- Mo 27. Okt 2008, 18:01
#590290
Indiana Jones 4
Großer Gott, was für eine sinnlos schwachsinnige Story. Ich hatte ja wirklich nicht erwartet, dass er auch nur annährend so gut wäre wie die 3 Vorgänger, aber selbst runtergeschraubte Erwartungen hat das noch massiv enttäuscht. Story-Logik geht hier völlig über Bord und da waren mindestens 10 Momente in dem Film, wo ich die Figurenmotivationen und Entscheidungen fassungslos den Kopf geschüttelt habe. Warum schleifen die bis zum Ende immer diesen Mac mit, wo es für beide Seiten irgendwann genug Grund gibt, den im Dschungel verrotten zu lassen?
Ich will aus Spoilergründen gar nicht anfängen, den kompletten Blödsinn hier aufzulisten. Aber es war stellenweise echt haarsträubend. Und da nehme ich viel zu übertriebenen Over-the-Top Actionsequenzen noch gar nicht mit in die Kritik. Allein das Fechtduell auf den Autos war lächerlich. Da war ja selbst Die Mumie plausibler und glaubhafter. Und die Effekte waren für einen Spielberg-Film eine absolute Enttäuschung. Da sah sehr vieles sehr künstlich aus und hat einfach nicht überzeugt. Das war auch eines der vielen Dinge, die hier echt jede Spannung getötet haben. Man hatte einfach nie das Gefühl, dass die Hauptfiguren in echter Gefahr sind. Außerdem kam ja in jeder brenzligen Situation eh ein Deus Ex Machina daher, der eine Flucht ermöglichte (allein am Anfang dieses blöde Gewehr wegwerfen und es löst sich ein Schuss, der auch noch trifft - beknackt!).
Aber es wird ja eh die hälfte des Films weggelaufen. Dann wird man von den Russen wieder eingefangen, aber nicht getötet. Irgendwas wollen die immer wissen. Indy sagt entschlossen: "NIEMALS helfe ich euch!" Dann wird die Waffe mal kurz auf irgendwen gerichtet, den er kennt und schon ist er voll bei der Sache und hilft - bis die nächste Flucht kommt. Ärgerlich, dass er nicht mal abzuwägen scheint, ob es vielleicht nötig wäre ein Leben zu opfern. Vor allem weil Cate Blanchetts gescheiterter Versuch eine Klischee-Sovjet-Schurkin zu spielen vorher immer schön breit erzählt wie sehr ihr das helfen wird die ganze Welt zu unterjochen. Aber hey, Indy mag die Leute halt gerne, die er so kennt. Wen schert da der Rest. Außerdem kommt ja eh gleich wieder der nächste rettende Zufall und das gerenne und geschieße geht von vorne los. Und so weiter und so schnarch...
Dazwischen stolpert Indy auch noch in jede erdenkliche andere Gefahr. Inklusive einer gewaltigen Atomexplosion. Immerhin dürfte er nun keine weiteren Kinder mehr kriegen können. Also einfach ein furchtbares Debakel. Selbst wenn man die ersten 3 Teile komplett ausblendet und den 4. hier nur für sich betrachtet ist es immer noch bestenfalls Mittelmaß mit extrem großen Logiklöchern. Herrje, selbst die Musik ist Mist, wo sie nicht grade aus den alten Teilen gecovert wurde.
Ich muss jetzt erstmal wieder Indiana Jones and the Fate of Atlantis rauskramen und spielen. Das ist als Story ein so viel besserer vierter Teil. Vielleicht hilft das diesen Bullshit zu vergessen.
Kaum Flair, kaum Witz, kaum Logik, kaum Spannung
kaum 2 Stunden meiner Zeit wert.
4/10
The Incredible Hulk
Ich bin eigentlich kein Fan von dieser Figur. Die alten Serien (real und zeichentrick) fand ich immer sehr platt und diese ganze "wird er wütend, kommt gleich krachbum" fand ich sehr einschränkend, um eine gute Geschichte zu erzählen. Daran ist schon Ang Lee mit dem ersten Hulk-Kinofilm gescheitert. Es müssen halt immer die selben Elemente herhalten. Vor allem aber die Freundin, der nicht weh getan werden darf, und später ein anderer Supermutant. Das ist grade auf der Leinwand ein Problem, weil das immer in einen vollanimierten Nahkampf führen muss, an dem die Tricktechnik fast immer versagt und einfach jeder menschliche Ausdruck der Figuren verloren geht.
Das trifft alles auch auf diesen Film zu. Allerdings sehr, sehr viel weniger als auf den ersten Versuch. Tatsächlich holt The Incredible Hulk das Maximum aus diesen Einschränkungen heraus. Bis auf den sehr platten Tim Roth funktioniert die Besetzung wunderbar. Aber selbst der ist noch weit besser als Nick Nolte im Vorgänger. Gerade Edward Norton war hier aber ein perfekter Griff. Die Rolle passt einfach!
Der Anfang des Films ist eine absolute Wucht. Ich habe selten eine dermaßen effektiv genutzte Titelsequenz gesehen, die nur in Bildern so irre viel an Vorgeschichte erzählt. Grandios!
Der Erzählrhytmus ist ebenfalls schnell und kompakt. Nach dem Auftakt verliert der Film nicht an Tempo und die Spannungskurven funktionieren exzellent. Es gibt nur eine handvoll großer Actionsequenzen, aber die sind dafür richtig wuchtig und groß ohne dabei die Story aus den Augen zu verlieren.
Bin insgesamt sehr positiv von diesem 2. Versuch am Hulk überrascht. Er ist in wirklich jeder Hinsicht besser gelungen und toppt für mich sogar knapp Iron Man, obwohl der weit mehr mit Humor punkten konnte.
Krachend und stimmig erzähltes Popcorn-Kino mit guter Besetzung
8,5/10
Little Miss Sunshine
Ein warmherziger, schöner, kleiner Feel-Good-Movie aus der Independent-Festival Ecke, der trotz manchmal arg überzeichneter Figuren gut amüsiert. Allerdings fehlen mir wirkliche herausragende Szenen, die erinnerungswürdig bleiben.
7/10
"And in that moment, I swear we were infinite."