US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
#1451227
Ich habe jetzt den Artikel nicht angeklickt, aber S1 von The Leftovers lief doch auch hinter dem Millionen-Lead-In der finalen True Blood Staffel während S2 zusammen mit was lief? Irgendwelchen zuschauerlosen Comedies?

(Übrigens hat HBO zur Zeit laut Wiki nur gerade 3 aktuell noch laufende Drama-Serien mit GoT, True Detective und The Leftovers! Gab es schonmal ein so mickriges Drama-Lineup bei HBO, wenn man Serien nicht mitzählt, die zwar bestellt aber noch nicht ausgestrahlt wurden?)
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von str1keteam
#1451237
redlock hat geschrieben: Trotz dem hier
Viewership for the second-season drama, adapted from Tom Perrotta’s novel, has plummeted nearly 60 percent from season one, with the series averaging 670k viewers this year
denke ich HBO wird eine S3 bestellen.
Ich schau in das Interview nicht rein, weil ich nicht mal mit Staffel 1 begonnen habe, aber hier wäre die Entwicklung der Wochenzahlen (ink. Wiederholungen), die es z.B. für Game of Thrones (um die 20 Mio) oder True Detective (11-12 Mio) gelegentlich zu lesen gibt, aussagekräftig. Das es einen Einbruch bei der Live-SD Ausstrahlung geben wird, war HBO ja vorher bewusst. Vorher hinter True Blood gegen das Sommerloch und nun allein gegen Walking Dead, Football und Homeland.

Davon unabhängig denke ich aber auch immer noch, dass es noch mindestens 1 Staffel weiter gehen wird, wenn Lindelof will. Was ja der Fall zu sein scheint.

Im Gegensatz zu anderen Kritikerhits mit deprimierenden Zahlen und anhaltender Abwärtstendenz (wie Enlightened) kommt für Leftovers der Bonus hinzu, dass HBO sich Lindelof warm halten wollen wird, denn wenn der wieder ein kommerziell vielversprechenderes Projekt angeht, dürften sich alle Konkurrenten von Netflix bis FX darum bemühen. Ansonsten wären die Kritiken allein (bei den öffentlichkeitswirksamen Preisverleihungen hat es bisher ja keine Rolle gespielt und bei den Emmys dürfte das auch so bleiben) in der Situation wahrscheinlich zu wenig, um 2016 nochmal geschätzte 30-40 Mio dafür im Budget freizuhalten.

Nachtrag:
während S2 zusammen mit was lief? Irgendwelchen zuschauerlosen Comedies?
Jep, und zwar als deren Lead-In.
Little_Big_man hat geschrieben:(Übrigens hat HBO zur Zeit laut Wiki nur gerade 3 aktuell noch laufende Drama-Serien mit GoT, True Detective und The Leftovers! Gab es schonmal ein so mickriges Drama-Lineup bei HBO, wenn man Serien nicht mitzählt, die zwar bestellt aber noch nicht ausgestrahlt wurden?)
Wahrscheinlich zuletzt zur Jahrtausendwende. In der Übergangsphase von 2007/8-2010 nach dem Ende von Sopranos, Deadwood, The Wire, Carnivale und Rome bis zum Start von Boardwalk und GOT sah es aber auch kurzzeitig düster aus. Da war True Blood ja fast schon das einsame Licht in dunkler Nacht.

True Detective kannst du noch abziehen, denn selbst, wenn es verlängert wird, wird Staffel 3 nicht mehr 2016 starten können. Aber mit Vinyl und Westworld stehen ja 2 große Neuzugänge bereit. Das stargespickte Big Little Lies, das wohl zu einem wiederkehrenden Franchise a la True Detective, AHS und Fargo ausgebaut werden könnte und die Miniserie Criminal Justice tauchen zwar nicht im traditionellen HBO Yearender Spot https://www.youtube.com/watch?v=2aWQEeMToj0 auf, aber zumindest letztere dürfte nächstes Jahr starten.
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von Theologe
#1451358
The Leftovers: S2
Auch wenn ich in der zweiten Staffel immer noch nicht so richtig weiß, was in der Serie passiert, bin ich absolut davon fasziniert, was mir da gezeigt wird.
Der Soft-Reboot funktioniert ganz gut, wird aber etwas zu stark ausgedehnt, weil man quasi 4 Episoden dafür verwendet, den Reboot für jeweils andere Charaktere durchzuführen und dann ist die Staffel schon halb herum, nur um das neue Setting zu etablieren.
Die Folgen sind aber unabhängig davon wieder sehr stark inszeniert.
9/10

übertragen aus 14/15 River
Auf Netflix habe ich die letzten 4 Episoden dann doch recht schnell geschaut. Stellan Skarsgard als psychisch kranker Ermittler hat mir richtig gut gefallen. Die Serie versucht sicherlich ein wenig an Luther anzuknüpfen, wird dabei aber nicht so düster und River ist nicht so bedrohlich wie Luther.
Was man bekommt ist eine charakterzentrierte Cop-Show, mit fortlaufender Handlung (1 Fall pro Staffel) und einen glänzend aufgelegten Hauptdarsteller.
7,5/10
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von Theologe
#1451522
The Principal (SBS)
Die Staffel hat nur 4 Episoden und behandelt eine australische Jungenschule in einem sozialen Brennpunkt. Die erste Episode endet mit einem Mord, aber der Mordfall spielt in der Serie nur die zweite Geige. Perspektivlosigkeit, Jugendkriminalität und Kindheitstrauma sind hier die Themen. Das sieht auch der neue Schuldirektor so und will die Probleme an der Wurzel angehen und dafür sorgen, dass die Schule nicht geschlossen wird.
Die Milieustudie ist durchaus gelungen und die Besetzung weiß auch zu gefallen. Aden Young aus Rectify hat hier eine Nebenrolle als leitender Ermittler und ein Highlight der Staffel, ist ein von ihm geführtes Verhör.
7,5/10
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von redlock
#1451989
The Bastard Executioner -- Staffel 1

Hatte mir die Serie zum Beginn noch sehr gut gefallen, so ging es danach rapide abwärts. Schon ab Mitte der Staffel musste ich mich echt durchkämpfen, und deswegen gab's den Schluss erst heute. Wären es mehr als zehn Eps gewesen hätte ich wahrscheinlich komplett abgebrochen; ebenso wenn's eine S2 gegeben hätte.
Ein großes Problem war die dann doch sehr zähe Erzählweise. Dazu kam dann noch, dass die Hauptfigur des Punisher ein Langweiler war. Die Brutalität mag zwar historisch korrekt gewesen sein, empfand ich aber oft als überflüssig und unnötig.
Das ganze wirkte nicht durchgedacht. Der ''mysterische Anteil'' um die Heilerin funktionierte nicht (Peg Bundy's Akzent war mir dabei noch egal).
Auch waren einige der Dialoge zum Fremdschämen.
Immerhin, Sutter hat beim Schreiben des Staffelfinales offenbar gewußt, dass es das Serienfinale sein würde. Es gab ein einigermaßen versöhnliches und rundes Ende. Darum bekommt die komplette Staffel: 5,5/10
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von redlock
#1452442
Manhattan -- Staffel 2

Für mich war diese Staffel ein Serien Highlight des Jahres 2015.
Manhattan ist im Kern ein klasse Charakterdrama mit einer Portion Spionagethriller um den Bau der ersten A-Bombe. Die Darsteller, Zukerman, Brosnahan, Herbers und Hickey möchte ich besonders hervorheben, dazu noch Peterson, liefern tolle Leistungen ab. Leider spielte Olivia Williams in S2 keine allzu große Rolle mehr.
Es war durchgehend spannend und packend. Sehr geeignet für binge-watching.
Das Staffelfinale, das auch gut als Serienfinale taugt, fühlte sich zwar etwas überhastet an, war aber immer noch eine 8/10 Folge.

Für S2: 8,5/10



This Life -- Staffel 1

Wie schon öfters hier gesagt, mir hat die Serie/Staffel sehr gut gefallen. Sicher, für Leute die NBC's Parenthood gesehen haben ist die Serie sicherlich kein Neuland und einiges wird bekannt vorkommen. Da mir Parenthood aber nie gefallen hat und ich sehr früh in S1 ausgestiegen bin, habe ich dieses Problem nicht.
This Life ist ein klassisches Familiendrama. Im Zentrum steht zwar unsere Mit-Vierzigern, die unheilbar an Krebs erkrankt ist, aber recht schnell spielen auch ihre drei Kinder und ihre drei Geschwister eine nicht unerhebliche Rolle. Jeder hat seine Geschichte(n). Auch wenn eine davon was arg ''strapaziert'' wirkt, waren alle ziemlich interessant und fesselnd.
Einziger Minuspunkt – eine Sache, die mich auch bei ''Grey's Anatomy'' seit Jahren nervt – das plötzliche Auftauchen einer möglichen ''Wunderwaffe'' gegen die Erkrankung.
Das Staffelfinale geht auch als Serienfinale in Ordnung – was es wohl wahrscheinlich auch ist, da die Quoten der Serie in Kanada nicht gut gewesen sein sollen.

Für die Staffel: 8/10
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von Zach
#1452614
Fargo - S2

Die zweite Runde steht der ersten in fast nichts nach, großartige Schauspieler, tolles Drehbuch und super inszeniert. Dazu der typische Fargo-Stil, diesmal in den späten 70ern. Der ganze Cast war hervorragend, aber besonders Kirsten Dunst hat geglänzt. In der zweiten Staffelhälfte kommt eine Highlightfolge nach der anderen und es geht teilweise ziemlich rund. Auch das Ende ist abgeschlossen und rund.

Dennoch kommt S2 nicht ganz an S1 heran, aber das ist auch nur (natürlich) meine persönliche Meinung, es gab einfach ein, zwei Sachen, die mich gestört haben (siehe Fargo Thread). Nichtsdestotrotz ist Fargo eines der TV-Highlights 2015 und ich freue mich schon auf Staffel 3 in 2017.

8,5/10
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von redlock
#1452652
Kingdom -- Staffel 2

Die zweite Staffel hat mir sehr gut gefallen, besser als S1. Es war eine gelungene Mischung aus Familien- und Sportlerdrama. Packend, fesselnd, sehr unterhaltsam.
Eine der Serienstaffeln des Jahres 2015 die man gesehen haben sollte.

---->8/10



Kurze Zwischenbilanz nach vier Folgen The Expanse:

Enttäuschend.
versteckter Inhalt:
Die ersten drei Folgen waren zäh, lahm, langweilig. Drei Geschichten die so nebenher laufen, von der nur eine leidlich interessant ist – die um die Fünf in der Kapsel. Die UN Geschichte ist zum Einschlafen, und der Teil um den Detective auf Ceres haut einen auch nicht von den Socken.
Sicher, man sieht wirklich, dass Syfy hier tatsächlich Geld ausgegeben hat und versucht ans ehemalige Aushängeschild ''BSG'' anzuknüpfen. Gelingt bis jetzt aber nicht. ''Killjoys'' und ''Dark Matter'' mögen zwar nur ein Viertel pro Ep kosten was eine ''The Expanse'' Folge kostet, sind aber wesentlich besser und unterhaltsamer.
Folge 104 war dann die Erste, die was taugt. Der Fokus lag auf den fünf aus der Kapsel, und ihre ''Abenteur'' an Bord des Kriegsschiff vom Mars. Fast nix mit UN und der Detective hatte nur eine Nebengeschichte.
Aktuell würde ich der Expanse-Staffel aber nur bescheidene 5/10 geben.
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von Holzklotz
#1452672
redlock hat geschrieben:Kurze Zwischenbilanz nach vier Folgen The Expanse:

Enttäuschend.
versteckter Inhalt:
Die ersten drei Folgen waren zäh, lahm, langweilig. Drei Geschichten die so nebenher laufen, von der nur eine leidlich interessant ist – die um die Fünf in der Kapsel. Die UN Geschichte ist zum Einschlafen, und der Teil um den Detective auf Ceres haut einen auch nicht von den Socken.
Sicher, man sieht wirklich, dass Syfy hier tatsächlich Geld ausgegeben hat und versucht ans ehemalige Aushängeschild ''BSG'' anzuknüpfen. Gelingt bis jetzt aber nicht. ''Killjoys'' und ''Dark Matter'' mögen zwar nur ein Viertel pro Ep kosten was eine ''The Expanse'' Folge kostet, sind aber wesentlich besser und unterhaltsamer.
Folge 104 war dann die Erste, die was taugt. Der Fokus lag auf den fünf aus der Kapsel, und ihre ''Abenteur'' an Bord des Kriegsschiff vom Mars. Fast nix mit UN und der Detective hatte nur eine Nebengeschichte.
Aktuell würde ich der Expanse-Staffel aber nur bescheidene 5/10 geben.
Das geht jetzt überhaupt nicht gegen dich, aber weil sich Beteiligung für die Serie so in Grenzen hält, möchte ich nach drei gesehenen Folgen nur kurz einhaken, dass ich das bisher gesehene als sehr, sehr vielversprechend empfand und man definitiv einen Blick wagen sollte, um einen eigenen Einblick zu erhalten, wenn man nur entfernt am Genre interessiert ist bzw. nach einer halbwegs brauchbaren Space-Serie lechzt!
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von str1keteam
#1452719
Holzklotz hat geschrieben:... möchte ich nach drei gesehenen Folgen nur kurz einhaken, dass ich das bisher gesehene als sehr, sehr vielversprechend empfand und man definitiv einen Blick wagen sollte, um einen eigenen Einblick zu erhalten, wenn man nur entfernt am Genre interessiert ist bzw. nach einer halbwegs brauchbaren Space-Serie lechzt!
Davon könnten mich ohnehin auch 1000 schlechte Reviews nicht abhalten. :wink:

The Expanse ist augenscheinlich seit Ewigkeiten der erste ernsthafte Versuch einer erzählerisch ambitionierten und optisch hochwertigen Space Opera und hat es sich verdient, dass man sich ein eigenes Urteil bildet. Angefangen wird aber natürlich erst zum Ende der Staffel. Da ich mir gut vorstellen kann, dass es zu Beginn einen größeren Anteil von Exposition und vertrauten Genreelementen geben muss, um die Welt erst nachvollziehbar vorzustellen und später nachhaltig von den vielen Vorgängern abzuheben, dürfte eine geballte Sichtung hier auch besonders von Vorteil sein.

Sorgen bereitet mir einzig Shohreh Aghdashloo, die zwar sicherlich keine schlechte Schauspielerin ist, mir aber bisher noch in fast jedem ihrer Auftritte royal auf die Zwiebel ging. Beeeehrooz ! :lol:
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von Kiddow
#1452724
Z Nation - Season 2

Das tolle an Z Nation ist, dass die eigentlich nichts falsch machen können. Sie nehmen sich nicht ernst und sie stammen aus der Trashschmiede von Asylum. Und das geht ganz wunderbar auf.

Auch Season 2 macht wieder unglaublich viel Spaß. Im Gegensatz zu Walking Dead hat man bei Z Nation auch keine Angst, einen Charakter aus der Survivortruppe zu killen. Und gefühlt wurde es zum Running Gag einen anderen ständig in Todesgefahr zu bringen.
Jede Woche hat man ein anderes Setting (Indianer, Hill Billies, Area 51 etc), so dass nie ein Lagerkoller entstehen kann.

Die zu Grunde liegende Story macht einigermaßen Sinn, man kann sich daran entlang hangeln. Aber selbst wenn es total Unsinn wäre, würde Z Nation für mich immer noch gut funktionieren.

Von den vier aktuellen Zombieserien im TV (Walking Dead, Fear the Walking Dead, iZombie und Z Nation) ist Z Nation ganz klar mein Favorit.

10/10
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von redlock
#1453253
Homeland -- Staffel 5

Die fünfte Staffel war lange richtig stark. Gegen Ende, vor allem in den Folgen 511 und 512, gab's aber ein paar Sachen, die hahnebüchener Unsinn waren (milde ausgedrückt) und vieles aus ''Prison Break'' und ''24'' wie aus absoluten Meisterwerken haben aussehen lassen.
Nichtsdestoweniger, die Staffel war alles in allem wirklich gut. Spannend, packend und sehr unterhaltsam. Das Staffelfinale war eher ein Epiloge als ein klassisches Staffelfinale. Mir gefiel das.

Für Staffel 5: 8/10
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von str1keteam
#1453265
Jessica Jones Staffel 1
Endlich durch. Die Staffel war keineswegs ein kompletter Reinfall, aber weder kann ich mich mit objektiver Distanz dem sehr positiven Kritikerecho anschließen noch war die Serie unterhaltsam genug, dass ich über alle Makel hinwegsehen könnte.

Die Logiklücken waren dabei noch das geringste Problem. Naja, abgesehen von Folge 10, in der sich zum Ende hin Ereignisse überschlagen, die jeglicher weltlichen oder internen Logik trotzen und den finalen Showdown auf eine dreiste Weise hinauszögern, dass man nicht weiß, ob man lachen oder vor Wut weinen soll.
versteckter Inhalt:
Die Kilgrave-Selbsthilfegruppe redet über ihre Missetaten so laut, dass sie jeder in der Bar mithören kann. Inkl. der Psychonachbarin, die sich anscheinend den Unsichtbarkeitsmantel von Harry Potter geliehen hat. Und dann formt sich binnen Minuten ein Mob, der nebenbei Kilgrave rettet. Warum? Aus Gründen.

Fast verdrängt...leider nur fast. Das Trinity Kilgrave bei der Flucht hilft, obwohl sie weiß, was für ein Monster er ist, war natürlich kein Stück weniger haarstäubend.
Die restlichen Probleme in dieser Hinsicht waren überwiegend auf einem Level, das man auch bei einem realistischer gehaltenen Superhelden-Show noch problemlos schlucken kann, denn sonst kommen wir in "warum erkennt niemand Clark Kent" oder "warum erschießen die Verfolger Bruce Banner nicht, bevor er sich in den Hulk verwandelt"-Terrain.

Etwaige Brüche mit dem MCU spielen für mich bei den Netflix- Dramen ohnehin keine Rolle. Diese lose Verknüpfung hat Daredevil schon genau gar nichts gebracht und bei JJ war es nur ein tonales Hindernis. Einmal, in der Hinsicht, dass man in der Gewaltdarstellung und Thematik zwar teils deutlich über das übliche MCU PG-13 Level gehen durfte, aber als offizieller Maushausvertreter in Sachen Sex und Sprache nicht mal die Grenzen von Basic Cable ausgekostet hat. Was dann teils noch unpassender wirkte, als wenn man gleich alles kastriert hätte.
Oder konkret das Problem, dass die Öffentlichkeit der MCU-Welt schon so viele wundersame Ereignisse durchgemacht hat, dass es sich mit der geerdeteren Netflix-Welt beißt, in der außer den Fähigkeiten der Helden und Bösewichte eigentlich möglichst alles wie in ein leicht überhöhten Version unserer Welt sein soll. Da mache ich den Showrunnern keinen Vorwurf, wenn sie sich die Vision ihrer eigenen Show nicht von diesem ungewollten Mühlstein einschränken lassen.


Das Hauptproblem für mich war schlicht, dass es weder genug Plot noch genug interessante Charaktere gab, um 13 Folgen zu füllen und die wenige Action, die es gab, war visuell denkbar unspektakulär in Szene gesetzt und einfallslos choreographiert. Wenn das Tempo dann so weit zurückgefahren wird, wie in der ersten Staffelhälfte können auch die Noir Atmosphäre und das gut vermittelte Gefühl der Kilgrave-Paranoia die Phasen der gepflegten Langweile nicht mehr kaschieren.

In der zweiten Hälfte nahm die Ereignisdichte zu, so dass auch der Unterhaltungswert etwas zulegte, aber leider verlor im Gegenzug Kilgrave an Bedrohlichkeit, je mehr man vom ihm sah.
versteckter Inhalt:
Im Gegensatz zum Kingpin entpuppte sich sein wahres Ich hinter der schillernden Fassade letztlich nicht als Figur, bei der die Grenzen zwischen Antiheld und Bösewicht so verschwimmen, dass man manche seiner Ansichten verstehen und Seiten an ihm mögen konnte. Nein, nachdem es zeitweise noch so aussah, als würde man es den Zuschauern etwas schweren machen wollen, ihn blind für seine Taten zu hassen, wurde der diabolische Manipulator mit Kindheitstrauma dann doch nur zum weiteren Sinnbild für das feministische Herz dieses Comics glattgebügelt und zum infantilen Superstalker degradiert, dessen einzige menschliche Regung seine Besessenheit von Jessica war.
Ähm Moment, eigentlich wollte ich mich bei diesen Review auf die positiven Seiten konzentrieren, also verzichte ich darauf, näher auf die schwachen Nebenfiguren einzugehen. Nur Luke Cage muss erwähnt werden. Ich kenne den Comic Charakter nur vom Namen, hatte also keine Erwartungen, aber auch so war das eine einzige Enttäuschung. Insbesondere mit diesem uncharismatischen Schauspieler verspüre ich nach diesem Einführungs-Arc herzlich wenig Lust 13 Folgen mit diesem eindimensionalen Charakter im Zentrum zu sehen. Wenn in der Serie der Actionfaktor und Humoranteil nicht drastisch nach oben gefahren wird, weiß ich nicht, wie ich die 13 Folgen überstehen soll. Überspringen geht auch nicht, weil es Vorarbeit für Iron Fist und Defenders (und eine mögliche zweite JJ Staffel) leisten dürfte.

Also gut nochmal die positiven Aspekte zusammengefasst:

Neo Noir-Anleihen. In Zukunft dann aber bitte noch konsequenter eingesetzt. Ich hätte mir in der ersten Staffelhälfte sogar ein paar weitere normale Privatdetektiv-Fälle gewünscht, die ein bisschen Tempo und Humor reinbringen und nebenbei vorführen, inwiefern JJ gut in ihrem Job sein soll. Ein sparsam eingesetzter Voice Over hätte auch ein Gewinn sein können.

Kristen Ritter als JJ. Der Charakter ist das klassische Arschloch, das sich aus Selbsthass hinter Ironie und Zynismus versteckt und wohlmeinende Menschen von sich stößt, aber wegen seiner Fähigkeiten und der unverblümt ehrlichen Art gemocht werden soll. Das Drehbuch hat das nicht ganz aufs Papier gebracht, denn dafür waren allein schon ihre One Liner zu schwach, aber aus dem, was auf dem Papier war, hat Mrs. Ritter das Bestmögliche herausgeholt. Nahezu perfektes Casting.

Kilgrave hatte ich oben schon erwähnt. Creepy Boogeyman so lange er im Hintergrund blieb. Dank Tennant in der Mitte der Staffel sogar sympathisch und selbst als der Charakter verhunzt war, immer noch das pochende Zentrum jeder Szene. Seine Fähigkeiten wurden sehr effektiv umgesetzt. Vor allem die Situationen,
versteckter Inhalt:
wenn er den Selbstmord seiner Marionetten als Druckmittel aufbaute, konnten oft eine gewisse Spannung erzeugen (begrenzt dadurch, dass mir alle Charaktere außer Trish am Arsch vorbei gingen).
Womit wir bei Trish wären. Für sich gesehen schon ein Charakter mit sehenswertem Arc, aber vor allem ihre Freundschaft zu Jessica, war das Rückgrat für die Staffel und auch für den sonst so abweisenden Titelcharakter. (da die Beziehung zu Luke Cage für mich nie funktionierte.)

Die Hintergründe um den Simpson-Arc. Das ist der einzige Plot der Staffel, der Neugier auf mehr wecken konnte. Gerne aber ohne den Schauspieler, denn der hat mich die ganze Zeit an einen Steve Rogers für Arme erinnert.

Der größte Pluspunkt neben der Besetzung der Hauptrolle ist aber fraglos, dass die Serie mehr an den Auswirkungen von Gewalt als der Gewalt an sich interessiert ist und sich für Mainstream-Unterhaltung viel Zeit nimmt, um dies und auch Themen wie den Umgang mit Missbrauch, aus mehreren Perspektiven zu beleuchten. Meiner Meinung nach zwar nicht so erfolgreich, dass ich die vielen hervorragenden Kritiken nachvollziehen könnte und ganz sicher nicht auf dem Level von den ebenfalls noch fehlerbehafteten ersten Staffeln von Daredevil und Powers, aber auch der Versuch sich von Superhelden-Stangenware abzusetzen, und nicht einfach nur more of the same abzuliefern, ist schon ehrenwert.
5,5/10


Doll & Em Staffel 2 HBO
Wo ich die Freundschaft zwischen JJ und Trish schon als Rückgrat bezeichnet habe, kann ich das bei Doll & Em (die auch im echten Leben besten Freundinnen Emily Mortimer und Dolly Wells als überzeichnete Varianten ihrer selbst) nur doppelt und dreifach betonen. Zu lachen gibt es nicht wahnsinnig viel und die dünne Showbiz-Satire aus Staffel 1 wurde hier gnädigerweise auf ein Minimum heruntergefahren, aber eine glaubwürdiger wirkende Frauenfreundschaft hat man selten im TV gesehen. Trotz aller Streitigkeiten, Neidanfälle und gekränkter Eitelkeiten fragt man sich nie lange, warum die Beiden seit ihrer Kindheit beste Freundinnen sind, weil augenscheinlich wird, dass sie sich gegenseitig etwas geben, was ihnen kein anderer Mensch geben kann. Hätte nichts dagegen, wenn es noch einen Abschlussfilm gäbe, wie bei manchen anderen kurzlebigen Britcoms, aber es lässt sich auch gut mit diesem Ende leben.
6,5/10
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von Kiddow
#1453355
The Man in the High Castle

Mich hat die Idee, dass die Nazis und Japan den Krieg gewonnen und Amerika besetzt haben, ziemlich fasziniert. Gut, eigentlich könnte die Serie auch einfach direkt in Deutschland zwischen 1933 und 1945 spielen. Denn im Grunde geht es hauptsächlich um Politik und Macht und den Kampf gegen die Herrschenden.

Aber das Setting verleiht dem Ganzen ein besonderes Flair.
Die Filme, um die es geht, wecken mein Interesse. Wobei es in den letzten zwei Folgen dann etwas zu mystisch wird:
versteckter Inhalt:
Dass Frank und Joe beide in einem Film auftauchen, in dem Frank dann auch noch erschossen wird, finde ich richtig kacke. Ich hoffe, dafür gibt es eine sinnvolle Erklärung. Auf Mystery hab ich in der Serie jedenfalls keine Lust.
Genauso die Szene des Trademinister am Ende der Staffel. Ich hoffe, das ist einfach eine Meditationsszene, in der er sich vorstellt, wie Amerika als freies Land sein könnte (für den Zuschauer gespickt mit Hinweisen auf echte Ereignisse, wie die Kubakrise).
Als ich den Titel und den groben Plot der Serie zum ersten Mal hörte, dachte ich sofort, dass mit dem Mann im Schloss Hitler gemeint ist. Diese Annahme wurde dann zunächst zerstreut und hat sich am Ende der Staffel wieder verfestigt.

Ich hoffe sehr auf eine zweite Staffel. Bin angefixt.

9/10
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von Kiddow
#1453375
little_big_man hat geschrieben:
Kiddow hat geschrieben:Ich hoffe sehr auf eine zweite Staffel.
Die ist bereits bestellt, falls ich deine Aussage richtig deute und du das noch nicht wusstest...
Ja, das ging an mir vorbei. Vermutlich weil es ich zum Zeitpunkt der Info noch nicht geschaut hatte und es mich da nicht interessiert hat :lol: Danke!
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von Zach
#1453402
Homeland - Season 5

Das Setting in Deutschland hat mir richtig gut gefallen, ebenso die deutschen Schauspieler, insb. Nina Hoss als Astird. Auch die Story der Staffel war richtig stark und politisch hochaktuell. Leider hat man es dann in den letzten beiden Folgen mit den Ungereimheiten doch ein wenig übertrieben, was den Gesamteindruck ein bisschen trübt. Dennoch war das eine super Staffel, auch wenn das Finale wie letztes Jahr wieder recht ruhig war (da hat Claire Danes bei Jimmy Fallon wohl einfach gelogen!).

8,5/10


The Affair - Season 2

Eine richtig starke zweite Staffel, bei der ich fast einzig zu kritisieren habe, dass nicht so viel im schönen Montauk gedreht wurde. Die Hauptdarsteller sind alle nach wie vor hervorragend und mir gefällt auch die Erzählweise der Serie weiterhin ausgesprochen gut. Noah ist wohl mittlerweile der größte Penner aller Zeiten, ein ziemlich hassenswerter Charakter, aber Dominic West ist einfach überzeugend. Das Finale enthält dann einige nette Twists und endet mit einem etwas plumpen Cliffhanger, aber insgesamt war das einfach eine rundum gelungene Staffel.

9/10
von Sergej
#1453405
Kiddow hat geschrieben:
little_big_man hat geschrieben:
Kiddow hat geschrieben:Ich hoffe sehr auf eine zweite Staffel.
Die ist bereits bestellt, falls ich deine Aussage richtig deute und du das noch nicht wusstest...
Ja, das ging an mir vorbei. Vermutlich weil es ich zum Zeitpunkt der Info noch nicht geschaut hatte und es mich da nicht interessiert hat :lol: Danke!
http://www.slashfilm.com/the-man-in-the ... -season-2/
Vor 5 Tagen wurde das bekannt gegeben, als auch die deutsche Synchro erschien.
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von redlock
#1453435
Step Dave (tv2 Neuseeland)

Auch in S2 eine nette, kleine, hübsche Familiendramedy aus Neuseeland. Sympathischer Cast hilft ein paar vorhersehbare Sachen wohlwollend zu übersehen. Auf der Suche nach etwas leichterer Unterhaltung genau das Richtige. Ich hatte meinen Spass mit den Chaoten aus Auckland.
Das Staffelfinale taugt ebenfalls als Serienfinale (keine Ahnung ob es S3 geben wird).

---->7/10

P.S.:[/b]
Den Umgang der Kiwis mit den Vokalen der englischen Sprache kann man nur als ''brutal'' bezeichnen :lol:



Childhood's End

War ich nach Teil 1 noch zuversichtlich, dass das was sein könnte wurde ich in Teil 2 hart und unerbittlich eines Besseren belehrt.
Teil 2 (und 3) waren Murks. Teil 3 nur noch im Schnelldurchlauf ertragen.
Das war nix. Kann von der Miniserie nur abraten. Pure Zeitverschwendung.

---->4/10 (aber nur weil Teil 1 7/10 hatte)
#1453546
Fargo Season 2
Am Anfang und am Ende stolpert die Staffel zwar ein bisschen, aber dazwischen bietet Fargo S2 gut 8 Stunden durchgehende Brillanz. Die Schauwerte sind unglaublich. Was visuelle Fantasie und Einfallsreichtum betrifft spielt's definitiv auf einen Level mit Shows wie The Good Wife, oder Breaking Bad mit. Gleiches gilt aber für fast alle anderen Aspekte. Der Cast ist großartig, die Musik perfekt gewählt, die Drehbücher super spannend. Da gibt sich die Show an keiner Stelle eine Blöße.
Das einzige was ich wirklich zu bemängeln habe, ist der etwas mühselige Einstieg und der vergleichsweise überraschungsarme Abgang. Daher geb' ich keine absolute Bestnote. Aber in Wirklichkeit kann man eine Miniserie nicht viel besser machen.
9/10
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von Kiddow
#1454366
Ash vs Evil Dead (Season 1)

Das hat erstaunlich viel Spaß gemacht und die 30 Minuten waren mir bei jeder einzelnen Folge viel zu kurz. Ordentlich viel Action, Humor und, ganz wichtig, Splatter haben Ash vs Evil Dead für mich zu einer Serie gemacht, die ich immer so schnell wie möglich sehen wollte.

Das Ende der Staffel hätte im Falle einer Absetzung ganz gut als Ende funktioniert. So ist es aber auch ein tolles Setup für die bereits angekündigte zweite Staffel. Ich freu mich sehr drauf.

Sehr erwähnenswert sind auch die Songs am Ende jeder Folge. Allesamt ziemlich großartig.

10/10
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von Zach
#1454406
The Knick - Season 2

Eine wirklich einzigartige Serie, die es schafft in S2 nahtlos an die Qualität von S1 anzuknüpfen. Wieder ein absolutes Highlight, großartig inszeniert. Kaum zu glauben, dass diese Serie bei den Awards kaum eine Rolle spielt, vielleicht läuft sie auf dem falschen Sender. Sollte es keine S3 geben, passt das Staffelfinale auch sehr gut als Serienfinale.

9,5/10


Downton Abbey - Season 6

Nach sechs Staffeln bin ich nicht ganz traurig, dass die Serie endet. Den letzten Staffeln hat doch irgendwie das Besondere der ersten Jahre gefehlt. Dennoch kommt die Serie zu einem runden Abschluss, die Charaktere sind einem ans Herz gewachsen und man freut sich, wenn es das ein oder andere Happy-End für sie gibt.

7,5/10
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von Theologe
#1454471
Zach hat geschrieben: Downton Abbey - Season 6

Nach sechs Staffeln bin ich nicht ganz traurig, dass die Serie endet. Den letzten Staffeln hat doch irgendwie das Besondere der ersten Jahre gefehlt. Dennoch kommt die Serie zu einem runden Abschluss, die Charaktere sind einem ans Herz gewachsen und man freut sich, wenn es das ein oder andere Happy-End für sie gibt.

7,5/10
Dem kann ich mich so anschließen. Ich habe die Show zwar immer gern gesehen, aber die Luft war irgendwie raus. Am Ende hat man sich dann zwar für den einfallslosen Weg entschieden, so ziemlich jedem ein Happy End zu verpassen, aber das ist mir zumindest bei einer solchen Serie lieber, als unnötige Todesfälle einzubauen, nur weil es die letzte Staffel ist.

7/10
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von Theologe
#1454474
The Knick: S2
Hier passt für mich wirklich alles. Die Charaktere sind faszinierend, die Inszenierung ist Weltklasse und in dieser Form einzigartig. Auch die Rahmenhandlung mit den Operationen habe ich in dieser Form noch in keiner Krankenhaus-Serie gesehen.
Bei Grey's Anatomy, ER oder Chicago Hope konnte man meistens am Aufbau der Episode erahnen, ob ein Patient überraschend überlebt oder tragisch verstirbt, bei The Knick sind die Operationen wahnsinnig spannend, wenn auch hier und da etwas zu Reißerisch inszeniert.
10/10
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