US-Fernsehen (inklusive Season- und Pilot-Reviews), britisches Fernsehen etc.
#1564417
Bild Bild-Quelle: https://www.studiolambert.com/wpimages/ ... _05_1a.jpg

Da hier im Forum ja doch einige Reality Competition Show Fans unterwegs sind/waren, möchte ich allen gerne The Traitors ans Herz legen und hab daher mal einen Sammelthread geöffnet für die aktuellen Versionen (AU/Network 10, UK/BBC One und US/Peacock).

Wer das Werwolf Spiel kennt oder auch z.B. Among Us, den wird der Grundgedanke sehr bekannt vorkommen: Eine Gruppe von Spielern wird zufällig aufgeteilt auf mehrheitlich Gläubige/Treue und wenige Verräter. Die Verräter töten jede Nacht einen Gläubigen, die Gläubigen müssen dagegen versuchen in der täglichen Verbannung am Abend möglichst einen Verräter aus der Gruppe zu entfernen.

Am Tag arbeiten beiden Seiten zusammen, um die Gewinnsumme in den täglichen Challenges zu erhöhen. Bleibt am Ende des Spiels mindestens ein Verräter übrig, bekommen die verbliebenden Verräter den kompletten Gewinn. Schaffen es die Gläubigen alle Verräter zu enttarnen, teilen sie sich den Gewinn.

Die Challenges selbst würde ich als wilden Mix aus Amazing Race Aufgaben, Survivor Challenges und einzelnen Dschungelprüfungen bezeichnen. Mir hat das gut gefallen, da die Aufgaben auch sehr abwechslungsreich sind und bei mir tatsächlich keine Langeweile aufkam (auch wenn es meist „nur“ um mehr Geld für den Jackpot geht).

Zusätzlich gibt es in manchen Folgen auch ein Schild, welches einen Kandidaten vor der Ermordung schützt. In der australischen Variante schützt das Schild außerdem auch vor Verbannung. Mir hat hier die australische Variante besser gefallen, da das Schild in Challenges erkämpft wird und eben sowohl Gläubige als auch Verräter davon was haben, während in der britischen Variante eigentlich nur die Gläubigen profitieren und das Schild auch nicht in einer extra Challenge erkämpft wird.

Ich kann bisher beide Varianten (AU und UK) sehr empfehlen. Die britische Variante hat mir zwar etwas besser gefallen (die 12 Folgen der ersten Staffel habe ich innerhalb von 2 Tagen durchgesuchtet), weil der Cast dort etwas explosiver/emotionaler war und mir insgesamt mehr zugesagt hat und auch die Aufmachung der Sendung mir besser gefällt, aber auch die australische Variante ist sehr sehenswert (vor allem, da die Challenges bis auf eine alle anders sind als in der britischen Variante) und die Staffel für mich etwas strategischer wirkte als bei den Briten.

Die erste Staffel der US-Version soll wohl etwa die Hälfte der Kandidaten aus Shows wie Big Brother US, Survivor US und co. haben (u.a. Rachel aus BB und Cirie von Survivor) aber die Challenges und die Location sind wohl 1 zu 1 identisch zur UK-Version. Mehr dann vielleicht, sobald ich die Variante dann auch mal gesehen habe.

Ich bin auf jeden Fall auch auf künftige Staffeln gespannt. Gerade strategisch ist da glaube ich noch einiges möglich in Zukunft, auch wenn man letztlich als Gläubiger immer eine schlechtere Ausgangslage hat, da man sich nur selten aktiv vor der Ermordung schützen kann, während die Verräter nur Angst vor der Verbannung haben müssen. Außerdem fände ich es auch interessant, wenn man den Zuschauern (vor allem zu Beginn der Staffel) vielleicht nicht alle Verräter vorstellt, sondern z.B. nur einen oder zwei, damit man auch etwas mitraten kann. Auf jeden Fall schön, dass es mal wieder eine neue gute Competition Show gibt.
#1564418
Danke für den Thread, ich hatte zwar schon von dieser Show gehört (ohne zu wissen, dass es die in so vielen Ländern gibt), aber habe nie reingeschaut, da ich mir nicht vorstellen konnte, wie dieses Spielprinzip für mich als Zuschauer interessant sein soll, zumal es am Ende dann ja auch nicht den einen Sieger gibt. Während ich ja regelmässiger Survivor, BB und TAR Zuschauer bin, konnte mich nie eine der anderen Reality-Shows, denen ich über die Jahre eine Chance gab, wirklich überzeugen, z.B. auch nicht das hochgelobte "The Mole", wo ich nicht die Netflix-Staffel sondern vor vielen Jahren eine Staffel mit Anderson Cooper als Moderator gesehen habe, aber die für mich nicht funktioniert hat, da das Konzept wie ein Kandidat dort rausfliegt (wenigste richtige Antworten bei einem Fragebogen, der eigentlich nur aus raten besteht) komplett sinnlos war. Einzig bei "The Circle" bin ich drangeblieben, aber das ist mehr weil es ganz unterhaltsam ist, auch dort ist das eigentliche Spielkonzept komplett schwachsinnig und man könnte auch einfach einen Zufallsgenerator verwenden.

Aber wenn du sagst, dass es von "The Traitors" eine US-Version mit bekannten BB und Survivor Gesichtern gibt (davon habe ich noch nie gehört im Gegensatz z.B. zu "The Challenge" wo ich aber auch nach nur einer Episode wieder raus war letztes Jahr), dann werde ich da wohl doch mal reinschauen und sei es nur um wieder einmal davon überzeugt zu werden, dass keine andere Show an das langjährige Survivor/BB/TAR-Trio rankommt, was das Spielkonzept angeht. Also mal schauen, ob es davon mehr als eine Episode gibt für mich...
#1564419
Also ich würde schon sagen, dass man bei The Traitors auch eine Gewinner-Story ala Survivor haben kann. Man hört durch die Gegebenheiten schon sehr viele Confessionals vor allem von den Verrätern, aber ich fand z.B. dass auch die Gläubigen in der UK-Variante nicht zu kurz kommen.
Die US-Version ist bisher die kürzeste (ich glaube 10 statt der 12 Folgen bei AU und UK) und hat eben den Aspekt dabei, dass sich einige der Kandidaten schon kennen, was sicherlich auch einen Einfluss aufs Spiel haben wird. Auch soll der Drama-Anteil dort wohl noch größer sein als in der UK-Variante (da viele der Kandidaten eben das Show-Geschäft schon kennen und wissen, wie man die Kamera auf sich zieht). In den AU und UK-Versionen sind alle Kandidaten normale Leute.
Die US-Variante wird übrigens von Alan Cumming moderiert, der das wohl ziemlich unterhaltsam machen soll.^^
Bin auf jeden Fall mal auf andere Meinungen zu der Show/den Shows gespannt.
#1564420
Also ich habe jetzt die erste Episode der US-Version geschaut (im Schnelltempo) und bin auch schon wieder raus, denn das Spielkonzept macht 0 Sinn. Das Positive ist, dass im Gegensatz zu "The Mole" ich als Zuschauer weiss, wer die Verräter sind und daher mitfiebern könnte, aber dafür macht "The Mission" überhaupt keinen Sinn, da es nur darum geht den Geldtopf zu füllen (und zwar auch für die Verräter, welche so wie ich es verstanden haben am Ende nicht das "verlorene Geld" bekommen würden sondern auch das gewonnene) also ist es weder entscheidend, wie die Missions ausgehen, noch müssen die Verräter da irgendetwas machen, was sie verraten könnte, sprich man könnte den ganzen Teil rausstreichen und dann bliebe nur noch übrig, dass die Leute im Schloss leben und jeden Abend jemand ermordet wird, aber ohne dass es dazwischen irgendwelche relevanten Spielelemente gibt, die da einen Einfluss darauf haben können oder bei denen sich die Verräter Mühe geben müssen, nicht entdeckt zu werden. Oder kurz zusammengefasst: "I don't get it!"

(Ehrlich gesagt wäre eine Stunde lang Alan Cumming allein in einem schottischen Schloss zuzuschauen wohl spannender... :see_no_evil: )
#1564421
Da würde ich aber nicht zustimmen. Der Gewinn der Spiele sorgt ja dafür, dass überhaupt irgendein Gewinn im Pot ist (zumindest in AU und UK, nehme mal an, dass das auch in US so ist). Ohne Spiele also kein Gewinn bzw. je mehr Spiele (teilweise) verloren werden, desto geringer der Gewinn, für beide Seiten.

Es gibt außerdem auch Spiele, die durch soziale Komponenten eine Auswirkung auf die jeweilige Rauswahl haben (in der UK Variante gibt es z.B. Spiele, wo die Spieler gegeneinander ausgespielt werden, indem man Personen bestimmte Eigenschaften zuschreiben muss und so wieder Misstrauen sät). Oder indem gewisse Spieler bei den Spielen vermeintlich verdächtige Kommentare abgeben, die dann am Abend oder in den Folgetagen gegen sie ausgespielt werden (davon gab es ziemlich viel in der australischen Variante).

Später kommt dann ja auch noch das Schild dazu. In der UK-Variante hat z.B. immer nur das Gewinner Team der Challenge die Chance erhalten, ein Schild zu gewinnen.

Aber ja, der Fokus würde ich sagen sind nicht unbedingt die Challenges sondern die sozialen Interaktionen der Spieler untereinander.
#1564422
Mein Problem ist, dass die Traitors genau das gleiche Ziel haben: Geld zu gewinnen. Wäre ihr Ziel den Geldtopf so klein wie möglich zu halten (da sie am Ende die Differenz von 250k und dem erspielten Geld gewinnen), dann müssten sie sich tatsächlich "verräterisch" verhalten, aber so haben die Traitors doch im ganzen Spielverlauf keinen Grund, sich irgendwie exponieren zu müssen, sprich "nichts machen" so dass sie nicht raugewählt werden ist ihr ganzer Zweck? Was genau macht sie dann zu "Traitors"?
#1564423
Ja, so könnte man das natürlich spannender machen (vielleicht kommt das in künftigen Staffeln auch noch als Veränderung dazu). Sprich gleiche Sieg-Bedingungen aber 2 verschiedene Geldtöpfe.
Aktuell besteht das Verräter Dasein eben darin, die Aufmerksamkeit auf andere Personen zu lenken, sich gut als Fake-Gläubiger zu verkaufen und mit den Lügen am Ende nicht aufzufliegen. Der Verrat besteht darin, dass sie eben dafür sorgen müssen, dass bei der Verbannung immer möglichst die Gläubigen keinen echten Verräter rauswählen und sie am Ende übrig bleiben. Dazu wird dann halt aktiv gelogen, was mit abnehmender Spieleranzahl natürlich immer schwieriger wird.
#1564439
Wurde mir vor ein paar Wochen schon von Kollegen empfohlen, mir das anzusehen. Leider lief es auf dailymotion, wo die Folgen verfügbar sind (gerade keine Ahnung, aus welchem Land die waren) technisch so grottig, dass ich es direkt wieder aufgegeben habe. Wobei ich, wenn ich eure Meinungen hier so lese, ja schon etwas Zweifel an Spielprinzip habe.
Deutsche Version ist auch in der Mache:
https://m.dwdl.de/?storyid=91710
little_big_man hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 21:38 z.B. auch nicht das hochgelobte "The Mole", wo ich nicht die Netflix-Staffel sondern vor vielen Jahren eine Staffel mit Anderson Cooper als Moderator gesehen habe
Ich sah nur die Season von 2008, aber zwischen der und den Netflix-Reboot (bzw. der Sat.1-Version) liegen Welten!
Aber ja, an den Macken der Spielmechanik änderte sich nichts.
little_big_man hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 21:38Einzig bei "The Circle" bin ich drangeblieben, aber das ist mehr weil es ganz unterhaltsam ist, auch dort ist das eigentliche Spielkonzept komplett schwachsinnig und man könnte auch einfach einen Zufallsgenerator verwenden.
Da ist was dran. Gerade das Sieger-Voting ist ein reines Würfelspiel, weil sich Sympathie- und Strategie-Votes aufheben.
Aber ich suchte es dennoch sehr :grin:
#1564461
Ja, der Fakt, dass man hier wohl irgendwelche RTL Z-Promis nutzen will, die häufig auch nicht unbedingt mit Gehirn gesegnet sind, macht mich auch sehr skeptisch, was die deutsche Fassung betrifft. Ich bin auch mal gespannt, wen sie als Moderator nutzen wollen (vermutlich irgendwen aus dem RTL Stammpersonal, der auch etwas bissiger sein kann; also Bohlen, Chris Tall oder mein Favorit Sonja Zietlow). Glaube Sonja könnte das gekonnt wegmoderieren mit den nötigen fiesen Spitzen, die es in den anderen Umsetzungen ja auch gibt.

Aber schade, dass man nicht mal auf "Normalos" setzt, aber vermutlich ist man da noch zu sehr verbrannt vom letzten Survivor Versuch von VOX, der ja von den Quoten auch massiv gescheitert ist. Da geht man dann lieber auf Nummer sicher (wobei ich nicht weiß, wie stark die x-te Show mit den immer gleichen Leuten beim Publikum noch zieht). Wir werden es sehen.
#1564477
Ich kenne die anderen Versionen jetzt noch nicht, aber habt ihr nicht oben geschrieben, dass die US-Version auch mit bekannten Reality-Gesichtern gefüllt ist? Und ja, ist leider so, dass deutsche Reality mit "Normalos" regelmäßig auf die Nase geflogen ist, egal wie gut die Umsetzung war.
Mal abwarten, was da an Promis kommt.
#1564515
Ja die US-Version ist etwa 50 % Normalos und 50 % bekannte Reality-Kandidaten (+ ein olympischer Schwimmer).

Ich bin mittlerweile auch mit der US-Version durch. Insgesamt ist die US-Fassung aber die schlechteste Fassung meiner Meinung nach. Der Cast ist ziemlich mau, die Spiele sind alle (bis auf 1 Spiel) identisch zur UK-Variante (wenn man also UK bereits kennt, ist die Tendenz zum skippen sehr hoch), es gibt weniger Twists als in UK und der Edit + musikalische Untermalung ist extrem penetrant. Gerade in den ersten Folgen ist die Spannungsmusik manchmal so extrem, dass ernsthaft Untertitel von der Show verwendet werden, um die Kandidaten überhaupt zu verstehen. Das Verhältnis von Stimmlautstärke zu musikalischer Untermalung passt einfach nicht. Auch das Schild wird in der US-Version ziemlich spät eingeführt (ich glaube erst in Folge 6, bei insgesamt nur 10 Folgen).

Abschließend würde ich daher sagen, dass UK Season 1 definitiv die beste Mischung aus guten Cast und netten Twists hat und damit weit vorne liegt. Wer einen etwas ruhigeren Cast mit tendenziell mehr Strategie und weniger Twists sucht, der hat mit der australischen Variante eine sehr gute Option. Die US-Season ist da definitiv das Schlusslicht, auch wenn mich die Staffel zum Ende dennoch unterhalten hat (spannend wird es leider erst ab Folge 6/7). Vergleichend ist aber auf jeden Fall interessant, wie sich das Endgame in der jeweiligen Fassung entwickelt (ohne hier zu viel zu spoilern).

Ich hoffe einfach mal, dass man in UK/US Season 2 nicht wieder 1 zu 1 die identischen Spiele verwendet, erwarte aber genau das, weil beide wohl wieder in Schottland hintereinander weggedreht werden im Sommer.