Ist das Leben nicht schön?
Wenn man von Weihnachtsklassikern spricht darf „Ist das Leben nicht schön?“ natürlich nicht fehlen, er geht einfach ans Herz, bewegt und bringt das Publikum zum Lachen.
Frank Capra lieferte mit „Arsen und Spitzenhäubchen“ ein Meisterwerk des schwarzen Humors ab, mit seinem nächsten Film schadet er nicht seiner Filmographie, im Gegenteil, er macht ihn nur noch besser. Capra hat ein Gespür dafür, die einfachen Geschichten des Lebens mit viel Herz und Humor zu inszenieren, ohne je abzuheben. Auch wenn der Film anfangs floppte, so wurde „Ist das Leben nicht schön?“ erst später zu einem Kultfilm, besser später als nie. Auch am Drehbuch wirkte Capra mit, er zeichnet das Bild einer tollen Kleinstadt mit viel Gefühl, versteht es aber auch genug Humor reinzubringen.
James Stewart spielt George Bailey, er ist ein Mann mit Visionen, er hat Ziele, die er erfüllen will. Anstatt das Geschäft von seinem Vater zu übernehmen will er die Welt bereisen, doch es kommt alles ganz anders, und am Ende muss er seine Träume begraben und doch den Posten von seinem Vater übernehmen. Als ihm das auch noch Probleme bereitet, will er nicht mehr leben, doch er hat die Rettung ohne einen Engel gemacht. James Stewart spielt hier wirklich klasse, er findet genau die richtige Balance zwischen Humor, Coolness und Melancholie, zurecht für den Oscar nominiert, schade das er ihn nicht bekam, denn alle anderen im Film bleiben blass. Donna Rees verkörpert seine Traumfrau Mary, schon immer war die schöne Mary in George Bailey verliebt, doch er machte nie den ersten Schritt. Als der Tag dann kam wären beide überglücklich und gründeten eine Familie, doch sie konnte ja nicht ahnen wie es in George Innerem aussieht. Donna Reed hat zwar nicht viel Screentime, aber sie macht ihre Arbeit gut, man wünscht sich beim zuschauen so eine Ehefrau. Der Fiesling wird gespielt von Lionel Barrymore, er ist Mr. Potter, ein alter, aber sehr reicher Mann. Er will das es allen Leuten schlecht geht, ihm ist nur Macht wichtig. Barrymore ist zwar auch nicht oft zusehen, erfüllt aber seinen Job souverän. Alle anderen Schauspieler füllen ihre Rollen auch so gut es geht aus.
Dieser Film hat es auf Anhieb zu meinen Lieblingsweihnachtsfilmen geschafft, und dafür gibt es mehrere Gründe. Der Film ist wahnsinnig schön inszeniert, mit liebenswürdigen Charakteren, in die man sich sofort hineinversetzen kann und hat tolle Dialoge. Die Filmidee wurde klasse umgesetzt, und die märchenhafte Stimmung, die entsteht, kommt total gut an. Obwohl die Story eigentlich ziemlich traurig ist, bleibt am Ende des Films ein positiver Eindruck. Capras Film ist auch inspirierend, auf seine Art und Weise. Capra hat ein Ziel und den verfolgt er konsequent bis zum Schluss, und man sollte immer erst denken, bevor man sich etwas schlechtes wünscht. Klar gibt es bis zum Auftritt des Engels hier und da langatmige Stellen, doch das ist nicht weiter schlimm, denn Capras Drama ist fast ein perfektes Meisterwerk.
9/10
Mission Impossible - Phantom Protokoll
Alle Actionfans haben auf eine Fortsetzung von „Mission Impossible 3″ gewartet, nun ist er endlich draußen und das Ergebnis ist mehr als zufriedenstellend. Hier ist alles was das Actionherz begehrt.
Brad Bird ist wohl jedem Fan von Animationsfilmen bekannt, „Die Unglaublichen“ und „Ratatouille“ machten ihn weltberühmt und er bekam für beide Filme verdient den Oscar. Nun wagt er den Schritt ins Actionfach und er zeigt, das er mehr kann als nur Animationsfilme drehen. Temporeiche Inszenierung, toll fotografierte Actionsequenzen, Brad Bird hat klasse Arbeit geleistet. Das Drehbuch ist mehr als nur unlogisch, kann aber den Zuschauer fesseln und leistet auch ganz solide Charakterzeichnung, für einen Actionfilm ist das ordentliche Arbeit.
Tom Cruise schlüpft wieder einmal in die Rolle von Ethan Hunt, und diesmal hat er es schwerer denn je. Eine Bombe in Moskau explodiert, und die IMF wird nicht mehr anerkannt. Als ob das nicht genug ist muss er und seine kleine Crew ihre Unschuld beweisen, mit nur wenigem Material. Tom Cruise ist in Topform, die Stunts absolviert er sehr souverän und auch sonst macht er eine klasse Figur. Ich hoffe man sieht ihn noch öfters in Actionfilmen. Simon Pegg ist der Computerexperte und weiß alles über die neueste Technologie. Er bringt frischen Wind rein und sorgt für den Humor. Paula Patton ist die einzige Dame im Bunde, sie bleibt relativ fabrlos aber hat auch ihre eigenen Momente. Jeremy Renner ist der Analyst Brandt, doch auch er steckt voller Geheimnisse, die niemand weiß. Er steckt in einem Gewissenskonflikt. Renner ist der geborene Partner für Hunt, freu mich auf weitere Teile mit ihm.
„Phantom Protokoll“ ist ein weiterer klasse „MI“-Teil, die Actionsequenzen sind grandios, die Macher haben meine Erwartungen erfüllt. Ich sah ja Bilder von Tom Cruise auf dem Burj Khalifa, deswegen war ich gespannt drauf wie das auf der Leinwand aussieht, und es sah atemberaubend aus. Die Verfolgungsjagd mit dem Sandsturm hatte es auch in sich. Die furiosen Stunts packen den Zuschauer von Anfang an. Die mäßige Story ist spannend inszeniert und die Logiklöcher fallen nicht groß auf. Brandt, gespielt von Renner, wird auch toll eingeführt. Ich hoffe das er jetzt mit Hunt ein Duo bildet und ihn nicht ablöst. Ein weiterer cleverer Schachzug war es wieder Simon Pegg zu verpflichten, fast alle Lacher gehen auf sein Konto und bringt damit Abwechslung rein. Die Gadgets die verwendet werden sind auch sehr kreativ, nur schade das wir nur wenige davon sehen weil sie auf sich selbst gestellt sind. Optisch und technisch ist der Film makellos, die Kamera fängt die Actionszenen gut ein. In der Mitte gibt es hier und da Längen und unnötige Dialoge. Alles in allem ein klasse Actionfilm, es hat sich gelohnt drauf zu warten.
8,5/10