit noch so für uns parat hat.
Bei der Gelegenheit muss ich auch noch ein letzten Boardwalk Empire Vergleich aus dem Hut zaubern, denn die Charaktereinführung hat bei Mob City um einiges besser funktioniert und das ohne sich "dumbed down" anzufühlen. Nach Folge 2 habe ich jedenfalls schon einen sehr guten Griff dafür wer die Leute sind, wie sie zueinander stehen und warum mich ihre Vorhaben interessieren sollten. Etwas, womit Boardwalk Empire in den beiden Staffeln, die ich bisher gesehen habe, dauerhaft zu kämpfen hatte.
9/10
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Schockierende sidenote: Bernthal ist nur ein Jahr älter als Ventimiglia (okay, das war das letzte Mal, dass ich den Namen in dem Review schreib).
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Zur
zweiten Folge:
War insgesamt nicht ganz so grandios wie der Pilot, aber immer noch sehr interessant und hat sich auf meiner (brag, brag) tollen, riesigen Leinwand in HD wirklich super gemacht. Ich lieber die Ästhetik echt sehr. Die Musik, das Licht und Schattenspiel (Darabont wird die Feuerzeuge und Streichhölzer auch nach dem Piloten nicht leid :lol: ) und soweiter machen echt eine tolle Atmosphäre. Mit Robert Kneppers Kellner Auftritt am Ende gabs auch einen sehr coolen Showdown. Bin absolut spitz auf die nächsten beiden Folgen.
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