Das Erste, ZDF, Dritte (WDR, NDR etc.), Spartensender von ARD & ZDF (One, ZDFneo, ZDFinfo etc.)
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von Fernsehfohlen
#1499646
Ich fands auch ganz spannend und mag solche soziologischen Experimente ohnehin immer ganz gerne, kann aber natürlich auch den (oft gehörten) Einwand verstehen, dass eigentlich schon die Fragestellung in gewisser Weise pervers ist und die Sendung insgesamt fast etwas reißerisch wirkte für ein öffentlich-rechtliches Format. Da war "Der Rassist in uns" insgesamt schon etwas gewinnbringender, faszinierender und gleichzeitig weniger "hart" den Kandidaten gegenüber.
Trotzdem schade, dass es vorerst nur eine Folge davon gibt.

Hier mal meine eigenen Empfindungen den Kandidaten gegenüber - die ich in Spoiler-Tags setze, weil ich mir vorstellen kann, dass manch einer das noch im Nachgang schauen möchte.
versteckter Inhalt:
Ich hätte in nahezu allen Fällen auf Grundlage des mir gebotenen Materials auch so entschieden wie die Jury. In der ersten Runde wirkte der ausgeschiedene Kandidat auch auf mich am verzichtbarsten, ich hatte da irgendwie einen ziemlich schmierigen FDP-Anzugträger erwartet, dem immer Watte in den Poppes gesteckt wurde.
In der zweiten Runde wäre dann auch die eine junge Frau dran gewesen, die einfach wahnsinnig langweilig wirkte. Zu jedem Zeitpunkt, bei jeder Äußerung und bei jeder Handlung.
In der dritten Runde wäre bei mir dann schon Heiko geflogen, weil er auf mich von Anfang an ziemlich schlicht, weinerlich, ungebildet und haltungslos wirkte und sich in seiner Opferrolle sehr wohl zu fühlen schien. Hat mich dann später auch null überrascht, dass er mit Beisenherz rumgeprollt hat - weil ich ihn als schwachen Charakter eingeschätzt habe, der das mitsingt, was er von Anderen hört. Ich fand es persönlich auch argumentativ von der Jury eher arm, Peter einzig deshalb rauszuwerfen, weil es ihm gut geht. Auf mich wirkte der ganz sympathisch - und ich bin mir so sicher, den schon mal irgendwo gesehen zu haben. :?
Peter wäre bei mir dann wahrscheinlich mit ins Finale eingezogen, weil Yurika zwar ganz nett und süß wirkte, ihre Geschichte damit für mich aber auch auserzählt war. Als sie dann über ihre Haltungen sprechen sollte, hat sie auch eher so gewirkt, als hätte sie kaum eine. Die war mir dann auch ein bisschen zu sehr rosaroter Ponyhof und Trend-Mitläuferin. Hatte aber gedacht, die gewinnt das sogar, weil sie halt nicht groß angeeckt hat und ganz putzig rüberkam.
Aber ja, mein Favorit war auch Cem - anfangs zusammen mit Peter, dann relativ bald ziemlich alleine, weil Peter halt auch schon raus war. Er wirkte authentisch, intelligent (vielleicht an der einen oder anderen Stelle fast etwas arrogant), schien viel über die Welt nachzudenken und verbessern zu wollen und hat klare Haltungen zu allem artikuliert, was er gefragt wurde. Ich glaube, sein großer Moment war der mit der versteckten Kamera, wo er als Einziger wirklich die Eier hatte, auch Beisenherz gegenüber klar die Meinung zu geigen.

Fohlen
von Familie Tschiep
#1499649
Man hätte der Sendung auch den ursprünglichen Namen geben können: ohne Vorurteile? Dann hätte man keine Kritik wegen des Namens geerntet.

Bei mir wäre Maik noch nicht in der ersten Runde draußen gewesen.
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von Kaffeesachse
#1499651
Ich hätte auch ähnlich geurteilt. Ist halt so, wie man eigentlich immer urteilt, auf Basis von wenigen Infos. Wobei ich mich fragte, ob das Schema F dann auch 50.000 Euro wert sein sollte oder ob man da andere Kriterien hernehmen sollte? Hm, welche dann? Schwieirg ...

Bei dem Peter las ich irgendwo, dass der mal bei einer Quizshow war, ich glaub "Ruck Zuck" oder so was.