Ein riskanter Plan
Verachtet von allen, niemand glaubt dir. Wie weit würdest du gehen, um deine Unschuld zu beweisen? Genau diese Frage stellt sich Nick Cassidy und geht zum Äußersten. Der Film wartet mit einem interessanten Konzept auf, und auch die Umsetzung überzeugt. Doch man hätte viel mehr daraus machen können.
Asger Leths erster Film kam nicht gerade groß raus, mit seinem neuesten Projekt wird er definitiv Hollywood auf sich aufmerksam machen. Asger Leth weiß mit einer temporeichen Inszenierung zu überzeugen, bei dem die Zuschauer keine Sekunde Ruhe haben. Pablo F. Fenjves’ Drehbuch ist zwar nicht sehr realistisch, doch die Geschichte ist packend erzählt. Leider ist nicht genug Tiefgang enthalten, aber der Genremix ist ihm gut gelungen.
Sam Worthington spielt Nick Cassidy, seine ganze Karriere als Cop wurde ruiniert, als er reingelegt wurde. Um die Schuldigen zu bestrafen, geht Nick volles Risiko ein und inszeniert seine Unschuld auf dem Fenstersims eines Hochhause, vor lautstarkem Publikum. Doch niemand ahnt seinen kompletten Plan. Sam Worthingtons Leistung ist ganz gut, er bleibt schön geheimnisvoll, der Zuschauer weiß erst später ob er gut oder böse ist. Elizabeth Banks mimt Lydia Mercer, sie ist auf der Abschlussliste gelandet, nachdem ein Mann sich selber umgebracht, obwohl sie das verhindern musste. Mit dem Fall Nick Cassidy will sie wieder von allen anerkannt werden, doch als sie sich auf seine Seite tut, wenden sich ihre eigenen Kollegen von ihr. Elizabeth Banks liefert wieder eine souveräne Vorstellung ab und zeigt eine andere Seite von ihr. Ed Harris stellt den Bösewicht dar, und weiß alleine durch seine starke Präsenz zu gefallen. Anthony Mackie als vermeintlicher Freund von Nick Cassidy wurde hier verschwendet.
“Ein riskanter Plan” ist ein gelungener Film dank seiner interessanten Geschichte. Die ist zwar aus den Fingern gezogen, denn vieles daran ist nicht gerade realistisch, doch sie ist spannend genug und unterhält das Publikum. Die Zuschauer bleiben erstmal im Dunkeln, je länger der Film andauert, desto mehr erfährt auch der Einzelne. Anfangs ist das gut, denn hiermit nimmt der Film Fahrt auf. Doch als in der Mitte alles aufgelöst wurde und nur der Überfall in den Mittelpunkt rückt, geht die Spannung etwas verloren, denn man weiß wie das alles endet. Regisseur Asger Leth springt von einem Genre zu einem anderen, ohne das es großartig störend wirkt. Im Gegenteil, hier hat es super funktioniert. Die Dialoge zwischen Nick und Lydie gehören zu den stärksten, hätte mehr davon gewünscht. Die Aufnahmen von New York sind klasse, und auch der Überfall war gut inszeniert und hat mich an “Oceans Eleven” erinnert. Alles in allem ist der neue Film von Asger Leth gelungen, spannend erzählt und auch die Darsteller sind Top!
7/10