- So 6. Jun 2010, 05:13
#832648
Paranormal Activity
Nach langer, langer Zeit war ich von einem Film, von dem ich mir einiges erwartete, wieder richtig enttäuscht. De Story: Katie glaubt, dass sie ein Dämon heimsucht. Ihr Freund Micah will dem nachgehen und stellt eine Kamera auf, die sie rund um die Uhr beobachten soll. Und da gibt es so einiges zu sehen.
Fange ich doch einfach einmal mit dem positiven Teil an. Die Tatsache, dass der Film "realitätsnah" gezeigt wird und der Zuschauer alles nur aus der heimischen Kamera des Paares sieht, hat schon seinen eigenen Effekt, zweifelsohne. Ab und an kommt sogar ein bisschen Spannung auf, die dann jedoch schnell wieder in einem enttäuschenden Nichts übergeht. Die letzten paar Minuten werden dann auch wirklich spannend, der Schluss kam zwar aus meiner Sicht nicht wirklich überraschend, wurde aber gut inszeniert.
Negativ an diesem Film ist neben der völlig wirren Thematik und den nur mäßig begabten Protagonisten auch die einfach nicht in die Pötte kommen wollende Handlung. Man sieht das Paar gefühlte Ewigkeiten im Bett rumliegen, dann wird hier und da mal vorgespult, um auf irgendein ungemein mystiöses Klopfen oder Türverschieben hinzuweisen und danach sieht man Micah bei der Auswertung der nächtlichen Entdeckungen. Das Geschehen findet die ganze Zeit über im Haus des Paares statt, es gibt sogar neben Micah und Katie nur zwei weitere Nebenfiguren, die kurz auftauchen. Der Film ist zwar mit nur etwa 80 Minuten Laufzeit kurz, hat aber doch durchaus Längen. Wenn man fies sein möchte, könnte man sogar sagen, dass der ganze Streifen eine einzige Länge ist und man im Prinzip, wenn man wirklich etwas sehen möchte, nur die letzten rund zehn Minuten ansehen sollte.
Auch bei einem Alfred Hitchcock ist prinzipiell lange Zeit nichts geschehen, aber dieser Mann schaffte es dennoch grandios, den Zuschauer glauben zu lassen, es passiert etwas. Das hier ist psychologischer Kindergarten, Angst hatte ich nie und erschreckt habe ich mich auch nur ganz, ganz selten. Vielleicht fruchtet ein solcher Streifen ja bei Menschen, die diesem Hokuspokus etwas abgewinnen können und selten Horrorfilme schauen. Für meine Begriffe war der Film platt, die Darsteller farblos und die quasi in dieser Low Budget-Produktion nicht vorhandene Handlung zum Einschlafen.
3/10
Edit: Habe grade noch erfahren, dass es von dem Film verschiedene Endszenen gibt. Die Bewertung bezog sich auf die, wo der Mann in Richtung Kamera geworfen wird. Zum Vergleich habe ich mir auch die Version mit den Polizisten angesehen, die doch etwas besser ist. 3,5/10 hierfür.
Fohlen