Meine Fresse, habe ich echt schon ein Jahr keine Staffelwertungen mehr gepostet?
4 Blocks Staffel 2 (TNT-Deutschland) 8,5/10
4 Blocks Staffel 3 (TNT-Deutschland)
Gelungener Abschluss einer der besten deutschen Serien aller Zeiten. Nachdem der Neuheitsfaktor des im TV unverbrauchten Umfeldes verpufft war, merkt man zwar zunehmend, wie eng sich die Hamady-Saga inhaltlich und erzählerisch an Sons of Anarchy, Sopranos und zahllosen Filmklassikern des Gangstergenres orientiert, ohne viele eigene Elemente hinzuzufügen, aber da sie auch qualitativ in der Oberliga mitspielt und im Gegensatz zu manchen Vorbildern aufgehört hat, bevor es repetitiv wurde, fällt das kaum ins Gewicht. Wenn ich einen Kritikpunkt an der letzten Staffel habe, dann das der Handlungsfaden eines Charakters
einzig als Vorspiel für die Post Credits Szene als halbwegs notwendig erachtet werden kann. Die Zeit hätte man bei nur 6x45 Minuten besser in anderen Stränge gesteckt, die so etwas zu hastig abgeschlossen werden mussten. Ansonsten hätte es sich wieder allein schon für Kida Khodr Ramadans fantastische Leistung als Ali "Tony" Hamady gelohnt, der es durchgängig geschafft hat, die Zuschauer auf seiner Seite zu halten, selbst wenn der Charakter rote Linien überschritten hat. 8,5/10
Mindhunter Staffel 1-2 (HBO)
Staffel 2 bot mit dem durchgehenden "Atlanta Child Murders"-Fall mehr klassischen Thrill und einen höheren Binge-Faktor, aber dennoch gefiel mir Staffel 1 mit dem alleinigen Fokus auf die Interviews mit den Serienkillern einen Tick besser. Zum einen, weil sich die Serie so stärker von den üblichen Abläufen des überfüllten Crimegenres abhob, aber auch, weil in Staffel 2 kein so faszinierendes Objekt wie Ed Kemper dabei war. Da Staffel 2 neben den genannten Stärken aber auch mit besseren Storylines für Holt McCallany und Anna Torv glänzen kann, während Staffel 1 noch mehr eine One Man Show für Jonathan Groff war, waren beide Staffeln absolute Highlights. Ich hoffe mal, dass die Bestätigung von Staffel 3 nur auf sich warten lässt, weil David Fincher erst wieder eine Lücke in seinem Terminkalender finden muss, denn die Serie hat noch jede Menge Potential für weitere Staffeln. Wenigstens das Ende der BTK-Killer Storyline haben sich die Fans verdient und das liegt noch über 1 Jahrzehnt in der Serienzukunft. 8,5/10 (für beide Staffeln)
Silicon Valley Staffel 5 8,5/10 (HBO)
Wir sind die Welle Staffel 1 (Netflix)
Nachdem die letzte werkgetreue und erfolgreiche Verfilmung erst 10 Jahre zurück liegt, war der Perspektivenwechsel von Faschismus auf den Reiz linken Terrorismus keine schlechte Idee, aber die Umsetzung ist letztlich nur teilweise geglückt. Bis ca. zur Hälfte der Staffel konnte ich noch vieles damit durchwinken, dass diese neue Welle hauptsächlich für die heutigen 13-19-jährigen gemacht ist und gerade für die jüngere Altersgruppe auch exzellenten Unterrichtsstoff abgeben könnte, aber in Hälfte 2 mehrten sich dann doch Elemente, die aus allen Blickwinkeln einfach zu beknackt für die nötige Glaubwürdigkeit und Nachvollziehbarkeit des Stoffes sind. Die Serie wollte augenscheinlich unbedingt das deutsche 13 Reasons Why werden, aber zumindest zu Staffel 1 (weiter habe ich noch nicht gesehen) fehlen von der Besetzung über den Plotverlauf bis zur Atmosphäre Welten. 5,5/10
After Life Staffel 1 8,5/10 (Netflix)
Derek habe ich noch nicht über die Pilotfolge gesehen, aber diese neue Serie mit Ricky Gervais als depressivem Witwer, der meint sich - vor seinem geplanten Selbstmord - hemmungslos wie ein Arschloch aufführen zu können, bietet trotz einiger zu sentimentaler Ausrutscher wieder Gervais in Bestform.
AP Bio Staffel 1 7/10 (NBC)
AP Bio Staffel 2 7/10 (NBC)
Arrested Development Staffel 5B 7/10 (Netflix)
Atypical Staffel 3 8/10 (Netflix)
A Young Doctor's Notebook Staffel 2 7/10 (Sky UK)
Catastrophe Staffel 4 8/10 (Channel 4, UK)
Daybreak Staffel 1 6/10 (Netflix)
Future Man Staffel 2 7/10 (Hulu)
Pastewka Staffel 9 8,5/10 (Amazon)
Unbreakable Kimmy Schmidt Staffel 4 8/10 (Netflix)
Russian Doll Staffel 1 7,5/10 (Netflix)
Kingdom (2019, Südkorea) Staffel 1 8/10 (Netflix)
Vikings Staffel 5.2 7/10 (History)
M - Eine Stadt sucht einen Mörder (2019) Staffel 1 7/10 (ORF 1/TVNOW)
No Offence Staffel 3 8/10 (Channel 4, UK)
Strike Back: Legacy (Staffel 5) (Cinemax) 7,5/10 (Sky/Cinemax)
Strike Back: Retribution (Staffel 6) 6,5/10 (Sky/Cinemax)
The Hollow Staffel 1 7,5/10 (Netflix)
Green Eggs & Ham Staffel 1 7,5/10 (Netflix)
Warum das die angeblich teuerste Animationsserie aller Zeiten sein soll, konnte ich trotz Liebe zum Detail ehrlich gesagt nicht erkennen, aber obwohl ich kein Dr.Seuss Fan bin und die Serie zu stark auf Kinder ausgerichtet ist, war das ein netter Comedy Road Trip.
What We Do in the Shadows Staffel 1 7,5/10 (FX)
Der Einstieg ist gemessen am Kinofilm leicht enttäuschend, weil vieles einfach selbst für dieses Universum zu albern und abgehoben ist, aber sobald die neuen Charaktere und ihr direktes US-Umfeld besser eingeführt worden und die Handlung etwas durchgehender wird, zeigt sich, dass What We Do in the Shadows das Potential hat, um eine der herausragenden Comedys des nächsten Jahrzehnts zu werden.
Fleabag Staffel 2 8/10 (BBC III / Amazon)
Gnadenlos überhypt, da viele der besten Elemente aus Staffel 1 bereits Abnutzungserscheinungen aufweisen (von Phoebe Waller-Bridges direkter Ansprache in die Kamera bis zu den mittlerweile vorhersehbaren Brüchen der Erwartungen) und das Ende von Staffel 1 keine Fortsetzung nötig hatte, aber wenn man die übertriebenen Loggesänge ausblendet, bot auch Staffel 2 noch eine der besten Comedys des Jahres. Eine 3-te Runde braucht es aber nicht und sollte es, wenn überhaupt, frühestens in 20 Jahren geben.
The End of the Fucking World Staffel 2 8,5/10 (Channel 4 / Netflix)
Eine zweite Staffel hat es hier (trotz leicht offenem Ende) genau so wenig gebraucht wie bei Fleabag und auch hier ist einiges an Charme flöten gegangen, aber die Serie geht genug eigene Wege, um wieder einen herrlich schrägen Trip mit einzigartigen Charakteren durch eine moderne Welt voller märchenhafter Düsternis zu bieten.
Hindafing Staffel 2 8,5/10 (BR/Arte)
Eine weitere Miniserie, die unerwartet noch zur fortlaufenden Serie wurde. Auch das deutsche Fargo mit leicht schwindender Frische, aber glücklicherweise bleibt auch diese nicht unbedingt nötige Fortsetzung weiterhin sehenswert. Im Gegensatz zu Fleabag und TEotFW bietet sich nun sogar eine 3-te Staffel an, aber die extrem mickrigen Quoten boten erneut das komplette Gegenteil zum Kritikerecho.
Mr. Mercedes Staffel 3 8,5/10 (DirectTV)
Stephen Kings "Bill Hodges"-Trilogie ist nun komplett verfilmt, aber da die Serienumsetzung schon bisher so viel verändert und dazu erfunden hat (ausnahmsweise meist zum Besseren), würde ich mir wünschen, dass David E. Kelley und co. sich in komplett in neue Regionen wagen und eine 4. Staffel produzieren. Die natürliche Fortsetzung "The Outsider" fällt ja flach, da HBO das Spin Off mit anscheinend nicht nur äußerlich anderer Holly Gibney (scheint dort dem Trailer nach hellseherische Fähigkeiten zu haben) ab Januar auf Sendung schickt.
Falls nicht, war aber auch dieser Abschluss befriedigend und Kelley/Bender arbeiten bereits an einer Serienfassung von Kings aktuellstem Buch "The Institute", das nur folgerichtig an Stranger Things angelehnt ist, nachdem Stranger Things Kings Werk von Firestarter bis IT abgegrast hat.
South Park Staffel 23 8,5/10 (Comedy Central)
Weiterhin der einsame Equal Opportunity Offender unter den heutigen Comedyserien (mit Sternchen, da ich Always Sunny nicht sehe). Statt sich nur an den dankbaren und ausgelutschten Zielen wie Trump abzuarbeiten, ist Parker und Stone auch von China-Arschkriecherei über Impfgegner oder Transgender-Thematik bis PC Babies weiterhin nichts heilig, so lange es für Lacher sorgt und Scheinheiligkeit offenbart. Die Shitstorms kommen genau so verlässlich aus beiden Richtungen, aber glücklicherweise genießt die Serie noch Narrenfreiheit, so dass es nur als zusätzlich Werbung dient, anstatt das nächste Opfer der Cancel Culture zu bringen.
Critters - A New Binge Staffel 1 3/10 (Shudder)
Gegen das poplige Budget dieser Miniserie sahen die DTV Fortsetzungen aus den 90ern (Teil 3-4) wie Jurassic Park aus. Schade, denn eine würdig umgesetzte Critters Serie hätte die Lücke von Ash vs. Evil Dead oder der nicht bestellten Tremors Serie schließen können.
Deutschland 86 (Staffel 2 von Deutschland 83, Amazon) 8,5/10
Zündender Mix aus Satire, Zeitgeschichte und Agentenabenteuer, der noch deutlich unterhaltsamer, actionlastiger und humorvoller als Deutschland 83 daherkommt. Der tonale Mix mag nicht für jeden aufgehen (die Action geht im Afrika-Part teils bis in Bond oder gar Tarantino Gefilde und die Sitzungen der Stasi-Oberen um Sylvester Groth und Anke Engelke erinnern an Stromberg/The Office), aber für mich hat sich die Serie mit dieser Staffel sogar noch vor Babylon Berlin und 4 Blocks geschoben. Zwischen Staffel 2 und dem Abschluss (Deutschland 89) werden hoffentlich nicht wieder 3 Jahre in der Realität vergehen.
Into the Badlands Staffel 2 7/10 (AMC)
The Last Kids on Earth Staffel 1 6/10 (Netflix)
The Last Ship Staffel 5 7,5/10 (TNT)
The Punisher -- Staffel 2 (Netflix) 8/10
The Walking Dead -- Staffel 9 (AMC) 8,5/10
Selection Day aka Golden Boy Staffel 1 (Netflix) 7/10
Klassischer Mix aus Coming of Age und Sportaufsteigerdrama. Durch das Setting in Indien mit den Spannungen zwischen Arm und Reich, Dorf und Stadt, Tradition und Moderne kann dieses Cricket-Drama, das unaufhörlich tickend auf die Auswahl der Toptalente für Profiteams zusteuert, dem Genre trotz der vorhersehbaren Handlung neue Seiten abgewinnen.
Paradise P.D. Staffel 1 5/10 (Netflix)
Homeland Staffel 7 7,5/10 (Showtime)
When They See Us Staffel 1 8,5/10 (Netflix)
Stranger Things Staffel 2 8/10
Stranger Things Staffel 3 8,5/10
One Punch Man Staffel 2 8/10 (TV Tokyo, in den USA: Adult Swim)
Jerks Staffel 3 8,5/10
Barry Staffel 2 8,5/10
Merry Happy Whatever Staffel 1 4,5/10 (Netflix)
Mike Tyson Mysteries Staffel 4 8/10 (Adult Swim)
The Boys Staffel 1 9/10 (Amazon)
Archer:1999 Staffel 10 8,5/10 (FX)
Der Pass Staffel 1 8/10 (Sky Deutschland)
Braunschlag Staffel 1 7,5/10 (ORF1)
Disenchantment Staffel 1B 8/10 (Netflix)
Final Space Staffel 2 8,5/10 (TBS, Adult Swim)
Castle Rock Staffel 1 8/10 (Hulu)
Miracle Workers Staffel 1 7,5/10 (TBS)
Peaky Blinders Staffel 5 8,5/10 (BBC One)
Big Mouth Staffel 3 8,5/10 (Netflix)
Die Brücke Staffel 4 8/10
Angie Tribeca Staffel 4 6/10 (TBS)
Daredevil Staffel 3 8,5/10 (Netflix)
Nobel -- Staffel 1 (NRK) 8/10
Love, Death and Robots Staffel 1 9,5/10 (Netflix)
Wie bei allen Anthologien schwankt die Qualität von genial bis ...meh... , aber in diesem Fall sind erstaunlich viele der 18 Folgen top. Gibt von mir aber auch Sympathiepunkte für die Einzigartigkeit des Projektes. Weder gab es bis dahin im TV schon so eine Qualität und Ambition im Bereich des Animationsdramas noch hätte irgendein anderer Sender Fincher und Tim Miller so viel Budget zur Verfügung gestellt, um eine teils hemmungslos pulpige und politisch unkorrekte Hommage an die Heavy Metal Comicreihe mit zig verschiedenen Studios aus der ganzen Welt zu produzieren.
A Series of Unfortunate Events Staffel 3 8/10
Das Beste kommt zum Schluss. Während der immer gleiche Ablauf der in mehrere Zweiteiler aufgeteilten Staffeln 1-2 trotz der Stärken (Atmosphäre, der an Pushing Daisies erinnernde Ton, Neil Patrick Harris) auf Dauer unglaublich frustrierend wurde, kommt Staffel 3 mit dem Ziel vor Augen endlich richtig ins Rollen und zeigt wie die Unfortunate Events von Beginn an hätten ablaufen sollen. Schade, dass die Serie nach der sehr positiv aufgenommenen ersten Staffel kaum noch Beachtung erhielt.
Sexual Education Staffel 1 8,5/10 (Netflix)
Während bei Unfortunate Events das Beste zum Schluss kam, kam hier das Beste gleich zum Start. Hoffentlich nicht das Highlight der Serie, aber das diese im besten Sinne an 80-er John Hughes, Fast Times at Ridgemont High und noch stärker an das von Hughes inspirierte Charlie Bartlett (R.I.P. Anton Yelchin) erinnernde High-School Comedy eine der besten Serien des Jahres ist, stand schon im frühen Januar fest und hat sich auch mit Abstand bestätigt.
Sharp Objects Staffel 1 8/10 (HBO)
Nach Stranger Things und neben Castle Rock die beste "fühlt sich wie kingscher Kleinstadthorror an, ist aber kein echter Stephen King"-Serie. Was die Serie den meisten echten King-Werken voraus hat, ist das Ende, denn das ist hier richtig gut und wertet den Gesamteindruck auf.
In der Mitte 1-2 Folgen weniger und 0,5-1 Punkt mehr wären drin gewesen. Ich mag es ja, wenn sich eine Serie Zeit nimmt, Charaktere und Welt zu erkunden und in Atmosphäre zu baden, aber hier bestehen gefühlte 2 Stunden aus Szenen, in denen irgendein Charakter säuft (meist Amy Adams), ritzt (immer Amy Adams), Rollschuh fährt (fast nie Amy Adams) oder eine Autotür zuschlägt (wieder meist Amy Adams). In unrelated news: Amy Adams hätte den Emmy hochverdient gehabt.
Crashing (UK) Staffel 1 6/10 (Channel 4)
Die erste von Phoebe Waller-Bridge kreeirte Serie. Schon mit vielversprechenden Ansätzen, aber noch viel zu viel selbstverliebtem Hipster Gedöns für meinen Geschmack.
Santa Clarita Diet Staffel 3 8/10 (Netflix)
Gute Staffel, die trotz spielveränderndem Cliffhanger notdürftig als brauchbares Serienfinale herhalten kann, wenn man 1-2 Teaser ignoriert.
The Sinner Staffel 1 8/10 (USA)
Lange auf einem für das USA Network erstaunlichen Level, das sich vor HBO nicht verstecken muss. Die Auflösung kann dann mit dem Aufbau nicht ganz mithalten, aber das schmälert weder die schauspielerischen Leistungen von Bill Pullman und Jessica Biel noch ändert es etwas daran, dass sich diese Staffel in eine Riege mit gutklassigen True Detective Nachzüglern um Sharp Objects, und co. einreihen darf.
The Sinner Staffel 2 6,5/10 (USA)
Pullmann bleibt als einziges Bindeglied dieser "Staffel-Anthologie" und baut seinen Charakter gekonnt weiter aus. Carrie Coon als neuer Gaststar der Staffel steht Biel in nichts nach, aber der Fall und die Inszenierung sind in dieser Runde zu konventionell networkig, um erneut eine ganze Staffel befriedigend füllen zu können. Das ist kaum mehr als ein Event-Zweiteiler einer soliden Fall der Woche Serie.
The OA Staffel 2 9/10 (Netflix)
Fuck you, Netflix! Kann es immer noch nicht glauben, dass es nicht wenigstens einen Abschlussfilm gab. Staffel 1 hätte als Miniserie getaugt. Nun ist es eine offene Wunde.
The Tick Staffel 2 8/10 (amazon)
The Orville Staffel 2 8/10 (FOX)
Star Trek: Discovery Staffel 2 6,5/10 (CBS All Access)
Cobra Kai Staffel 2 7/10 (Youtube)
Game of Thrones Staffel 8 9/10 (HBO)
The Neighborhood Staffel 1 6/10 (CBS)
Tuca & Berti Staffel 1 4,5/10 (Netflix)
Sieht aus wie BoJack Horseman, da es von der selben Zeichnerin stammt und von BoJack Creator Raphael Bob-Waksberg produziert wird, aber während die Fülle der Hintergrundgags mit dem großem "Vorgänger" mithalten kann, ist T&B von der Erzählweise und der Qualität das komplette Gegenteil. Vor allem zu Beginn nur für Menschen mit fortgeschrittenem ADHS zu ertragen. Zum Ende hin gibt es eine Folge auf BoJack-Level, aber das war den Trip nicht wert. Zu meinem Glück abgesetzt, denn sonst hätte ich einer Staffel 2 wahrscheinlich doch noch eine Chance gegeben.
Veep Staffel 7 8,5/10
Catch 22 Staffel 1 7,5/10 (Hulu)
Brockmire Staffel 3 8/10 (IFC)
You're the Worst Staffel 4 9/10 (FX)
Happy Staffel 2 7,5/10 (HBO)
Chernobyl Staffel 1 8,5/10 (HBO)
Die kleinen Details (wie z.B. das Gespräch mit den Minenarbeitern oder die Hundejagd) blieben sogar noch stärker haften als die größte aller Katastrophe. Auch der horrorfilmartig nervenzehrende Score und der Cast um Jared Harris und Stellan Skarsgard waren bemerkenswert, aber ganz so begeistert wie den Rest der Welt hat mich Chernobyl nicht, da es für mich im Mittelteil letztlich nur die realistischere Variante eines typischen Katastrophenfilms war. Trotzdem natürlich noch eins der Highlights des Jahres.
außer Konkurrenz ein kleines Lob an die Filmsparte von Netflix
The Irishman (Netflix)
Die sündhaft teuren De-Aging Effekte sind zwar noch weit von Reife entfernt und waren das >150 Mio $ Budget somit keineswegs wert (selbst wenn die digital verjüngten Gesichter nicht oft den Eindruck von Wachsfiguren vermittelt hätten, kauft man deNiro und co. spätestens dann keine 40 mehr ab, wenn sie mit steifem Ü-70 Gang durchs Bild watscheln. Ohne die zeitlichen Marker hätte ich meist überhaupt nicht gewusst, ob der Charakter gerade 30, 40 oder 60 sein soll. Erst im extrem hohen Alter war dann ein Unterschied zu sehen.), aber wenn sich das Gehirn erstmal auf diese Achterbahnfahrt durchs Uncanny Valley eingestellt hat, bietet dieses Meisterwerk der All Time Größen Scorsese, DeNiro, Pacino und Pesci zugleich ein letztes Hurra für und den Abgesang auf das klassische Gangsterepos. Mit Altersmasken für junge Schauspieler hätte man die Zeitsprünge glaubhafter lösen können, aber nur so konnte man die Legenden ein letztes Mal vereinen. Danke Netflix, denn kein Studio hätte diesen Film je mit diesem Budget ermöglicht. Als Lohn regnet es hoffentlich eine Menge wichtiger Ocars. (In der Kategorie Bester Hauptdarsteller darf dieses Jahr kein Weg an Joaquin Phoenix vorbei führen, aber sonst wäre jeder Oscar hochverdient.) 9/10
Okja 8/10 (Netflix)
Zwischen seinem ersten US-Abstecher Snowpiercer und dem aktuellen Oscarkandidaten Parasite hatte Netflix Bong Joon Ho (Memories of Murder, Mother, The Host) dieses Herzenprojekt finanziert. Auch hier hätte keine andere Möglichkeit bestanden 50 Mio für so ein nischiges Projekt irgendwo zwischen E.T. und Veganer-Schockvideo zu bekommen.
Triple Frontier (2019) 8/10 (Netflix)
Schnörkelloser Actionfilm in Tradition von Hollywood-Klassikern, die eine simple Geschichte erzählen, aber sich dennoch Zeit für Spannungsaufbau und Atmosphäre genommen haben … und wie derartige Stoffe in dieser Preiskategorie deshalb kaum noch fürs Kino gedreht werden.
Einige der renommiertesten Beiträge wie Roma, Marriage Story, The Meyerowitz Stories oder The Two Popes muss ich noch nachholen, aber neben einer unüberschaubaren Menge an Füllstoff-Rotz hat Netflix mittlerweile schon einige sehenswerte Filme produziert.
sowie
Deadwood - The Movie (2019) 8/10 (HBO)
Theologe hat geschrieben:Yellowstone: S2
Die erste Staffel war hinter meinen hohen Erwartungen zurückgeblieben. Das kann ich über die zweite nicht mehr behaupten. 10 Folgen in 3 Tagen waren schnell gesehen. Die Welt um die Duttons mit Kevin Costner an der Spitze hat sich zu einem hochklassigen Neo-Western entwickelt, der von starken Figuren lebt.
8,5/10
Lag das jetzt hauptsächlich an den angepassten Erwartungen oder hat sich auch das Verhältnis Westerndrama vs. Soap zu Gunsten von Western verändert? Taylor Sheridan hat ja bisher einen beeindruckenden Trackrecord, aber seine Stärken kommen in den Filmen für mich am Besten zum Tragen, wenn er Taten und Bilder sprechen lässt und die Dialoge knapp, aber präzise hält. Wenn die Handlung eher geradlinig auf etwas zusteuert (Hell or High Water, Wind River, Sicario) als verschwurbelt (Sicario 2) abläuft.