US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
#1518744
11x08 - Familiar

Dies dürfte die Episode der elften Staffel sein, die am schnellsten vergessen sein wird. Eine dieser typischen Monster of the Week Stories, die auf einer zentralen Monster-Idee beruhen, bei der Ausgestaltung aber kaum die bekannten Pfade verlassen und auch nicht immer stringent logisch sind. Warum zum Beispiel hatte der Sex Offender denn nun die Mr. Chuckleteeth Verkleidung im Schrank, wenn er komplett unschuldig und unbeteiligt war? Und in die Idee, Kinderfernseh-Figuren als Gruselmotive zu nehmen, war man offenbar schlicht zu sehr verliebt, sodass bereits auf den TV-Schirmen ein Alptraum-Verschnitt zwischen Teletubbies und Michael Myers zu sehen war und Mr. Chuckleteeth ebenfalls bereits in der TV-Version recht verstörend wirkt.
Mutig immerhin, dass die Serie hier versucht ein Statement gegen soziale Hexenjagd zu setzen - sofern ich das richtig verstanden hab - und das sogar indem der verurteilte Pädophile als Opfer einer solchen inszeniert wird. Aber auch hier: Die Botschaft ist sehr ungelenk eingesetzt. Sehr plakativ eingesetzt und zugleich schwer zu deuten.
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von redlock
#1518887
Ich mach's kurz: Folgen 1115 & 1116 haben mir beide gut gefallen, und ich war mit beiden Eps zufrieden.


Folge 1117
Beim Vorspann gab's einen Stich von Wehmut und 1990ziger Nostalgie als ich einen der Namen der Drehbuchschreiber(innen) sah. Sie war eine der Hauptdarstellerinnen der Serie ''Space 2063,'' die mir damals ziemlich gut gefallen hatte, und leider nach nur einer Staffel von FOX eingestellt worden war. Außerdem fand ich sie damals sehr schnuckelig. Nicht lange nach der Serie hat das Mädel dann den Regisseur dieser X-Files Folge geheiratet, und sich anschließend weitgehend (aber nicht völlig) aus dem TV Geschäft zurückgezogen.
Zur Folge. Das war nicht mein Ding. Sicher, wie Alpha schon sagte, es gab immer mal wieder ''experimentelle'' X-Files Folgen. Und der Aufstand der voll vernetzten Machinen recht aktuell. Aber das hier war schon sehr schräg und passte vor allem so gar nicht zu Scully und Mulder (z.B. wie kann sich Scully so eine Wohnung leisten?). Mittelmäßig.

---->5/10
#1519100
11x09 - Nothing Lasts Forever

Zum womöglich letzten Mal taucht Akte X tief ins Horror-Genre, ins Blutige, Perverse und Okkulte ein. Der Kult, der gezeigt wird ist wunderbar verstörend gezeichnet, die böse Hauptfigur auf dem schmalen Grat zwischen bezaubernd und verabscheuungswürdig. Leider funktioniert die Story nicht.
Für mich leidet die Folge darunter, dass sie völlig falsch proportioniert ist. Dem Kult wird extrem viel Zeit eingeräumt, davon aber das wenigste um eine Geschichte zu erzählen, sondern fast ausschließlich für Exposition. Scully und Mulder haben richtig gute Szenen, aber eben auch sehr wenige, was gerade für die letzte Folge vor dem mutmaßlichen Serienfinale jammerschade ist. Immerhin wird das Thema Alter, das sich bereits mehrfach durch die Staffel zog, hier zu einem Höhepunkt gebracht.
Ich hätte jedenfalls den gesamten Teil um die rächende Schwester gestrichen und die Zeit darauf verwendet, Mulder und Scully nochmal richtig im Agentenmodus zu zeigen, dann hätte aus der Folge nochmal ein echtes Highlight werden können.
So ist es gerade für Fans der finsteren und abgedrehteren Folgen immer noch eine gute Episode, die aber unter dem Metathema leider kaum Spannung aufbaut.

Auffallend ist, dass im Gegensatz zu Staffel 10 doch schon stark Richtung Serienfinale gedeutet wird, was ich nach Carters jüngsten Aussagen befürchtet hatte, gar nicht der Fall sein würde. Vielleicht bekommt der Mann ja doch noch einen ordentlichen Abschluss hin. Ich geb die vage Hoffnung mal nicht auf, ist ja auch nicht mehr so lange.
#1519419
11x10 - My Struggle IV

Aus der "My Struggle"-Reihe definitiv der beste Teil - was nicht sonderlich schwierig ist nach drei mehr oder weniger Totalausfällen. Für alles weitere lasse ich die Episode mal ne Nacht sacken, aber das Fazit wird auf jeden Fall positiver ausfallen als etwa die vernichtenden Kritiken und Kommentare, die ich gerade drüben auf Serienjunkies gelesen habe.
#1519426
Und jetzt nochmal ausführlich:

11x10 - My Struggle IV

Begann für mich mit einem gewissen "Meh.."-Gefühl als Carter mal den "tell not show"-Zug fuhr und William seine Lebensgeschichte erzählen, die zu einem Drittel irrelevant ("dann bin ich irgendwie kriminell geworden...") und zu einem weiteren Drittel ein Recap vorheriger Episoden war nachdem es direkt zuvor bereits ein Recap vorheriger Episoden gab.

In der Folgezeit gefiel es mir aber deutlich besser als die anderen drei "My Struggle"-Teile, da Carter endlich mal den Politkritik-Holzhammer (My Struggle I) stecken lässt, kein wirres Mythologie-Chaos (My Struggle II) präsentiert und auch keine Zeit mit Retcons und "3 Minuten Mulder allein im Auto" (My Struggle III) vergeudet.

Stattdessen fühlte ich mich stark an frühe Mythologie-Episoden und Staffelfinals erinnert, in denen Mulder auch oft einem McGuffin hinterher hetzte, von einem Ort zum nächsten, und sich einen Wettlauf mit den Verschwörern lieferte (und dann nicht selten mit leeren Händen da stand), während Scully parallel unterwegs war oder die Fäden zog. Das ist für die Charaktere nicht unbedingt der Idealzustand, da sie erst in gemeinsamen Szenen wirklich glänzen, war aber in solchen Folgen meiner Erinnerung nach schon immer so.

Ja, William ist ein einziger MacGuffin. Der Raucher, Erika Price, Mr. Y, alle wollen ihn haben, Scully sieht das Schicksal der Menschheit in der Schwebe, William hat allerhand spektakuläre Superkräfte und am Ende sind alle tot und erklärt ist nix. Auch das sollte einen X-Phile nicht allzu überraschen, hat hier aber schon eine andere Dimension, da es immerhin um den Sohn von Scully und Nicht-Mulder geht. Wie ich schon mal schrieb, für mich hätte "Ghouli" als Abschluss des William-Arcs sehr gepasst, viele andere Fans wollten unbedingt ein echtes William-Finale. Hier habt ihr es! (oder angesichts der letzten Szene auch nicht).

Zusammen genommen also aus meiner Sicht ein packendes, klassisches Staffelfinale. Nun ist es das mutmaßliche Serienfinale und es scheint in dieser und den vorherigen Episoden durchaus durch, dass Carter das bewusst war. Taugt es auch als solches? Fraglich. Und dabei geht es mir weniger um die letzte Szene. Das "Und es ist doch noch nicht alles vorbei"-offene Ende ist eines der prägendsten Stilmittel, die Akte X schon früh etabliert hat und bei dem jeder Fan weiß, dass das mitnichten heißt, dass da tatsächlich noch etwas erzählt werden muss. Daher finde ich es nur passend, die Serie mit genau so einer Szene zu enden, zumal die Szene im Gegensatz zu den allermeisten früheren Fällen auf einer guten statt einer finsteren Note endet (den üblicherweise ist es ja irgendetwas Böses, das doch nicht endgültig besiegt wurde). Was der Episode für ein Serienfinale fehlt sind Antworten und ein sauberer Abschluss. Den traut sich Carter nicht, da er ja doch irgendwie gerne weitermachen würde. So enden Mulder und Scully halb-gefeuert, Skinner liegt irgendwo unter nem Auto, den erneuten Tod des Rauchers glaubt sowie niemand mehr, die Pläne der Verschwörer bleiben im Verborgenen. Immerhin werden die X-Akten wieder einmal geschlossen ... nicht dass die überhaupt noch eine große Rolle gespielt hätten in den neuen Folgen.

Womit ich bei einem meiner größten Ärgernisse bin: Skinner. Ernsthaft, wie unwürdig ist es bitte, diesen Charakter vor nem Auto liegend mit Blick auf seine Schuhe enden zu lassen?! Skinner hat nach all den Jahren deutlich mehr verdient als das. Das war offenbar ein völlig missratener Kompromiss zwischen Heldentod und für Staffel 12 am Leben lassen. Bei den anderen Nebenfiguren macht Carter deutlicher reinen Tisch: Der Raucher - erschossen von Mulder. Reyes - erschossen von Skinner. Mr. Y - erschossen von Mulder. Erika Price - gesprengt von William. Gerade bei Price frag ich mich allerdings, was ihre Anwesenheit in der Staffel nun eigentlich sollte (kann man sich auch bei Tad O'Malley fragen, aber den sehe ich eh nur als Gimmick).

William (nicht) erschossen, alle Feinde tot, Scully "unmöglich" schwanger. Ich verstehe, wenn sich manch Fan hier betrogen fühlt. Mir gefällts als Abschluss besser als wenn man man Mulder, Scully und William noch als happy family beim sonntäglichen Kirchgang gezeigt hätte. Daher: wenn man darüber hinwegsehen kann, dass "My Struggle IV" mehr Abschluss statt Antwort liefert, mehr Charakter als Mythologie, dann finde ich es zwar weit entfernt von makellos, aber doch als ordentlichen Abschluss, der bei Carter auch hätte ganz anders ausfallen können.

Ich schnapp mir jetzt wieder bei "Die komplette Serie"(minus Staffel 10+11)-Box und schau nochmal von Anfang an. Hab damals das meiste nur in der DEA geguckt, daher bekomme ich bestimmt noch ne ganze Staffel an Episoden zusammen, die ich schlicht verpasst habe.
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von redlock
#1519496
Folge 1109:

Horror ist und bleibt nicht mein Ding. Aber nicht nur deswegen gefiel mir die Folge nicht all zu gut. Der Horror Teil litt -- wie Alpha schon sagte -- darunter, dass er zu viel Exposition und zu wenig pay-off hatte. Was mir in dieser Folge alledings gut gefiel waren die Unterhaltungen zw. Mulder und Scully, inklusive die Sache um's älter werde.

---->6/10


Folge 1110:

Auch hier bin ich nah bei Alpha. Die Verisse bei den serienjunkies sind völlig übertrieben, eigentlich völlig falsch. Wir haben hier ein klassisches ''The X-Files'' Staffelfinale bekommen. Wenn man zudem bedenkt, dass die Mytholgie nach 25 Jahren praktisch nicht mehr zu retten ist, dann war das noch überraschend gut gedeichselt. Falls Folge 1110 das Serienfinale sein sollte, dann ist das für mich auch noch okay. (Ich hab keine Interviews gelesen, ob und was noch drin ist, da ich ungespoilert in das Finale gehen wollte, was auch gelang).
Fun Fact: Duchvony hat seiner Tochter im Finale unter (einem) ihrer echten Namen eine kleine Rolle zuschanzen können.

---->7,5/10


Kurzes Staffelfazit:

Zwar hatte auch diese Staffel Höhen und Tiefen aber unterm Strich war's deutlich besser als S10, und die Höhen überwiegen. Die Serie bleibt ein Kind der 1990ziger und 25 Jahre nach dem Start war es schon schwierig die Serie ''aktuell'' zu machen. Nichtsdestoweniger, mir hat's gefallen und ich bin ziemlich zufrieden.

Für S11: 7,5/10
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von LittleQ
#1557032
Kommt da nochmal was?
#1557047
LittleQ hat geschrieben: Do 10. Jun 2021, 12:50 Kommt da nochmal was?

Kann ich mir kaum vorstellen, da ja Anderson ausgestiegen ist! Und, ob Duchovny alleine weitermachen wird, vielleicht aber noch mit Annabeth Gish oder Lauren Ambrose kann ich mir kaum vorstellen.....aber, wer weiß das schon....
von 3Jane
#1562418
AlphaOrange hat geschrieben: Fr 11. Jun 2021, 12:38 Es kommt doch "X-Files: Albuquerque" ;)
Laut Chris Carter kommt das nicht. Ist nicht durch die Carter'sche Qualitätskontrolle gekommen. Zum Glück!