- Sa 11. Feb 2017, 03:18
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So, habe im Laufe der vergangenen Wochen die Staffeln zwei und drei gesehen. Meine kurze Meinung zu den Folgen:
(02x01, "Be Right Back"): Meines Erachtens eine sehr schöne, ruhig erzählte Folge über eine Frau, die ein Imitat ihres verstorbenen Mannes heraufbeschwört, aber schnell merken muss, dass dieser eben nur ein aalglattes Abziehbild seiner Person ist. Einzig das Ende hat mir hier nicht so gut gefallen. 8/10
(02x02, "White Bear"): Dafür umso hektischere und chaotischere voyeuristische Hetzjagd auf eine Kinderschänderin wider Wissen, die mit einigen durchaus packenden Verfolgungsjagden zu unterhalten weiß, mir inhaltlich aber ansonsten nicht so nah gegangen ist. Fand ich auch etwas überinszeniert. 6,5/10
(02x03, "The Waldo Moment"): Eine grantige, vulgäre Comicfigur schwingt sich dazu auf, die politische Landschaft aufzumischen - ohne Substanz, aber mit vielen markigen Worten. Für mich insofern faszinierende Folge, dass sie schon vor vier Jahren etliches von dem vorweg genommen hat, was mit Donald Trump zur traurigen Realität wurde. Leider ein bisschen sehr straight und überraschungsarm erzählt. 7/10
(02x04, "White Christmas"): Über zwei Männer in einer verlassenen Hütte, die nach und nach mehr schmutzige Details ihrer Vergangenheit preisgeben - mitsamt ganz neuer Block-Methoden. Meines Erachtens eine spektakuläre Folge, die mit einer ganzen Palette an Verwirrungstechniken aufwartet und diese anschließend ebenso gekonnt entwirrt. Charakterisiert für mich das Wesen dieser Serie so gut wie kaum eine andere Folge bisher. 9,5/10
Gesamtwertung Staffel 2: 8/10
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(03x01, "Nosedive"): Die Folge kommt offenbar bei vielen Fans gar nicht mal so gut an, ich aber fand die Idee dieser Social-Media-Prestigepunkte mitsamt all ihrer perversen Implikationen richtig packend und auch recht nachvollziehbar erzählt. Einzig das Ende fand ich viel zu übertrieben und hat die Folge ein wenig nach unten gezogen. 8/10
(03x02, "Playtest"): Das hingegen hat mir nicht so gut gefallen. Die erste halbe Stunde, bis der Protagonist mal endlich in seiner Horrorhütte hockt und etwas passiert, hat sich schon ziemlich gezogen und was danach so kam, wirkte auf mich auch alles etwas weit hergeholt, überladen von minütlichen Plot-Twists und letztlich auch ohne echte Message. 5,5/10
(03x03, "Shut Up and Dance"): Zwei Männer, die als Nachwuchskiller durch die Gegend pilgern, um den großen Social-Media-Knall abzuwenden... jo, hat Laune gemacht und zumindest bei der Hauptfigur der Folge war auch die große Wendung am Ende für mich überraschend. Hat letztlich aber auch wenig nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen. 7/10
(03x04, "San Junipero"): Das war irgendwie einfach... Wow. Ich bilde mir ja ein, dass ich bei allen anderen Folgen der Story und Kern-Message doch relativ gut folgen konnte, aber das hier muss ich nochmal schauen. Ich fand aber einfach die Lebensgeschichte um die beiden Frauen so unglaublich warm und herzig und die Spielereien mit Musik und anderen popkulturellen Dingen der unterschiedlichen Jahrzehnte wunderbar gemacht. Irgendwie in vielen Facetten so mit die untypischste Folge dieser Serie, weil ihr Grundton sehr positiv ist und die Technologie zumindest für mich eher eine Nebenrolle spielte, aber dafür war das einfach toll und mit sehr lebendigen Charakteren erzählt. 10/10
(03x05, "Men Against Fire"): Eine ziemlich simple und vorhersehbare Folge, die mit ihrem "Kakerlaken"-Duktus und den NS-Anspielungen meines Erachtens schon im ersten Viertel der Folge so viel vorweg nimmt, dass ich eigentlich überrascht war, dass da inhaltlich nicht doch noch was wirklich Unerwartetes kam. Wurde aber zumindest stark und prägnant in Szene gesetzt. 6,5/10
(03x06, "Hated in the Nation"): Wahrscheinlich bewusst an eine konventionelle Crime-Story angelehnte, zynische Kritik an virtuelle Hetzjagden und datengierige Staatsregierungen. Ein runder Abschluss, der trotz seiner Spielfilmlänge nicht langweilig wurde, aber auch zu keinem Zeitpunkt für mich den allerletzten Kick hatte. 8/10
Gesamtwertung Staffel 3: 7,5/10
Fohlen