US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von Theologe
#1345555
str1keteam hat geschrieben: Ich hab Staffel 3 noch nicht gesehen, aber da kann ich nicht zustimmen. Staffel 2 war schließlich deutlich besser und selbst wenn Staffel 3 ein Reinfall wäre, spräche nichts dagegen, dass es mit Staffel 4 wieder nach oben rauscht. Mit dem Jahrmarkts-Setting haben sie schonmal fette Pluspunkte bei mir, weil sich das atmosphärisch einfach perfekt fürs Genre eignet und in der Filmgeschichte viel zu selten genutzt wurde.

Zustimmen könnte ich höchstens, dass Murphy und co. da immer noch zu sehr in engen Bahnen denken und nicht die ganze Bandbreite ausnutzen.
Mal davon abgesehen, dass Season 3 ein totaler Schuss in den Ofen war, hat man einfach in allen Staffeln nicht das Potential genutzt und sich eben nicht gut neu erfunden. Stilistisch sind alle Staffeln gleich und Jessica Lange sowieso. Insofern war das eine Enttäuschung, wenngleich ich S1 und S2 mochte.
Theologe fand es glaube ich nicht ganz so stark wie ich (~9/10), aber empfehlen würde er es bestimmt auch.
Ich fand es auf jeden Fall gut, aber nicht überragend.
von Stefan
#1346348
Sooo ich bin jetzt auch durch und - überraschung - ich bin auch Team Ulti.

Die Serie hatte definitiv ihre starken Momente, aber hier mit Argumenten anzukommen wie "die Crime Storyline wurde absichtlich nicht gut erzählt, weil es nicht darum ging" hat schon Ricky-True-Blood Feeling. Man müsste sich ja nur mal vorstellen, wie geil die Serie gewesen wäre, wenn der Crime - Anteil nicht so verworren und antriebslos erzählt worden wäre. Dann wär es wirklich eine geniale erste Season geworden.

So hatte sie aber "nur" ihre starken Momente mit den Schauspielern, der Optik und natürlich einigen tollen Dialogen - aber auch einige Mängel wie eben die Ermittlungsarbeiten, die für mich immer wieder etwas zu lang geratenen Folgen und vielen Storyelementen, die total im Sand verlaufen sind.

Das macht die Serie nicht schlecht aber es ist auch nicht so, als wär das nicht passiert.

Trotzdem - ich freu mich schon auf ne zweite Staffel und bin gespannt, wen sie als Leads gewinnen und was dann für eine Story erzählt wird :)
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von Theologe
#1346350
Stefan hat geschrieben:aber hier mit Argumenten anzukommen wie "die Crime Storyline wurde absichtlich nicht gut erzählt, weil es nicht darum ging" hat schon Ricky-True-Blood Feeling.
Ich möchte unterstreichen, dass das nur str1kes These ist. Ich glaube nicht da Pizzolatto sich gesagt hat, ich schreibe mal absichtlich "schlechter". Ich glaube schon, dass ihm die Charaktere wichtiger waren als die Story, aber deshalb schreibt schreibt man ja nicht absichtlich was schlechtes.
Aber, wie gesagt, ich hatte mit der Story keine Probleme und 8h-Spannung zu halten und den Charakteren die Aufmerksamkeit zu geben, die man sich vorstellt, ist kaum möglich. Es wird schon eine bewusste Entscheidung gewesen sein, das Tempo bis zur 6. Episode gedämpft zu lassen.
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von ultimateslayer
#1346367
Ich würde str1ke lustigerweise nicht mal unbedingt widersprechen. Wenn man sich Interviews mit Pizzolatto anschaut, merkt man dass der Kerl pretentious genug ist um auf so eine Idee zu kommen, aber deswegen ist die Kritik von Stefan und mir nicht weniger berechtigt. Ob es eine bewusste Entscheidung von Pizzolatto war oder nicht, ist für mich in dem Fall auch nicht wirklich relevant. Ich kann auch Theo verstehen, wenn er den Kriminalfall interessant fand bzw. sich an den Schwächen nicht gestört hat. Das einzige, dem ich vehement widerspreche, ist str1kes Meinung, dass der lachse Kriminalfall die Serie besser macht. Aber Stefan hat das eh schon gut beschrieben.
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von str1keteam
#1346415
Theologe hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:aber hier mit Argumenten anzukommen wie "die Crime Storyline wurde absichtlich nicht gut erzählt, weil es nicht darum ging" hat schon Ricky-True-Blood Feeling.
Ich möchte unterstreichen, dass das nur str1kes These ist. Ich glaube nicht da Pizzolatto sich gesagt hat, ich schreibe mal absichtlich "schlechter". .
Und ich möchte nochmal festhalten, dass ich so einen Quatsch natürlich auch nie gesagt habe. :mrgreen:

Kann man doch nur eine Seite vorher nachlesen (das war Stand Folge 4):
Pizzolatto hat sich bestimmt nicht zufällig für einen relativ unspektakulären Fall entschieden, an dem der Zuschauer keinerlei emotionales Interesse hat. Das ist keine Krimiserie, wo man das Opfer genauer kennen und mögen lernt oder wie in The Killing mit den Hinterbliebenen trauert und deshalb einen positiven Abschluss will. Auch kein klassischer Serienkillerfall, in dem immer wieder die Taten und Opfer eines sadistischen Killers vor Augen geführt werden.

In den ersten 4 Folgen kommt der Fall fast keinen Schritt voran. Alles was während den Ermittlungen geschieht, dient nur dazu die Atmosphäre zu verdichten und die Charaktere zu vertiefen. Wenn mal so etwas wie Fahrt aufkommt, wird der Fokus meist direkt durch einen längeren Blick ins Verhörzimmer zurück auf die Figuren gelegt. Das ist keine erzählerische Schwäche. Das ist eine bewusste Entscheidung des Autors... und zwar die richtige. Eine weitere normale Krimiserie braucht kein Schwein und die würde auch nicht besser als True Detective, wenn der Fall wie ein Uhrwerk tickt und es in der letzten Folge einen geniale Twist gäbe.

Ich meinte damit also, dass er die Crime Story absichtlich unspektakulär, verschwurbelt, langsam und bis Folge 7 ohne den emotionalen Hook normaler Serienkillerfälle erzählt hat. Das ist keinesfalls mit schlecht gleichzusetzen. Das ich die Crime Story so interessant fand, dass ich persönlich gar keine Hühneraugen zudrücken muss, lässt sich ebenfalls dort nachlesen. :wink:


Ich stimme slayer aber darin zu, dass Pizzolatto in Sachen Selbstverliebtheit schon in der Champions League mit David Simon und Matthew Weiner spielt. Der wäre wahrscheinlich wirklich prätentiös genug, um nicht nur mit Konventionen zu brechen, sondern den Zuschauer zu foltern, nur um einen Punkt rüberzubringen. :lol:
von Stefan
#1346419
str1keteam hat geschrieben:Ich meinte damit also, dass er die Crime Story absichtlich unspektakulär, verschwurbelt, langsam und bis Folge 7 ohne den emotionalen Hook normaler Serienkillerfälle erzählt hat. Das ist keinesfalls mit schlecht gleichzusetzen.
Na ja, das ist dann wohl eine Meinungsfrage - für mich ist das schon mit "schlecht" gleichzusetzen, wenn man es so schwarz/weiß malen will.

Einfach mal zu behaupten, die Serie hätte von einem besser erzählten Kriminalfall nicht profitiert, ist einfach absolut schwachsinnig und da kommen dann wohl die "Hühneraugen" wieder ins Spiel ;)
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von str1keteam
#1346428
Stefan hat geschrieben:
Einfach mal zu behaupten, die Serie hätte von einem besser erzählten Kriminalfall nicht profitiert, ist einfach absolut schwachsinnig und da kommen dann wohl die "Hühneraugen" wieder ins Spiel ;)
Kommt drauf an, was man unter besser meint. Verbessern kann man immer irgendwas. Der Plot um die Undercover Aktion wäre für den Hauptfall in dieser Ausführlichkeit z.B. nicht nötig gewesen, aber wer möchte auf die Szenen verzichten, die daraus resultierten. :wink:

Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass das Gesamtwerk eher schlechter geworden wäre, wenn es z.B. jede Folge ein neues Opfer gegeben hätte oder wenn man das Verschwörungsgestrüpp hinter den Morden nicht bis zum Schluss so vage gehalten hätte. Wenn es klarer gewesen wäre, was real, was Lüge, was Symbolik und was Halluzination ist.

Und ich bin mir 100 % sicher, dass die Serie unter ausführlicheren Plots für die Nebenfiguren gelitten hätte. Gott, was geht mir Familie Brody nach 2 Folgen Homeland III schon wieder auf den Sack. Selbst die Dinge, die für sich gesehen funktionieren, wirken nur wie Mühlsteine am Hals der Hauptstory. Da nützen nicht mal Hühneraugenpflaster was. :lol:
von Stefan
#1346429
Nur weil du nicht in der Lage bist, dir eine bessere Struktur auszumalen, heißt das nicht, dass das nicht möglich wäre ;)
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von ultimateslayer
#1346493
str1keteam hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:
Einfach mal zu behaupten, die Serie hätte von einem besser erzählten Kriminalfall nicht profitiert, ist einfach absolut schwachsinnig und da kommen dann wohl die "Hühneraugen" wieder ins Spiel ;)
Kommt drauf an, was man unter besser meint. Verbessern kann man immer irgendwas. Der Plot um die Undercover Aktion wäre für den Hauptfall in dieser Ausführlichkeit z.B. nicht nötig gewesen, aber wer möchte auf die Szenen verzichten, die daraus resultierten. :wink:

Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass das Gesamtwerk eher schlechter geworden wäre, wenn es z.B. jede Folge ein neues Opfer gegeben hätte oder wenn man das Verschwörungsgestrüpp hinter den Morden nicht bis zum Schluss so vage gehalten hätte. Wenn es klarer gewesen wäre, was real, was Lüge, was Symbolik und was Halluzination ist.
Das verstehe ich jetzt aber nicht. Ich hatte eigentlich nicht den Eindruck, das irgendein Teil der Verschwörung Symbolik oder Halluzination ist.
Und ich bin mir 100 % sicher, dass die Serie unter ausführlicheren Plots für die Nebenfiguren gelitten hätte. Gott, was geht mir Familie Brody nach 2 Folgen Homeland III schon wieder auf den Sack. Selbst die Dinge, die für sich gesehen funktionieren, wirken nur wie Mühlsteine am Hals der Hauptstory. Da nützen nicht mal Hühneraugenpflaster was. :lol:
Aber dann braucht man diese Elemente auch nicht einführen. Das ganze Familienleben von Harrelson ist ungemein half-assed worden und am Ende überhaupt komplett unter den Tisch gefallen. Wie ich schon früher schrieb, die Parallelen zwischen seinen Errungenschaften, seiner Tochter und den Themen der Serie waren ziemlich deutlich. Da war die Sache mit den Zeichnungen seiner Töchter zum einen. Und dann die Sex-Eskapaden der älteren Tochter, die Harrelsons Affaire mit der ehemaligen Prostituierten gegenübergestellt wurden. Das Zeug war ja nicht zufällig in der Serie, ich denke es ist ziemlich klar, dass man Harrelson als indirekten moralischen Mittäter zeichnen wollte, oder zumindest eine gewisse Parallele zu den "Bösen" herstellen wollte. Nur das dieses Element am Ende einfach in keinster Weise eingearbeitet wurde.
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von str1keteam
#1346513
ultimateslayer hat geschrieben: Aber dann braucht man diese Elemente auch nicht einführen. Das ganze Familienleben von Harrelson ist ungemein half-assed worden und am Ende überhaupt komplett unter den Tisch gefallen. Wie ich schon früher schrieb, die Parallelen zwischen seinen Errungenschaften, seiner Tochter und den Themen der Serie waren ziemlich deutlich. Da war die Sache mit den Zeichnungen seiner Töchter zum einen. Und dann die Sex-Eskapaden der älteren Tochter, die Harrelsons Affaire mit der ehemaligen Prostituierten gegenübergestellt wurden. Das Zeug war ja nicht zufällig in der Serie, ich denke es ist ziemlich klar, dass man Harrelson als indirekten moralischen Mittäter zeichnen wollte, oder zumindest eine gewisse Parallele zu den "Bösen" herstellen wollte. Nur das dieses Element am Ende einfach in keinster Weise eingearbeitet wurde.
Mit deiner Beschreibung war doch z.B. schon das Ziel der Charaktervertiefung, dem Ausarbeiten von Grautönen und der Verbildlichung der Annäherung zwischen Rust und Cohle erreicht. Wieso sollte das im Verbindung mit dem Fall stehen müssen, um eine Rechtfertigung in der Serie zu haben? Der Widerspruch zwischen spießigem Familienmenschen und selbstgerechtem Betrüger ist ja ein essentieller Teil der Figur und kann nicht einfach weggelassen werden.

Es ist ja auch nicht so, dass die restlichen Familienmitglieder eigene Plotlines hatten, die irgendwo hinführen müssten. Der Dana-Kram in Homeland z.B. hat in 3x02 gefühlte 50 % der Zeit eingenommen, ohne irgendeinen zwingenden Bezug zur Hauptstory oder den 3 wichtigsten Charakteren. Martys Familie hat hingegen nur existiert, wenn er oder Cohle (oder die Verhörheinis) anwesend waren und diente wie du ja selbst sagst hauptsächlich zur Verdeutlichung seiner Entwicklung. Wäre z.B. Opi plötzlich Teil der Verschwörung gewesen, um einen Kreis zum Fall zu schlagen, wäre das (wie der Texas Chainsaw Showdown) doch auch wieder nur als zu klischeehaft oder erzwungen bezeichnet worden.
von Stefan
#1346526
Sollen wir dir hier jetzt irgendwelche Fanfiction schreiben? Ich finde es ziemlich anstrengend, hier mit dir darüber zu "streiten", dass der Kriminalfall "half assed" war und du damit antwortest, dass "alles andere blöd gewesen wäre" .. nur weil du dir nicht vorstellen kannst, dass man es hätte besser machen können, als nen "half assed" Fall zu präsentieren :?

Ich bleib dabei und gehe da ganz bewusst gegen deine Meinung - von einem starken, interessanten und nicht so "half assed" erzählten Kriminalfall hätte die Serie absolut profitiert - und nein, ich muss hier auch keine Variante präsentieren, die ich mir gewünscht hätte, ich bin ja kein Autor und das ist nicht mein Job.
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von ultimateslayer
#1346530
Es ist ja auch nicht so, dass die restlichen Familienmitglieder eigene Plotlines hatten, die irgendwo hinführen müssten. Der Dana-Kram in Homeland z.B. hat in 3x02 gefühlte 50 % der Zeit eingenommen, ohne irgendeinen zwingenden Bezug zur Hauptstory oder den 3 wichtigsten Charakteren.
Du versuchst True Detective hier als eine der besten Serien der letzten Zeit, bzw. überhaupt zu verteidigen. Bessere Storyentscheidungen zu treffen als das was die Homeland Autoren mit ihren B Plots aufführen, ist nicht gerade die letzte Hürde auf dem Weg dorthin.
Außerdem behaupte ich nicht, dass es unerzählte Storylines bei Martys Familie gibt, sondern dass Martys Entwicklung im Bezug auf seine Familie nicht auserzählt wurde. Stattdessen hat man diese halbgare Szene im Krankenhaus reingequetscht, die absolut keine Aussagekraft hatte, weil wir keinen Einblick bekommen haben, wie sich diese Familie zwischen 2002 und der Gegenwart entwickelt hat. Ganz davon abgesehen, dass die von mir erwähnten thematischen Aspekte ebenfalls nicht mehr aufgegriffen wurden, weil Pizzolatto am Ende lieber über die Dualität zwischen Gut und Böse herumeiern wollte.
Martys Familie hat hingegen nur existiert, wenn er oder Cohle (oder die Verhörheinis) anwesend waren und diente wie du ja selbst sagst hauptsächlich zur Verdeutlichung seiner Entwicklung. Wäre z.B. Opi plötzlich Teil der Verschwörung gewesen, um einen Kreis zum Fall zu schlagen, wäre das (wie der Texas Chainsaw Showdown) doch auch wieder nur als zu klischeehaft oder erzwungen bezeichnet worden.
Aber ich hab auch gesagt dass sehr deutliche Parallelen zu den Themen der Serie gezogen wurden, die aber letztlich keine Rolle mehr im Finale spielten, da plötzlich völlig andere Themen und Symboliken im Zentrum standen.
Auf mich wirkt es so, als hätte Pizzolatto nicht unter Kontrolle gehabt, was genau er mit der Serie ausdrücken möchte. True Detective ist meiner Ansicht nach einfach nicht stringent erzählt. Es gibt etliche interessante Ansätze und Ideen, die aber weder in Sachen Plot noch auf einer thematischen Ebene vollendet wurden.
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von Theologe
#1346541
ultimateslayer hat geschrieben: Außerdem behaupte ich nicht, dass es unerzählte Storylines bei Martys Familie gibt, sondern dass Martys Entwicklung im Bezug auf seine Familie nicht auserzählt wurde. Stattdessen hat man diese halbgare Szene im Krankenhaus reingequetscht, die absolut keine Aussagekraft hatte, weil wir keinen Einblick bekommen haben, wie sich diese Familie zwischen 2002 und der Gegenwart entwickelt hat.
Mal davon abgesehen, dass es auch gar nicht so wichtig ist, dass man alle Details der Entwicklung kennt, kann man nicht behaupten man wisse nicht, was passiert ist. Marty hat schon in einer Szene vorher Infos über seine Töchter nur aus zweiter Hand bekommen, was daraufhin deutet, dass er nicht das engste verhältnis zu seiner Familie pflegt und als Rust ihm erzählte, dass seine Ex sich um ihn sorgt, war er psoitiv überrascht.
Durch die zwei Zeitebenen war es doch gar nicht möglich die für die Serie nicht relevante Zeit ausgiebig zu beleuchten.
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von str1keteam
#1346576
ultimateslayer hat geschrieben: Du versuchst True Detective hier als eine der besten Serien der letzten Zeit, bzw. überhaupt zu verteidigen. Bessere Storyentscheidungen zu treffen als das was die Homeland Autoren mit ihren B Plots aufführen, ist nicht gerade die letzte Hürde auf dem Weg dorthin.
Homeland führe ich nur als "wie es nicht geht"-Beispiel an, weil mir dieses Element in Staffel 3 hochaktuell auf den Sack geht. :lol: Ich könnte auch Breaking Bad, Mad Men, Sons of Anarchy, The Shield oder Sopranos nehmen. Fast jede Topserie hat zeitweise unter ausufernden Nebenstories gelitten, die ihren Zweck in Andeutungen genau so gut bzw. besser erfüllt hätten.

Jeden Mist zu Tode zu erklären, nicht den Mut haben auf Bilder zu vertrauen und zwanghaft alles fein säuberlich mit einer Moral von der Geschichte abschließen zu müssen, obwohl das Leben nicht in solch geordneten Bahnen verläuft, gehört für mich in vielen Fällen eher zu den Attributen von Schema F und nicht zu gutem Storytelling. (wobei das im Umkehrschluss NICHT heißt, dass das generell schlecht sein muss. Es kommt dabei auf die Art der Serie und vor allem den Holzhammergrad an. Bei Comedy wie Scrubs oder Community ist es z.B. kein Problem. )

Das sage ich aber nicht nur bezogen auf True Detective, das sage ich schon immer. Ein Grund, dass ich diese Fixierung auf den Bruchteil einer Geschichte (das Ende) generell nicht teile.

btw. Man sollte das Hoffnungsschimmer/Licht vs Dunkel Ende nicht zu viel Bedeutung einräumen und es über alles Vorhergehende stellen, aber genau wie sich Rust und Marty anfangs felsenfest sicher in ihrer Weltanschauung waren und diese über die Jahrzehnte anpassen mussten, gibt es auch nicht nur die eine Aussage, die eine Serie von Anfang bis Ende als einzig wahr durchpeitschen muss.
Stefan hat geschrieben: von einem starken, interessanten und nicht so "half assed" erzählten Kriminalfall hätte die Serie absolut profitiert
Sei dir ja auch belassen, wenn du das als Schwachpunkt empfunden hast. Habe ich aber nicht und deswegen muss ich mir auch kein Wunderszenario vorstellen, in dem ein Serienkiller-Thrillride die Charaktertiefe von True Detective hätte. :wink:
von Stefan
#1346577
str1keteam hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben: von einem starken, interessanten und nicht so "half assed" erzählten Kriminalfall hätte die Serie absolut profitiert
Sei dir ja auch belassen, wenn du das als Schwachpunkt empfunden hast. Habe ich aber nicht und deswegen muss ich mir auch kein Wunderszenario vorstellen, in dem ein Serienkiller-Thrillride die Charaktertiefe von True Detective hätte. :wink:
Wer redet denn von einem Serienkiller-Thrillride?? Wirklich überhaupt niemand.

Aber egal, diese Diskussion scheint man mit dir nicht führen zu können, da du eh nur eine sehr selektive Wahrnehmung zu dem Thema zu haben scheinst und lieber von oben herab alle Gegenargumente wegkickst :wink:

--

All in all ist True Detective eine sehr gute Serie - ob sie nun "absolut genial" oder nur "ganz gut" ist, kann man dann ja für sich entscheiden
von Trötenflöter
#1349241
Fertig geschaut. Absolut genial :P . Gar keine Lust hier irgendwas zu analysieren und Romane zu schreiben, ihr wahrscheinlich auch keine diese dann zu lesen.
Darum fasse ich es einfach so zusammen: Wenn unsere PayTV-Sender (ARD und ZDF) nur eine halbwegs ebenbürtige Serie im Jahr auf die Beine stellen würden, würde ich ihnen den doppelten Rundfunkbeitrag hinterher werfen.
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von Pepe22
#1353955
Wollte mir gerade True Detective reinziehen aber auf SkyGo gibts leider nur Folge 1 und 2 auf Deutsch und dann 6,7 und 8 auf Englisch...

Verdammt! :D
von Waterboy
#1434212
So, ich habe das Thread mal aus den Tiefen gehieft.

3 Folgen von Staffel 2 sind nun bereits gelaufen und ich muss sagen, bisher langweilt mich das ganze doch sehr.

Season 1 empfand ich ja, anders als andere hier schon als nicht so grandios. Aber durch die Zwei Hauptdarsteller, durch die Atmosphäre und vor allem die düstere GEgend und der Look konnte man Mängel bei den Dialogen, Längen bei einigen Szenen und das nervige Religions-gedösel sowie den doch recht durchschnittlichen Kriminalfall gut überkaschieren.

Bei den 3 Folgen nun von Season 2 ist das bisher nicht so wirklich gelungen. Erst einmal fehlen mir persönlichen die Sümpfe. Dadurch das man in der City ist, wirkt das ganze wie tausend mal gesehen durch CSI, NCIS, Criminal Minds etc.

Das Cast ist ganz gut, wobei hier bisher noch niemand heraussticht. Der Fall ansich könnte mir ehrlich gesagt egaler nicht sein bisher. Das man sich anscheinendeher auf die Personen konzentrieren will und der Fall nur Beiwerk ist, mag ja ne gute Idee sein, aber bisher kam da irgendwie nix was mich wirklich begeistert hat.

Aber das Opening ist schön.

Naja, warten wir mal ab wie sich die Staffel noch entwickelt.
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von Nerdus
#1434218
Schwer einzuschätzen. Hab zwar 2×01 gesehen, werde mir den Rest aber erst anschauen, wenn alle Folgen raus sind. Hab auch die erste Season am Stück gesehen und so funktioniert das deutlich besser als immer nur häppchenweise mit langen Pausen.

1×01 hat mir damals zwar mehr Lust auf den Rest gemacht als jetzt 2×01, aber aufs Gesamtbild kommt’s am Ende an.
von Waterboy
#1435085
Nachdem nun die Hälfte der Staffel um ist, muss man wirklich sagen das es eine Enttäuschung ist. Der Fall ist so unglaublich Öde und langweilig und die Figuren sind doch sehr klischeehaft.

Das Ende der 4. Folge war zwar wirklich mal endlich spannend und gut gemacht, rettet aber die gesamte Hälfte auch nicht wirklich.

Wenn da jetzt in der zweiten Hälfte nicht von null auf 100 geschossen wird (und dafür braucht es nicht sowas wie am Ende der aktuellen Folge, was auch eher wie "wir müssen jetzt mal was zeigen" wirkte), dann ist Season 2 wirklich einfach nur langweilig.
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von Kiddow
#1435087
Ich hab Folge 4 noch nicht geschaut. Und ich überlege ernsthaft, es sein zu lassen. Ich bin unaufmerksam und habe bei Folge 2 und 3 jeweils mehrmals geschaut, wie lang die Folge noch geht. Das sind immer schlechte Zeichen. Und ich schiebe das Schauen auch jedes Mal bis zum Wochenende auf.
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von Bobby
#1435115
Ich war nach Folge 3 raus. Das ist so öde und zäh und die Charaktere so furchtbar klischeehaft fucked-up/edgy, da kann mich leider nix ansatzweise begeistern, obwohl ich sonst jeden Mist irgendwie schaue, weil ich wissen will, wie es weitergeht. :|
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von Kiddow
#1435121
Bobby hat geschrieben:Ich war nach Folge 3 raus. Das ist so öde und zäh und die Charaktere so furchtbar klischeehaft fucked-up/edgy, da kann mich leider nix ansatzweise begeistern, obwohl ich sonst jeden Mist irgendwie schaue, weil ich wissen will, wie es weitergeht. :|
Hab mich auch heute dazu entschieden, es sein zu lassen. Es gibt so viele andere Serien, die ich gucken will und hier müsste ich mich zwingen, weiter zu schauen. Sollte es eine weitere Staffel geben, gebe ich ihr gern eine Chance, aber diese ist für mich vorbei.
von Einzelkind
#1435146
Man merkt irgendwie doch, dass Fukunaga und nicht Pizzadingens das Element war, das die erste Staffel zu etwas Besonderem gemacht hat. Die Dialoge in der zweiten Staffel sind teilweise unglaublich cringey und bis auf Colin Farrell ist das schauspielerisch auch nicht wirklich mit Season 1 vergleichbar. Und der Shootout hätte mit etwas schlechter Rockmusik im Hintergrund glatt aus Sons of Anarchy sein können.