von poppejam
#344216
Ingmar Bergman ist tot

Seine Filme sind der Inbegriff von vergeblicher Suche nach Sinn im Leben. Der schwedische Regisseur Ingmar Bergman ist gestorben. Er wurde 89 Jahre alt. (Mehr ...)
Quelle: Netzeitung
Michelangelo Antonioni ist tot

Am gleichen Tag wie Ingmar Bergman ist auch der große italienische Regisseur Michelangelo Antonioni gestorben. Der Schöpfer von «Blow up» und «Zabriskie Point» wurde 94 Jahren alt. (Mehr ...)
Quelle: Netzeitung
Scheiße, wenn der Sensemann unterwegs is, dann aber wohl richtig.
Mit Antonionis Werk bin ich nicht so bewandert. Natürlich kennt man "Beruf: Reporter" oder "Blow Up", aber da gibt es für mich viel nachzuholen. So makaber das klingt, aber durch seinen Tod ergibt sich betsimmt jetzt die Chance dazu (viele Filme im TV)
Umso schmerzhafter für mich der Abgang Bergmans. Für mich ein Begleiter meines noch so jungen und langweiligen Lebens. Seine Filme machten daraus Stunden der Freude. Sei es "Fanny & Alexander", der mir in mir Warmherzigkeit und Angst auslöste oder "Wilde Erdbeeren", der mir zeigte, was Film überhaupt sein kann.
Könnte jetzt so viele Beispiele nennen. Aber da seine Arbeiten weiterleben, bin ich noch guter Hoffnung, dass es noch eine jüngere Generation gibt, die solche Perlen für sich entdecken.
Benutzeravatar
von Maxim de Winter
#344263
Das Problem ist natürlich, dass die filmischen Erinnerungen an diese Regiegrößen im Fernsehen meistens zu einer Zeit stattfinden, wo man schon längst im Bett liegt. :(

Das ZDF zeigt heute um 0.35 Uhr das Beziehungsdrama "Sarabanda", und die ARD würdigt Bergman morgen nacht ebenfalls um 0.35 Uhr mit seinem eindringlichen Film "Fanny und Alexander".
Da dieser Film 3 Stunden lang ist, müsste man schon bis halb vier ausharren. Ich hab dieses grandiose Familiendrama gott sei dank noch irgendwo auf Video und werd es mir beizeiten sicher noch mal reinziehen.
Ich hatte den Film schon als Kind gesehen und besonders ist mir noch eine Szene zu Anfang in Erinnerung, wo ein älterer Herr die Kinder unterhalten will und als besonderen Höhepunkt im Treppenhaus eine Kerze "ausfurzt". Das hat mir damals unglaublich imponiert. :wink:
Auch die grausamen Züchtigungsmethoden des neuen Stiefvaters von Fanny und Alexander sind mir noch sehr präsent.

Auf 3 Sat kann man am Freitag dann noch den Bergman-Klassiker "Szenen einer Ehe" sehen. Sogar schon um 22.25 Uhr.
Bei den inszenierten Ehequalen werde ich wohl auch noch mal mitleiden.
Ich hab den Streifen seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen.
Bin gespannt!
von poppejam
#344284
Maxim de Winter hat geschrieben:Ich hatte den Film schon als Kind gesehen und besonders ist mir noch eine Szene zu Anfang in Erinnerung, wo ein älterer Herr die Kinder unterhalten will und als besonderen Höhepunkt im Treppenhaus eine Kerze "ausfurzt". Das hat mir damals unglaublich imponiert. :wink:
Auch die grausamen Züchtigungsmethoden des neuen Stiefvaters von Fanny und Alexander sind mir noch sehr präsent.
Haha, welch einfach gestrickte Menschen wir doch sind. Haargenau diese beiden Szenen hatte ich bei meiner Umschreibung (Warmherzig & Angst) im Kopf.

Mit den Uhrzeiten, das ist tragisch. Aber wie immer eben. Aber in Zeiten von DVD-Recordern (oder halt Video) sollten die wirklich interessierten dennoch in den Genuss kommen.
von Bonzo80
#344785
Gerade "Fanny und Alexander" gehört zu den besten Filmen, die ich je gesehen habe. Von Antonioni kenne ich nur Blowup (exzellenter Film) und Zabriskie Point (mit einem sehr schönen Finale, bei dem ein Haus in Zeitlupe zu Pink Floyd-Musik explodiert). Dass beide fast gleichzeitig sterben, und dann auch noch der große Michel Serrault (Käfig voller Narren, Das Verhör, Fantome des Hutmachers), ist schon traurig.
Natürlich liegt die große Schaffenszeit der beiden Regisseure in den 50ern und 60ern bzw. bei Bergman bis in die 80er, aber traurig ist es trotzdem.