- Fr 8. Aug 2008, 19:10
#556022
Freitag der 13.
Das Phänomen "Freitag der 13." - Kultfilm oder übelster Schund? Irgendwie ist er doch beides, wenn es auch blöd klingt, denn, wie kann ein Film einerseits Kult sein und andererseits Schrott sein? Nun, "Freitag der 13." war der Beginn einer der langlebigsten Kinoreihen aller Zeiten - er lies 10 weitere Teile folgen und ein gemeinsames Spin-Off mit der "Nightmare on Elm Street"-Reihe. Zudem war der Film der Anfang für eine der populärsten Kino-Figuren aller Zeiten - Jason Vorhees, wenn er in Teil 1 auch nur 5 Sekunden zu sehen ist. Zudem brach der Film damals Tabus was die Gewaltdarstellung angeht, wenn die gezeigte Gewalt auch für heutige Verhältnis nur noch als "ganz normal" hingenommen wird, die Effekte sind übrigens prima, kein geringerer als Tom Savini war dafür verantwortlich, so führt er hier einige Splatter-Klassiker vor. Auch brachte der Film einige recht kultige Klischees hervor, zum Beispiel: "Wenn du Sex hast, bist du bald darauf tot!" Auch gibt sich der Film auch heute noch recht spannend, diese Wald- und Blockhüttten-Atmosphäre bei Nacht hat schon was tolles an sich. So gibt es auch einige nette Schockeffekte, die einem auch heute noch erschrecken können. Die Musikuntermalung passt dementsprechend auch meistens, insbesondere das legendäre "Che, Che, Che" ist wohl jedem bekannt.
So, genug des Lobes, schließlich gibt es auch sehr viel negatives zu bewerten. Nehmen wir zum einen, den gravierendsten Schwachpunkt: DIE SCHAUSPIELER! Ach, was rede ich, als Schauspieler kann man diese Nichtskönner wirklich nicht bezeichnen. Wirklich einer grottiger als der andere - inklusive Kevin Bacon, der mit dem Film den Durchbruch schaffte, wenn man sich seine Leistung so ansieht, fragt man sich allerdings warum. Das zog sich leider durch die ganze Reihe, dass man grundsätzlich immer Anti-Schauspieler gecastet hat. Besonders peinlich wird es dann, wenn diese Trottel dann auch noch versuchen witzig zu seine, ich sage nur als Stichwort: Indianerkostüm! :lol: Die Dialoge dazu sind natürlich ebenso Mist, auch deswegen zieht sich die erste Halbe Stunde so elendig lange hin. Was desweiteren nervt: Das Verhalten der Opfer, dümmer geht es echt nimmer, insbesondere im Finale: Gegner niederschlagen - weglaufen - sich verstecken - warten bis Gegner wieder kommt - Gegner wieder niederschlagen - weglaufen - sich verstecken - warten bis Gegner wieder kommt - Gegner wieder niederschlagen - weglaufen - usw.. Diese Unart zieht sich leider auch durch die ganze Reihe, man kann auch so Spannung erzeugen, es ist aber recht arm und einfallslos, und der Zuschauer kann sich nur an den Kopf fassen. Stellenweise merkt man auch, dass das Budget nicht unbedingt riesig war, besonders an der recht wirren Kameraführung. Auch fehlt hier einfach Jason, Mami macht es zwar auch ganz ordentlich, aber Jason und "Freitag der 13." gehört nun einmal zusammen.
Mit ihm hat alles angefangen, warum aber gerade dieser Film so viele (größtenteils bessere) Fortsetzungen nachzog, lag sicher nicht an der Qualität, sondern an den hervorragenden Einspielergebnisse. So ist er objektiv betrachtet nicht mehr als ein durchschnittlicher 80er-Slahser, aber subjektiv gesehen ist er dennoch ein Klassiker, gerade, weil der diese Kult-Reihe gründete und viele ganz ordentliche Fortsetzungen nachzog, außerdem schuff er eine der coolsten Kino-Figuren aller Zeiten. Ob der Film nun aber Kult oder doch Schrott ist, muss jeder für sich selber entscheiden.
5/10
