US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
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von Sarge
#1515596
Episode 11:
Ich könnte wieder jede Menge Ungereimtheiten aufzählen, z.B.
- Mord am Doc wurde entdeckt - man hält Stamets tatsächlich für einen möglichen Verdächtigen. Gibt es kein Überwachungsmaterial oder DNA-Analyse?
- Beam-Exekution von Tyler und seine sofortige Rettung durch Disco.
- wiedermal ist bei den Experimenten mit Stamets kein Mediziner zugegen)

Die Episode selber war nicht ganz so spannend wie letzte Woche, was vor allem an Burnhams komischem Plan lag, mit den Rebellen zu verhandeln.
Die Identität des Emperor wurde enthüllt und die Tyler/Voq-Spekulation bestätigt. Beides wenig überraschend.

Trotzdem gefällt es mir im Spiegeluniversum bislang recht gut. Je weniger ich STD als Star-Trek Serie sehe und einfach nur als SciFi-Drama, desto besser funktioniert es für mich.

7 / 10
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von LittleQ
#1515632
Sarge hat geschrieben:Episode 11:
Ich könnte wieder jede Menge Ungereimtheiten aufzählen, z.B.
- Mord am Doc wurde entdeckt - man hält Stamets tatsächlich für einen möglichen Verdächtigen. Gibt es kein Überwachungsmaterial oder DNA-Analyse?
Naja. Das ist ja eine allgemeine Ungereihmtheit von Star Trek. Solche Sachen gab es ja auch bei TOS oder VOY. Da weiß ich nicht, ob man manchmal nicht katholischer wird, als der Papst, wenn man einmal mit der Kritik anfängt.
Dennoch erinnert mich der Punkt auch an einen Gedanken, den ich hatte. Nämlich, dass sofort davon ausgegangen wurde, dass es Stamets war. Das hätte vllt ein bisschen Material für eine kleine Krimi-Geschichte gegeben, wenn man da zwei kluge Offiziere gehabt hätte, die nach einer anderen Erklärung gesucht hätten.
Erinnere mich da an eine Folge von VOY, in der Tuvok einen Mord aufklären sollte. Das hat mir ziemlich gut gefallen.
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von redlock
#1515649
Sarge hat geschrieben:Episode 11:

Trotzdem gefällt es mir im Spiegeluniversum bislang recht gut. Je weniger ich STD als Star-Trek Serie sehe und einfach nur als SciFi-Drama, desto besser funktioniert es für mich.

7 / 10
Sehe ich genau so. Es bleibt dennoch ein bitterer Beigeschmack zurück. Von mir 6,5/10 für 111.

Werde natürlich dran bleiben. Ich bin vor allem mal gespannt, ob oder was sich in S2 ändern wird.
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von AlphaOrange
#1515666
1x11

Ich fands im Kontext der anderen Folgen eigentlich relativ gut. Das Spiegeluniversum wirkt deutlich echter als in der Vorwoche als es kaum mehr als typische verdrehte Parodie auf die eigene Serie war. Es mordet nicht mehr jeder wahllos seinen Nebenmann und der Rest steht klatschend daneben, sondern es zeigt sich eine funktionierende Hierarchie. Das gibt der ganzen Welt mehr Substanz.
Endlich wird auch die Luftnummer mit Ash/Voq offiziell aufgeklärt und der Nicht-Twist um Imperator Georgiou zum Glück auch nicht noch bis zum Staffelende gezogen. Somit bleibt nur noch Captain Lorcas Herkunft und Agenda als Mysterium übrig, jede Folge aufs Neue angeteastert zu werden. Man hatte endlich auch mal das Gefühl, dass die Episode sich gerade mitten IN der Handlung befindet und nicht mal wieder die Richtung wechselt.
Sarek darf auch den Vulkanier mit Bart geben. Ich finde, alle Vulkanier solten Bart tragen. Das hat was! :lol:
Schön, unter den Rebellen die vielen Föderationsgründer zu sehen: Vulkanier, Tellariten, Andorianer, die nun Allianzen mit den Klingonen schmieden statt den Menschen - guter Kontrast. Und im Gegensatz zu den Klingonen erkennt man sie auch alle auf den ersten Blick. Das Andorianer nun Tentakeln statt Augenbrauen haben ist zwar neu, aber daran kann ich mich gewöhnen. Etwas bedenklich höchstens, dass auch hier der Trend zur mimikerstickenden Vollgummimaske geht.
Trotz allem ärgert mich auch diese Woche wieder, wie reißbretthaft bei Discovery die Drehbücher sind und wie wenig Mühe man sich gibt, die Wendungen plausibel zu unterfüttern:
Ash greift Burnham an, wird niedergeschlagen, abgeführt und direkt "exekutiert" - aber Saru weiß bereits Bescheid und Ash hat einen Datenchip dabei? Es wird nicht einmal angedeutet, dass da noch irgendwas war, was nicht expliziert gezeigt wurde - man erklärt es einfach gar nicht.
Doc Culber wird ermordet und man lässt die Krankenstation einfach unbesetzt obwohl da ein hochrangiger Offizier in kritischem Zustand liegt? Und dann überlässt Saru ihn einfach Maschinenraum-Kadettin Tilly, damit diese ein paar wilde Theorien an ihm testen kann - ohne die Ärzte zu informieren? WTF? In diesen Szenen rächt sich, dass DIS bewusst auf die übliche Führungsriege als Protagonisten verzichtet und als solche mit Michael, Saru und Tilly ohnehin nur noch drei handlungsfähige hat.
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von LittleQ
#1515735
Ich hab keine Ahnung, ob man "Desperate Hours" zum Canon zählen kann. Aber in dem Roman wird erwähnt, dass Keyla Detmer wohl Düsseldorferin ist :)

Für alle, die nicht wissen, welche Figur ich mein(t)e :)

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von vicaddict
#1515914
Nachdem ich mich jetzt exakt eine Woche gequält habe, um diese Ausgabe zu sehen, habe ich es dann doch getan. Warum? Weil ich keine Lust hatte, morgen mit der Gewissheit dazustehen, dass ich mich durch zwei Episoden quälen muss.

Es wurde alles schon gesagt. Es war alles wieder so absurd und unlogisch. Da mutet es fast schon billig an, dass wir natürlich auch genau auf die Terraner treffen, deren Gegenentwürfe die Crew darstellen. Klar, das war schon immer so, aber warum nicht auch hier mal was neues wagen?

Nun dürfen wir gespannt sein, wo Lorcas Gegenpol steckt. Wobei, ich meine ein kleines Lächeln erkannt zu haben als sich die Empress zu erkennen gab. Da wird schon noch was kommen.

Alles in allem aber bleibt man seiner Linie treu. Leider.

6/10 einfach deshalb, weil bei mir die Luft tatsächlich schon raus ist. Es ist auch nach 11 Episoden ein einzig großer Clusterf*ck.
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von vicaddict
#1515945
Heute morgen gab es dann direkt 1x12 hinterher und ich muss sagen, dass mich diese Episode dann doch etwas mehr gepackt hat.

Das Lorca-Secret ist raus und man darf gespannt sein wie man die kommenden Episoden noch gestalten will. Es läuft ja nun auf einen vermeintlichen "Aufstand" hinaus und am Ende wird man wohl wieder ins eigene Universum zurückkehren. Da darf man vor allem auf den Cliffhanger gespannt sein, den man zur zweiten Staffel präsentieren wird. Irgendwie scheint ja hier doch die Luft aus allen Plottwists raus zu sein. Vermutlich wird der eine oder tote Castmember einfach mitgenommen und alle sind wieder lebendig. Gerade bei Voq schreit es ja förmlich danach, dass der Rebell doch nicht tot ist und den toten Lover ersetzt.
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von LittleQ
#1515961
Das mit Lorca hat mich jetzt doch überrascht. Hab ich mich ja fast schon an den Gedanken gewöhnt, dass er ein "guter" ist :lol: .
Aber tolle Wendung, muss ich gestehen. Diese ganze Netzwerksache ist mir vielleicht ein bisschen zu abgehoben, zumal ich nicht weiß, wieso der tote Doc da jetzt rumgeistert, aber mir hat die Folge viel gegeben.

Ich freu mich wirklich sehr auf die nächste Folge!!!!!
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von redlock
#1516002
Folge 112:

Für mich war das mit Lorca keine Überraschung. Ich bin sicherlich kein Hellseher, aber denn Dreh sah ich kilometerweit voraus.
Die Sache mit den beiden Stamets und dem Netzwerk -- ich sag mal so -- ergibt sehr wenig Sinn.
Der einzige Schocker war das Essen mit der Kaiserin und unserer Heldin, speziell was da serviert wurde.
Ich hoffe, sie kriegen in S2 mit ihren Geschichten die Kurve. Für diese Staffel habe ich jeglich Hoffnung aufgeben.

---->6/10
von Sergej
#1516008
redlock hat geschrieben:Folge 112:

Für mich war das mit Lorca keine Überraschung. Ich bin sicherlich kein Hellseher, aber denn Dreh sah ich kilometerweit voraus.
Die Sache mit den beiden Stamets und dem Netzwerk -- ich sag mal so -- ergibt sehr wenig Sinn.
Der einzige Schocker war das Essen mit der Kaiserin und unserer Heldin, speziell was da serviert wurde.
Ich hoffe, sie kriegen in S2 mit ihren Geschichten die Kurve. Für diese Staffel habe ich jeglich Hoffnung aufgeben.

---->6/10
Also mir gefällts und es ist spannender als The Expanse nach 2 Staffeln, was einfach nur ein GoT im Weltraum ist. Aber ich wäre dafür das die Destiny in der Spiegeldimension bleibt und ab S2 diese bereist und gleichzeitig vor dem Imperium flieht. Aber ich denke mal die Serie entwickelt sich in Richtung interdimensionären Krieg, der verhindert werden muss.
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von Sarge
#1516028
Episode 12:
Auch wenn ich mittlerweile mit Disco warmgeworden bin, stören mich diverse Sachen ziemlich, In dieser Folge war das u.a. der tote Doc, der im Spore-Netzwerk rumgeistert und esoterisches von sich gibt. Ja, ich weiß, das war wohl nicht sein "Geist" , sondern das Netzwerk, welches sich eine für Stamets angenehme Verkörperung wählt. Trotzdem fand ich das seltsam.
Nun steht natürlich zu befürchten, dass Stamets passend zum Seasonfinale wieder fit wird und das Schiff zurück in die Heimatdimension bringt...

Das zweite wäre die komplette Voq-Klingonenstory. Da gibt es erst eine beinharte Ansage der Klingonin, damit sie 2 Minuten später weich wird, als Voq in ihren Armen liegt.
Und vielleicht kann mir mal jemand erklären, wozu diese ganze Aktion der Klingonen eigentlich gut war? Was sollte das für den Krieg bringen, noch dazu durch einen Ausgestossenen? (Und das scheint mir keine Tarnstory für den Agenten zu sein)

Die Szenen im Palast fand ich gut. Michelle Yeoh ist ein toller Gaststar und die zwei Schocker mit dem Essen und der Massentötung waren cool.
Bin sehr gespannt, was Lorca wohl noch in der Hinterhand hat. Denn nur in die Nähe der Empress zu kommen, dürfte ihm wohl nicht ausreichen.

6 / 10
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von vicaddict
#1516029
Sarge hat geschrieben:Und vielleicht kann mir mal jemand erklären, wozu diese ganze Aktion der Klingonen eigentlich gut war? Was sollte das für den Krieg bringen, noch dazu durch einen Ausgestossenen? (Und das scheint mir keine Tarnstory für den Agenten zu sein)
Du kannst doch keine Logik erwarten. Ich bitte dich. Wo sind wir denn hier? :D Das war aber tatsächlich auch der Punkt, den ich so gar nicht verstanden habe. Ich weiß noch nicht einmal wann das passiert sein soll. Voq war erst der Messias, wurde dann aber von jetzt auf gleich aussortiert und zuletzt sah man ihn als seine Herzdame ihn auf die Überreste der Shenzou (?) beamte.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht einmal wirklich, wozu die ganze Story mit den Klingonen überhaupt gut war, wenn sich am Ende alles um das Mirror Universe dreht. Vermutlich wird der tot geglaubte, aber noch lebendige Rebellenführer Voq das Universum wechseln und dort als Messias erneut die Klingonen aufmischen.

Alles in allem ist das einfach viel zu konfus, teilweise aber doch vorhersehbar und überhaupt. Eigentlich warte ich nur noch auf die Mirror-Version von Harry Mudd, dann hätten wir so ziemlich den kompletten Cast der ersten Hälfte der Staffel auch ins Mirror Universe verfrachtet.
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von AlphaOrange
#1516036
Folge 12

Ja, gut, rein objektiv sicher besser als die meisten bisherigen Folgen der Serie. Der Plot ist stringent, offene Fragen werden offiziell geklärt. Aber ich bin auch an dem Punkt, an dem zumindest diese Staffel einfach nicht mehr zu retten ist und ich hoffe, dass das Licht doch mindestens auch einem Dutzend Produzenten der Serie mittlerweile aufgegangen ist. Zwar werden sich Dinge wie die verkackten Klingonen oder der quietschbunte LSD-Stil nicht so einfach korrigieren lassen, aber erzählerisch gibts noch Hoffnung. Vielleicht auch nur, weils kaum noch tiefer sinken kann. Was hatte man für die Staffel nochmal versprochen? Den großen Klingonen-Krieg?
Die Tyler/Voq-Geschichte ist durch und durch Bullshit. Sein ganzer Plan (oder der von L'Rell) ergibt keinen Sinn. Unter keinem Blickwinkel. Weder ist die Verwandlung selbst auch nur im Ansatz plausibel noch ist erkennbar, wie dieser wie auch immer geartete Plan, einen Spion zu schaffen, der selbst nicht weiß, dass er einer ist, irgendeinen Erfolg hätte haben sollen. Dass man dann auch noch die ganze Klingonen-Spezies in urhässliche Gummimonster verwandelt hat, nur um den Meta-Twist, dass Shazad Latif beide Rollen spielt, grandios zu vergurken, ist das i-Tüpfelchen.
Apropos dumme Pläne und Twists zwanzig Folgen gegen den Wind: Ich hoffe doch sehr, dass man uns nicht auftischt, dass Lorca absichtlich in unserer Universum gewechselt ist (oder hat man das bereits? eventuell hab ichs überhört) und das Teil seines Plans war, sondern dass zumindest dieser Teil ein Unfall war. Denn spätestens dann wäre der Plan ein gigantischer Irrwitz, den er nur durch eine ungeheure Menge dramaturgischer Zufälle bis hierher geschafft hätte.
Ja, die Folge hatte ein paar gelungene Schocker. Sei es Georgious Ermordung ihres gesamten Konzils (ob sinnvoll sei mal dahingestellt), der Parasit, der binnen Sekunden einen Gefangenen sprengt (ob sinnvoll sei auch hier mal dahingestellt) oder die Verfütterung von Gehirnteilen von Sarus Spezies (ob sinnvoll ... doch, das war angesichts deren Dasein als gejagter Beute tatsächlich clever). Aber ganz ehrlich: Das (und dazu kommen noch mehrere Folterszenen etc.) ist einfach nicht was ich sehen will und erst recht nicht unter dem Star-Trek-Label, das ist eine Pervertierung des Franchises - Spiegeluniversum hin oder her - und eine platte Anbiederung an die Publikumsschichten, denen es heutzutage nicht mehr brutal und eklig genug sein kann. Davon hab ich mittlerweile schlicht die Nase voll.

Bleiben noch zwei Sachen festzuhalten:
1. Lorca muss einen alternativen Weg zurück ins andere Universum kennen, schließlich ist er den schon mal gegangen. Oder war er es, der dazu Spiegel-Stamets missbraucht hat?
2. Apropos Stamets: das Highlight der Beziehung zu Culper war also sich abends die Zähne zu putzen. Wäre das also auch geklärt.
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von Sarge
#1516393
Episode 13:
Eine sehr actionlastige Episode, die mit der Optik punkten konnte.
Die Glaubwürdigkeit ist weiterhin kaum vorhanden: Lorca befreit mal eben seine treuen Mitverschwörer aus ihrer monatelangen(?) Tortur in den Agonizer-Kammern. Die sind frisch wie der junge Morgen, und fangen sofort an mit den Elite-Truppen der Empress aufzuräumen. Und als die Widersacher aufeinandertreffen, werden die Dolche und Schwerter rausgeholt, ist ja schliesslich eine Star Trek Serie. :wink:

Bevor sich irgendjemand fragen konnte: "Warum sollte uns das eigentlich interessieren, welcher Fiesling das Mirror Universe regiert?" gibts schon die Antwort: Weil das Mycellische Netzwerk in Auslöschungs-Gefahr ist und dann sämtliche Universen überall hopps gehen !!! :shock:
Stamets war in dieser Episode der Checker, dem auch in 5 Sekunden klar wurde, warum sie nie bei der Starbase angekommen sind. Denn... Lorca!
Letzterer müsste eigentlich ziemlich tot sein, nachdem er quasi doppelt getötet wurde. Umso mehr Grund zu erwarten, dass er wieder auftauchen wird. Evtl. kann er dann seine Fehde mit der Empress fortsetzen. Saru sollte sich von ihr lieber fernhalten. :wink:
Seine Motivations-Rede an die Crew fand ich auch herrlich: "Sie wissen ja, dass wir Kelpianer den Tod frühzeitig spüren können.... und ich spüre für heute nichts." :mrgreen:

Leider haben sie die Chance nicht genutzt, um die Discovery sonstwohin zurückzutransportieren, sondern sind wieder im PU, nur 9 Monate in der Zukunft. Nachdem Starfleet unseres Wissens nach nicht von den Klingonen vernichtend geschlagen wurde, steht uns wohl noch ein größerer Zeit-Reset bevor.

6,5 / 10
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von Holzklotz
#1516398
Ich häng nicht so sehr an der Star Trek-Marke, dass ich ein riesengroßes Problem damit habe, dass Discovery mehr Mass Effect als Star Trek ist - gerade weil ich zum ersten Mal TNG S3 gucke und das von vorne bis hinten phänomenal ist und mich in jener Hinsicht zufriedenstellt - aber ein bisschen zu schnell und konfus ist mir die neue Serie doch. Für eine Sekunde hatte ich auch die Hoffnung sie wären am Ende post-Voyager gelandet, heh.

Jetzt geht es also mit den Klingonen weiter, was mir aber ganz recht ist, da ich irgendwie einer der Wenigen bin, die das ganz interessant findet. Davon abgesehen, verpass denen eine Perücke und die sehen beinahe wie die TNG-"Originale" aus.

Leider kann ich nicht Michael nicht ab, und den Klingonen-Hybriden erst recht nicht. Und wenn Isaacs jetzt wirklich für gut raus ist, ist das ein weiterer herber Rückschlag. Der hebt die Qualität der Serie schon alleine durch seine Präsenz. Saru und Co. als Crew geht aber voll in Ordnung.

Visuell ist das weiterhin unglaublich imposant.
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von AlphaOrange
#1516410
Folge 13

Ich fang mal mit dem Nitpicking an:
War die Brücke eigentlich leer als Saru die ganze Brückencrew im Pilzlabor versammelt hat, um seine seltsame Kelpianer-Rede zu halten? Da war ja wirklich das gesamte bekannte Discovery-Personal (soweit noch existent) versammelt, was erneut den Eindruck verstärkte, dass es mehr Offiziere dort gar nicht gibt.
Die Discovery fliegt mal eben die ganze Zeit auf Warp ... im Kreis? Um dann zielgenau vor dem Palastschiff wieder rauszuspringen. Wofür zur Hölle braucht Starfleet eigentlich den Spore Drive, wenn die Schiffe sowas eigentlich eh schon können?
Techno-Bubble-Bla, schwupps sind wir wieder im Prime Universe und das Multiversum ist auch gerettet. So einfach geht das :)

Aber eigentlich fand ich die Folge ziemlich gut.
Die Szenen auf dem Palastschiff waren gut gemachte Action ohne die absurd-comichafte Boshaftigkeit, die man in den letzten Folgen einpflegte. Mal davon abgesehen, dass man es für nötig hielt, dem Zuschauer mit dem Holzhammer klar zu machen, dass Lorca jetzt der Bad Boy ist, indem man ihn kurzerhand einen Giftgasangriff durchführen ließ. Schwartkämpfe im Spiegeluniversum? Ach, warum nicht?
Auf der Discovery endlich mal ein bisschen wohliger Star-Trek-Hauch. Unter Captain Saru gefällt mir das schon deutlich besser als unter Finsterling Lorca.
Und dann wurde schlussendlich auch ordentlich aufgeräumt. Spiegeluniversum weg und wird künftig auch nicht mehr viel Anreiz bieten (immerhin gibt es dort außer Saru niemanden mehr aus dem Stammcast). Den Twist am Ende konnte man endlich mal nicht kommen sehen, stinkt nun aber ganz gewaltig nach Zeitreise. Zwei Folgen voller Klingonen und keine Zeitreise wäre aber wohl auch nicht besser gewesen.
Was ist eigentlich mit Lorcas diesseitigem Konterpart passiert? Wurde da irgendwann mal was gesagt? Nett übrigens, dass für seinen Trip ins Paralleluniversum exakt die Erklärung aus der entsprechenden TOS-Folge herangezogen wurde.
Holzklotz hat geschrieben:verpass denen eine Perücke und die sehen beinahe wie die TNG-"Originale" aus.
Nein.
Holzklotz hat geschrieben:Visuell ist das weiterhin unglaublich imposant.
Mal so, mal so. Diese Woche war's größtenteils großartig, letztes Mal waren schon so einige echt miese CGI-Shots dabei, gerade was das Palastschiff angeht. Okay, dieses mal auch, z. B. beim Rückblick auf Lorcas Flucht, die wie aus nem PC-Spiel wirkte.

EDIT: Was mir heute noch eingefallen ist: Wo bekommt Saru eigentlich am Ende den Kriegsverlauf her?! Da wird ausdrücklich gesagt, dass sie keinerlei Kontakt zur Sternenflotte bekommen, können stattdessen aber Karten mit dem kompletten Verlauf des Krieges der letzten neun Monate auf den Schirm legen. Gibt's da so ne Art neutrale interstellare Kriegsberichterstattung oder nen galaktisches Wikipedia?
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von Sarge
#1516453
AlphaOrange hat geschrieben:Was ist eigentlich mit Lorcas diesseitigem Konterpart passiert? Wurde da irgendwann mal was gesagt?
Also was dessen Schicksal angeht, habe ich nichts mitbekommen. Nachdem MU-Lorca als tot galt, hatte ich angenommen sein Schiff wäre kurz nach dem Vertauschen der Lorcas zerstört worden. Und damit evtl. auch PU-Lorca.
AlphaOrange hat geschrieben:EDIT: Was mir heute noch eingefallen ist: Wo bekommt Saru eigentlich am Ende den Kriegsverlauf her?! Da wird ausdrücklich gesagt, dass sie keinerlei Kontakt zur Sternenflotte bekommen, können stattdessen aber Karten mit dem kompletten Verlauf des Krieges der letzten neun Monate auf den Schirm legen. Gibt's da so ne Art neutrale interstellare Kriegsberichterstattung oder nen galaktisches Wikipedia?
Ja, das war mal wieder typisches Disco-Writing.
Ich würde jetzt mal annehmen, dass sie als Backup bei den Vulkaniern oder sonstigen Verbündeten diese Infos abgerufen haben.
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von LittleQ
#1516461
Kurz:
Fand die Episode gut. Dass Philippa wieder da ist, finde ich toll. Wenn aber Lorca wirklich ganz fehlen sollte, was ich nicht glaube und hoffe, dann wäre das für mich ein herber Schlag.

Diese Karten-Download-Geschichte kam mir übrigens auch in den Sinn, aber irgendwie halte ich mich bei DIS an sowas gar nicht mehr auf :lol: :lol:

Im Allgemeinen fand ich den Ausflug ins Mirror ganz gut. Ich mag solche "Geschichten in einer Geschichten" Plots ganz gerne, allerdings sollten die auch ein bisschen was zur Hintergrundstory beitragen.
Aus dem Spiegeluniversum hätte man wirklich mehr rausholen können. Hätt gerne Cpt. Killy noch ein paar mal gesehen und wie sei Situationen im MU meistert.

EDIT:

Was mir gerade auch durch den Kopf schießt. Anders wo unterhalten sich viele Fans sehr stark über die Gewaltdarstellung und das dieses nicht zu Roddenberrys Vision passt.

Ich persönlich kann mit diesem ganzen Roddenberry Visions Argument nicht sehr viel anfangen.
Ein bisschen schade finde ich diese Gewaltdarstellung und Action aber schon. Nicht, dass mich das sonderlich stört, aber es kaschiert so ein bisschen die Tatsache, dass DIS es bisher nicht geschafft hat interessante Charaktere oder Storylines zu generieren, die einen unglaublich hart fesseln.

Vielleicht ist da der Vergleich zu Serien wie Game of Thrones fehlerhaft. Aber da gibt es so viele Charaktere, denen ich eine Folge lang beim Quatschen zuhören könnte, weil die einfach so unglaublich interessant und tiefgründig gemacht wurden, dass das bloße Erscheinen in einer Szene mich schon zum Grinsen bringt.

Ob ich sowas von DIS erwarten kann, weiß ich nicht. Aber ich würde mir wirklich wünschen, dass man für Season 2 anfängt stark an den Figuren und der Hintergrundstory, falls es eine gibt, zu arbeiten.
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von AlphaOrange
#1516474
LittleQ hat geschrieben:Ich persönlich kann mit diesem ganzen Roddenberry Visions Argument nicht sehr viel anfangen.
Ein bisschen schade finde ich diese Gewaltdarstellung und Action aber schon. Nicht, dass mich das sonderlich stört, aber es kaschiert so ein bisschen die Tatsache, dass DIS es bisher nicht geschafft hat interessante Charaktere oder Storylines zu generieren, die einen unglaublich hart fesseln.
"Roddenberrys Vision" wird sowieso viel zu oft als Totschlagargument missbraucht. Roddenberrys Leitlinie war, dass Konflikte von außen kommen müssen und es keine zwischen den Protagonisten geben soll, weil das seiner Vorstellung einer utopischen Gesellschaft zuwider lief, die ihre inneren Konflikte überwunden und einen gewissen ethischen Standard erreicht hat. Das Bild vom familienfreundlichen Wattebausch-Trek, in dem sich Menschen und Aliens höchsten zu Tode kuscheln haben sich gewisse Teile des Fandoms selber ausgemalt.
Zu Gewaltdarstellung hat Roddenberry nie ein Wort gesagt. In TOS verprügelt Captain Kirk jede Folge irgendwelche Fieslinge und ständig werden Redshirts erschossen. Ich habe just vor wenigen Tagen den TOS-Piloten gesehen (den zweiten meine ich, nicht The Cage). Vier Redshirts werden ermordet, beide Antagonisten sterben. Spock empfiehlt ausdrücklich, einen Menschen umzulegen bevor der überhaupt gefährlich werden kann.
Star Trek war Wild West im Weltraum. Das sollte man bedenken.

Und dennoch:
1. Ja, Roddenberrys Vision ist in DIS ziemlich unsichtbar. DIS startet mit massiven Spannungen im Cast. Lorca ist ein Tyrann, zwischen Saru und Burnham herrscht Eiszeit, Burnham ist in der Crew als Verräter gebrandmarkt, zwischenmenschliche Beziehungen (Stamets/Culbert, Georgiou/Burnham) werden jäh zerstört. Ethik wird mit der "Es ist Krieg"-Ausrede über Bord geworfen. Von einer utopischen Gesellschaft ist keine Spur zu sehen. Der Geist von Star Trek weht da sehr lau.
2. Mich stört die Gewaltdarstellung auch. Nicht weil es irgendwelchen Roddenberry-Prinzipien zuwider läuft, sondern weil es einem bedenklichen Trend hinterherläuft, explizite Gewaltdarstellung als den neuen Mainstream zu sehen. Ich sage nicht, dass sie das ist, aber einige Produzenten scheinen das so zu sehen. Vieles davon ist reiner Selbstzweck, vieles unnötig und irritierend. Eher so als ob mans zeigt, einfach weil es geht. Dem Bild von Star Trek als "Familienfernsehen" läuft es natürlich auch brutal zuwider.
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von redlock
#1516487
Folge 113 war für mich das Äquivalent von ''Popcorn Kino.'' Es hat mich sehr gut unterhalten. Aber wehe, man kratzt auch nur ein bißchen an der Oberfläche (siehe Punkte die Alpha aufgeführt hat).
Ich hoffe, Isaacs hatte mehr als einen 1-Staffel-Vertrag und wir treffen auf den PU Lorca.

---->7,5/10
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von LittleQ
#1516933
Okay. Die Föderation ist also doch nicht so tot wie gedacht. Das würde einiges erklären. Eine sehr gute Folge. Sarek sehe ich immer wieder gerne und ich bin auch über dieses Dreiergespannt Sarek-Burnham-Georgiou sehr erfreut.
Ich kann jetzt nicht sagen, ob der Georgiou-Captain jetzt wieder Unverständnis auslöst. Vielleicht wirkt das auch ein bisschen hinkonstruiert bzw. unglaubwürdig in Bezug auf die Crew, dass sie jetzt die DIS nach Kronos führt, aber ich finds geil. DIS sollte noch ein bisschen daran arbeiten, solche Momente noch einen epischeren Anstrich zu verpassen, aber das Ganze ist schon.

Auch wenn ich Cpt. Killy sehr vermisse. Ich hätte echt nicht gedacht, dass mir Tilly im Laufe der Staffel immer besser gefällt. Die hatte zu Beginn noch Wesley Crusher Potential :lol: .

Dass die Sache mit Ash und Burnham vorbei ist, darüber bin ich nicht traurig. Nichts gegen den Schauspieler persönlich, aber Ash als Figur finde ich absolut langweilig. Hätte nichts dagegen, wenn er verschwindet.

Ansonsten...joa...ich hoffe wirklich sehr, dass Lorca nicht weg ist. Jason Isaacs hat eine fast unheimliche Präsenz, die mir sehr fehlen würde und ansonsten...?! Gerade gelesen, was man in Season 2 vor hat. Noch wenige Infos, aber das, was ich gelesen habe, klingt eigentlich ganz gut.
Wenn ich jetzt nicht falsch denke, dann ist die Staffel nächste Woche ja schon rum. Dann mal schauen, wie es ausgeht. :mrgreen:

Für die Folge eine 8/10
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von Sarge
#1516997
Episode 14:
Zeit zum Durchatmen vor dem Staffelfinale. Alles rund um MU-Georgiou fand ich gut. Starfleet scheint zu akzeptieren, dass man angesichts der drohenden Niederlage und Auslöschung durch die Klingonen die Samthandschuhe ablegt. Das leuchtet ein, wenn man Lorcas Erfolgsbilanz betrachtet, und passt auch zur Serie. Früher hätte man Saru als Captain behalten, da er eindeutig kompetent genug ist, aber bei Disco wird er sofort wieder in die 2. Reihe verbannt. :mrgreen:

Was mich dagegen nicht überzeugen konnte, wie schnell man Ash(ohne Voq?) wieder frei herumlaufen lässt. Und vor allem wie schnell die Crew ihm zu vergeben scheint. Damit hätte man sich schon etwas mehr Zeit lassen können. Immerhin hat er den Doc ermordet und war ein Spion. Da gefiel mir Stamets Reaktion schon besser.
Schön wäre ja auch mal der Versuch einer Erklärung, was genau mit Ash/Voq gemacht wurde? Wie können Klingonen zwei Personen in einen Körper verschmelzen?

Ansonsten: Wie man mal eben den Sporennachschub nachzüchtet, war auch so typisch für diese Serie. Optisch schön gemacht, aber überhaupt nicht glaubhaft. Warum konnte man da nicht einfach nur ein "Sporendepot" auf Starbase 08/15 anzapfen?

Lieblingsszene: Wie Cornwell Lorcas Becher mit Glückskeksen atomisiert. 8)

5 / 10
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von AlphaOrange
#1517004
Folge 14

Fand ich lange Zeit eigentlich ziemlich überzeugend, vielleicht mal abgesehen von der DIS-typischen Haurucklösung "Wir züchten uns mal eben einen Planeten voll Pilzen mit unserem Proto-Genesis-System". Aber davon abgesehen viele schöne Charakterszenen, viele interessante Paarungen, die man beleuchtet hat. Und es gab wider Erwarten keine Zeitreise. Gut, aus "We lost the war" wurde auch schnell ein "ein Drittel der Flotte ist kaputt und ein Fünftel des Raumes verloren". Diese 20% Grenzgebiet dürften ohnehin nur aus recht jungen Popelkolonien und Drei-Mann-Außenposten bestanden haben.
Aber dann dieser strunzdumme Twist am Ende. Georgiou wird wieder als Captain eingesetzt... wtf? Eine durchgeknallte Ex-Imperatorin mit Vorliebe für Kelpianer-Ganglien, die das diesseitige Universum gerade mal aus dem Fenster ihres Gästezimmers kennengelernt hat? Die die einen an Bord für gerade neun Monate von den Klingonen verschleppt halten und die anderen für eine psychopatische Irre, die all ihren Moralvorstellungen zuwider läuft? Passt immerhin ins Profil von Admiral Cornwell, die es bislang eh nicht schafft auch nur eine einzige vernünftige Entscheidung zu treffen.
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von redlock
#1517047
Folge 114:

Ich bin in der Gesamtbewertung so zwischen Sarge und LittleQ. Es war ganz gut. Aber die Sache mit der Sporenzüchtung und später der Ex-Kaiserin mal eben das Kommando übergeben... :roll: :roll:
---->7/10

Jetzt mal sehen, was sie im Staffelfinale fabrizieren. In der Zwischenzeit gönne ich mit ''Altered Carbon''...
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von AlphaOrange
#1517368
Star Trek: Discovery
1x15 - Will you take my Hand?


Wow, was für ein antiklimatisches Finale. Dafür dass hier eine terranische Despotin die Crew bzw. geradezu ganz Starfleet anführt und es um nicht weniger als die völlige Zerstörung Kronos' geht ist das ne gewaltige Schnarchnummer. Da ist kaum Konflikt, da ist kein Drama, das geht alles zu einfach. "Admiral, wenn ihr wirklich die letzte Chance zum Gewinn des Krieges ergreifen wollt, dann meutern wir!" - "Oh, achso, na dann halt nicht". "Philippa, wenn du terranische blutdürstige Irre Kronos wirklich zerstören willst, musst du mich, deine Fast-Tochter aus nem völlig fremden Universum, töten!" - "Oh, achso, na dann halt nicht". "Ich bin L'Rell, ein unbekanntes Weibchen aus dem Geschlecht des verlachten Voq. Macht mich zu eurem Anführer oder ich spreng unser aller Heimatplaneten in die Luft!" - "Oh, achso, na gut, All Hail L'Rell!"
Eigentlich passiert in der Folge nichts außer dass dreimal mit lahmen Argumenten Cornwell, Georgiou und sämtlichen klingonischen Häusern ihre fiesen Pläne ausgelabert werden.

Es gab natürlich auch gute Aspekte an der Folge. Das orionische Camp auf Kronos hat mir gut gefallen, auch wenn es handlungsmäßig dann völlig für die Katz war. Der Föderations-Pathos am Ende lässt zumindest für die Zukunft hoffen ebenso wie der Abschied von Voq/Tyler hoffentlich endgültig ist. Und der von Georgiou auch, die die Karikatur eines Bösewichts ist, so wie sie sich zu Beginn der Folge auf der Brücke völlig arschlochhaft verhält, dann aber Burnham einen Rüffel erteilt weil diese sie zu entlarven versucht.

Der Schluss... Ich hatte ja gehofft, dass auf Vulkan dann der echte Captain Lorca wieder eingesetzt wird. Stattdessen präsentiert man uns eine Enterprise, die - nach kurzer Vorfreude ob der bekannten Registriernummer - erstmal noch deutlich weniger nach Enterprise aussieht als dies in den Abrams-Filmen der Fall war. Was aber auch an Discos fürchterlich buntem Overall-Design liegen kann. Auf den zweiten Blick sieht die von den Proportionen und Details her - von den leuchtenden Warpgondeln abgesehen - nämlich gar nicht so verkehrt aus. Trotzdem fürchte ich mich davor, dass man jetzt auch noch die Gelegenheit hat, die Enterprise unter Captain Pike zu verhunzen.

Gesamtfazit Staffel 1

Hot Mess. Die Storyführung ist geradezu chaotisch, mehrere Storyline sind sinnlos durcheinander geworfen, die Geschichte vom Klingonenkrieg erzählt so ziemlich gar nichts, vor allem nicht vom Krieg, die Story im Spiegeluniversum ist wildes Comic-Kino, Lorca und Tyler/Voq verhunzte Twists. Es bleibt der Eindruck, dass hier jeder Produzent (und das sind viele, viiiel zu viele) seine eigene Idee in den Ring geworfen hat und einiges dann auch noch nachträglich auf Fullers Setup geschraubt wurde. So ist ja zum Beispiel bekannt, dass Lorca bei Fuller gar nicht aus dem Mirror Universe kam, sondern das erst von Haberts/Berg aufgestülpt wurde.
Die Charaktere zünden zum Großteil nicht. Und das liegt nicht etwa an den Schauspielern, die nämlich gute Arbeit leisten, oder daran, dass sie grundsätzlich uninteressant sind. Sondern daran, dass die Drehbücher ihnen schlicht keine Luft geben. Fast die gesamte charakterfokussierte Screentime geht für Burnham drauf und die Figur funktioniert für mich einfach nicht, weil man ihre Origin-Story verkackt hat. Saru, Stamets, Tilly? Da kommt fast nichts. Gerade Saru gibt zwar wenn er darf ein starkes Bild ab, ist zumeist aber einfach zum Statisten degradiert. Im Staffelfinale war das erneut der Fall.
Stattdessen geht es viel zu oft um den nächsten gewaltigen Twist. Noch mehr Twist. Und ganz viel aufgesetzte Düsternis.
Ich will gar nicht groß diskutieren, ob Discovery nun gutes Star Trek oder überhaupt Star Trek ist. Nicht über das Aussehen der Klingonen, den Kanon oder die Roddenberryschen Ideale - hab ich schon genug getan. Aber als Serie für sich ist Disco bislang in meinen Augen einfach nur extrem inkonsistentes Popcorn-Kino, was richtig viel auf einem will und das meiste davon zielsicher vor die Wand setzt.


Ein paar Wünsche (einige sicher höchst unrealistisch, das weiß ich) für die zweite Staffel. Jetzt auch wieder mehr aus Trekkie-Sicht:

Mehr Charaktermomente
Und zwar gerne von der lockeren unbeschwerten Art. Lasst sie Leute doch einfach mal ungezwungen miteinander reden. Das geht Disco bislang vollkommen ab. Jede Szene ist Drama, wenn sich jemand unterhält, dann liegt immer Spannung in der Luft. So lernt man die Charaktere nicht kennen und erst recht nicht mögen.

Mehr kleine Geschichten, weniger High Stakes
Disco hat es binnen einer Staffel geschafft, nicht nur die Föderation an den Rand der Auslöschung zu treiben und Kronos an den Rand der Auslöschung durch eine popelige Wasserstoffbombe in einer verlassenen Höhle, sondern wegen eines missbrauchten Sporennetzwerk auch gleich die Vernichtung nicht nur des Universums, sondern gleich aller Universen ins Spiel gebracht. Und zumindest letzteres im Handumdrehen wieder vom Tisch gewischt. Geht's vielleicht eine Nummer kleiner? Würde vielleicht auch die Charaktere etwas stärker ins Rampenlicht stellen, wenn sie nicht ständig unter Adrenalinschock das Universum retten müssen.

Haltet euch für nicht so wichtig
Disco wirkt zuweilen geradezu prätentiös. Dafür braucht man nur mal auf die Episodentitel schauen. Dies ist nicht die wichtigste Show im Star-Trek-Universum und es garantiert kein TV-historisches Highlight, welches die Fernsehserie neu erfindet. Wenn man sich dessen bewusst wird, könnte das auch beim ein oder anderen sonstigen Problem helfen.

Weniger Space-LSD (oder LED, kommt aufs gleiche raus)
Ich finde die "Effekt-Ästhetik" von Discovery einfach scheußlich. Warum zur Hölle ist der Weltraum in dieser Serie blau? Also ständig und andauernd. Ich habe SciFi-Serien gesehen, in denen war das Weltall schwarz, ich habe welche gesehen, die viel zu viele bunte Nebel in den Hintergrund reingepackt haben oder zu viele und zu große Sterne. Aber keine einzige sah dermaßen dämlich aus wie Disco, wo das Weltall ständig bewölkt ist. Dazu kommen so Dinge wie die Bonbonexplosion, wenn der Spore Drive verwendet wird und andere Farbgewitter. Bitte zurückschrauben, das ist weder glaubwürdig noch sieht das schön aus.

Weniger Science-Fantasy, mehr Sciencefiction!
Hatte mich damals schon bei der Vorstellung der Charaktere gefragt, was man wohl mit einem Mykologen im Hauptcast anfängt, aber auf die Idee eine superdimensionalen Weltraumpilzes, durch das zu groß geratene Space-Bärtierchen mit Transwarp navigieren, wäre ich niemals gekommen. Ja, ich weiß, Star Trek hat sich schon immer Freiheiten genommen und das ist auch richtig so. Aber es hat zumindest meist darauf geachtet, dass es noch irgendwie glaubwürdig erzählt. Bei Disco ist so manches einfach lächerlich.

Keine Klingonen mehr
Ich werde nicht weiter hoffen, dass das Klingonenredesign wieder rückgängig gemacht wird, was Anatomie, Kleidung, Raumschiffe, Sprache, Ideale, ... also alles betrifft. Also in Zukunft bitte einfach nicht mehr zeigen.

Weniger Lazy Writing
Ich halte mal zugute, dass zumindest keine Absicht dahinter steckt. Aber viel zu oft macht es sich Disco einfach viel zu einfach. Das sieht man daran, dass alle drei Hauptgefahren (Tyler ist Voq, Lorca ist aus dem Spiegeluniversum, die Klingonen stehen vor der Erde) in kürzester Zeit abgefrühstückt werden und zwar relativ simpel. Oder daran, dass es im Weltraum keine nennenswerten Distanzen mehr zu geben scheint und jedes Schiff binnen zwei Minuten an jedem Ort ist - was insbesondere dann lächerlich wird, wenn man der Discovery gerade dafür einen hochexperimentellen Antrieb zur Verfügung stellt. Oder daran, wie man mal eben einen Planeten mit Pilzen bevölkert. Oder oder oder.

Weg mit dem Spore Drive!
Der Spore Drive ist einfach Bullshit. Er ist technisch lächerlich, sieht beknackt aus mit seinem Pilzwald und menschlichen Sporenwirt und wird, sollte er jetzt eine Standardeinrichtung bleiben, noch so einige Logiklöcher reißen, weil die Discovery damit ziemlich übermächtig wird.

Kanon oder kein Kanon
Bitte entscheidet euch. Wenn euch der Kanon nicht interessiert, dann sagt, dass das nicht das Prime Universe ist. Viel schlimmer als das Eingeständnis, dass ihr halt einfach macht, was ihr wollt, ist ständig von Kanon zu faseln und dann das gesamte klingonische Volk zu retconnen, einen Transwarp-Drive und ohne jede Not Holokommunikation einzuführen und auch sonst wenig auf etablierte Normen und Formen zu geben. Wenn ihr weiter behauptet, das sei alles Kanon und würde sich in die Zeit vor Kirk fügen, dann zeigt das auch. Wie ihr das anstellt, ist mir egal. Das habt ihr euch selber eingebrockt.
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