US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von ultimateslayer
#1339736
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Der Blow Out zwischen Rust und Marty war wieder so ein Beispiel für die recht durchschnittliche Geschichte. Es war doch schon vom Piloten an so klar, dass es genau dahin gehen wird. Und zwischendurch hab ich gehofft, das irgendwas überraschendes kommt, aber letztlich hat es sich so abgespielt wie man erwarten konnte. Versteht mich nicht falsch, es war saucool zuzuschauen wie Woody Harrelson und Matthew McConaughey die Scheiße aus sich rausprügeln, aber irgendwie hatte ich doch ein bisschen was Interessanteres erhofft.
Im Vergleich zu Episode 4 und 5 die beide extrem spannend waren, war Nr 6 etwas enttäuschend. Auch habe ich das Gefühl, dass der Zeitsprung irgendwie die Spannung aus dem Serienkiller Plot genommen hat. Irgendwie steht nicht mehr wirklich was auf dem Spiel. Wir haben keine Verdächtigen, keine Opfer die uns am Herzen liegen könnten, keinen wirklichen Spannungsbogen. Irgendwie hat sich alles was in den ersten Folgen aufgebaut wurde in Folge 5 in Wohlgefallen aufgelöst
Jetzt kommt ja eh schon der Endspurt, ich werd die nächste Woche aussetzen und mir dann die letzten beiden Folgen nacheinander geben. Mal sehen wo das alles hinführt. Aber ich muss sagen, meine Erwartungen sind relativ niedrig. Ich glaube nicht, dass das alles in einem spektakulären Finale enden wird.
Bevor mich jemand als Meckerziege abstempelt: Ich schau die Serie trotzdem extrem gerne, sie ist nur nicht ganz der Homerun den ich mir erhofft hatte.
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von ultimateslayer
#1343209
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Bin ich froh, dass ich mich in die Serie nicht zu sehr reingesteigert hab. Letzte Woche sind ja extrem viele Essays mit Theorien wie alles zusammen kommen könnte, veröffentlich worden. Gott sei Dank hab ich nichts davon gelesen, sonst wäre ich von dem Finale sicher noch um einiges enttäuschter gewesen. Allerdings war das auch so insgesamt ziemlich underwhelming. Mein Hauptproblem ist, dass man zwar im Grunde weniger eine Serie, als mehr einen XXXL Film gemacht hat, aber die zusätzliche Zeit letztlich ungenutzt blieb. Anstatt eine komplexere, facettenreichere Geschichte zu erzählen hab ich das Gefühl, dass schlussendlichst pro Folge vielleicht 20-30 Minuten relevant waren und der Rest nur Zeitvertreib bis man beim Finale angelangt ist.
Besonders die Art wie man den Kerl letztlich gefunden hat, war einfach extrem unzufriedenstellend. 90% der Ermittlungen waren vollkommen unnötig, letztich hat eine Eingebung von Marty gereicht und der Rest war dann im Grunde das Ende von Schweigen der Lämmer. Wir haben da noch den ganzen Sideplot mit der Kirche und diesem ganzen Kult mit der Maske, dem Yellow King und was weiß ich was allem, was einfach liegen geblieben ist und das finde ich als Zuseher extrem unzufriedenstellend.
Aber auch auf thematischer Ebene, hat Pizzolatto da wirklich nicht sehr sauber gearbeitet. Soviele Symbole und Themen wurden angeschnitten, die alle am Ende keine Rolle spielten, stattdessen sind wir plötzlich in irgendeiner halbgarren Gut vs. Böse Metapher gelandet? What the fuck? Die Flatcircle Sache, mit den ewig wiederholenden Mustern, Gewaltspiralen, die ganze Frauen/Sex Thematik von Marty mit seinen Affairen und seiner Tochter usw, da waren soviele spanennde Ideen drinnen, die letztlich vollkommen irrelevant waren.
Es war trotzdem eine spannende Folge und eine insgesamt sehr interessante Serie, aber definitiv nicht die geniale Supererzählung die ich erhofft hatte. Eine solide Miniserie, mit zwei gigantischen Performances, guter Regie aber nicht HBOs nächster großer Wurf, wenn ihr mich fragt.
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von Kiddow
#1343526
Also, was Ulti anspricht stimmt auf jeden Fall: viele angeschnittene Themen, die man besser hätte verwenden können.

Für mich war aber von Anfang an der Fall, an dem die beiden arbeiten, zweitrangig. Mag blöd klingen, ist aber so. Ich fand das drumherum irgendwie viel interessanter. Die Spannungen zwischen Marty und Rust, die Optik, die Musik. Der großartige 6 Minuten Shot.

Dennoch fand ich die letzte Folge auf gut, bis zur Ausblendung aus der Höhle. Die beiden hätten da unten verbluten sollen. DAS wäre mal ein Ende gewesen. Alles was danach kam, hat mir die Freude am Finale ein wenig versaut.

Ist eine zweite Staffel schon sicher? Ich denke, ich würde dann nach Darstellern entscheiden, ob ich sie gucke oder nicht.
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von ultimateslayer
#1343534
Ist eine zweite Staffel schon sicher? Ich denke, ich würde dann nach Darstellern entscheiden, ob ich sie gucke oder nicht.
Offiziell noch nicht, inoffiziell kannst du aber zu 99% davon ausgehen, da es sehr erfolgreich war und Nic Pizzolatto schon an Season 2 arbeitet. Vielleicht wartet HBO bis sie die neuen Cops haben, bevor sie Season 2 ankündigen, aber kommen wird sie sicher.
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von Sil
#1343583
Ich bin eigentlich zufrieden mit dem Ende. Es gab sicherlich noch mehr Leute die hinter den Verbrechen rund um den Kult und der Kirche stehen, aber diese sind nun nach den Jahren nicht mehr zu fassen, sei es weil sie schlauer waren oder noch bessere Verbindungen haben. Rust und Marty sind einfach zu spät gekommen und haben mit Errol nun gefunden was übrig geblieben ist und ihren guy bekommen, dazu haben Rusts Ermittlungen noch zu Billy Lee Tuttles Tod geführt. Ich kann verstehen das viele nen größeren Twist erwartet haben, der aber meiner Meinung nach, für eine Show die sich so auf die Charaktere und deren Existenzkrise fokussiert, nicht nötig war. Für mich konnte das Finale das hohe Niveau der vorherigen Folgen locker halten und hat so einen schönen Abschluss zu dieser fantastischen Serie geboten.
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von Holzklotz
#1343587
Ich fand das Finale richtig klasse und mir hat das Ende sehr gut gefallen. Inmitten der Düsternis und der Schwärze der Serie als solches, fande ich den entgegengsetzten fast schon hoffnungsvollen Abschluss ziemlich beeindruckend und interessant. Aber genauso wie zurzeit bei How I Met Your Mother und anderen Serien, die zuvor zu Ende gingen, stehe ich Serienenden ziemlich offen gegenüber. Solange sie es nicht offensichtlich an die Wand fahren (*hust* Akte X *hust*), werde ich selten auf kompletter Linie enttäuscht oder werde gar sauer. Hinzu kommt, dass das Internet immer wieder eindrucksvoll dafür sorgt, dass ich mit niedrigen Erwartungen an gut wie alles gehe, vorrausgesetzt ich konsumiere es nicht Day One.
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von Theologe
#1343599
Das war eine richtig starke erste Staffel. Matt McConaughey und Woody Harrelson sind sensationell, der Look der Serie ist fantastisch und die Charaktere unglaublich faszinierend.
An der Story habe ich nichts auszusetzen. Das ist natürlich definitiv nicht story driven, aber ich fand es trotzdem spannend. Man war schlau genug, um uns eben keine Verdächtigen zu geben und eine Ratespiel à la The Killing oder Broadchurch zu veranstalten. Man hat die beiden einfach ihren Job machen lassen.
Die Probleme, die Ultim mit der Serie hatte, kann ich nicht wirklich nachvollziehen und besonders am Ende habe ich nichts auszusetzen. Im Gegenteil, es passte zur Serie, dass man nicht alle Täter bekommen würde.
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von ultimateslayer
#1343600
So, hier meine Antwort auf alles was str1ke so im Quotenthread zu True Detective abgelassen hat:

str1keteam hat geschrieben:
ultimateslayer hat geschrieben:Und zu meinen der Kriminalfall ist nur Beiwerk ist meiner Ansicht nach völliger Blödsinn. Es ist eine Krimiserie, der Plot dreht sich um einen Kriminalfall. Die Charakterstudie gibt dem ganzen mehr Tiefe und die Inszenierung und Darstellung hebt gewisse Aspekte über den Durchschnitt.
Also bei True Detective abstreiten zu wollen, dass es ein stark philosophisch geprägtes Charakterdrama ist, bei dem der Kriminalfall nur erzählerischen Rahmen und Spiegel bildet, um die Entwicklung der beiden Figuren zu beleuchten, ist fast schon loganeske. Pizzolatto hat sich bestimmt nicht zufällig für einen relativ unspektakulären Fall entschieden, an dem der Zuschauer keinerlei emotionales Interesse hat.
Oh come on. Die Ermittlungen machen ein gutes Drittel der Sendezeit aus. Willst du mir wirklich erzählen, dass Pizzolatto bewusst ein drittel seiner Serie uninteressant gemacht hat, nur damit jeder weiß, dass es nicht darum geht. Das ist doch absurd. Dann hätte er sich einfach für ein anderes Setting entscheiden können und die beiden zu Segelkollegen oder Kriegsveteranen oder Teamkollegen in nem Bowlingteam machen können. Oder wenn er umbedingt das Setting beibehalten wollte, aber es ihm nicht um den Fall ginge, warum dann nicht einfach mehrere kleine Kriminalfälle erzählen. Das mag jetzt vielleicht auf den ersten Blick ein komisches Beispiel sein, but hear me out. Brooklyn 99 will in erster Linie eine Comedy sein und es geht vorallem um die interne Charakterdynamik, deswegen dienen die Fälle fast immer nur als Verlängerung des Characterarcs derjenigen Folge. Ähnliches macht zb Greys Anatomy und selbst House hat das oft gemacht. Man kann seine Fälle analog zu den Figuren gestalten, aber das hat Pizzolatto nicht getan. Wenn du über 8 Stunden einen Kriminalfall erzählst, dann sollte das ganze auch irgendwo hinführen. Und so wirkte es einfach nicht. Es gab all die Andeutungen dass es eine viel größere Sache ist, doch letztlich haben die Ermittlungen der ersten 7 Folgen fast keinen Einfluss auf das Ende gehabt. Das ist für mich einfach unzufriedenstellend.

Er hatte einige Möglichkeiten, insbesondere Martys Familie, wo sogar angedeutet wurde dass es eine Verbindung geben könnte und vorallem thematisch war da anhand der Art wie die beiden Frauen behandeln sicherlich das Potenzial da, den Fall mit der Figurenentwicklung zu verweben. Pizzolatto hat diesen Aspekt aber im Finale komplett verworfen. Da waren einige parllele Elemente vorhanden, wie etwa die Gewaltspirale und Frauenmisshandlung, Martys Betthupfer usw. Im Finale wurde nichts davon verwendet, stattdessen ging es auf einmal um diesen ulkigen Dark/Light-Dualismus.
Ich behaupte also nicht, dass man nicht einen Fall erzählen kann, der nur Rahmenhandlung für Charakterentwicklung und Interaktion ist, sondern nur dass True Detective eindeutig einen großen Fokus auf den Fall gelegt hat, ihn aber letztlich nicht spannend aufziehen konnte und unzufriedenstellend gelöst hat.
In den ersten 4 Folgen kommt der Fall fast keinen Schritt voran. Alles was während den Ermittlungen geschieht, dient nur dazu die Atmosphäre zu verdichten und die Charaktere zu vertiefen. Wenn mal so etwas wie Fahrt aufkommt, wird der Fokus meist direkt durch einen längeren Blick ins Verhörzimmer zurück auf die Figuren gelegt. Das ist keine erzählerische Schwäche. Das ist eine bewusste Entscheidung des Autors... und zwar die richtige. Eine weitere normale Krimiserie braucht kein Schwein und die würde auch nicht besser als True Detective, wenn der Fall wie ein Uhrwerk tickt und es in der letzten Folge einen geniale Twist gäbe.
Dem widerspreche ich absolut und auf praktisch jeder Ebene. Es stimmt sicherlich, dass Pizzolatto letztlich die Charakterstudie vor den Kriminalfall gestellt hat, aber dieser ist trotzdem Dreh- und Angelpunkt der Geschichte und die treibende Kraft hinter allen Entscheidungen. Die beiden Figuren sind nur durch ihren Job als Detectives und diesen speziellen Kriminalfall miteinander verbunden.
Auch kein klassischer Serienkillerfall, in dem immer wieder die Taten und Opfer eines sadistischen Killers vor Augen geführt werden.
Das ist einfach empirisch falsch. Die Opfer und Taten werden mehrmals gezeigt, nicht Hannibal mäßig aufbereitet und ins Rampenlicht gestellt, aber die Taten werden einem immer und immer wieder vor Augen gehalten. In Form der Leiche in der ersten Folge, der geretteten und verstörten Kinder, später das Sextape und am Ende die gekidnappte Vaterfigur. Dieser Aspekt ist schlicht ein Irrtum deinerseits. Sorry.

Ich weiß nicht wie es ein Widerspruch ist, diese Aspekte zu kritisieren und gleichzeitig die Figuren zu loben und als Gesamtfazit zu sagen, dass das writing Schwächen hat.
Hast du aber nicht. Und daher diese fruchtlose Diskussion. :lol:
Doch habe ich, du bist nur im falschen Thread gewesen. Was nicht mein Problem ist. Sorry, dass ich nicht alle meine Gedanken zu einer Serie auf Threads auslege, die du auch ohne die Serie gesehen zu haben, lesen kannst. :wink:

So wie du es zuerst geschrieben hast, hast du es fast schon so hingestellt als hätten die beiden Hauptdarsteller Text und Rollen spontan erfunden oder durch ihre Fähigkeit ein grottiges Skript übertüncht. Das das Quatsch ist, hat Theologe ja schon mit dem Verweis auf McConaugheys Karriere veranschaulicht. Ohne eine starke Vorlage, in die er sich obsessiv hereinbeißen kann, kommt auch nicht mehr als in seinen RomComs oder Popcorndramen raus. Mir hat er hier nebenbei bemerkt noch besser als in Dallas Buyers Club gefallen.
Ich hatte ursprünglichnichts zu den Charakteren gesagt, ihr habt euch das echt zu hundertprozent aus den Fingern gezogen. Das einzige was ich gesagt habe ist, dass das writing die größte Schwachstelle der Serie ist und das gutes Characterwriting alleine nicht gutes writing macht.
Andersherum wäre der Charakter Rust auch nicht weniger interessant gewesen, wenn die Rolle von Sam Rockwell (ein weiterer Tipp für Staffel 2 :mrgreen: ) oder, wie ursprünglich geplant, von Woody übernommen worden wäre. Der hätte sie anders angelegt, aber der Kern wäre immer noch vorhanden, weil der eben von Pizzolatto stammt.
Ich werde mich auch hier nicht nochmal in irgendeiner theoretischen Gedankenspielerei verlieren, zumal ich eben nicht gesagt habe, dass Pizzolatto die Figuren schlecht geschrieben hat. Ich finde er hat definitiv dazu beigetragen zwei sehr interessante Figuren zu schaffen. Einmal mehr: Gut geschriebene Charaktere sind ein Aspekt eines guten Drehbuchs, reichen alleine aber nicht. Die Bücher haben viele andere Mängel, die ich jetzt schon mehrmals aufgezählt habe.
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von Theologe
#1343605
ultimateslayer hat geschrieben: Ich hatte ursprünglichnichts zu den Charakteren gesagt, ihr habt euch das echt zu hundertprozent aus den Fingern gezogen. Das einzige was ich gesagt habe ist, dass das writing die größte Schwachstelle der Serie ist und das gutes Characterwriting alleine nicht gutes writing macht.
Du hast es offenbar immer noch nicht verstanden. Du sagtest:
Mir wäre es ja recht wenn die Sendung überhaupt wer andrer Schreiben würde. Das Writing ist nämlich die große Schwachstelle
Woraufhin str1ke sagte, dass der Autor die Charaktere geschrieben hat und die sind die Stärke der Serie.
Stefan warf ihm vor, dass das übertrieben sei und ich stellte daraufhin grundsätzlich fest, dass die von dir gelobten Figuren (siehe Lohnt sich Thread) Teil des Writings sind.
Eine Diskussion entstand erst, als du die Schauspieler für die Qualität der Charaktere verantwortlich gemacht hast.
Den Schuh musst du dir schon anziehen. Inzwischen ist klar, dass du Teilaspekte des Writing als Schwäche ausgemacht hast, wenngleich sich die Frage stellt, ob man deshalb gleich Pizzolatti austauschen muss.

Für mich ist die Antwort sowieso eindeutig, weil ich keine Probleme mit der Story hatte, aber selbst wenn das nicht so wäre, würde ich gerne einen zweiten Versuch sehen.
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von ultimateslayer
#1343606
Nein, du hast folgendes gesagt:
Man kann nicht sagen, dass die Charaktere die Stärke der Serie sind, aber das Writing die Schwäche.
Und ich habe diese Aussage abgelehnt. Nur dass du deine Meinung diesbezüglich revidiert hast und es jetzt so drehen möchtest als hätte ich gesagt, dass die Qualität der Figurenzeichnung einzig auf die Darsteller zurückzuführen ist. Allerdings habe ich mich nie dazu geäußert wieviel Anteil Writer und Darsteller an der Qualität der Figurenzeichnung haben.
Ich habe zwei seperate Punkte gemacht:
Punkt 1: Die Figuren sind sehr interessant
Punkt 2: Das writing ist die Schwachstelle der Serie.

Ich habe nie gesagt, dass das writing so beschissen ist, dass nur die Darsteller dafür verantwortlich sind dass die Figuren interessant sind, du willst mir nur irgendwie anheften, dass ich keinerlei positive Aspekte im writing sehe. Das stimmt aber einfach nicht, ich denke lediglich dass das writing der schwächste Teil der Serie ist. Und ja, obwohl ich das writing für problematisch halte, sehe ich trotzdem auch gute Aspekte drinnen, wie eben die Figurenzeichnung.
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von Theologe
#1343608
ultimateslayer hat geschrieben:Nein, du hast folgendes gesagt:
Man kann nicht sagen, dass die Charaktere die Stärke der Serie sind, aber das Writing die Schwäche.
Und ich habe diese Aussage abgelehnt. Nur dass du deine Meinung diesbezüglich revidiert hast und es jetzt so drehen möchtest als hätte ich gesagt, dass die Qualität der Figurenzeichnung einzig auf die Darsteller zurückzuführen ist. Allerdings habe ich mich nie dazu geäußert wieviel Anteil Writer und Darsteller an der Qualität der Figurenzeichnung haben.
Ich habe zwei seperate Punkte gemacht:
Punkt 1: Die Figuren sind sehr interessant
Punkt 2: Das writing ist die Schwachstelle der Serie.

Ich habe nie gesagt, dass das writing so beschissen ist, dass nur die Darsteller dafür verantwortlich sind dass die Figuren interessant sind, du willst mir nur irgendwie anheften, dass ich keinerlei positive Aspekte im writing sehe.
Nein, will ich nicht, so klang es durch deinen DNA-Kommentar, wie gesagt den Schuh musst du dir selbst anziehen.
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von ultimateslayer
#1343610
Theologe hat geschrieben: Nein, will ich nicht, so klang es durch deinen DNA-Kommentar, wie gesagt den Schuh musst du dir selbst anziehen.
Oh, c'mon. Du kannst nicht so einen harmlosen Scherz derartig aufblasen und wenn ich dir dann Seitenweise erkläre, dass ich nicht das gemeint habe, was du hineininterpretiert hast auf Bock-stur schalten. Herr steh mir bei, manchmal bist du echt frustrierend.
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von Theologe
#1343612
ultimateslayer hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben: Nein, will ich nicht, so klang es durch deinen DNA-Kommentar, wie gesagt den Schuh musst du dir selbst anziehen.
Oh, c'mon. Du kannst nicht so einen harmlosen Scherz derartig aufblasen und wenn ich dir dann Seitenweise erkläre, dass ich nicht das gemeint habe, was du hineininterpretiert hast auf Bock-stur schalten. Herr steh mir bei, manchmal bist du echt frustrierend.
Ich habe doch schon 2x geschrieben, dass ich dich missverstanden habe, aus der Diskussion war ich doch schon längst raus, du hast mit str1ke weiter gemacht.
von Einzelkind
#1343616
Ich bin insgesamt wohl auch eher auf ultis Seite. Die Serie hat während des Mittelteils (Folge 3-5) in der Oberklasse mitgespielt, aber die letzten drei Folgen fand ich ziemlich enttäuschend. Vor allem das Argument "es ging nur um die Charaktere, nicht um den Fall" ist so eine typische Lost-Nummer. In den letzten Folgen ging es fast nur noch um den Fall und die persönlichen Probleme der Figuren haben eindeutig die zweite Geige gespielt. Hinzu kommt, da die Charakterzeichnung letzten Endes einfach nicht so tiefgründig und originell war, dass man den Kriminalfall nicht mehr brauchte, um die Serie zu tragen. Ein Film wie Zodiac hat in drei Stunden sowohl einen spannenderen Fall erzählt als auch seine Charaktere und ihre inneren Konflikte besser beleuchtet als True Detective in fast acht (wenn wir bei Serien bleiben, hat das The Fall meiner Meinung nach mit fünf Folgen auch weitaus überzeugender hinbekommen).

Mit dem Ausgang des Falls habe ich keine Probleme, aber der Weg dorthin hatte für mich zahlreiche Momente, die ich einfach nicht überzeugend fand. Selbiges gilt für die Entwicklung der Figuren. Natürlich sind die Inszenierung, die Atmosphäre und die Schauspielleistungen der Serie große Klasse und haben teilweise sicherlich einen neuen Standart für die Fernehlandschaft gesetzt, aber wenn man das einmal außer Acht lässt, bleibt für mich ein typischer Krimi-Thriller, der sich nicht nur selbst viel zu ernst nimmt, sondern auch noch permanent versucht etwas zu sein, das er nicht ist. Man kann noch so viele philosophische Dialoge/Monologe ("Ramblings" trifft es wohl eher) in eine Folge packen, ändert nicht daran, dass die Serie voller Red Herrings und letztlich leerer Symbolik steckt.

Das hört sich jetzt vielleicht wieder härter an, als ich es eigentlich wollte, aber die Serie für mich keinesfalls der große Wurf geworden, den ich mir erhofft hatte. Wäre daraus ein Film statt einer Serie geworden, hätte kein Hahn danach gekräht. Der Creator scheint allerdings noch relativ jung zu sein und das ist ja auch seine erste eigene Serie, also bin ich vorerst recht zuversichtlich, dass das vorhandene Verbesserungspotenzial ausgenutzt werden kann.
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von str1keteam
#1344410
Theologe hat geschrieben: Für mich ist die Antwort sowieso eindeutig, weil ich keine Probleme mit der Story hatte, aber selbst wenn das nicht so wäre, würde ich gerne einen zweiten Versuch sehen.
Wenn selbst Rust Cohle aus seinen Erfahrungen lernen kann, will ich da nicht hintanstehen und schließe mich dem schlicht an, anstatt eine Stunde an die Ausformulierung eines Kommentars zu verschwenden, der ohnehin nur in einen loganschen Zirkel der Hölle führen würde.

Das was True Detectice zu einer grandiosen Miniserie (oder zu einer der besten ersten Staffeln aller Zeiten) gemacht hat, waren die beiden Hauptcharaktere, die Dialoge, die verschachtelte Erzählweise und die visuelle Darbietung. Aber selbst das grobe Gerüst und die konventionelleren Parts der Geschichte hätten ein saustarkes Crime Serial abgegeben. Ich würde sofort die DVD-Box kaufen, wenn eine Ankündigung käme, dass Pizzolatto und Fukunaga die nächste "American Horror Story"-Staffel rund um so einen Kult und mit mehr Screentime für die Leatherface Familie drehen. :mrgreen:



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Der Vollständigkeit halber noch meine kompletten Aussagen aus dem Quotenthread.

striketeam hat geschrieben:Er hat die beiden Hauptcharaktere erfunden, er schreibt alle Dialoge und Rusts Monologe und auch wenn Cary Fukunaga einen riesigen Anteil an den größten Stärken der Serie (der unglaublich dichten und teils verstörend surrealen Atmosphäre, dem Auge für Bilder, die sich ins Hirn brennen und der Schauspielerführung) hat, stammen alle Szenenbilder aus Pizzolattos Drehbuch. Alles andere ist für mich zweitrangig bis komplett unwichtig (so weit ich das am Rande mitbekommen habe, sind die einzigen Mäkel von Kritikern ja die recht austauschbaren weiblichen und farbigen Nebenfiguren - die sind aber auch eben nur das. Nicht wichtiger als Walter jr. aka Flynn. True Detective ist eine Studie zweier Männer. Jede Minute, die Nebenfiguren bekommen, stiehlt nur vom Kern.)

Pizzolatto ist der Kopf hinter einer Staffel, die bei Erhalt der Qualität der ersten 4 Folgen, auf dem besten Wege ist, in meinem Buch neben GOT die vielleicht beste erste Staffel einer Serie zu werden. Natürlich will ich, dass er das Ruder behält.

Also bei True Detective abstreiten zu wollen, dass es ein stark philosophisch geprägtes Charakterdrama ist, bei dem der Kriminalfall nur erzählerischen Rahmen und Spiegel bildet, um die Entwicklung der beiden Figuren zu beleuchten, ist fast schon loganeske. Pizzolatto hat sich bestimmt nicht zufällig für einen relativ unspektakulären Fall entschieden, an dem der Zuschauer keinerlei emotionales Interesse hat. Das ist keine Krimiserie, wo man das Opfer genauer kennen und mögen lernt oder wie in The Killing mit den Hinterbliebenen trauert und deshalb einen positiven Abschluss will. Auch kein klassischer Serienkillerfall, in dem immer wieder die Taten und Opfer eines sadistischen Killers vor Augen geführt werden.

In den ersten 4 Folgen kommt der Fall fast keinen Schritt voran. Alles was während den Ermittlungen geschieht, dient nur dazu die Atmosphäre zu verdichten und die Charaktere zu vertiefen. Wenn mal so etwas wie Fahrt aufkommt, wird der Fokus meist direkt durch einen längeren Blick ins Verhörzimmer zurück auf die Figuren gelegt. Das ist keine erzählerische Schwäche. Das ist eine bewusste Entscheidung des Autors... und zwar die richtige. Eine weitere normale Krimiserie braucht kein Schwein und die würde auch nicht besser als True Detective, wenn der Fall wie ein Uhrwerk tickt und es in der letzten Folge einen geniale Twist gäbe.

Es gibt hier zwar einen Wtf-/Mysteryaspekt, aber auch der ist nicht plotgetrieben, sondern folgt der Spirale der Charaktere und erinnert nur daran, dass überall Finsternis lauern kann. Von Folge zu Folge verschwimmen Wahrheit und Lüge sowie Realität und Wahn/Drogenrausch immer mehr. Wie und wieso soll man so eine Geschichte mit den Maßstäben von schnödem Krimischmonzes beurteilen? True Detective ist viel eher mit Rectify als mit The Killing (habe ich hier jetzt zwar ein paar mal als negatives Beispiel verwendet, mag ich auf seinem Gebiet aber trotzdem) und co. geistesverwandt.


Davon ab, hatte ich schon befürchtet, dass du auch zu dieser Fraktion gehörst, die sich darüber aufregt, dass die weiblichen Figuren kein echtes Eigenleben haben. Was genau so ein Quark ist, wie die Kritik am ausschließlich weißen Girls-Maincast. Die Serie heißt True Detective und nicht True Detective seine Frau ihr Leben. (Copyright Johannes Rau) :lol:

Ich weiß nicht wie es ein Widerspruch ist, diese Aspekte zu kritisieren und gleichzeitig die Figuren zu loben und als Gesamtfazit zu sagen, dass das writing Schwächen hat.
Hast du aber nicht. Und daher diese fruchtlose Diskussion. :lol:

So wie du es zuerst geschrieben hast, hast du es fast schon so hingestellt als hätten die beiden Hauptdarsteller Text und Rollen spontan erfunden oder durch ihre Fähigkeit ein grottiges Skript übertüncht. Das das Quatsch ist, hat Theologe ja schon mit dem Verweis auf McConaugheys Karriere veranschaulicht. Ohne eine starke Vorlage, in die er sich obsessiv hereinbeißen kann, kommt auch nicht mehr als in seinen RomComs oder Popcorndramen raus. Mir hat er hier nebenbei bemerkt noch besser als in Dallas Buyers Club gefallen.

Andersherum wäre der Charakter Rust auch nicht weniger interessant gewesen, wenn die Rolle von Sam Rockwell (ein weiterer Tipp für Staffel 2 :mrgreen: ) oder, wie ursprünglich geplant, von Woody übernommen worden wäre. Der hätte sie anders angelegt, aber der Kern wäre immer noch vorhanden, weil der eben von Pizzolatto stammt.

Stefan hat geschrieben:Wenn man mal Hannibal gesehen hat, dann sieht True Detective zwar immer noch sehr gut aus - aber die Serie steht optisch doch ganz klar hinter der kleinen NBC Serie.
Hannibal hat ohne Frage einen höchst originellen und stilvollen Look, der einen riesigen Anteil an der Klasse der Serie hat, aber da würde trotzdem niemand auf die Idee kommen, es mit einem Kinofilm zu verwechseln. Es ist halt alles doch immer noch sehr auf Nahaufnahmen und "kleine" Bilder ausgelegt.

Man muss für den Unterschied ja nicht mal den 5 Minuten Tracking Shot in TD Folge 4 nehmen, der sich vom logistischen Aufwand nicht weit hinter Children of Men verstecken muss. Außerhalb des Verhörraums setzt True Detective so stark auf lange Kamerafahrten, symbolträchtige Bilder und vor allem weite Einstellungen wie es sonst selbst im Premium-TV einfach nicht üblich ist. Breaking Bad, Boardwalk Empire, Walking Dead oder Game of Thrones benutzen das auch hin oder wieder, sehr gekonnt zudem, aber da die auch für andere Dinge viel Budget abzweigen müssen oder generell ein geringeres Budget haben, bleibt es eher die Ausnahme. Man hört da ja immer wieder, dass die Regisseure gerne mehr derartige Szenen verwenden würden, aber die Zeit zu knapp ist. TD scheint mir einfach noch mehr Drehzeit gehabt zu haben, um selbst unspektakulären Szenen einen denkwürdigen Rahmen geben zu können.

Ich verstehe eh nicht wieso ich da Haare spalte obwohl keiner von euch die Serie fertig geschaut hat.
Ich habe gestern noch Episode 4 1/2 und 5 gesehen und die hatten einige der bisher besten Szenen. Da ich den Kriminalfall nicht nur nebensächlich finde, sondern auch nichts an ihm auszusetzen habe, dürfte sich in den letzten 3 Folgen nichts daran ändern. Ist ja nicht so, dass ich da ein Frailty Ende erwarte. :lol:




Nur darauf muss ich noch kurz eingehen.
Das ist einfach empirisch falsch. Die Opfer und Taten werden mehrmals gezeigt, nicht Hannibal mäßig aufbereitet und ins Rampenlicht gestellt, aber die Taten werden einem immer und immer wieder vor Augen gehalten. In Form der Leiche in der ersten Folge, der geretteten und verstörten Kinder, später das Sextape und am Ende die gekidnappte Vaterfigur. Dieser Aspekt ist schlicht ein Irrtum deinerseits. Sorry.
1. Die zitierte Aussage war explizit auf die ersten 4 Folgen bezogen. Du führst jetzt fast ausschließlich Sachen an, die erst ab Folge 5 passierten (und der Vater passt da nicht mal rein, weil der ein entscheidender Teil an der Aufrechterhaltung dieses Gewaltzirkels war. Ein Täter, der seine gerechte Strafe erhielt und niemand, der gerettet werden oder gar vom Zuschauer bemitleidet werden muss.). Bis Folge 5 war der Fall nur eine gesichtslose Obsession von Cohle. Das hätte auch um die Auflösung eines vertuschten Steuerskandals gehen können. Nicht vergleichbar mit einem ständig neu zuschlagenden Serienkiller.

2. Mit der Rettung der Kinder betrat man erstmals ernsthaft das Terrain eines klassischen Kriminalfalls. Allerdings stellte diese scheinbare Auflösung zugleich einen Bruch dar und läutete eine Phase ein, in der es nur noch um die Charaktere ging. Erst ab der Sichtung des Videobandes in Folge 7 (?) wurde ein echtes emotionales Interesse des Zuschauers an der Auflösung des Falles geschaffen. In Folge 7 sowie insbesondere 8 gab es dann ja auch einen harten Wechsel der Erzählformates, in dem das Heute und damit auch der Fall in den Fokus gerieten. Das war nicht mehr die selbe Serie, wie in Folge 1-5.

Selbst wenn ich nur den Weg zum Ziel gemocht hätte und die Kritik am Fall bzw. am Finale teilen würde, würden bei mir aber die positiven Aspekte noch klar dominieren. Es hat mir aber gefallen und so war es nur awesomesauce on top of awesome.

Das jedwede Auflösung auf Kritik stoßen würde, hat Pizzolatto +übrigens schon vor Ausstrahlung des Finales gut auf den Punkt gebracht:
There are also those who will not be satisfied with any finale unless Rust Cohle steps out of their TVs, into their living room, and shoots them in the foot as some kind of meta-statement on magick and mass entertainment.

Und der ultimative Beweis, dass das Finale gelungen ist:
Stephen King 10. März
Glad I watched the TRUE DETECTIVE finale on "regular" TV. Spoiler: It was awesome.
Denn wer, wenn nicht Stephen King, versteht etwas von enttäuschenden Auflösungen. :lol:
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von str1keteam
#1345486
Interessantes Interview mit Cary Fukunaga und dem True Detective Kameramann über die Optik der Serie und einige bestimmte Szenen.

http://www.vulture.com/2014/03/true-det ... kapaw.html


Während ich Pizzolatto für den einzigen unersetzlichen Mann in diesem Projekt halte und sicher bin, dass HBO wieder würdige Hauptdarsteller finden wird, habe ich doch große Bedenken, ob Runde 2 das vorgegebene Level optisch und atmosphärisch annähernd halten kann.

Anscheinend verliert man ja nicht nur Fukunaga als Regisseur, sondern es soll aus Zeitgründen auf das übliche TV-System mit wechselnden Regisseuren umgestellt werden. Wegen dem Arbeitsstau, der entsteht, weil sich der Regisseur während des fortlaufenden Drehs nicht um die Post Production der bereits abgedrehten Folgen kümmern kann.

Anders wäre es aber wohl auch gar nicht mehr als jährlich wiederkehrendes Event realisierbar, wenn (laut des obigen Artikels) der reine Dreh der ersten 8 Folgen schon 110 Tage verschlungen haben soll. Hoffentlich bekommen sie dann aber wenigstens für die Auftaktfolge einen stilsicheren Top-Regisseur, der den neuen Look vorgibt.
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von ultimateslayer
#1345488
str1keteam hat geschrieben:Interessantes Interview mit Cary Fukunaga und dem True Detective Kameramann über die Optik der Serie und einige bestimmte Szenen.

http://www.vulture.com/2014/03/true-det ... kapaw.html


Während ich Pizzolatto für den einzigen unersetzlichen Mann in diesem Projekt halte und sicher bin, dass HBO wieder würdige Hauptdarsteller finden wird, habe ich doch große Bedenken, ob Runde 2 das vorgegebene Level optisch und atmosphärisch annähernd halten kann.

Anscheinend verliert man ja nicht nur Fukunaga als Regisseur, sondern es soll aus Zeitgründen auf das übliche TV-System mit wechselnden Regisseuren umgestellt werden. Wegen dem Arbeitsstau, der entsteht, weil sich der Regisseur während des fortlaufenden Drehs nicht um die Post Production der bereits abgedrehten Folgen kümmern kann.

Anders wäre es aber wohl auch gar nicht mehr als jährlich wiederkehrendes Event realisierbar, wenn (laut des obigen Artikels) der reine Dreh der ersten 8 Folgen schon 110 Tage verschlungen haben soll. Hoffentlich bekommen sie dann aber wenigstens für die Auftaktfolge einen stilsicheren Top-Regisseur, der den neuen Look vorgibt.
Ist natürlich auf dem Papier nicht so interessant, wie ein Writer/Director Team für die ganze Serie, aber ich glaube mit einem guten Showrunner kann man trotzdem einen distinktiven und kontinuierlichen Look erschaffen. Siehe Breaking Bad unter Vince Gilligan, oder Game of Thrones unter Benioff und Weiss. Ich hoff nur dass sie nicht die most obvious choice nehmen und Pizzolatto das Ruder in die Hand geben. Unabhängig davon, dass ich ihn nach wie vor für das schwächste Glied unter den vier Hauptbeteiligen halte, hat er ja absolut keine Film- oder Serienerfahrung.
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von str1keteam
#1345497
btw. Bezüglich der neuen Besetzung macht in letzter Zeit der Name Brad Pitt die Runde. http://www.independent.co.uk/arts-enter ... 96502.html

Während ich durchaus glaube, dass sie mit dem momentanen Buzz im Rücken sehr bekannte Namen bekommen können, insofern die Figuren ähnliche Möglichkeiten wie Rust und Marty bieten, sollte man Pitt allein schon wegen der zeitlichen Beschränkungen ins Reich der Fabel verweisen können. Wie soll der mal eben kurzfristig fast ein halbes Jahr freischaufeln.
von Rafa
#1345504
Ist zwar unwahrscheinlich, aber wer weiß, vielleicht sehen wir Brad Pitt wirklich in Season 2. Sein Kriegsdrama Fury ist fast abgedreht und danach hat er kein angekündigtes Projekt. Er war für eine Rolle in Go Hell mit Tom Cruise in Gespräch, aber von dem Film hat man seit längerer Zeit auch nichts mehr gehört und Cruise wird sowieso bald für den neuen MI-Film vor der Kamera stehen.
Als Partner dann bitte Morgan Freeman. ;)
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von Theologe
#1345507
Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob man True Detective besser neu erfindet als American Horror Story. Das hat sich unterm Strich als Enttäuschung entpuppt.
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von ultimateslayer
#1345511
Theologe hat geschrieben:Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob man True Detective besser neu erfindet als American Horror Story. Das hat sich unterm Strich als Enttäuschung entpuppt.
Wobei ich finde dass True Detective unendlich viel mehr Potenzial hat. Horror ist für mich grundsätzlich das eine Genre, dass grundsätzlich nicht als Serie funktioniert und AHS Season 1 hat schon gezeigt dass man binnen weniger Folgen das Potenzial schnell ausgereizt hat. Season 2 soll ja um einiges besser sein, aber mein Interesse ist praktisch 0. True Detective hingegen könnte man echt in alle möglichen und unmöglichen Richtungen entwickeln. Das Grundkonzept (8 Stündiger Thriller mit HBO Budget und Freiheit) ist so simpel, aber gleichzeitig ein perfekter Draw für Filmtalent. Wir reden großteils nur von möglichem Cast aber ich finde es ebenso interessant über mögliche Regisseure nachzudenken. Fincher wäre ne obvious choice, aber ich wette das Format wäre auch eine erstklassige Plattform für Leute wie David Lynch oder Oliver Stone, die sich Hollywood nicht beugen wollen und dementsprechend nicht immer mit offenen Armen empfangen werden und sich nicht zu schade sind über den Film hinaus zu experimentieren.
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von Theologe
#1345529
Lynch fällt im Grunde raus, weil der sein Zeug selbst schreibt, aber der könnte natürlich gerne mal wieder von sich aus eine Miniserie in Angriff nehmen. Inwischen wird der doch überall mit offenen Armen empfangen.
Oliver Stone wäre natürlich ziemlich cool, über Michael Mann würde ich mich auch freuen.
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von ultimateslayer
#1345534
Theologe hat geschrieben:Lynch fällt im Grunde raus, weil der sein Zeug selbst schreibt, aber der könnte natürlich gerne mal wieder von sich aus eine Miniserie in Angriff nehmen. Inwischen wird der doch überall mit offenen Armen empfangen.
Oliver Stone wäre natürlich ziemlich cool, über Michael Mann würde ich mich auch freuen.
Ja, die drei sind definitiv sehr offensichtliche Wahlen, aber alle würden mir extrem gut gefallen. Außerdem könnte ich mir durchaus vorstellen, dass HBO, je nach rechtlicher Lage auch Pizzolatto mal den Stift aus der Hand nimmt und jemanden anderen ranlässt. Bzw. Die wahrscheinlichere Variante ist, dass Pizzolatto bereits von allen möglichen Produzenten die Türe eingerannt wird und er sich bald anderen Dingen widmen möchte. Ich kann mir einfach sehr gut vorstellen dass True Detective mit der Zeit eine Institution und immer mehr zur Plattform für große Namen wird, die sich abseits der Studiorestriktionen einmal einem komplexeren Stoff widmen wollen, der sich nicht in 2 Stunden erzählen lässt. Mir fielen auch genug Filme ein, die man auch als True Detective Staffel erzählen hätte können. Stoffe wie Zodiac, L.A. Confidential, Departed, French Connection könnte man toll als True Detective Staffel verarbeiten. Der Vorteil ist, dass man schon eine etablierte IP (also True Detective) hat, mit der man die großen Namen leichter gewinnen kann, als wenn man jedes Mal eine eigene Miniserie kreieren würde. Versteht ihr etwa was ich meine?
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von Theologe
#1345536
ultimateslayer hat geschrieben:Versteht ihr etwa was ich meine?
True Detective als Label wie "Tatort" mit wechselndem Talent vor und hinter den Kulissen. Das wäre sicherlich wünschenswert. Criminal Justice eignet sich dazu übrigens ähnlich gut, wenn gleich man da natürlich beim Gerichtsthriller landet.
Wie gesagt, einen zweiten Streich von Pizzolatto möchte ich auf jeden Fall noch sehen, aber danach kann man gerne variieren.
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von str1keteam
#1345549
Theologe hat geschrieben:Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob man True Detective besser neu erfindet als American Horror Story. Das hat sich unterm Strich als Enttäuschung entpuppt.
Ich hab Staffel 3 noch nicht gesehen, aber da kann ich nicht zustimmen. Staffel 2 war schließlich deutlich besser und selbst wenn Staffel 3 ein Reinfall wäre, spräche nichts dagegen, dass es mit Staffel 4 wieder nach oben rauscht. Mit dem Jahrmarkts-Setting haben sie schonmal fette Pluspunkte bei mir, weil sich das atmosphärisch einfach perfekt fürs Genre eignet und in der Filmgeschichte viel zu selten genutzt wurde.

Zustimmen könnte ich höchstens, dass Murphy und co. da immer noch zu sehr in engen Bahnen denken und nicht die ganze Bandbreite ausnutzen.
ultimateslayer hat geschrieben: Wobei ich finde dass True Detective unendlich viel mehr Potenzial hat.
Ich habe zwar große Hoffnungen für die Zukunft des Franchises, aber mehr Potential hat es schon wegen des (vom Autoren nicht gewollten) Namens nicht. Da muss es im Grunde immer um irgendeine Form von Ermittlungen und Kriminalfällen gehen. Wohingegen AHS praktisch die ganze Filmwelt offensteht. Vom Übernatürlichen bis zum Serienkiller-Thriller. Im Grunde hätte man selbst True Detective Staffel 1 unter das AHS Banner stecken können.
Wir reden großteils nur von möglichem Cast aber ich finde es ebenso interessant über mögliche Regisseure nachzudenken.
Ich würde da wieder auf einen Jungregisseur mit frischer Perspektive setzen. Jemand, der schon bewiesen hat, dass er etwas kann und vom Stil zum Stoff passt, aber der noch unkonventionelle Sachen ausprobiert. Auch auf die Gefahr mal übers Ziel hinauszuschießen. Jemand, der noch so sehr brennt, dass er vor Ideen übersprudelt und davon auch nichts für spätere Werke zurückhält, weil er in seinem jugendlichen Leichtsinn glaubt, dass ihm die Ideen nie ausgehen werden. :lol:

Einen Big Name wie Darren Aronofsky oder David Cronenberg oder ausländische Starregisseure wie Park Chan-wook, Gaspar Noe oder Bong Joon-ho fände ich natürlich auch spannend. Von Zach Synder würde ich gerne mal einen intimeren, leiseren Stoff sehen. John Hillcoat ist mir noch einen Piloten schuldig, nachdem Quarry wohl nie das Tageslicht erblickt. ...

Aber die Regisseursfrage war hier auch noch entscheidender als es danach aussah, als ob True Detective jedes Jahr einen Regisseur für die komplette Staffel verwenden würde. Jetzt wird es ja doch nur etwas wie Scorsese bei BE, Fincher bei HOC oder del Toro bei The Strain. Immer noch wichtig und stilprägend, aber nicht so allgegenwärtig wie es Fukunagas Handschrift in Staffel 1 war.


Lynch oder von Trier sollten sich lieber mal wieder an einer selbst verfassten Miniserie versuchen. bzw. sollte van Trier nach 20 Jahren endlich Riget mit einer 3-ten und letzten Staffel abschließen.


Ich kann mir einfach sehr gut vorstellen dass True Detective mit der Zeit eine Institution und immer mehr zur Plattform für große Namen wird, die sich abseits der Studiorestriktionen einmal einem komplexeren Stoff widmen wollen, der sich nicht in 2 Stunden erzählen lässt. Mir fielen auch genug Filme ein, die man auch als True Detective Staffel erzählen hätte können. Stoffe wie Zodiac, L.A. Confidential, Departed, French Connection könnte man toll als True Detective Staffel verarbeiten. Der Vorteil ist, dass man schon eine etablierte IP (also True Detective) hat, mit der man die großen Namen leichter gewinnen kann, als wenn man jedes Mal eine eigene Miniserie kreieren würde. Versteht ihr etwa was ich meine?
Ein solches Format, das einerseits alle kreative Freiheiten lässt, aber gleichzeitig einen Wiedererkennungswert hat, wäre sicherlich wünschenswert. Würde da allerdings etwas wählen, was noch allgemeiner gefasst ist. Etwas in dem ein Twin Peaks genau so Platz hätte wie Fargo, Les Revenants, Rectify, Lights Out, Deadwood, Geister oder Miniserienfassungen von Sachen wie The Stand, Battle Royale, District 9 oder There will Be Blood ...oder eben True Detective Staffel 1. Die einzige Beschränkung ist, dass es nach 8-12 Folgen unmissverständlich beendet sein muss.




p.s. Wer es noch nicht gesehen hat, sollte sich unbedingt die britische Red Riding (Deutsch: Yorkshire Killer) Trilogie anschauen.

Red Riding: In the Year of Our Lord 1974
Red Riding: In the Year of Our Lord 1980
Red Riding: In the Year of Our Lord 1983

Ohne vorher im Netz weitere Details zu lesen.

Der Trailer verrät eigentlich auch schon zu viel.
http://www.youtube.com/watch?v=Nx5rqw9tXB8


Mehr als das muss man nicht wissen: Handelt ebenfalls von einem Fall, der tiefer geht als es zuerst den Anschein hat und sich über Jahrzehnte erstreckt. Ebenfalls höchst atmosphärisch und kinoreif in Szene gesetzt (lief außerhalb GB auch in eigenen Ländern im Kino). Ebenfalls hochklassig besetzt (Andrew Garfield, Mark Addy, David Morrissey, Eddie Marsan, Michelle Dockery, Paddy Considine, Peter Mullan und Sean Bean). ..und ebenfalls nicht sonderlich an den weiblichen Charakteren interessiert. :lol: Der Fall steht hier aber etwas mehr im Mittelpunkt und ist auch spektakulärer als in TD.

Theologe fand es glaube ich nicht ganz so stark wie ich (~9/10), aber empfehlen würde er es bestimmt auch.