ultimateslayer hat geschrieben: House of Cards würde ich wehement ankreiden, das war und ist in vielerlei Hinsicht extrem innovativ.
Das, was du als innovativ bezeichnen würdest (wie das Brechen der 4 Wand), war aber wahrscheinlich größtenteils schon vor 25 Jahren im britischen Original. :mrgreen:
House of Cards passt schon perfekt. Handwerklich hervorragende Serie, die aber in vielerlei Hinsicht in Malen nach Zahlen-Manier die Eckpunkte eines Prestigedramas abhakt.
Better Call Saul hat nach den ersten Folgen, die ein Breaking Bad light Feeling versprühten, schnell zu hoher Klasse und seinen eigenen Stil gefunden, aber dieser Stil geht in Richtung der ambitionierten 90-er Network Dramen. Musste mehr als einmal an David E. Kelley denken.
Zu Ray Donovan kann ich nichts konkretes sagen, weil ich es noch nicht begonnen habe, aber das dürfte auch ein gutes Beispiel sein. Es gilt zweifellos als eines der Top-Dramen in der aktuellen TV-Landschaft. Das es keine Masturbationsorgien im Kritikerzirkel auslöst, dürfte in erster Linie daran liegen, dass es ein klassisches weißer Antiheld-Prestigedrama ist und keine der gerade hippen Botschaften verbreitet.
Wie ignorierenswert der Großteil der Kritikerseite ist, zeigt sich momentan gerade wieder wunderbar bei Bastard Executioner, wo die üblichen Verdächtigen unverhohlen ihre Abneigung gegenüber Sutter ausleben und sich auf Sachen einschießen, die sie bei anderen Showrunnern nicht mal erwähnen würden. Das der Chefkritiker vom Hollywood Reporter in seinem (positiven) Review offen "hofft", dass andere Kritiker über ihre Sutter Vorurteile hinweg sehen können, sagt alles.
http://www.hollywoodreporter.com/review ... iew-822680
The immediate question is whether Sutter’s loyal audience for Sons of Anarchy will transition to an entirely different kind of costume drama and, on a lesser level, whether some critics will give Sutter the benefit of the doubt since he can be a polarizing figure who carries a certain amount of baggage into this new venture. Hopefully the second element will be a non-issue. This is a bold shift for Sutter as a storyteller (and, like Sons, he has a small role in Bastard Executioner) and it’s always admirable for writers to take on wholly different genres or styles.
Mal davon abgesehen, dass es bei so einem episch angelegten Drama grundsätzlich Humbug ist, nach 3 Episoden ein endgültiges Urteil fällen zu wollen.