- Do 27. Sep 2007, 20:16
#371061
Die Fremde in dir
Der Film lief ja heute an, und ich hab mich mal in den Kinosessel gepflanzt, weil ich Jodie Foster eigentlich recht gerne sehe.
Da ist man ja dann recht hoffnungsfroh, weil man vielleicht auch mal eine originelle Verfilmung zum Thema Selbstjustiz erwartet hat.
Am Schluss blieb mir dann aber doch eher vor Schreck die Spucke weg.
Das geht auf keine Kuhhaut mehr, was für ein hirnverbrannter Blödsinn da wieder mal abgedreht wurde.
Ich hab ja schon Anfang des Jahres in "One Way" den Rachefeldzug einer Frau miterlebt, doch was in "Die Fremde in dir" abgeliefert wird, ist so perfide, dass man vor Entgeisterung die Hände vor's Gesicht schlagen möchte.
Gut, über 2 Stunden verteilt, ist es noch überschaubar, dass die Rachekriegerin Erica Bain nicht weniger als 8 missratene Mitglieder der Gesellschaft umballert, aber warum sie auf einmal diesen Zwang dazu hat, wird fast überhaupt nicht deutlich, eine Entwicklung der Figur ist so dürftig gezeichnet, dass man das ganze nur noch als diffuses Szenario bezeichnen kann.
Klar, Erica hat durch einen unglaublich brutalen Überfall von 3 abgehangenen Gestalten kurz vor der Hochzeit ihren Freund verloren und lag selbst 3 Wochen im Koma.
So weit, so gut. Doch dann muss sie auf der Polizeiwache etwas zu lange warten, geht raus, und kommt prompt auf die Idee, sich für 1000 Dollar 'ne Knarre zu kaufen.
Kurz darauf ist sie zufällig in einer Tanke, wo die Kassiererin kaltblütig von einem Mann erschossen wird. Dieser Mann ist dann das erste Opfer, das von Erica umgenietet wird.
Weiter geht die Baller-Tournee in eine U-Bahn, dann in's Auto eines Freiers, dann wird ein allseits unbeliebter "fieser Möpp" vom Dach gestoßen, und damit das Werk komplett ist, müssen am Ende natürlich auch noch die 3 Mörder ihres Freundes dran glauben.
Der zuständige Polizeidetektiv kommt ihr zwar allmählich auf die Spur, lässt sie am Ende aber laufen, nachdem sie ihm vorher noch zur Vertuschung ihres Amoklaufs in die Schulter schießen musste.
Tja, watt haben wir denn hier für 'ne Message? :shock: :shock:
Selbstjustiz bleibt straffrei!!!
Hat man aus diesem Grund die schäbigsten und brutalsten Schurken ausgewählt, damit man als Zuschauer sagen kann: Jau, die gehören zu Recht hingerichtet? :shock:
Ein gefährlicher Film, den man wohl besser nicht hätte drehen sollen. :!:
Prädikat: Besonders überflüssig!!!
1/10
Die Länge eines Films sollte in einem direkten Verhältnis zum Fassungsvermögen der menschlichen Blase stehen.
(Alfred Hitchcock)