Na, wenn das Ungetüm schon wieder an Land gezerrt wurde, kann ich auch noch darüber wehklagen wie sehr ich Lost gerade dieser Tage vermisse. Erstmals seit vielen Jahren gibt es im Februar keine frische Lost-Dosis.
Da die meisten meiner anderen Favoriten entweder rundum befriedigend abgeschlossen wurden(The Shield), schon vorm Schlussspurt an Qualität verloren und nur noch auf dem Zahnfleisch ins Ziel robbten oder würdige Nachfolger gefunden haben, hat Lost neben Deadwood und DS9 wohl die größte Lücke bei mir hinterlassen. Sie ist seit dem (für mich) zufriedenstellenden Finale also nur noch in meiner Wertschätzung gestiegen und da weiterhin kein
in allen Belangen ebenbürtiger Nachfolger (Walking Dead hat zwar die Klasse und erzählerische Ähnlichkeiten, aber es ist letztlich doch eine ganz andere und deutlich schwärzere Welt. In Fringe blitzt die Klasse zwar mittlerweile öfter, aber meines Erachtens immer noch viel zu selten auf und es relativ gradlinige Sci-Fi.) in Sicht ist, wird dieser Trend anhalten. Großartige Pay TV Dramen gibt es viele. 24 hat sich inhaltlich seit Jahren wiederholt und die krachende Action lässt sich kopieren. Auch eine gute Sci-Fi Serie wird es immer mal wieder auf den Schirm schaffen. Lost war aber wie DS9 die filmgewordene Kinderüberraschung. Sogar mehr als 3 Dinge auf einmal. Spannend, originell, witzig, warmherzig, witzig, unvorsehbar und voller Charaktere, die vielleicht nicht so tiefschürfend gezeichnet waren wie in einigen der besten PayTV/Cable Dramen, aber doch fast alle ungeheuer sympathisch oder gar faszinierend. Hurley, Sawyer, Locke, Ben und co. sind es neben den WTF-Momenten auch, die ich am meisten vermisse.
Damit nicht wieder eine fruchtlose Diskussion entbrennt, kann sich die Anti-Gang zynische Kommentare dahin stecken, wo ihnen die fehlenden Antworten ein Stück aus ihrer Seele gerissen haben.