US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von RickyFitts
#1439420
Hannibal S3

Ich muss zugeben, dass meine Trauer über die Absetzung etwas abgenommen hatte, weil die dritte Staffel doch über weite Strecken etwas zäh war. Zu oft faserte die Story in eine eher assoziative Szenencollage aus und die Geschichte nahm nur schwergängig Fahrt auf. Enttäuschung auf hohem Niveau.
Keine Spur mehr davon im Finale. Gorgeous bloody glory, war das eine Wucht. Gerade bei Anti-Helden weit jenseits der moralischen Standards tun sich Shows mit einem klimaktischen und befriedigenden Abschluss ja oft schwer: bei Dexter wurde es voll versemmelt, Nancy Botwin hat zum Ende nur gelangweilt, bei Tony Soprano hat man es gar nicht erst versucht und selbst bei Walter White war der Abgang gut aber nicht großartig.
Hier ist es in meinen Augen nahezu perfekt geworden. Einen besseren Klimax und Abschluss hätte ich mir für die zentrale Beziehung zwischen Will und Hannibal gar nicht vorstellen können. Eines der stärksten Serienfinale, das ich kenne, und trotz Durchhängern in Runde 3 unterm Strich immer noch eine verdammt gute Serie!

Mein Staffelfazit lief auf eine 7/10 hinaus. Dem Finale würde ich eine rare 10/10 verpassen. Das wertet den Gesamteindruck so erheblich auf, so dass ich ankomme bei einer

8/10
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von Theologe
#1439423
Murder In The First: S2
Das networkige True Detective hat eine ordentliche zweite Runde abgeliefert. Taye Diggs und Kathleen Robertson gefallen mir in ihren Parts. Etwas seltsam war, dass es diesmal eine strickte Trennung zwischen der Polizeiarbeit und dem Gerichtsprozess gab.
Der intensive Opener war zwar für beide Abläufe der Startschuss, aber für die beiden Ermittler nur der zufällige Anlass um einem völlig anderen Verbrechen auf die Spur zu kommen.
Der Prozess fühlte sich deshalb leider immer wie ein Anhängsel an, vielleicht hätte man sich den "Murder One" Part sparen sollen um sich nur auf die Polizei zu konzentrieren. Andererseits war Currie Graham als Staatsanwalt abermals überzeugend.
Leider blieb auch die zweite Staffel unter ihren Möglichkeiten und so bleibt der Serie der große Wurf verwehrt.
7/10
von Sergej
#1439433
RickyFitts hat geschrieben:Hannibal S3

Ich muss zugeben, dass meine Trauer über die Absetzung etwas abgenommen hatte, weil die dritte Staffel doch über weite Strecken etwas zäh war. Zu oft faserte die Story in eine eher assoziative Szenencollage aus und die Geschichte nahm nur schwergängig Fahrt auf. Enttäuschung auf hohem Niveau.
Keine Spur mehr davon im Finale. Gorgeous bloody glory, war das eine Wucht. Gerade bei Anti-Helden weit jenseits der moralischen Standards tun sich Shows mit einem klimaktischen und befriedigenden Abschluss ja oft schwer: bei Dexter wurde es voll versemmelt, Nancy Botwin hat zum Ende nur gelangweilt, bei Tony Soprano hat man es gar nicht erst versucht und selbst bei Walter White war der Abgang gut aber nicht großartig.
Hier ist es in meinen Augen nahezu perfekt geworden. Einen besseren Klimax und Abschluss hätte ich mir für die zentrale Beziehung zwischen Will und Hannibal gar nicht vorstellen können. Eines der stärksten Serienfinale, das ich kenne, und trotz Durchhängern in Runde 3 unterm Strich immer noch eine verdammt gute Serie!

Mein Staffelfazit lief auf eine 7/10 hinaus. Dem Finale würde ich eine rare 10/10 verpassen. Das wertet den Gesamteindruck so erheblich auf, so dass ich ankomme bei einer

8/10
Also kann man das als Serienfinale durchgehen lassen? Der Rest kommt ja dann sicher in den Filmen, die ich nie sah.
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von RickyFitts
#1439439
Sergej hat geschrieben:
RickyFitts hat geschrieben:Hannibal S3

Ich muss zugeben, dass meine Trauer über die Absetzung etwas abgenommen hatte, weil die dritte Staffel doch über weite Strecken etwas zäh war. Zu oft faserte die Story in eine eher assoziative Szenencollage aus und die Geschichte nahm nur schwergängig Fahrt auf. Enttäuschung auf hohem Niveau.
Keine Spur mehr davon im Finale. Gorgeous bloody glory, war das eine Wucht. Gerade bei Anti-Helden weit jenseits der moralischen Standards tun sich Shows mit einem klimaktischen und befriedigenden Abschluss ja oft schwer: bei Dexter wurde es voll versemmelt, Nancy Botwin hat zum Ende nur gelangweilt, bei Tony Soprano hat man es gar nicht erst versucht und selbst bei Walter White war der Abgang gut aber nicht großartig.
Hier ist es in meinen Augen nahezu perfekt geworden. Einen besseren Klimax und Abschluss hätte ich mir für die zentrale Beziehung zwischen Will und Hannibal gar nicht vorstellen können. Eines der stärksten Serienfinale, das ich kenne, und trotz Durchhängern in Runde 3 unterm Strich immer noch eine verdammt gute Serie!

Mein Staffelfazit lief auf eine 7/10 hinaus. Dem Finale würde ich eine rare 10/10 verpassen. Das wertet den Gesamteindruck so erheblich auf, so dass ich ankomme bei einer

8/10
Also kann man das als Serienfinale durchgehen lassen? Der Rest kommt ja dann sicher in den Filmen, die ich nie sah.
Absolut. Der zentrale Handlungsstrang wird zu einem runden und sehr befriedigenden Ende geführt und der Großteil der wichtigeren Nebenrollen bekam im Finale nochmal sehr gutes Szenenmaterial. Wenn man nicht wüsste, dass es da noch Das Schweigen der Lämmer gab, würde man hier nichts vermissen. Kann man sich also ohne Sorge vor unaufgelösten Handlungsfäden ansehen und bekommt ein Serienfinale, das besser ist als bei den meisten Shows, die schon mit der Ankündigung final season gestartet sind.
von Sergej
#1439440
RickyFitts hat geschrieben:
Sergej hat geschrieben:
RickyFitts hat geschrieben:Hannibal S3

Ich muss zugeben, dass meine Trauer über die Absetzung etwas abgenommen hatte, weil die dritte Staffel doch über weite Strecken etwas zäh war. Zu oft faserte die Story in eine eher assoziative Szenencollage aus und die Geschichte nahm nur schwergängig Fahrt auf. Enttäuschung auf hohem Niveau.
Keine Spur mehr davon im Finale. Gorgeous bloody glory, war das eine Wucht. Gerade bei Anti-Helden weit jenseits der moralischen Standards tun sich Shows mit einem klimaktischen und befriedigenden Abschluss ja oft schwer: bei Dexter wurde es voll versemmelt, Nancy Botwin hat zum Ende nur gelangweilt, bei Tony Soprano hat man es gar nicht erst versucht und selbst bei Walter White war der Abgang gut aber nicht großartig.
Hier ist es in meinen Augen nahezu perfekt geworden. Einen besseren Klimax und Abschluss hätte ich mir für die zentrale Beziehung zwischen Will und Hannibal gar nicht vorstellen können. Eines der stärksten Serienfinale, das ich kenne, und trotz Durchhängern in Runde 3 unterm Strich immer noch eine verdammt gute Serie!

Mein Staffelfazit lief auf eine 7/10 hinaus. Dem Finale würde ich eine rare 10/10 verpassen. Das wertet den Gesamteindruck so erheblich auf, so dass ich ankomme bei einer

8/10
Also kann man das als Serienfinale durchgehen lassen? Der Rest kommt ja dann sicher in den Filmen, die ich nie sah.
Absolut. Der zentrale Handlungsstrang wird zu einem runden und sehr befriedigenden Ende geführt und der Großteil der wichtigeren Nebenrollen bekam im Finale nochmal sehr gutes Szenenmaterial. Wenn man nicht wüsste, dass es da noch Das Schweigen der Lämmer gab, würde man hier nichts vermissen. Kann man sich also ohne Sorge vor unaufgelösten Handlungsfäden ansehen und bekommt ein Serienfinale, das besser ist als bei den meisten Shows, die schon mit der Ankündigung final season gestartet sind.
Danke, dann muss ich nochmal aufholen. Ist vielleicht auch der Grund, warum Fuller nicht auf biegen und brechen weiter machen will. Falls er wöllte, gäbe es bestimmt einen weg.
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von Nataku
#1439715
Devious Maids – Season 3

Nachdem die Serie im Thread „Lohnt sich diese Serie?“ mal wieder angesprochen wurde, dachte ich, ich gebe mal meine Bewertung für Season 3 ab.

Insgesamt fühlt sich das immer nach sehr nach Desperate Housewives an, nur leider sind die Maids ziemlich blass, teilweise gar langweilig. Dies liegt meiner Meinung nach vor allem daran, dass sie sich nicht wirklich weiterentwickeln und irgendwie auf der Stelle verharren. Die interessanten Charaktere findet man hier eher im Bereich der „Nebencharaktere“ (das Drama und Comedy Highlight der Serie sind für mich mittlerweile ganz klar die Powells, die in dieser Staffel relativ viel zu tun haben).

Den Kriminalfall der dritten Staffel fand ich leider auch eher mau. Immerhin wird er im Finale aufgelöst. Ansonsten habe ich zwar immer noch meinen Spaß an der Serie, aber mehr als nette Unterhaltung ist das nicht. Und dass man wieder mehrere (unnötige) Cliffhanger ins Finale eingebaut hat, ohne zu wissen, ob man überhaupt eine vierte Staffel bekommt, finde ich einfach nur dämlich.

6/10


The Brink – Season 1

The Brink braucht einige Folgen, bis die Mischung stimmt und dann doch recht deutlich wird, dass man hier versucht eine Satire ala Veep aufzustellen (nur das es hier quasi um Außenpolitik geht, und wie diese von unterschiedlichen betroffenen Parteien erlebt/umgesetzt wird). So ganz klappt das in der ersten Staffel aber noch nicht. Das Ganze wirkt teilweise noch ziemlich unrund und manchmal einfach extrem überspitzt/merkwürdig. Die Klasse von Veep wird hier nicht erreicht, dennoch habe ich mit den Folgen viel Spaß gehabt und würde empfehlen, der Serie einfach ein paar Folgen eine Chance zu geben. Man merkt dann recht schnell, ob man mit der speziellen Art der Serie klar kommt oder nicht.

7/10
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von Theologe
#1439717
Sergej hat geschrieben: Danke, dann muss ich nochmal aufholen. Ist vielleicht auch der Grund, warum Fuller nicht auf biegen und brechen weiter machen will. Falls er wöllte, gäbe es bestimmt einen weg.
Das wird ein Grund sein, aber er hat eben auch schon vorher mit American Gods das nächste Projekt in Angriff genommen und er wäre nicht der erste Serienschöpfer, der lieber mit dem neuen Spielzeug spielt.#JohnFromCincinnati
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von redlock
#1439742
Dark Matter -- Staffel 1

Für mich eine der positiven Überraschungen des Sommers 2015!
6 Personen wachen mit Gedächtnisverlust auf einem Raumschiff auf, das von einem Android gesteuert wird. Und los geht's.
DM ist von Beginn an ziemlich (aber nicht 100%ig) serialisiert. Es war spannend und packend zu Erkunden und Erfahren wer die 6 sind und was ihre Hintergrund-)Geschichten sind. Dazu kamen dann die aktuellen Sorgen und Probleme, die die Crew hat.
Gut war, dass einige der vielen Fragen im Verlauf der Staffel schon beantwortet wurden. Als Zuschauer fühlte ich mich nicht unnötig hingehalten.
Mich haben die Beschränkungen auf Grund des Budgets der Serie nie gestört. Wäre nicht permanet drauf hingewiesen worden, wäre es mir auch kaum aufgefallen.
Das Staffelfinale endet mit einem fetten Cliffhanger. Wer also ein geordnetes bzw. abgeschlossenes Ende will, der sollte warten bis wir erfahren, ob's eine S2 geben wird.

8/10 für diese Staffel einer höchst unterhaltsamen space opera.
von Sergej
#1439752
redlock hat geschrieben:Dark Matter -- Staffel 1

Für mich eine der positiven Überraschungen des Sommers 2015!
6 Personen wachen mit Gedächtnisverlust auf einem Raumschiff auf, das von einem Android gesteuert wird. Und los geht's.
DM ist von Beginn an ziemlich (aber nicht 100%ig) serialisiert. Es war spannend und packend zu Erkunden und Erfahren wer die 6 sind und was ihre Hintergrund-)Geschichten sind. Dazu kamen dann die aktuellen Sorgen und Probleme, die die Crew hat.
Gut war, dass einige der vielen Fragen im Verlauf der Staffel schon beantwortet wurden. Als Zuschauer fühlte ich mich nicht unnötig hingehalten.
Mich haben die Beschränkungen auf Grund des Budgets der Serie nie gestört. Wäre nicht permanet drauf hingewiesen worden, wäre es mir auch kaum aufgefallen.
Das Staffelfinale endet mit einem fetten Cliffhanger. Wer also ein geordnetes bzw. abgeschlossenes Ende will, der sollte warten bis wir erfahren, ob's eine S2 geben wird.

8/10 für diese Staffel einer höchst unterhaltsamen space opera.
Ich bin erst zufrieden wenn alle 5 Staffeln bestellt wurden! Laut Showrunner wird S2:
versteckter Inhalt:
Einen noch viel fieseren Cliffhanger haben, falls es eine gibt.
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von Theologe
#1439781
Hannibal: S3
Der zähe Auftakt verhindert eine Bestnote, aber nach 4 Episoden bekommt man die Kurve und die Staffel liefert die Qualität ab, die man von der Serie erwartet.
Das Finale fungiert perfekt als Serienfinale und ist auch eindeutig darauf ausgerichtet gewesen. Da hat man sich frühzeitig der Realität gestellt und entsprechend reagiert. So wie man das eigentlich erwarten kann, aber nicht darf.
8/10
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von Zach
#1439797
The 100 Season 2

Die Serie ist mit Sicherheit nicht perfekt, es gibt viele Sachen, bei denen man bei genauerem Hinschauen kräftig mit den Augen rollen müsste (v.a. technische/logische Sachen), aber bei dem hohen Erzähltempo, das die Serie an den Tag legt, fällt das (zumindest mir) nicht so auf. Aber grundsätzlich soilten die Autoren schon auf etwas mehr Sorgsamkeit achten, sonst kann es auch schnell nach hinten los gehen.

Allerdings traut sich die Serie für eine Network-Serie extrem viel, dafür kann man sie garnicht zu viel loben. Es gibt selten Rückzieher, die moralische Entwicklung der Charaktere ist zwar nicht immer ganz einwandfrei geschrieben, aber dafür konsequent
versteckter Inhalt:
und wenn die Hauptdarsteller einfach mal Mount Weather auslöschen wollen inkl. Kinder/Unschuldiger, dann wird das auch durchgezogen.
8/10
#1439871
Es spricht wohl nicht für meine geistige Gesundheit, dass diese Totalverrisse mir erstmals seit der ersten Staffel wieder Lust gemacht haben, Falling Skies doch zu schauen.
von Sergej
#1439874
ultimateslayer hat geschrieben:Es spricht wohl nicht für meine geistige Gesundheit, dass diese Totalverrisse mir erstmals seit der ersten Staffel wieder Lust gemacht haben, Falling Skies doch zu schauen.
Nur sagt keiner im ganzen Internet, das Falling Skies gut wäre, maximal mittelmäßig.
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von RickyFitts
#1439881
Falling Skies S5

Puh, vorbei. Ich gebe zu, ich habe Staffel 5 wirklich nur noch geschaut, um zu sehen, wie schlimm es wohl noch werden kann. Und meine Fresse, ich wurde nicht enttäuscht. Dümmliche Storylines wo man hinsieht und ein offensichtlich massiv zusammengestrichenes Action- und Effekt-Budget, wodurch es nur noch wenig Ablenkung von den schaurigen Dialogen gab. Das Finale war einfach nur geradlinig und flach und die einzigen Highlights waren meine lauten Lacher über ein paar unglaubliche Nonsense-Szenen.

2/10
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von Theologe
#1439908
TURN: Washington's Spies - Season 2
Die zweite Staffel ist deutlich zielgerichteter. Während man in Season 1 merkte, dass da noch viel Ausprobiererei dabei war und einige Storylines nicht so richtig passen wollte, drückt man in Season 2 deutlich mehr aufs Gas. Der Cast wurde dazu noch ergänzt und gerade die neue Figur des Benedict Arnold verspricht Spannung, wenn man sich historisch etwas auskennt.
7,5/10
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von RickyFitts
#1439914
Scream S1

Eine unterhaltsame und sehr solide erste Staffel, die für mich aber auch eher etwas von einem concept proof hat: das Teenie-Slasher-Genre funktioniert auch über 10 Folgen und kann daraus sogar eigene Stärken ableiten. Es gibt mehr Freiraum für Subplots, aus denen sich falsche Fährten bauen lassen, und die Charaktere bekommen natürlich mehr Screentime, wodurch sie einem stärker ans Herz wachsen als bloße Schlachtvieh aus vielen Filmen des Genres. Allerdings bleibt in der Show auch in jeder Hinsicht noch Steigerungspotential: Verfolgungs- und Todesszenen, Settings, Suspense und auch bei Charakteren und Dialogen. Mit einem Set aus archetypischen Highschool-Horrorfilmfiguren anzufangen, ist soweit nicht schlimm. Man hätte aber noch deutlich weiter darin gehen können, die daraus erwachsenen Klischeeerwartungen zu unterlaufen und die Figuren zu vollausgereiften Menschen zu machen. All das kann aber in einer zweiten Staffel noch besser gemacht werden. Diese hier war zumindest gelungene Unterhaltung.

7/10
#1439937
Scream Season 1
Das Finale bestätigt, was der Pilot schon angekündigt hat. Scream ist eine total verwässerte, billige, Pretty Little Liars-isierte Version des typischen Slasherfilms. Das Finale hat den Gesamteindruck leider sehr getrübt, weil es so vollgestopft mit unfassbar dämlichen Momenten war, dass ich praktisch durchgehend meinen Fernseher angeschrien hab.
Das einzige was ehrlich für die Show spricht ist der Gewöhnungseffekt. Nach 10 Wochen baut mein einfach unweigerlich, zumindest eine marginale Bindung zu den Figuren auf, die die eigentlich sehr schwachen Slashermomente manchmal durchaus wirkungsvoll gemacht haben.
Aber das ist auch schon das einzige ehrliche Lob, das ich aussprechen kann. Ansonsten war das Ganze leider super berechenbar, extrem mies geschrieben und total schlecht inszeniert. Vorallem letzteres ist ein riesen Stolperstein. Die meistern Slasher-Szenen waren einfach furchtbar billige, low-budget Abklatsch-Versuche von Szenen, die man als Horrorfan schon zig mal meilenweit besser gemacht, gesehen hat.
Die Sache ist, ich hab die Serie trotzdem sehr gerne geschaut und jede Woche gemainlined, also muss man ihr einfach fairerweise gewisse Guilty Pleasure Qualitäten zusprechen. Dementsprechend:
Als Guilty Pleasure 8/10
Realistisch betrachtet 4.5/10 <-- (das ist auch die Wertung die eingetragen werden soll)
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von AlphaOrange
#1439949
Defiance S3
Eine deutliche Verbesserung gegenüber S2, in der wirklich sehr viel falsch gemacht worden war. Hier gab es wieder stringente SciFi- und Wester-Plots statt kryptischem Esoterik-Geschwurbel, die Charaktere wurden besser positioniert oder früh entsorgt. Und in den technischen Kategorien gehört Defiance trotz durchwachsener Effekte leider immer noch zur absoluten Spitze des aktuellen SciFi-Fernsehens. Trotz allem was gut war: Defiance ist eine Serie, die nie so richtig klicken will. Dazu bleiben die Figuren zu abstrakt und man verweigert unverständlicherweise weiterhin, mehr Hintergründe zu erzählen, obwohl hier eine komplett neue Welt kreiert wurde.
Immerhin war man sich der nach den Verlängerungen von Dark Matter und Killjoys wohl eintretenden Absetzung bewusst und hat ein sehr stimmiges Finale inszeniert.
7 / 10

Dark Matter S1
Wenn Dark Matter die gloriose Wiedergeburt der Space Opera sein soll, als welche sie von einigen Stimmen gefeiert wird, dann Gute Nacht! Dark Matter ist reines Popcorn-TV. Das Ensemble groovt sich schnell ein, auch weil die Figuren bloße Schablonen sind, die als solche eben direkt funktionieren. Spaß steht jeder Zeit vor Logik, flotte Sprüche vor Charakterzeichnung. Die Stories sind flott erzählt, die Beats sitzen perfekt - weil sie aus dem Lehrbuch kommen und schon hundert mal gesehen sind. Auf der Kehrseite stehen bei Dark Matter vor allem unterirdische Production Values. Die Schauspieler durch die Bank bestenfalls Durchschnitt, die Dialoge mehr schlecht als recht, 95% der Serie spielen auf einer Handvoll recycleter Raumschiff-Sets (und denen mangelt es an jeglicher Ausstattung, was sich dann auch in den idioten Freizeitszenen der Crew widerspiegelt), die Effekte sind lausig. Dark Matter ist leicht verdaulicher Spaß im Geiste der 90er-Syndication-Serien. Unterhält gut, hat offenbar auch einen Plan, aber leider keine Substanz.
5.5 / 10
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von Nataku
#1439958
Show Me a Hero

Nachdem ich vor kurzem endlich das erste Mal komplett The Wire gesehen habe, konnte ich mir die neue Miniserie von David Simon natürlich nicht entgehen lassen (vor allem, da sie Themen behandelt, die auch schon in The Wire eine Rolle spielten).

Die Miniserie erzählt die Geschichte des Bürgermeisters Nick Wasicsko im Yonkers der endachtziger und frühen neunziger, wobei der Hauptfokus auf dem Kampf um Sozialwohnungen in der wohlhabenden Gegend von Yonkers liegt. Dabei ist es schon erschreckend, wie aktuell die Problematik von damals auch heute noch ist (sicher nicht 1:1 vergleichbar, aber ich musste immer an die Proteste gegen Flüchtlingsheime in den noblen Vierteln von Hamburg denken).

Das alles wird größtenteils recht ruhig und unaufgeregt erzählt. Die wichtigen Charaktere (Wasicsko, einige Bewohner von bestehenden Sozialwohnungen sowie eine Frau aus der wohlhabenderen Gegend in Yonkers) bekommen alle ihre eigenen kleinen Geschichten. Wer andere Serien von Simon kennt, weiß, was er in etwa erwarten kann. Schön ist auch, einige Darsteller von The Wire (z.B. die Schauspieler von Lester Freamon und Namond Brice) hier wiederzusehen, wenn auch in sehr kleinen Rollen und oft nur für wenige Szenen.

Das größte Problem der Miniserie liegt meiner Meinung nach in ihrer Kürze. Die sechs Stunden sind einfach zu wenig. In der Serie vergehen einige Jahre in wenigen Folgen, sodass man immer nur kurze Momentaufnahmen der Charaktere bekommt und man sich das ein oder andere Mal wundert, wie schnell da in der Zeit nach vorne gesprungen wird. Etwas mehr Folgen wären hier besser gewesen.

Ansonsten hat mich die Miniserie aber überzeugt. Riesige Spannung kommt zwar nicht auf, aber es wird dennoch eine interessante Geschichte mit einigen politischen Machtkämpfen erzählt, ohne die Geschichten des normalen Volks zu vergessen. Den Abspann der letzten Folge sollte man sich übrigens auch gönnen, da man dort einige der Realpersonen im Vergleich zu ihren Seriendarstellern sowie einige Fotos aus der damaligen Zeit zu sehen bekommt.

Kleiner Tipp: Wer überrascht werden will, informiert sich vorher besser nicht über die Geschichte sondern liest bei Interesse erst nach den sechs Folgen nach.

8/10

Als nächstes stehen jetzt die letzten zwei Staffeln Treme an (wenn da nicht immer der übermäßige Anteil von Musik wäre…).
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von Holzklotz
#1439964
Scream Season 1
Ich habe am gestrigen Abend Episode 6-9 gebinged und soeben das Finale geschaut. Das hat dem ganzen schon merklich gut getan. Nichtsdestotrotz gab es auch darüberhinaus einen Qualitätsanstieg. Wie hier schon erwähnt gibt es aber gerade in der Inszenierung und beim Schauspiel derart viele Makel, dass das Gesamtergebnis nicht über ein, entsprechend meinen vorherigen Erwartungen, "okay" hinaus kommt. Das Finale hat mir gefallen und die Staffel auf der einen Seite abgeschlossen, auf der anderen aber auch Fragen für die zweite Runde offen gelassen.

Ich habe in den letzten drei Tagen die Eröffnungsszene von Scream, sowie in Gänze Scream 2 und Scream 3 geschaut, wodurch negative Vergleiche sich umso offensichtlicher anboten (Wenngleich ich mir Scream 3 hätte sparen sollen. Da hatte ich wesentlich positivere Erinnerungen dran). Man hat es kaum geschafft längere, wirklich spannende, gut inszenierte Sequenzen zu schaffen. Da war die Serie irgendwie all over the place.
4/10
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von Nataku
#1440002
Scream - Season 1

Scream ist ein absolutes guilty pleasure. Wenn man diesen Fakt verdaut hat, macht die Serie aber wirklich Spaß und zeigt, dass Slasher auch als Serie funktionieren können. Trotz der etwas lahmen Staffelmitte und der eher vorhersehbaren Auflösung im Staffelfinale fand ich die Season insgesamt doch sehr unterhaltsam und habe jede Folge sofort verschlungen. Daher gibt es hier auch verdiente

7.5/10
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