US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von AlphaOrange
#1553022
Hier ist ein kleiner Ausschnitt aus der völlig abstrusen Turbolift-Szene:
https://twitter.com/trekcore/status/1101980502980993024
(oder einfach bei Netflix mal ab 32:20 gucken)

Doch, ehrlich, so sieht laut Discovery der Turboliftschacht aus! Und das da oben ist nur ein winziger Ausschnitt, es lohnt sich echt, die volle Szene anzusehen, einfach nur um zu staunen. Remember: die Discovery verfügt gerade mal über 15 Decks (völlig wahnwitzigerweise auch in derselben Szene problemlos am Turbolist-Display zu erkennen). Und hat nun einen Turboliftsystem, in das das ganze Schiff selbst problemlos hereinpassen würde. Genau genommen könnte man dort wohl eine ganze Flotte parken, denn die Discovery ist nun nicht das größte Schiff, was die Episode irrwitzigerweise direkt darauf zeigt, wenn die Discovery in ein anderes Schiff hineingeparkt wird.
Mir ist echt absolut schleierhaft, was man sich dabei gedacht hat. Etwas anderes als "Scheiß drauf, soll halt geil aussehen!" kann's ja kaum gewesen sein.
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von LittleQ
#1553030
Ich frage mich bei sowas halt immer, wie Drehbuchautoren oder Produzenten sowas sehen? Ich meine, ich bin jetzt kein hochbezahlter Schreiberling oder sowas, aber ich würde mir doch irgendwie wünschen eine Serie zu basteln, die mit den Figuren kreativ umgeht und denen was zu tun gibt.

Schreibt man wirklich am Drehbuch und denkt sich: "Hey...Der Pilzmann braucht mal wieder zwei Dialoge" und ein anderer sagt: "Ja...die Reno auch. Die war jetzt zwei Folgen nicht mehr dabei. Stellt die mal jemand bitte an die Konsole!" ???

Ich erwarte ja nicht von jeder neuen Serie, dass sie zum neuen Game of Thrones wird, aber hat man denn nicht den Anspruch an Figuren zu schreiben, über die die Leute sagen: Das war einer der genialsten Figuren in Star Trek.

Ich hab gestern versucht mir den Erfolg von TNG mit einer ähnlichen Figurenentwicklung wie in DISCO vorzustellen. On top: Wir erzählen die Geschichte aus der Sicht von Wesley dem Wunderknaben.

Data - ein Android, dessen Namen bis zur dritten Staffel kaum ein Schwein gekannt hätte. Picard ein seniler alter Mann, dessen Befehle dauernd in Frage gestellt und gar nicht erst ausgeführt werden. Riker, der zu einer Comic-Figur degradiert wird oder LaForge, der ständig auf der Krankenstation herumhängt, um Pilzkulturen beim Wachsen zuzusehen...

Der Name Brent Spiner wäre so heute aber keinem ein Begriff?!
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von AlphaOrange
#1553034
Du hast Worf, den klingonischen Schlächter vergessen, der allen Crewmitgliedern stets die Überlegenheit der klingonischen Rasse unter die Nase reibt.

Es würde mich tatsächlich interessieren, wie da so der Schreibprozess abläuft. Ich fürchte ja, du bist da schon sehr nah dran mir deiner Vermutung.
Fakt ist, dass Disco sehr viele ausführende Produzenten und sehr viele Autoren hat - ich zähle jeweils ein Dutzend für diese Staffel. Außerdem auffällig, dass viele Drehbücher von mehreren Autoren geschrieben wurden.
Das spricht für mich nach einem sehr .. industriellen Schreibprozess. Ein dutzend Leute legt fest, was alles vorkommen soll: hier ein bisschen Burn, dort Michaels Captainsreise, Georgiou braucht einen Zusammenbruch, Tig Notaro hat Mal wieder Zeit, bitte einbauen (ich las, sie spielt aus Freundschaft zu Kurtzman manchmal mit, daher wohl auch so seltsam unregelmäßig) und Adira soll bitte eine Szene haben, sonst vergisst man, dass sie da ist. Wenn Plot zu voll, bitte einfach wie immer Stamets kürzen!
Dann geht das als Auftragsarbeit an mehrere Autoren und die teilen sich die Schreibarbeit dann auch nochmal auf. Heraus kommen Bücher, die total gezwungen wirken und gegeneinander total inkonsistent.
von Amtranik
#1553062
Ich mag Disco eigentlich wenn da nicht immer ....

Mir gefiel das Staffelfinale nicht (dafür mochte ich das Mirror Universe). Ich finde ja wirklich das Ms. Imperator gefehlt hat.
Ich finde halt die "Burn" Auflösung einfach doof. Und warum rennen jetzt eigentlich alle wieder zur Föderation wenn diese doch den "Burn" (das kelpianische Schiff war ja ein Födi Schiffchen) verursacht hat? Oder lässt man das unter den Teppich fallen? Und die Föderation schlachtet jetzt exklusiv den Dilitum Planeten aus? Auf welcher Grundlage eigentlich? Ist der überhaupt im Föderationsraum? Aber ich bin ja auch kein Freund der Föderation, ich fand das Konzept dahinter schon immer merkwürdig und zu sehr Erdzentriert. Klar hat was mit Produktionskosten zu tun.

Das Föderations HQ ist ja im Grunde sowie ein schlechter Witz. Warum stehen denn da die Föderationsschiffe rum? Können die nicht verteidigen? Von einem Föderationspräsidenten oder einem Föderationsrat hat man nie was gesehen. Oder ist die Föderation jetzt eine reine Militärdiktatur? Ich hab mir vor kurzem mit meinem Neffen Titan AE angeschaut, genau so wie dort die Erdflüchtigsschiffe dargestellt wurden, genau so fühlt sich das Föd HQ für mich an. Ein besserer Schiffsfriedhof der leidlich am Laufen gehalten wird.

Vulkan (Ni irgendwas) schickt eine Flotte, dafür reicht das Dilitium wohl noch? Die Flotte muss ja ständig einsatzbereit gewesen sein, so schnell wie die da waren. Aber auf der Erde konnte man nicht mal Kontakt mit den Kolonien im eigenen Sonnensystem halten .... Was da wohl der Mars als Schiffsfabrik der Föderation macht? Marsrepublik :-) -> MCRN Tachi übernehmen Sie!


Die Vulkan/Romulaner wissen natürlich auch wo das ominöse und geheime FED HQ ist, Michael hats ihrer Mama erzählt. Aber welcher Rang niedere Offizier würde nicht die Position des geheimen Hauptquartiers ausplaudern ... Von den Schiffen gab es mal wieder nur einen Fleck in der Ferne zu sehen, könnte aber vom Design ein Rückgriff auf ENT Designs sein.

Über den Turbolift brauchen wir wohl gar nicht reden. Gut das die Schiffe niemals ohne Energie dastehen .... , man stelle sich vor wie die Kapseln wie Geschosse durch den Innenraum fliegen. Das ist genauso dumm wie die Gondeln ohne Verbindung zum Schiff oder die föderale Designphilosophie die Brücke schön sichtbar wie das Bullseye beim Dart auf die Untertassensektion zu pflanzen anstatt sie soweit wie möglich ins geschützte Innere des Schiffes zu verlegen. Aber vielleicht hat man da mit dem Bildschirm keine so schöne Aussicht ....

Aber so richtig Lachen musste ich beim "Reset" des Computersystems. Da konnte man eindeutig sehen das ST-Computer dampfgetrieben sind. Dampfwölkchen aus jeden Öffnung ... aber das ist immerhin in bester ST-Tradition.

Trotz allem gefällt mir Disco wohl besser als vielen anderen, ich bin gespannt was die vierte (wahrscheinlich finale?) Staffel bringt. Vielleicht haben wir ja Glück und Grudge (die Katze!) frisst Michael und die B Charaktere übernehmen das Schiff. Ein Captain Owosekun würde mir wahrscheinlich mehr Spaß machen.
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von LittleQ
#1553844
Ich wollte jetzt keinen extra Thread aufmachen.

Hab mir mal gedacht, vllt würde hier auch mal ein Star Trek Thread reichen, in dem man alles zusammenfasst.

Mit meiner Freundin schaue ich zur Zeit nochmal "Lower Decks" auf Amazon an und ich muss gestehen, dass ich das Ganze ein bisschen mehr mag als damals.
Die Serie wäre mir zwar lieber, wenn sie nicht ganz so überdreht wäre, aber ich mag dieses Lower Decks Feeling sehr.

Es gab ja schon in TNG diese tolle Folge, in der es um die Nachwuchsoffiziere ging und ich hab damals schon gedacht, dass es eigentlich ne coole Idee ist mal so dieses Abseitsgeschehen zu beleuchten.

In fact wäre es sogar ziemlich cool, wenn man vllt Staffeln hätte, die in VOY oder auf der Enterprise spielen, in der bestimmte Episoden übernommen und aus Sicht der unteren Crewmitglieder erzählt werden.

:)
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von AlphaOrange
#1553847
Mir ist Lower Decks auch eine kleine Spur zu überdreht und ich finde Tendi und Rutherford ein bisschen schwach ausgearbeitet. Zumal beide hauptsächlich über Begeisterung (Tendi für alles, Rutherford für Technik) angelegt sind.
Im Großen und Ganzen aber trotzdem sehr unterhaltsam.

Was gerade im Vergleich zu Disco ganz erstaunlich ist: Ich hab hier bereits nach wenigen Folgen das Gefühl, die Bridge Crew viel besser zu kennen als bei Disco nach drei Staffeln: Freeman, Ransom, Shaxs, T'Ana - ja, die sind natürlich alle eher Klischees nach bekannten Vorbildern (Ransom = Riker, Shaxs = Worf, T'Ana = McCoy), aber gerade deshalb und da man sie ausreichend auftreten lässt, funktionieren sie einfach. Entsprechend fand ich die Ereignisse im Staffelfinale tragischer als es den Abgang von Airiam.
Den im Vergleich könnte ich zu Owo und Detmer weiterhin sehr wenig und über Rhys, Bryce, Nilsson und wer da noch so auf der Brücke herumgeistert gar nichts sagen, was das eigentlich für Leute sind.
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von Theologe
#1554032
Ich habe mir die Disco Staffel in kleinen Häppchen angesehen und es ist immer wieder lustig, anschließend Alphas Kommentare zu den Episoden zu lesen. In den meisten Teilen stimme ich da auch zu, wobei ich grundsätzlich andere Schwerpunkte zu legen scheine.

Zur Staffel:
Der Auftakt war wirklich vielversprechend. Erst ohne Discovery, dann (fast) ohne Michael, das hat beides gut funktioniert. Danach ist die Serie leider sehr schnell in alte Gefilde abgerutscht, auch wenn man zumindest versucht mal mehr mal weniger subtil, den Kanon gerade zu rücken. Wobei ich nie ein Kanonfetischist war. Mir sollen in erster Linie die Folgen gefallen.
Das klappt bei Disco solala, ich fühle mich meistens gut unterhalten, ab und zu sind auch ein paar wirklich coole Sachen dabei, aber nicht wirklich etwas, das mich umhauen würde.
Meine Frau ist fanatischer TNG-Anhänger, ich hab ihr dann DS9 nähergebracht, was sie auch mochte. Mit Picard war sie kritisch aber ganz zufrieden, bei Disco ist sie nach den ersten Folgen ausgestiegen und auch wenn ich glaube, dass sie es nicht furchtbar finden würde, sehe ich auch keinen Ansatzpunkt, ihr die Serie irgendwie schmackhaft zu machen.
Ich selbst hätte auch kein Interesse das nochmal zu schauen. Auf einen zweiten Durchgang ENT hätte ich auch keine Lust, aber da gibt es zumindest Folgen, auf die ich mich dann nochmal freuen würde.

Was ich bei Star Trek (oder eigentlich allen Serien) nicht mag sind alternative Realitäten, die einfach mal Abwechslung reinbringen sollen.
Ich brauche keine Beowulf Holodeck Episode und vor allem brauchte ich nie das Mirror Universum. Die Doppelfolge war zwar halbwegs unterhaltsam und man wurde so wenigstens einen der vielen überflüssigen Charaktere los, aber ich gucke Discovery um die Geschichte der Discovery zu sehen. Wenn die eine Serie über Imperatoren machen wollen, können sie das gerne, gucke ich vielleicht sogar, aber ich brauche keinen Film in der Serie.

Enterprise hatte schon keine starke Crew, aber mit Archer, T'Pol und Trip zumindest 3 feste Größen. Ich habe auch kein Problem damit, wenn man Disco zur Michael Show macht, die ist zumindest als Charakter konsistent, die Konsequenzen passen nur nicht zu ihrem Verhalten.
Aber Tilly ist nur aus einem einzigen Grund 1. Offizier geworden und das obwohl sie den popligsten Rang hat, die anderen Figuren haben gar kein Profil. Tilly war halt einfach die Figur mit dem drittbesten Profil, auch wenn das alles andere als commandotauglich ist. Niedriger Rang, keine Erfahrung, offene Selbstzweifel, null Autorität. Das war einfach lächerlich.

Ihre 15 Minuten im Captain's Chair waren dann sogar beeindruckend, da hat sie sich ganz gut behauptet, dummerweise wurde das Schiff dann auch gleich geentert und die Feinde haben sich fleißig über sie lustig gemacht, was nach 1 Folge ohne Georgiou wohl unbedingt nötig war.

Ich hoffe, dass Star Trek: Strange New Worlds das besser hinbekommt. Pike war bisher das beste an Discovery.
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von LittleQ
#1555545
Q is back! John de Lancie and Sir Patrick Stewart announce the return of the iconic character in Star Trek: Picard season 2
https://www.dailystartreknews.com/read/ ... d-season-2
Ein bisschen erwartet, ein bisschen erhofft! :D
Ich freue mich sehr auf Q und hoffe, dass man mit seiner Hilfe eine etwas....bessere zweite Season auf die Beine stellt :)
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von AlphaOrange
#1555566
Ich liebe ja John DeLancie als Q, aber der Figur des Q in einer modernen SciFi-Serie kann ich nix mehr abgewinnen. Der ist ein Relikt der 60er-Classic-Serie, als in jeder dritten Episode irgendeine gottgleiche Kreatur ihre Spiele mit der Enterprise trieb.
Ich kann mir gerade auch nicht vorstellen, dass das nicht in einer Enttäuschung mündet. TNG-Q hat sich ja maßgeblich durch anarchischen Humor und Kindereien ausgezeichnet. Das sehe ich in einer Old-Man-Picard-Serie gerade nicht mehr funktionieren, John DeLancie ist ja nun auch schon über 70.. Hat ja schon in DS9 und VOY nicht mehr so recht hingehauen.
Riecht so ein bisschen nach Picard und Q backen Pizza und diskutieren gezogen ein moralisches Dilemma.
Zuletzt geändert von AlphaOrange am Fr 26. Nov 2021, 23:05, insgesamt 1-mal geändert.
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von Sarge
#1556431
Zuerst mal Danke an AlphaOrange für die ausführlichen Folgenreviews, denen ich mich größtenteils anschliessen kann! Ein paar Worte möchte ich aber auch noch verlieren, da ich nun, mit etwas Verzögerung, auch Season 3 geschaut habe.
Wahlweise weil ich mir die Staffel als Schmankerl aufgehoben habe oder weil man nach einigen Monaten vergessen hat, dass die vorigen Staffeln schon nicht allzu besonders waren.
Umso mehr hatte ich mich auf den Neustart in der Zukunft gefreut. Ich fand die Staffel anfangs auch gut und sogar Michael war mir sympathisch. Aber mit dem weiteren Verlauf zeigte die Kurve exponentiell nach unten und zum Schluß war es nur noch eine Qual.
Größter Kritikpunkt sind die unsäglichen Drehbücher, über die hier bereits viel treffendes gesagt wurde. Es wirkt so vieles null durchdacht und nur auf Effekthascherei bzw. das Unterbringen eines übervollen Casts ausgelegt. Letzerer wiederum hauptsächlich nach Diversity ausgewählt, ohne sich auch nur den geringsten Gedanken zu machen, wie man das sinnvoll einbindet, oder den Figuren darüber hinaus Persönlichkeit verleiht.
In früheren Trek-Serien hatten die Figuren auch mal ein Privatleben und konnten sich gemeinsam entwickeln. Bei Disco lieben es die Autoren dagegen nur, alle regelmässig zusammenzubringen, damit eine inspirierende Ansprache gehalten wird und alle mit Hundeblick in die Gegend gucken, weil man ja so eine tolle Crew ist (wobei ich von einigen Brückenleuten immer noch nicht mal die Namen kenne).

Kann man über eine gewisse Menge an Freiheiten in punkto Glaubwürdigkeit hinwegsehen, wird es gegen Ende hin einfach wieder zu viel.
Was soll man z.B. von der Geschichte mit Ossyra halten, welche die Discovery kapert und damit bei der Föderation eindringt, um dann Bündnisverhandlungen zu führen, die von einem Lügendetektor-Programm für echt gehalten werden? Jemand, der vorher ununterbrochen als tyrannische Sklavenhändlerin dargestellt wurde und die nach diesen Verhandlungen auch sofort wieder in den Hardcore-Modus schaltet?
Oder der Aufenthalt auf dem kelpischen Schiff, was in extremer Strahlung schwebt, die man angeblich nur 4 Stunden aushält. Unsere Crewmitglieder schaffen das dank Strahlungsmedizin natürlich viel länger. Geschenkt. Wie allerdings das Kelpianer-Kind das 125 Jahre lang ausgehalten hat? Aber wenn man durch seine Emotionen den Burn auslösen kann, ist das wohl nur ein kleines Detail am Rande.
Grade das Burn-Ereignis war sehr ärgerlich, weil es die völlige Unfähigkeit der zukünftigen Föderation offen gelegt hat. Anstatt dieses Ereignis als Anlass zu nehmen, eine andere Antriebsart zu entwickeln, macht man nichts, ausser in seiner riesigen Basis (2 antiseptische Räume) zu bleiben. Nicht mal eine Untersuchung des Burns bekommt man hin.
Nicht zuletzt natürlich der seltsame Kurs gegenüber Saru, der einem nur leid tun kann, weil er von allen Seiten sabotiert wurde. Tilly ist ja auch nicht soviel besser dran, wie ihr die Bösewichter schonungslos vorhalten.
Soviele Kleinigkeiten mehr könnte man erwähnen, wie die blödsinnige Turbolift-Szene, aber dann wird man nicht mehr fertig.

Bedauerlicherweise fand ich die zweite Hälfte der Staffel für einen Hatewatch aber auch wieder zu langweilig.
Leider hat die Serie in der dritten Staffel trotz der völligen Freiheit in Sachen Kanon immer noch keinen Plan, wie man mit dem Franchise umgehen kann um gute Unterhaltung zu schaffen. Wenn man sich mal vorstellt, was die Macher der alten Serien auf die Beine gestellt hätten, wenn damals schon solche Effekte zur Verfügung gestanden hätten!
Übrigens fand ich die beiden Mirror-Universe Episoden sehr unterhaltsam, auch wenn ich sofort zustimmen würde, dass sie eigentlich einen Film in der Serie darstellen. Immerhin war von Anfang an ersichtlich, dass es sich um Fantasy handelt (Dr. Who und die Tür im Schnee). Wobei Imperator Georgiou schon die ganze Zeit mein Favorit ist - wenigstens eine Figur sagt der Föderation, was von ihrem Weichei-Quatsch zu halten ist. :yum:

Insgesamt gesehen ist Season 3 leicht unterdurchschnittlich: 4,5/10
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von AlphaOrange
#1559949
4x01 - Kobayashi Maru
4x02 - Anomaly


Ich wünschte manchmal, Discovery würde nicht so einen schweren Rücksack an Bullshit-Groundwork mit sich herumtragen. Nicht behaupten, dass hier eine unerfahrene Crew auf tausend Jahre altem Schiff die Sternenflotte anführt mit einem Captain, der für Meuterei befördert wurde. Und so weiter. Denn jetzt, im Auftakt von Staffel 4 passen die Figuren ziemlich gut in ihre Positionen. Michael kann endlich ihren Willen durchboxen wollen ohne dass man es ihr direkt als Befehlsverweigerung auslegen muss. Saru darf den ruhigen Berater geben ohne dabei überfordert zu wirken. Tilly überfordert wirken ohne völlig out of place zu sein. Und Stamets gibt ja auch einen ordentlichen Chefingenieur ab - wenn ich nur endlich vergessen könnte, dass der Mann eigentlich Mykologe ist.

Der Staffelauftakt kann sich durchaus sehen lassen. Die Startsequenz mit der misslungenen Kontaktaufnahme mit den Schmetterlingsmenschen ist wirklich göttlich. So scheißig die Dialoge bei Disco oft sind, das hier ist wunderbar geschrieben und gespielt!

Ansonsten brennt die Serie eben wieder ein Feuerwerk an Actionszenen ab, das gehört halt zu ihrer DNA, gewährt aber auch immer wieder zwischenmenschliche Töne. Die Brückencrew rückt immer weiter in den Fokus, erhält in einer Folge sicherlich mehr namentliche Nennungen als in der gesamten ersten Staffel - auch wenn keiner von denen jetzt eine besonders tragende Rolle hat in den Episoden.

Der Big Bad ist diesmal ein Auge im Weltraum, äh.. ein großes fliegendes physikalisches Schwerkraftwirbel-Mysterium. Also sowas wie die Wal-Sonde in fett und fancy ^^ Da bleibt abzuwarten, was draus wird. Hauptsache, es kommt nicht am Ende raus, dass da bloß versehentlich eine Betazoidin mit Liebeskummer hintersteckt oder so. Traut man der Show ja leider zu und das dicke Ende haben die Staffeln bisher ja immer hinten gehabt (wobei .. Staffel 2 war eigentlich durchgehend käsig).

Die Föderation hat endlich ne Präsidentin. Leider wirkt die völlig unreif und scheint ihre Kompetenzen nicht zu kennen. Sie ist doch Föderation und nicht Sternenflotte, wie sie selbst sagt. Wieso scoutet sie Captains und wer gibt ihr das Recht, dem Captain - in einer Krisensituation! - reinzureden. Hätte die an Michaels Stelle hochkant von der Brücke werfen lassen.
Bilde ich mir das ein oder sind die Effekte schlechter geworden? Die schlingernde Raumstation sah übel aus, Michaels Besuch auf dem Holodeck (muss wohl auch neu eingebaut worden sein...) hatte fieses Greenscreen-Halo und Bookers Flug durch die Anomalie hatte ziemliches Videospiel-Feeling. Die programmierbare Materie sah auch kacke aus, aber das ist eigentlich immer so.

Kameraleute sind nun offenbar endgültig im Vollrausch bei der Arbeit. Bei den Brückenszenen in 4x01 hatte man das Gefühl, denen würde jeden Moment das Arbeitsgerät aus der Hand fallen, so sehr schwankte das.

Und zu guter Letzt, leider symptomatisch für New Trek, wo man schon ständig so übertreibt, dass hinterher ungelenk nachgewischt werden muss, damit die Welt und der Kanon erzählbar bleiben (siehe Klingonen-Retcon oder Schweigegelübde über den Sporenantrieb):
Bei Gelegenheit wird auch direkt mal STPs "Menschen können nun in Androiden geladen werden" zurückgepfiffen. Hat leider nur bei Picard geklappt und dann nicht mehr und es hat auch 800 Jahre lang dann niemand richtig hinbekommen ... so ein Pech aber auch!
von Amtranik
#1559950
4x01 - Kobayashi Maru
4x02 - Anomaly


tja was soll ich sagen, irgendwie mag ich es trotz viel aber .... Die Disco ist jetzt wohl kein Dampfraumschiff mehr sonder wird mit Gas betrieben. Anders kann ich mir die ständigen Feuerzungen auf der Brücke nicht erklären. Fällt das keinem Effektdesigner auf das es Scheiße aussieht wenn neben dem Hauptschott der Brücke in schöner Regelmäßigkeit die Flammenwerfer gezündet werden?

Book schicken wir völlig traumatisiert auf eine Mission, tolle Idee. Genauso das der Chefarzt? auf der Brücke kleine Schrammen der Brückencrew mit einem Hautregenerator behandelt. Gut das Culber nicht auch noch der Schiffsfriseur ist, dann hätte er noch gleich die Haare richten können. Ne tut mir Leid, in einer "Gefahrensituation" ist der Platz der medizinischen Leitung nicht auf der Brücke, da gehört allenfalls ein Sanitäter hin.

Dann ist da die ominöse Anomalie mit 5 LJ Durchmesser. Ob irgendeinem Disco Schreiberling klar ist wie groß das ist? Wieviele Kubiklichtjahre? Das Ding bewegt sich jetzt völlig unvorhersehbar (wetten wir es geht Richtung Kaminar ?) ja klar das mag schon sein. Aber solange die Anomalie nicht FTL fähig ist dürfte man doch recht gut abschätzen können wohin sie sich bewegt. Bei Books Heimatswelt ist es das gleiche, wenn die Anomalie das System tangiert hätten die Planetenbahnen, Asterioden etc. alle vorher bereits Störungen haben müssen. So ein System ist verdammt groß, wenigstens eine rudimentäre Raumüberwachung sollte eine Warpfähige Zivilisation (zumal in solch unruhigen Zeiten) doch haben.

Trotzdem war ich an vielen Stellen gut unterhalten. Die Föderationspräsidentin (wer hat die so schnell gewählt während die Föderation so rasant in nur ein paar Monaten gewachsen ist?) gibt Burnham contra, das gefällt. Ist jemanden eigentlich das dezente Cardassianer Makeup der Präsidentin aufgefallen? Da scheint zumindest ein Cardassianer in der Ahnenreihe zu stehen. Sowas gefällt mir (auch weil das eine meiner Lieblingsrassen in ST ist).
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von AlphaOrange
#1559952
Amtranik hat geschrieben: Sa 27. Nov 2021, 11:50Genauso das der Chefarzt? auf der Brücke kleine Schrammen der Brückencrew mit einem Hautregenerator behandelt. Gut das Culber nicht auch noch der Schiffsfriseur ist, dann hätte er noch gleich die Haare richten können. Ne tut mir Leid, in einer "Gefahrensituation" ist der Platz der medizinischen Leitung nicht auf der Brücke, da gehört allenfalls ein Sanitäter hin.
Hat Discovery nicht immer noch eine Chefärztin? Ich blick da nicht mehr durch.
Aber ja, da herumzuwuseln und ständig Offiziere bei ihrer Arbeit zu stören indem er kleine Abschürfungen flickt, war extrem bescheuert.

Amtranik hat geschrieben: Sa 27. Nov 2021, 11:50Ist jemanden eigentlich das dezente Cardassianer Makeup der Präsidentin aufgefallen?
Das war doch unübersehbar ':)
Allerhand andere Spezies tauchten auch auf, inklusive seltsamen Ferengis. Ich bilde mir jetzt einfach ein, dass der mit Vulkaniern gekreuzt wurde (uargh) und daher so spitze Ohren hat :D
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von LittleQ
#1560012
Ich fand die ersten beiden Folgen solala. Es war nichts Besonderes, aber auch nicht des Todes schlecht. Ich nehme Discovery im Augenblick aber eher als Randnotiz wahr, da sich der Hype um die Serie bei mir doch gelegt hat. Fand die Figuren in den ersten beiden Folgen aber schonmal präsenter und angenehmer, als letzte Season. Bleibt hoffentlich auch so :D
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von AlphaOrange
#1560021
4x03 - Choose To Live

"I don't sense his presence in his new body" - ja, liegt vielleicht daran, dass du nur ein fucking Hologramm bist!
Ist nicht mehr weit hin, dann kann in Disco jeder die Gefühle von jedem erspüren über jede beliebige Distanz. Bei der Romucanierin hat's ja auch schon geklappt.

Insgesamt eine sehr ruhige Folge, die ihre Hauptfiguren näher ausleuchtet. Auch wenn ich einige davon nicht mag oder irrelevant finde (die Adira/Gray-Storyline etwa ist immer noch so total disconnected und die Figuren im größeren Kontext schlicht unnötig) so ist das gerade im Vergleich zur Frühphase von Disco, als man sich einen Dreck um die Figuren scherte so lange von einer Wendung zurnächsten gehetzt wird, eine echte Wohltat. Leider mangelt es viel an Tiefgang (nicht, dass ich mir mehr Michael-Screentime wünsche, aber ihre Mutter war hier echt verschenkt), daher eher Durchschnittsfolge.
Aber kann nur mal wieder betonen, was für eine Bereicherung David Ajala für die Serie ist. Hoffe, Book findet noch einen sinnvollen Platz in der Crew.
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von AlphaOrange
#1560128
4x04 - All Is Possible

So sehr hat sich noch nie eine Disco-Folge nach "Classic Trek" angefühlt. Hätte man 1:1 auch in den 90er-Serien so umsetzen können. Vom visuellen Bombast mal abgesehen, denn allein mit den großartigen Locations und Sets kann Disco natürlich auch wieder glänzen.
Extrem ruhige, sehr Charakter-zentrierte Folge. Ein bisschen mehr Zeit hätte ihr vielleicht gut getan, denn alle drei Plots bleiben ein bisschen zu sehr an der Oberfläche. Die Szenen mit Book und Culber sind großartig, gerade letzterer überzeugt mich in der Rolle des Counselors total. Erneut ist zu beobachten, dass die Figuren endlich in passende Rollen rutschen. Den Diplomatie-Plot hätte auch ein Captain Picard so haben können - mit dem Unterschied, dass er das vorgeschlagene Komitee am Ende nicht einfach mit sich selbst besetzt hätte wie Michael es tut. Das sie sich als Idealbesetzung sieht, weil sie ein Kind Ni'Vars sei, wäre von seinen der Vulkanier/Romulaner eigentlich eher als Affront zu aufzufassen, aber nun gut. Leider fehlte hier einfach Tiefgang und Finesse, aber immerhin: es geht auch ohne Schießerei!
Der B-Plot leidet unter seiner Schema-F-Mechanik. Unsichere Führungsperson stürzt mit einer Gruppe Greenhorns in der Wildnis ab. Panik. Zoff in der Gruppe. Alle finden zueinander. Rettung. Selbsterkenntnis. Schön inszeniert (aber furchtbare Maske beim eber-gesichtigen Alien - da ging ja gar keine Gesichtsregung durch), aber völlig vorhersehbar. Außer Tillys Entscheidung am Ende. Dass sie ausgerechnet nach einer Quasi-Außenmission, in der sie Führung und Verantwortung übernehmen musste, damit alle überleben, ihre Berufung zur Lehrerin findet statt zum Kommando ... muss man nicht verstehen. Und mit dem Ausstieg von Mary Wiseman hatte ich auch gar nicht gerechnet, aber scheint so.
Alles in allem: trekkig, aber harmlos.
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von LittleQ
#1560521
Bin grad total raus. Mal schauen, wann ich das nachhole. Bestimmt irgendwann im Frühjahr oder Sommer, aber zur Zeit hab ich echt so wenig Lust, wie noch nie.
Auf Picard freue ich mich jedoch schon ein bisschen.

The trial never ends...
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von AlphaOrange
#1560522
Ich bin auch raus. 4x05 und 4x06 konnte ich zeitlich nicht auf Pluto gucken und die alten Quellen sind leider alle versiegt. Schade, es hatte bis dahin gar keinen so schlechten Eindruck gemacht.
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von AlphaOrange
#1560984
4x05 - The Examples
4x06 - Stormy Weather
4x07 - ... But To Connect


Ladies and Gentleman, das Schiff ist auf Kurs!
Ja, ich weiß, gibt viele Meckerstimmen, die sagen, Staffel 4 sei noch schlechter als alle zuvor. Ich halte das für Bullshit. Die Serie macht verdammt viel richtig in dieser Staffel, fühlt sich endlich nach Star Trek an ohne ihre Eigenständigkeit aufzugeben und holt jede Menge Versäumnisse nach. Das heißt ja nicht, dass direkt alles super und perfekt ist.

DISCO struggelt immer noch mit den A-Plots, bei denen man diese Staffel deutlich stärker auf episodische Abgeschlossenheit setzt als zuvor. "The Examples" ist wieder so ein Fall, in dem das einfach ein Larifari-Plot ohne Payoff ist, auch wenn Michael am Ende mal wieder feuchte Augen bekommt (das passiert selbstverständlich in allen drei Folgen). Und es hat weiterhin diese gnadenlose Überemotionalisierung wie auch in "Stormy Weather" als es im Weltall einen der DOT-Robots langsam zerreißt (und er dabei einen vermeintlichen Schrei ausstößt) und die Brückencrew so mitgenommen ist, dass Michael die Videoansicht ausschalten lässt.

Vor allem aber betreibt die Serie enorm viel Charakterarbeit und Worldbuilding. Das Serienuniversum fühlt sich endlich nicht mehr so steril an mit den ganzen wiederkehrenden Figuren, sei es Admiral Vance, die Föderationspräsidenten, Jett Reno, die sich endlich mal wieder blicken lässt, die Abgesandten von Ni'Var und natürlich Kovich, der erfreulicherweise recht viele Auftritte hat. Auch wenn ich die äußere Struktur, also wo zum Beispiel die sich in "... But To Connect" überhaupt befinden, immer noch gar nicht verstehe, ist die innere Struktur der Föderation greifbar geworden. Auch bekomme ich viel stärker das Gefühl von der (Neu-)Gründung der Föderation als damals bei ENT, wo es auf die Fahnen geschrieben stand und dann komplett verschlafen wurde.
Die Figuren finden ihre Plätze oder eben heraus, dass es für sie keinen gibt wie der Abschied von Grey zeigt, der einfach durchgehend überflüssig war. Stamets' Paranoia und Missgunst wird endlich runtergepegelt und es wird wie in der Vergangenheit einfach behauptet, sondern in den Causae Booker und Zora nachvollziehbar gezeigt, wie es zu seinem Wandel kommt.

Ist es cheesy, dass der Schiffscomputer nun Zora heißt, als künstliche Lebensform gilt, manchmal eigensinnig ist und jetzt als Mannschaftsmitglied geführt wird. Kann man so empfinden. Aber dann muss man das auch zu TNGs Data sagen, denn es ist eine moderne Interpretation der Geschichte des menschwerdenden Androiden und damit tief in der DNA von Star Trek verankert. Und vor allem war das Thema Sentient AI absolut überfällig, nachdem man es im Actionchaos von S2 völlig verpennt hatte.

Aktuell freue ich mich tatsächlich, dass es nun direkt mit neuen Folgen weitergeht.
Und hoffe, dass die anderen Trek-Serien keine vier Staffeln brauchen, um ihren Ton zu finden (gerade bei PIC wäre das ein großes Problem^^)
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von AlphaOrange
#1560995
4x08 - All In

Ziemlich reine Burnham/Booker-Folge, was nicht so schlimm ist wie es klingt, da der Interessenskonflikt der beiden knackig ausgespielt wird (auch wenn ich schon ahne, wie das irgendwann enden wird - dann liegt Book vermütlich heulend in Michaels Armen). Achja, Owo hatte noch eine größere Rolle, steigt in einem Untergrund-Club in den Kampfring. Ja, wirklich. Mit Michael als lauter Promoter. Dann wird Poker gezockt. Ist genauso wie es sich anhört. Wer's mag, ansonsten eher mau.
Der Rest kommt nur eingesprenkelt vor. Stamets und Culber beschließen auf's Holodeck zu gehen und .. kommen da irgendwie dann nie an.
Ärgerlichster Punkt: Michael darf mal wieder Befehle missachten (diesmal zusammen mit Vance) und wird am Ende noch dafür gelobt, weil es ja etwas gebracht hat. Naja.
Fühlte sich auch alles ein bisschen nach Bottle Show an. Die Shuttle-Effekte waren eher mau und dann spielte quasi alles in den zwei Räumen dieses Clubs.
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von AlphaOrange
#1561122
4x09 - Rubicon

Diese Michael-vs-Book-Nummer funktioniert für mich eher leidlich. Der Plot wirkt erzwungen und tut weder der Figur Michael noch der Figur Book gut. Michael wirkt mal wieder unfähig im Captain's Chair. Als der Moment gekommen ist, unbequeme Befehle auszuführen freezt sie komplett. Und wird dann nicht nur vom Drehbuch gerettet sondern darf sich noch mit einer pathetischen Rede rechtfertigen. Auch bei Book ist das Drehbuch ziemlich mutlos. Auf der einen Seite habe ich nie so richtig nachvollziehen können, warum Book da überhaupt so rogue geht. Book, der Tierfreund, der Spiritist, schließt sich mit einem skrupellosen Fremden aus nem anderen Universum zusammen, um eine Massenvernichtungswaffe zu zünden. Noch schlimmer aber: das Drehbuch wieselt sich jedes Mal feige raus, wenn es darum geht, Book wirklich als Antagonist darzustellen. Denn die ganze Drecksarbeit macht Tarka, der den offenbar völlig naiven Book ein ums andere Mal übertölpelt. Er hält das Shuttle auf, dessen Crew beinahe draufgeht. Er feuert die Salve auf Discovery, die ernsthafte Schäden anrichtet. Und er zündet am Ende die Waffe nachdem Book sich hat einlullen lassen. Book wirkt wie ein kleines Kind, dass da irgendwie reingestolpert ist und immer noch nicht verstanden hat, dass das ne ernste Sache ist.
Ich freue mich ja immer mal wieder, wenn die Brückencrew etwas Screentime bekommt, aber den Einsatz von Reese und Bryce hätte man sich lieber gespart. Deren Kindergartengezanke im Shuttle war echt unangenehm anzuschauen. Das wollen Brückenoffiziere sein? Oje.
Nhan schaut vorbei. Fand ich gut. Habe ja schon weiter oben erwähnt, dass die Serie ihre Figurenwelt sehr gut ausgestaltet mittlerweile.
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von LittleQ
#1561358
Ich muss mal weiterschauen, aber ich kann mich so gar nicht aufrafffen. :)
von Amtranik
#1561564
Dann mache ich mal den Anfang. Die Staffel hatte ihre Höhen und Tiefen. Der Handlungsstrang mit der DMA war intressant. Über Zeug wie die galaktische Barriere muss man hinwegsehen, das gehört halt zum ST-Canon.

Die Drehbücher sind immernoch oft mäh, die Charaktere handeln oft dumm. Dieses ständige Gefühlsgesäusel im Einsatz ist einfach nur dumm. Versteht mich da nicht falsch, das soll und muss alles seines Platz haben, aber nicht im Einsatz. Wenn Michael und die gesamte Brückencrew da um ihren Book trauern ist das unangebracht. Mann stelle sich vor in der realen Welt würden Profis (z.b. Feuerwehr, Ärzte, Polizisten, Militär) so handeln. Jeder der schonmal in einer sehr extremen Situation war weiß es gibt da nur zwei wirkliche Optionen. Entweder gebe ich mich meinen Gefühlen hin oder ich schiebe alles Weg weil ich in diesem Moment funktionieren muss. Genau sowas erwarte ich doch auch von Profis. Das es auch anders geht sieht man ausgerechnet bei Tilly bei der Erdvakuierung (ausgerechnet!). Das als die DMA verschwindet die Asterioiden auf magische Weise alle von der Erde wegfliegen gibt mal wieder augenrollen.

Ich muss nochmals drauf zurückkommen. Wer sich diese dämlichen Feuerwerfereffekt am Brückeneingang ausgedacht hat, hat seinen Beruf verfehlt. Der Feuerwerfer wäre für ein Trinkspiel gut geeignet.

von mir gibts für die Gesamte Staffel 4,5/10

Ich hätte mit dem Finale auch gut als Serienfinale leben können. Mal schauen was die nächste Staffel bringt
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von Theologe
#1564163
Nachdem ich die Serie für mich zur Staffelmitte schon abgehakt hatte, habe ich zum Jahresausklang, dann doch nochmal reingesehen. Erst hab ich nebenbei noch FIFA gespielt, zum Ende dann aber doch wieder aufmerksam geschaut. Ein paar Storylines wussten dann tatsächlich zu gefallen, aber die Serie macht so unglaublich viel falsch.
Star Trek hat immer versucht Weltoffenheit und Toleranz zu vermitteln, aber Discovery ist so über-woke, dass es schmerzt.

Am schlimmsten finde ich aber diese Welt ohne Konsequenzen, dass Michael tun und lassen kann, was sie will, ist vielleicht noch das Recht der Hauptfigur, aber Books Strafe ist, dass er jetzt Flüchtlingshelfer werden darf und seine Komplizin, der General, darf trotz ihres Hochverrats, noch die entscheidende Kamikaze-Rettungsmission fliegen. Dann wird es nichtmal genutzt, um Detmer, die sich zurest gemeldet hatte, zu retten. Natürlich überleben alle den Aufprall zweier Raumschiffe und der General darf dann am Ende sogar noch als Teil der Föderationsdelegation die Präsidentin der Erde empfangen.
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