Fear the Walking Dead – Season 8 (AMC)
Nun kommt also auch Fear the Walking Dead mit einer verkürzten Staffel (12 Folgen) zum Ende, nachdem die Mutterserie ja schon im vergangenen Jahr abdanken durfte. Das Review habe ich in zwei Teilen geschrieben, so wie auch die Staffel ausgestrahlt wurde und auch thematisch sind es eher zwei mini-Staffeln.
Da die 7. Staffel schon größtenteils Grütze war, habe ich von Staffel 8 nicht viel erwartet. Und zumindest bezogen auf die erste Hälfte hat sich das leider bewahrheitet. Die ersten 6 Folgen sind ganz klar die große Morgan Abschieds Tour. Es gibt mal wieder einen Zeitsprung und die paar verbliebenen Darsteller verhalten sich größtenteils total schwachsinnig. Beispiel: Grace und Morgan geben freiwillig Moe an Padre, und auch Dwight und Sherry schließen sich Padre an und geben ihr Kind anscheinend schon nach der Geburt an Padre ab und das Kind erfährt bis nach den Zeitsprung nie, wer eigentlich seine Eltern sind. Das war einfach schwachsinnig, vor allem wenn man bedenkt, dass Padre auch überhaupt nicht als Antagonist funktioniert (von deren hirnrissigen Grund für ihr Handeln rede ich da noch nicht einmal). Ansonsten hüpfen Madison, Daniel und June (die ich in den wenigen Szenen, die sie hatte, super fand) ab und an mal durchs Bild, aber der Fokus liegt zum Großteil auf Morgan und seiner Geschichte.
Da ich schon vorher kein großer Fan der Figur war, fand ich die Halbstaffel leider auch weitestgehend langweilig und uninteressant. Lennie James gibt zwar immer sein Bestes, aber aus Scheiße kann auch er kein Gold zaubern. Man fragt sich auch nach kurzer Zeit bereits, was eigentlich mit all den anderen Charakteren der Serie passiert ist. Eine Antwort darauf bekommt man zumindest in der ersten Hälfte der Staffel nicht, obwohl zumindest zwei weitere Darsteller in allen Folgen im Cast im Vorspann genannt werden, jedoch in keiner Folge auftauchen.
Der Abschluss der Halbstaffel rundet die Geschichte von Morgan gut ab und ich hoffe jetzt einfach mal, dass wir die Figur zumindest bei Fear nie mehr wieder sehen und sich die zweite Hälfte der Staffel auf Madison und den restlichen Original-Cast (+ June) konzentriert und wir einen spannenden Abschluss bekommen. Zumindest der Mini-Teaser in Folge 6 lässt auf jeden Fall auf ordentlich Drama/Action hoffen. Vielleicht passiert ja ein Wunder, und die Schreiber haben Ihr Talent für die letzten paar Folgen wieder gefunden.
8.1: 4.5/10
Heute lief nun also das Finale von Fear the Walking Dead und die letzte Folge der zweiten Hälfte von Staffel 8. Als Bösewicht hat man Troy für die letzten paar Folgen zurückgeholt. Wie dieser den Hammerschlag und den Dammbruch von Staffel 3 überlebt haben soll, entzieht sich zwar jeglicher Vernunft, aber was solls. Man merkt aber leider, dass 6 Folgen doch etwas knapp waren. So wirklich viel böses durfte Troy hier nicht machen. 1 Folge wird dann auch noch als Filler Folge rund um Dwight verschenkt. Der Rest der Halbstaffel dreht sich dann vorrangig um Madison/Troy und Victor. Auch in dieser Halbstaffel verhalten sich einige der Charaktere wieder total hirnrissig, aber das war nach S.8.1 ja nicht großartig anders zu erwarten.
Positiv ist zumindest anzumerken, dass ein Großteil des Original-Casts hier wieder mitspielt. Auch die Figur Charlie hat man nochmal für eine Folge zurückgeholt. Die restlichen Leute aus S.7 sind dann wohl alle sang- und klanglos off-screen rausgeschrieben worden. Ziemlich unbefriedigend, wenn man bedenkt, dass einige von denen seit Staffel 4 dabei waren.
Ansonsten passiert aber auch recht wenig in der Halbstaffel. Troy will Padre einnehmen, was die Gruppe rund um Victor und Madison nicht wollen. Ansonsten geht es viel um das Schicksal von Alicia, welches im Finale aufgelöst wird. Insgesamt hätte man hier mehr rausholen können. Gerade bei der Paarung Troy und Madison habe ich mir mehr erhofft, als hier letztlich geboten wurde.
Zum Ende:
Abschließend würde ich sagen, dass S.8.2 leider nur ein wenig besser war als 8.1. Man hat einfach nicht viel aus den wenigen Folgen herausgeholt und der Konflikt war deutlich zahmer, als ich ihn erwartet hätte. Die Serie endet relativ zufriedenstellend, auch wenn man sich als Fan doch noch immer ärgert, dass die ursprüngliche Vision nach Staffel 3 gekillt wurde und die Serie danach größtenteils in der Bedeutungslosigkeit versumpft ist (Staffel 6 mal ausgenommen).
8.2: 6/10
Gesamtwertung S.8: 5.5/10 (leicht aufgerundet, weil ich die Staffel zumindest besser als S.5 fand)