Sherlock Holmes - Spiel im Schatten
Der erste Teil von “Sherlock Holmes” war ein Riesenerfolg, es war nur eine Frage der Zeit bis ein zweiter Teil rauskommt. 2011 ist es nun soweit, perfekt an Weihnachten kommt der langersehnte Film raus und überzeugt wie Teil 1, aber etwas Originalität hätte nicht geschadet, denn vieles wurde einfach nur kopiert.
Guy Ritchie hat oft gezeigt das man ihn als Regisseur nicht unterschätzen soll, mit “Sherlock Holmes” gelang ihm endgültig der Durchbruch. Seine Handschrift ist auch hier wiederzuerkennen, er setzt auf toll inszenierte Actionszenen und einer Story zum Mitfiebern. Das Drehbuch überzeugt auch, die scharfen Dialogduelle wie in Teil 1 sind im Übermaß vorhanden, hier und da spürt man auch ein wenig Tiefgang, da hätte mehr nicht geschadet.
Robert Downey Jr. schlüpft wieder einmal in die Rolle des großen Sherlock Holmes. Diesmal muss er einen weitaus schwierigeren Fall lösen, dabei spielt auch eine emotionale Sache eine Rolle. Robert Downey Jrs. Performances als Sherlock Holmes haben jetzt schon Kultstatus erreicht, niemand kann diese Figur besser spielen als er. Sein Freund Dr. Watson, gespielt von Jude Law, hat diesmal mehr zu tun und steht seinem Freund beiseite. Jude Law kann im zweiten Teil mehr zeigen, und davon profitiert auch der Film. Als weibliche Darstellerin wurde Noomi Rapace engagiert, sie ist Madam Simza Heron und ist in die Geschichte involviert, dabei spielt sie eine wichtige Rolle, denn ohne sie ist der Fall fast unlösbar. Noomi Rapace kann keine Akzente setzen und bleibt einfach nur blass. Der Bösewicht Professor James Moriarty wird verkörpert von Jared Harris, ein überaus kluger Mann, der mächtiger sein will als jeder andere. Jared Harris macht seinen Job gut und man kauft ihm die Rolle sofort ab.
Guy Ritchie macht da weiter wo er aufgehört und bleibt seinem Stil treu. Das soll keine negative Kritik sein, denn das Konzept funktioniert, auch in diesem Teil. Der Stil ähnelt dem Vorgänger, man hat Wert auf Optik und Story gelegt. Die Kostüme sehen toll aus, ebenso die europäischen Städte in der ehemaligen Zeit, sehr realitätsnah. Ich fands sehr clever wie man den eigentlichen Plot in die damalige Geschichte eingebaut hat, das hat den Film auch interessanter gemacht und aus einem Abenteuerfilm wurde eine nette Geschichtsstunde. Die Dialogduelle zwischen Holmes und Dr. Watson sind wieder einmal klasse, sehr lustig. Leider beinhaltet der Film viele langatmige Stellen, bevor dann eine tolle Actionsequenz dich aufweckt. Diese Actionszene sind gut inszeniert, diesmal ist sie etwas deftiger als in Teil 1, das ist auch gut so. Schade war auch das man die Geschichte nicht konsequent zu Ende erzählt hat, aber wenigstens sehen wir einen weiteren Teil. Wehe wenn der nicht gut ist..
7,5/10
Love and other Drugs - Nebenwirkungen Inklusive
Es gibt ja viele Filme, die versuchen Komödie und Drama zu mixen und nebenbei überzeugend eine Lovestory zu präsentieren. Nur wenigen gelingt dieses Kunststück. “Love and Other Drugs” gehört da zu den besseren Filmen, wobei hier auch nicht alles stimmt.
Edward Zwick hat schon viele klasse Filme gedreht, sein letzter Film “Unbeugsam – Defiance” liegt schon zwei Jahre zurück, wird also Zeit das ein neuer Streifen von dem fähigen Regisseur kommt. Sein neuester Film ist auch eine Komödie und da hat er nicht soviel Erfahrung, trotzdem ist der Film gelungen und er findet eine gute Balance zwischen den zwei Genres, wobei der eine Teil mehr überzeugt als der andere. Das Drehbuch bietet viele lustige, aber auch emotionale Momente. Die Dialoge sind gut, und man findet eine Bindung zu den Charakteren.
Jake Gyllenhaal spielt Jamie, er kommt aus einer wohlhabenden Familie, sein Bruder hat es zu was gebracht und verdient viel Geld, nur er weiß nicht welcher Job jetzt für ihn passt. Nachdem er schon wieder gefeuert wurde versucht er sich als Pharmavertreter – mit großem Erfolg. Nebenbei lernt er Maggie kennen, und muss sich zwischen Karriere und Liebe entscheiden. Jake Gyllenhaal agiert wie immer souverän und ist in allen Momenten glaubwürdig, er bringt für die Rolle genug Charisma mit. Anne Hathaway ist Maggie, eine großartige Person und Künstlerin, sie genießt das Leben in vollen Zügen. Leider hat sie Parkinson und will keine langfristige Beziehung, doch dann taucht Jamie auf. Anne Hathaway ist hier großartig, sie konnte hier ihr Talent zeigen und ihre Freizügkeit hat mir auch gefallen. Die Nebenrollen sind auch gut besetzt, vorallem Oliver Platt als Kollege und Josh Gad als Jamies Bruder sind für manch einen Lacher gut.
“Love and Other Drugs” ist wie schon erwähnt eine bunte Mischung aus Komödie und Drama, wobei der komödiantische Teil mir besser gefallen hat. Zwar sind die emotionale Momente im Film wirklich toll, vorallem die Szene zwischen den beiden Protagonisten am Ende, aber man merkt die fehlende Tiefe. Jake Gyllenhaal und Anne Hathaway wurden für den Golden Globe nominiert – in der Comedysparte, das sagt wohl alles aus. Zudem hätte man die Krankheit Parkinson näher thematisieren können, man hat da nur die Oberfläche angekratzt, weiter eingedrungen ist man nicht. Aber wenn man von diesen Schwächen absieht ist hier tolle Unterhaltung garantiert und man lacht sehr oft. Man bekommt einen lustigen Blick in den Beruf als Pharmavertreter, und auch die Charaktere haben eine sehr gute Chemie und harmonieren prächtig, sei es die Kombi Gyllenhaal/Pratt oder Gyllenhaal/Gad, alles funktioniert, nicht zu vergessen die Chemie zwischen den beiden Hauptakteuren, ohne die wäre der Film nur halb so gut gewesen. Die vielen Sexszenen im Film wissen auch zu gefallen. Alles nimmt seinen gewohnten Gang und endet auch vorhersehbar. Alles in allem ein guter Film mit zwei toll harmonierenden Darstellern, leider wurde nicht das ganze Potenzial ausgeschöpft.
7/10