US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von Theologe
#1440359
Bild
Hand of God ist das Seriendebüt des renommierten deutsch-schweizer Filmemachers
Marc Forster (World War Z) und stammt aus der Feder von Ben Watkins (Burn Notice).

Im Zentrum von Hand of God steht Richter Pernell Harris: ein vom exzessiven Leben
gezeichneter Mann, der das Gesetz gerne mal beugt und neben seiner Ehefrau
regelmäßig die Aufmerksamkeiten eines Callgirls genießt. Nach einem
Nervenzusammenbruch, macht sich der Richter zur Selbstjustiz entschlossen auf die
Suche nach dem Vergewaltiger, der seine Familie vor langer Zeit auseinandergerissen
hat. Harris fehlen jedoch richtige Beweise, auf die er sich stützen kann. Seit seinem
Zusammenbruch hat er immer häufiger "Visionen", auf die er sich verlässt. Er ist davon
überzeugt, dass ihm diese Botschaften über seinen komatösen Sohn direkt von Gott
geschickt werden.
Quelle: Amazon-Presse

Den Pilot kannte ich zwar schon aus der letzten Pilotseason, aber den habe ich mir jetzt erneut angesehen, bevor es mit Episode 2 weiterging.
Beide Folgen haben mich absolut überzeugt. Ron Perlman wirkt einfach sehr bedrohlich und auch wenn Ähnlichkeiten zu seinem Sons of Anarchy Clay erkennbar sind, spult er nicht nur einfach wieder das gleiche ab.
Dazu sticht Garret Dillahunt heraus, der nach seinem Abstecher zur Comedy wieder auf die dunkle Seite wechselte und richtig creepy sein darf.
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von Theologe
#1440419
little_big_man hat geschrieben:Dieser Inhaltsbeschrieb mit "Visionen von Gott" klingt ja ziemlich bescheuert. Ist das besser umgesetzt als es auf Papier klingt?
In der Serie ist es gut umgesetzt und man spielt damit, ob es sich um reine Halluzinationen handelt oder ob da wirklich übernatürliches am Werk ist.
Im Grunde ist es genauso umgesetzt wie in 'Boss' mit Kelsey Grammer. Als Zuschauer weiß man nicht immer sofort, dass es eine Halluzination ist, ab und an kann man es erahnen, ab und an muss man auf die Auflösung warten.
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von Theologe
#1440543
Nach 5 gesehen Episoden kann ich guten Gewissens sagen, dass Amazon hier seine bisher beste Serie abliefert und das sage ich als Fan sowohl von Alpha House als auch Bosch. Sicherlich kann man der Serie vorwerfen, dass sie im "Dark-Protagonist-Drama" nichts neues zeigt, aber sie ist definitiv eine gute Variation.
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von redlock
#1440573
Theologe hat geschrieben: dass sie im "Dark-Protagonist-Drama" nichts neues zeigt, aber sie ist definitiv eine gute Variation.
Dennoch hab ich momentan auf so was gar keine Lust...
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von ultimateslayer
#1440575
redlock hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben: dass sie im "Dark-Protagonist-Drama" nichts neues zeigt, aber sie ist definitiv eine gute Variation.
Dennoch hab ich momentan auf so was gar keine Lust...
Same here. Es gibt einfach zu viele grandiose Varianten davon, die ich noch nicht (fertig) gesehen habe (The Wire, Mad Men, Sopranos, The Americans...). Da muss ich schon sehr ausgehungert sein um mich einer zu widmen, die den meisten Kritiken nach nicht sonderlich gut ist und mich von der Prämisse her in keinster Weise anspricht.
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von Theologe
#1440614
Hand Of God: S1
Das war eine gelungene Auftaktstaffel und ich bin sehr gespannt, wie es in der nächsten Staffel weitergeht. Das schöne ist, dass man sich als Zuschauer entscheiden kann, ob man eine Serie mit übernatürlichem Element schaut oder einfach eine Serie mit einem psychisch kranken Hauptcharakter. In jedem Fall spielt Ron Perlman das sehr stark und auch der Rest des Casts kann überzeugen. Garret Dillahunt gefällt mir als "Waffe des Propheten" am besten. Der ist einfach so richtig schön Psycho.
Dana Delany darf als Frau von Perlman auch mehr sein als nur Lady Buzzkill, wie man es so oft in anderen Serien erleben muss. Ihr Charakter bewegt sich eher auf dem Level von Robin Wrights oder Connie Nielsen Figuren in House of Cards bzw. Boss.
Der Nebenplot mit dem Pastor und seiner Freundin ist zwar nicht so spannend wie der Rest, fühlt sich aber auch nicht wie ein Fremdkörper an, zumal die beiden das Bindeglied zwischen Perlmans sakralem und profanem Ich darstellen.
8/10
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von str1keteam
#1440629
Theologe hat geschrieben:Nach 5 gesehen Episoden kann ich guten Gewissens sagen, dass Amazon hier seine bisher beste Serie abliefert und das sage ich als Fan sowohl von Alpha House als auch Bosch. Sicherlich kann man der Serie vorwerfen, dass sie im "Dark-Protagonist-Drama" nichts neues zeigt, aber sie ist definitiv eine gute Variation.
Ich habe im Moment noch zu viele andere Sachen parallel als Nachholaktion laufen (Strike Back Finalstaffel, The Brink, Homeland Staffel 4, Last Ship Staffel 2 sowie die letzten paar Folgen von Gotham und Deutschland 83), aber Hand of God steht bei mir weiterhin hoch auf der Liste. Eigentlich wäre dann Mr.Robot nach Fear das nächste Projekt gewesen, aber nachdem sich die Mehrheit der Kritiker bei True Detective Staffel 2 und Ballers (+ nach 3 Folgen würde ich auch The Brink sagen) mal wieder als nichtsnutzige Trollherde erwiesen hat, wenn es um klassische "Männerserien" geht, sehe ich die Verrisse eher als zusätzlichen Anreiz. Da ist dein Fazit definitiv aussagekräftiger, denn gerade bei dieser Art von Antihelden-Dramen liegen wir ja geschmacklich meist dicht beieinander. Wäre aber ohnehin kein Weg daran vorbeigegangen, so ein kontroverses Drama mit Perlman und Dillahunt nicht zumindest zu testen. :wink:
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von little_big_man
#1440635
Hand of God scheint ja aber auch wirklich gar nicht anzukommen, wenn ich mir mal kurz die Metacritic-Bewertungen ansehe. Wenn ich da die Wertungen von offenbar äusserst durchschnittlichen (oder zumindest ihr Potential nicht ausschöpfenden) Serien wie Ballers (65) oder The Brink (52) anschaue, dann sind die 43 für Hand of God dann wirklich schon als miserabel zu bezeichnen und das mit immerhin bereits 16 Reviews...

Amazon-Serien:
Transparent 91
Mozart in the Jungle 73
Bosch 71
Betas 69
Alpha House 68
Hand of God 43
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von str1keteam
#1440638
little_big_man hat geschrieben:Hand of God scheint ja aber auch wirklich gar nicht anzukommen, wenn ich mir mal kurz die Metacritic-Bewertungen ansehe. Wenn ich da die Wertungen von offenbar äusserst durchschnittlichen (oder zumindest ihr Potential nicht ausschöpfenden) Serien wie Ballers (65) oder The Brink (52) anschaue, dann sind die 43 für Hand of God dann wirklich schon als miserabel zu bezeichnen und das mit immerhin bereits 16 Reviews...
Ich gebe auf die US-Kritiken bei gewissen Stoffen wie gesagt nichts mehr (mit einem weißen Antihelden, Gewalt und Vergewaltigungsthematik bekommen Serien in der aktuellen Landschaft voller falsch verstandener Political Correctness schon mal vom Start weg 30 Punkte Abzug bei manchen Kritikern), aber rein aus Amazons Sicht ist das Kritikerecho ein Desaster. Es ist ja nicht mal so wie z.B. bei the Brink, wo es eine Reihe von guten bis sehr guten Kritiken gibt und das Gesamtbild durch ein paar shepherd Extrem-Wertungen ins untere Mittelmaß gezogen wird. Bei Hand gibt es nur eine Wertung im grünen Bereich (63%).
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von str1keteam
#1440640
Theologe hat geschrieben:Das ist einer der vielen Gründe, aus denen ich mich nicht um Reviews bei Serien kümmere.
Ich würde es mittlerweile auch am liebsten komplett meiden, um mir nicht die Vorfreude vermiesen zu lassen bzw. keine falsche Erwartungshaltung aufzubauen, aber da das Kritikerecho im Streaming-Bereich den einzigen Anhaltspunkt für Verlängerungschancen darstellt und im PayTV & Cable der entscheidende Punkt bei schwachen Quoten ist, kann ich dem Blick auf den Metascore meist doch nicht widerstehen. :lol:
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von Theologe
#1440662
str1keteam hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben:Das ist einer der vielen Gründe, aus denen ich mich nicht um Reviews bei Serien kümmere.
Ich würde es mittlerweile auch am liebsten komplett meiden, um mir nicht die Vorfreude vermiesen zu lassen bzw. keine falsche Erwartungshaltung aufzubauen, aber da das Kritikerecho im Streaming-Bereich den einzigen Anhaltspunkt für Verlängerungschancen darstellt und im PayTV & Cable der entscheidende Punkt bei schwachen Quoten ist, kann ich dem Blick auf den Metascore meist doch nicht widerstehen. :lol:
Ich habe für mich einfach festgestellt, dass ich mir bei Serien immer ein eigenes Bild machen muss oder zumindest auf Menschen vertraue, die weitestgehend meinen Geschmack teilen.
Bei Kritikern ist ja nicht mal immer ersichtlich, ob die alle Folgen sahen oder nur eine oder ein paar.
Gerade bei serialisiertem Drama bringt es einfach wenig, wenn man zu früh eine Bewertung trifft. Natürlich kann man bis Folge 3 sagen, dass eine Serie nur langsam aus den Puschen kommt, aber wenn ich da an Fortitude denke, hat die Staffel in der Mitte einen merklichen Shiftchange und geht auch inhaltlich einen unerwarteten weg.
Bis dahin konnte man die Serie als bedächtiges Kriminaldrama bezeichnen, danach eben nicht mehr.
Noch dazu habe ich den Eindruck, dass "unerwartet" oder innovativ viel besser wegkommt, als eine gute Ausführung eines bekannten Konzeptes.
Ich habe mir nachträglich ein paar Kritiken zu True Detective angesehen und alles was da an Season 2 kritisiert wird, kann man auch schon an Season 1 kritisieren, da wurden die gleichen Punkte aber gelobt.
Entweder kann ich die Kritiker der ersten Season nicht ernstnehmen oder die der zweiten.
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von redlock
#1440666
Theologe hat geschrieben:Das ist einer der vielen Gründe, aus denen ich mich nicht um Reviews bei Serien kümmere.
Aber selbst welche schreibt's :lol: :mrgreen:
(Und die ich dann auch noch lese :lol: :wink: )

Theologe hat geschrieben: Noch dazu habe ich den Eindruck, dass "unerwartet" oder innovativ viel besser wegkommt, als eine gute Ausführung eines bekannten Konzeptes.
Typisches Profi-Kritiker Problem. Die Sehen so viel, dass nur das ''unerwartete'' oder ''innovative'' noch eine Reaktion bringt oder zumindest hängen bleibt.
Darum kriegt aktuell ''Mr Robot'' diese super Bewertungen (siehe Ricky's 10/10, die ich aber für überzogen halte. Die Serie ist nicht ohne Schwächen oder fehlerfrei).

Für gut gemachtes aber konventionelles haben die Profi-Kritiker dann meist nichts mehr übrig.


Ich kann's mir nicht verkneifen, hier ein hübscher ''HoG'' Verriss von Brian Lowry:
versteckter Inhalt:
As ambitious, premium-style dramas proliferate, it’s easy to confuse dark and nasty with cool and good. Few programs have put the gap between those poles into starker relief than “Hand of God,” a thoroughly ill-conceived and unpleasant series that continues Amazon’s struggle to match its comedy inroads (see “Transparent”) on the dramatic front.
von Familie Tschiep
#1440670
Theologe hat geschrieben:Noch dazu habe ich den Eindruck, dass "unerwartet" oder innovativ viel besser wegkommt, als eine gute Ausführung eines bekannten Konzeptes.
Weil das ein wichtiges Qualitätskriterium ist, um etwas als sehr gut zu deklarieren.
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von ultimateslayer
#1440682
Theologe hat geschrieben: Noch dazu habe ich den Eindruck, dass "unerwartet" oder innovativ viel besser wegkommt, als eine gute Ausführung eines bekannten Konzeptes.
Das Argument zieht meiner Ansicht nach aber nicht, weil eine gute Ausführung eines Konzepts Innovationen und neue Ideen beinhaltet. Nimm zb. The Good Wife. Keine originelle Prämisse, kein originelles Serienkonzept, wir hatten schon tausende Legal-Serien, tausende Polit-Thriller, tausende Procedural/Serial-Mischungen. Aber TGW setzt zahlreiche originelle Impulse, von der Art des World-Buildings, über die Kamera, bishin zum Score. TGW zu seiner besten Zeit, überrascht ständig von Neuem und ist total unberechenbar und das macht es zu einer phänomenalen Ausführung eines bekannten Konzeptes (Legal-Procedural/Serial).
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von Theologe
#1440686
ultimateslayer hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben: Noch dazu habe ich den Eindruck, dass "unerwartet" oder innovativ viel besser wegkommt, als eine gute Ausführung eines bekannten Konzeptes.
Das Argument zieht meiner Ansicht nach aber nicht, weil eine gute Ausführung eines Konzepts Innovationen und neue Ideen beinhaltet. Nimm zb. The Good Wife. Keine originelle Prämisse, kein originelles Serienkonzept, wir hatten schon tausende Legal-Serien, tausende Polit-Thriller, tausende Procedural/Serial-Mischungen. Aber TGW setzt zahlreiche originelle Impulse, von der Art des World-Buildings, über die Kamera, bishin zum Score. TGW zu seiner besten Zeit, überrascht ständig von Neuem und ist total unberechenbar und das macht es zu einer phänomenalen Ausführung eines bekannten Konzeptes (Legal-Procedural/Serial).
Bis auf redlock hat mich keiner verstanden. Was du beschreibst ist doch das genaue Gegenteil. Ein abgedroschenes Konzept mit innovativen Ideen zu versehen ist natürlich etwas, das es zu loben gilt.
Aber innovativer Mist ist eben trotzdem Mist. Das Ideal ist natürlich eine gute Serie mit innovativen Ideen, aber Innovation ist in sich selbst noch kein Qualitätskriterium. Mir ist wichtig, dass eine Serie in erster Linie gut ist. Innovation trennt dann innerhalb der guten Serien die Spreu vom Weizen.

Wenn aber Aaron Sorkin The Newsroom schreibt, wird gemeckert, dass der hier ein altes Konzept aufgießt. Natürlich tut er das, aber wie sagte Quentin Tarantino so schön:
Who the fuck reads TV reviews? Jesus fucking Christ. TV critics review the pilot. Pilots of shows suck. Why would it be surprising that I like the best dialogue writer in the business?
Mir ist dann The Newsroom 100x lieber als Sense8. Letzteres ist zweifellos die innovativere Show, aber die Dialoge sind nicht halb so gut und Straczynski ist ja nun wahrlich kein schlechter Autor.
von logan99
#1440688
Ich persönlich finde im Sinne von Unterhaltung innovative Ideen deutlich wichtiger, als gescheite Dialoge. Wenn beides zusammenkommt umso besser, aber generell würde ich immer die Show bevorzugen, die etwas neues/abwechslungsreicheres bietet, gegenüber dem x-ten aufgewärmten Einheitsbrei mit tollen Schauspielern und tollen Writing, um den faden Geschmack zu kaschieren - Socken bleiben nunmal Socken, und damit ein ödes Geschenk, auch wenn man es versucht noch so schön zu verpacken :D

Von daher Sense8 >> The Newsroom oder The Good Wife, auch wenn ersteres einige Schwächen hat und so manch unnötige persönliche/politische Botschaften viel zu zentral in den Fokus rückt.
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von ultimateslayer
#1440690
Ja gut, Theo, jetzt führst du die Diskussion auch ad absurdum. The Newsroom vs. Sense8, das ist nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, das ist Äpfel mit Kirchenglocken vergleichen. Zumal es natürlich auch nicht stimmt, dass The Newsroom kritisiert wurde weil es was altes aufgießt. Das wurde aus tausend anderen Gründen kritisiert.
Mir ist wichtig, dass eine Serie in erster Linie gut ist.
Und mein Argument ist, dass es "gut" ohne Innovation nicht gibt. Bitte nenn mir ein paar Serien, die eine starke Verson ihres Genres sind, ohne dabei neue Impulse zu setzen. Vielleicht versteh ich dich dann besser.
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von Theologe
#1440695
ultimateslayer hat geschrieben:Ja gut, Theo, jetzt führst du die Diskussion auch ad absurdum. The Newsroom vs. Sense8, das ist nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, das ist Äpfel mit Kirchenglocken vergleichen. Zumal es natürlich auch nicht stimmt, dass The Newsroom kritisiert wurde weil es was altes aufgießt. Das wurde aus tausend anderen Gründen kritisiert.
Mir ist wichtig, dass eine Serie in erster Linie gut ist.
Und mein Argument ist, dass es "gut" ohne Innovation nicht gibt. Bitte nenn mir ein paar Serien, die eine starke Verson ihres Genres sind, ohne dabei neue Impulse zu setzen. Vielleicht versteh ich dich dann besser.
Southland
House Of Cards
Ray Donovan
Better Call Saul
von Familie Tschiep
#1441516
Theologe hat geschrieben:
ultimateslayer hat geschrieben:Ja gut, Theo, jetzt führst du die Diskussion auch ad absurdum. The Newsroom vs. Sense8, das ist nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, das ist Äpfel mit Kirchenglocken vergleichen. Zumal es natürlich auch nicht stimmt, dass The Newsroom kritisiert wurde weil es was altes aufgießt. Das wurde aus tausend anderen Gründen kritisiert.
Mir ist wichtig, dass eine Serie in erster Linie gut ist.
Und mein Argument ist, dass es "gut" ohne Innovation nicht gibt. Bitte nenn mir ein paar Serien, die eine starke Verson ihres Genres sind, ohne dabei neue Impulse zu setzen. Vielleicht versteh ich dich dann besser.
Southland
House Of Cards
Ray Donovan
Better Call Saul
Ein Fixer als Serienheld wäre schon mal was Neues gewesen.
Um ehrlich zu sein, da hätte ich mir eher eine Fall-der-Woche-Serie gewünscht als ein Serial, aber das ist Geschmacksache.

Die Idee hinter Better call Saul ist ja auch nicht so uninteressant, die Macher wollten eine Anwaltsserie, bei der Anwalt den Gerichtssaal meidet und Deals abschließt.

Bei House of Cards und Southland müsste man schauen, was sie erneuert haben.
House Of Cards war die erste unidealistische Politikserie.
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von Theologe
#1441532
Familie Tschiep hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben:
ultimateslayer hat geschrieben:Ja gut, Theo, jetzt führst du die Diskussion auch ad absurdum. The Newsroom vs. Sense8, das ist nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, das ist Äpfel mit Kirchenglocken vergleichen. Zumal es natürlich auch nicht stimmt, dass The Newsroom kritisiert wurde weil es was altes aufgießt. Das wurde aus tausend anderen Gründen kritisiert.
Mir ist wichtig, dass eine Serie in erster Linie gut ist.
Und mein Argument ist, dass es "gut" ohne Innovation nicht gibt. Bitte nenn mir ein paar Serien, die eine starke Verson ihres Genres sind, ohne dabei neue Impulse zu setzen. Vielleicht versteh ich dich dann besser.
Southland
House Of Cards
Ray Donovan
Better Call Saul
Ein Fixer als Serienheld wäre schon mal was Neues gewesen.
Um ehrlich zu sein, da hätte ich mir eher eine Fall-der-Woche-Serie gewünscht als ein Serial, aber das ist Geschmacksache.

Die Idee hinter Better call Saul ist ja auch nicht so uninteressant, die Macher wollten eine Anwaltsserie, bei der Anwalt den Gerichtssaal meidet und Deals abschließt.

Bei House of Cards und Southland müsste man schauen, was sie erneuert haben.
House Of Cards war die erste unidealistische Politikserie.
Das ist mir dann doch zu platt. Unter der Prämisse ist alles was nicht ein Shot-for-Shot Remake ist innovativ.
von Familie Tschiep
#1441541
Theologe hat geschrieben:
Familie Tschiep hat geschrieben:Die Idee hinter Better call Saul ist ja auch nicht so uninteressant, die Macher wollten eine Anwaltsserie, bei der der Anwalt den Gerichtssaal meidet und Deals abschließt.
Das ist mir dann doch zu platt. Unter der Prämisse ist alles was nicht ein Shot-for-Shot Remake ist innovativ.
Man muss sich nur einschauen, wie andere Legaldramas funktionieren, da ist die Idee der Better-call-Saul-Macher schon etwas Neues, weil es das Genre neu definiert.
Selbst How to get away with murder, anders als in der Kritik von quotenmeter.de, ist in diesem Sinne neu, dass die Anwältin nicht aus moralischen Beweggründen handelt (der arme Unschuldige Mensch im Knast, ich muss ihn raushalten), sondern weil sie den Fall gewinnen will. Diese unterschiedlichen Motiven wirken sich auf Handlung und Erzählmuster. Ich weiß nicht, ob das so platt ist.

Bei Ray Donovan frage mich, ob es so gut ist, ich bin bei der ersten Staffel ausgestiegen, aber das ist Geschmacksache.

Was wäre nicht neuartig beispielsweise, wenn ein ungleiches Duo zusammen ermittelt und zusammen einen Fall lösen muss. Oder der unkonventionelle Emittler, die Vierer-Frauenclique und der Arzt, der sich rührend um seine Patienten kümmert.
Sofern nichts Neues hinzukommt, ist es altbacken.
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von Theologe
#1441545
Familie Tschiep hat geschrieben:
Theologe hat geschrieben:
Familie Tschiep hat geschrieben:Die Idee hinter Better call Saul ist ja auch nicht so uninteressant, die Macher wollten eine Anwaltsserie, bei der der Anwalt den Gerichtssaal meidet und Deals abschließt.
Das ist mir dann doch zu platt. Unter der Prämisse ist alles was nicht ein Shot-for-Shot Remake ist innovativ.
Man muss sich nur einschauen, wie andere Legaldramas funktionieren, da ist die Idee der Better-call-Saul-Macher schon etwas Neues, weil es das Genre neu definiert.
Selbst How to get away with murder, anders als in der Kritik von quotenmeter.de, ist in diesem Sinne neu, dass die Anwältin nicht aus moralischen Beweggründen handelt (der arme Unschuldige Mensch im Knast, ich muss ihn raushalten), sondern weil sie den Fall gewinnen will. Diese unterschiedlichen Motiven wirken sich auf Handlung und Erzählmuster. Ich weiß nicht, ob das so platt ist.

Bei Ray Donovan frage mich, ob es so gut ist, ich bin bei der ersten Staffel ausgestiegen, aber das ist Geschmacksache.

Was wäre nicht neuartig beispielsweise, wenn ein ungleiches Duo zusammen ermittelt und zusammen einen Fall lösen muss. Oder der unkonventionelle Emittler, die Vierer-Frauenclique und der Arzt, der sich rührend um seine Patienten kümmert.
Sofern nichts Neues hinzukommt, ist es altbacken.
Ich habe mit Innovation nicht gemeint, dass die Serie ein "Gimmick" verwendet, dass es so noch nie gab oder eine Geschichte erzählt, die bisher keiner erzählte, sondern dass sie stilistisch etwas neues bietet. Deshalb sagte ich ja auch, dass Hand of God gut ist, obwohl es nichts neues ist, was den Stil betrifft. Die Tatsache, dass hier ein Richter Visionen/Halluzinationen als Basis für einen Rachefeldzug nutzt, ist natürlich nach deiner Definition eine Innovation. Das gab es vorher noch nicht. Aber wie die Geschichte erzählt wird, welchen Ton man anschlägt ist eben nicht innovativ.
Das ist kein Breaking Bad, Mad Men oder The Sopranos bzw. eher von all diesen Serien ein bisschen etwas.
How To Get Away With Murder hat genau die gleiche Handschrift wie Scandal, obwohl da eine ganz andere Geschichte erzählt wird. Innovativ ist aber was anderes.
von Familie Tschiep
#1441555
Neuerungen können sowohl stilistisch, als auch inhaltlich sein. Ich würde das Inhaltliche nicht als Gimmicks reduzieren. Ein inhaltliches Gimmick wäre für mich, wenn die Ärztin eine Praxis über ein Spielkasino oder im höchsten Haus der Stadt hätte, Möglichkeit für nette Witze, aber mehr nicht.
Zu Hand of God kann ich mich nichts sagen, ich habe es nicht gesehen.

Ich würde sagen, was du meinst, wäre eine eigene Handschrift.