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von DonCorleone
#66678
Nachdem seine letzten Filme zwar kommerziell erfolgreich waren, von Kritikern aber eher verschmäht wurden, inszeniert Regiegigant Steven Spielberg (SCHINDLERS LISTE; KRIEG DER WELTEN) wieder etwas Geschichtsträchtiges.

Während der Olympischen Spiele 1972 in München nimmt die Terrororganisation "Schwarzer September" elf israelische Sportler als Geisel. Auf dem Fürstenfeldbrucker Flughafen kommt es zur großen Tragödie. Bei einem Befreiungsversuch sterben alle Geiseln und fünf Terroristen im Kugelhagel. Die überlebenden Geiselnehmer werden inhaftiert, jedoch, durch eine Entführung einer Lufthansa Maschine in Beirut, wieder freigepresst. Israel macht sich auf die Suche nach den Tätern und Drahtziehern. Doch es werden viele Unschuldige Opfer dieser Jagd. Ein Agent des Geheimdienstes Mossad (Eric Bana) versucht weiteres unnötiges Blutvergiessen zu verhindern.

In den Hauptrollen sind u.a. Eric Bana (HULK; TROJA), Geoffrey Rush (FLUCH DER KARIBIK; TV-Film THE LIFE AND DEATH OF PETER SELLERS) und, der neue "007", Daniel Craig (ROAD TO PERDITION; LARA CROFT: TOMB RAIDER) zu sehen.

Spielberg, der das hochbrisante Drama in nur drei Monaten drehte, fungiert hier auch als Produzent. Das Drehbuch schrieben Tony Kushner (TV-Miniserie ANGELS IN AMERICA) und Charles Randolph (DIE DOLMETSCHERIN; DAS LEBEN DES DAVID GALE).

Schon im Vorfeld schlug MUNICH hohe Wellen. Vorallem Israel hätte kein Interesse, vergangene Fehler und Tragödien, wie die Erschiessung eines marokkanischen Kellners in Norwegen (Lillehammer Affäre), als großen Blockbuster auf Kinoleinwänden wieder aufzuarbeiten. Auch das es ein jüdischer Regisseur wage, die Taten Israels und Mossads in Frage zu stellen, sollen einigen Protest heraufbeschwört haben.

MUNICH kommt am 23.12.2005 in die US-Kinos. In Deutschland wird der Film ab 26.01.2006 in den Kinos zu sehen sein.

Ein erster Trailer wurde am Wochenende Online gestellt
Bild

Wer sich für das Thema interessiert kann sich hier ein wenig mehr informieren. Vorallem der Dokumentarfilm EIN TAG IM SEPTEMBER ist sehr interessant, schockierend und aufschlussreich (Oscar prämiert).
Zuletzt geändert von DonCorleone am Fr 13. Jan 2006, 11:59, insgesamt 4-mal geändert.
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von DonCorleone
#66962
Der Trailer ist jetzt auch in High Definition verfügbar
:arrow: MUNICH HD
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von Durden
#67001
Ich muss mich jetzt mal bei DonColeone bedanken, dafür das du hier immer die neusten Infos und Trailer zu den Filmen postest! Find ich sehr cool. Ich vergess nämlich immer mich nach dem neusten Kram für interresante Filme zu erkundigen.
THX Don!
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von DonCorleone
#79825
Blickpunkt:Film hat geschrieben: Gemischte Reaktionen auf Spielbergs "München"

Aus Israel kommen gemischte Reaktionen auf Steven Spielbergs neuen Film "München", der übermorgen in den US-Kinos startet. Ehud Danoch, israelischer Konsul in Los Angeles, nannte den Film über das Olympia-Attentat 1972 und die Jagd des israelischen Geheimdienstes auf die Attentäter "oberflächlich und prätentiös". Die Angehörigen der Opfer der israelischen Athleten, denen der Film in einem Sonderscreening vorgeführt wurde, finden "München" dagegen offenbar gelungen, wie "Variety" berichtet.

Spielberg sei darum bemüht, die Gemüter zu besänftigen, und will eine Filmvorführung für den derzeitigen Mossad-Chef Meir Dagan und ehemaligen Mossad-Agenten von 1972 arrangieren, berichtet das Branchenblatt. Der mit Eric Bana, Geoffrey Rush, Mathieu Kassovitz und Daniel Craig besetzte Film wird am 26. Januar in Deutschland starten.

Quelle: Blickpunkt:Film
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von YJ
#79837
hört sich wirklich interessant an. glaub, da gehe ich sogar mal rein.
vielen Dank für die vielen Infos, DonCorleone
von 1llusion
#87887
Hab damals bei 'KingKong' die Vorschau zum ersten mal gesehen
Werd ihn mir auf jeden Fall anschauen, scheint sehr vielversprechend zu sein
von poppejam
#96236
Bezieht Spielberg politisch Stellung? Ist es überhaupt möglich bei der Verfilmung einer solchen Tat nicht politisch zu sein? Ich würde ihn eher moralisch als politisch einstufen. Also ein Gebiet wo sich der Spielzwerg ja gut auskennt. Moral. Sowas sieht man oft bei ihm. Aber hier ganz anders. Politisch hält er das Gleichgewicht. Bevor er sich da mit seiner Indy-Peitsche auf eine Seite schwingt, behält er es lieber vor die Menschen zu zeigen. Die Menschen dahinter. Politik kommt sicher auch vor. Genügend. Doch ist das nicht die Zentrale des Films. Und das macht den Film gut. Nicht nur das. Mr. Pathos John Williams sich erstaunlich mit seinem Score zurückhält (Danke!), auch die Kamera wirkt wieder wie in "Saving Private Ryan": schmutzig. 70er Jahre schmutzig. Denn was anderes machen die Mitglieder dieses Tötungs-Kommandos nicht: schmutzige Arbeit. Manches Bild, in dem die Sonne von der Seite hinüber scheint wirkt wie ein Ausschnitt aus einem 70er Jahre-Video. Es ist auch so, dass Spielberg es schafft wieder lebedinge Figuren auf die Leinwand zu bekommen. Hier u. a. Eric Bana. War er noch in "Troja" das einzig positive, so setzt er sich hier seine vorübergehende Krone auf. Wenn wir diese und noch mehrere faktoren zusammenzählen, bleibt eigentlich nur ein Fazit: Spielbergs bester Film seit langer, langer Zeit.

Aber auch er ist nicht perfekt. Die große Liebesszene mit den darübergeschnittenen Morden wirkt absolut Fehl ab Platze. Überzogen, schwach. Dort kommt auch Williams Dirigentenstab zu sehr in Wallung.

Aber wie sagte schon Osgood in "Some Like It Hot": "Well, nobody's perfect."
von manus21
#101224
Ich wollte ihn mir eigentlich nicht anschauen, weil ich ein Desaster wie bei Spielbergs letzten Filmen erwartete...aber ich habs doch getan.
Naja, er hat mir nicht schlecht gefallen...allerdings wars teilweise nicht ganz klar, was der Film sein will...ein Polit-Thriller, eine art Agenten Thriller, Drama,...es wurde eine Mischung daraus, die eigentlich recht geglückt ist. Gegen Ende hin wird es etwas lange (fand zumindest ich)...