von Shir_1
#108234
Kann man irgenwie rausbekommen, wie viele Zuschauer Weltweit die Verleihung gesehen haben: Würde mich echt mal interessieren. Während der Show haben die ja die ganze Zeit von "hunderten Millionen" gesprochen.

Tom Hanks sah ja echt angepisst aus bei der Bemerkung, die über ihn gemacht wurde. Hätt ich bei den Highlights gestern richtig hingehört, hätte ich wahrscheinlich auch verstanden, warum. Ich hab aber nur mitbekommen: "... den man schon mit ... zum Schweigen gebracht hat" :shock: hmmm... Hat jemand von euch das richtig verstanden oder kann sich da was zusammen reimen?
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von RickyFitts
#108254
Shir_1 hat geschrieben:Kann man irgenwie rausbekommen, wie viele Zuschauer Weltweit die Verleihung gesehen haben: Würde mich echt mal interessieren. Während der Show haben die ja die ganze Zeit von "hunderten Millionen" gesprochen.

Tom Hanks sah ja echt angepisst aus bei der Bemerkung, die über ihn gemacht wurde. Hätt ich bei den Highlights gestern richtig hingehört, hätte ich wahrscheinlich auch verstanden, warum. Ich hab aber nur mitbekommen: "... den man schon mit ... zum Schweigen gebracht hat" :shock: hmmm... Hat jemand von euch das richtig verstanden oder kann sich da was zusammen reimen?
Die Hanks-Sache wurde in anderen Threads schonmal aufgegriffen, aber gut:
John Stewart hat Hanks mit den Worten angekündigt: " Our next presenter allowed us to hit him twice on the head with the viola. You gotta respect that." Das bezog sich auf einen Sketcheinspieler, in dem die viel verspottete 45 Sekunden Regel veralbtert wurde, nach der man nur genau so viel Zeit für eine Dankesrede bekommt und danach von Orchester und dem im Boden verschwindenden Micro abgewürgt wird. In diesem Sketch hat Hanks eine viel zu lange Dankesrede gespielt, bis das Orchester hinter ihm aufgetaucht ist, um ihn zu übertönen, er schließlich die Violine über den Kopf gehauen bekam, usw.

Allerdings hat es inzwischen den Anschein, dass diese völlig harmlose, ja sogar eher lobende Bemerkung in Richtung Hanks nicht der Auslöser für seine Verägerung wahr. Es wird derzeit eher gemutmaßt, dass Hanks sauer war, dass man bei seinem Auftritt das Forrest Gumb Thema gespielt hat. Genau das habe er angeblich vor der Show strikt abgelehnt, weil es ihm wohl schon auf die Nerven geht, nach 10 Jahren immer noch vorrangig mit diesem Film assoziiert zu werden. So soll er ziemlich böse überrascht worden sein, als die Titelmelodie dann trotzdem kam.
Ist bisher völlig unbestätigt, aber zumindest nachvollziehbarer als eine Wut auf John Stewart, der dafür keinen Anlass geboten hat.

In der Presse findet sich bisher nichts zu diesem Vorfall.
Die Tom Hanks Fans behaupten hartnäckig, dass er gar nicht sauer war, sondern nur gespielt habe. Ist aber ziemlich an den Haaren herbeigezogen, denn er hat das nicht wie üblich mit einem Lächeln aufgelöst sondern mit der selben, verärgerten Miene und Stimme den Preis übergeben.
Shir_1 hat geschrieben: Meine Fernsehzeitung hat geschrieben, dass Joaquin Phoenix' Problem ist, dass letztes Jahr schon Jamie Foxx für die Darstellung einer Musiklegende den Oscar bekam...
Dazu gab es ja auch von Stewart einen tollen Kommentar, als er über Remakes gesprochen hat: "...Walk the Line ist Ray with white people..."
Shir_1 hat geschrieben: Bei den Nebenrollen hat meiner Meinung nach klar die Popularität entschieden. Es war einfach der beste Zeitpunkt für Clooney, den Oscar zu bekommen. Es war noch nicht zu früh für ihn, aber auch noch nicht zu spät - also perfekt.
Dass Clooney als Everybodies Darling in Hollywood bei drei Nominierungen (Nebendarsteller, Regie und Drehbuch) zumindest einen gewinnen würde, war auch klar. Und dann doch bitte für sein eigentliches Fach: die Schauspielerei.
Naja, und Witherspoon hat die anderen wohl auch weniger durch ihre Schauspielkunst als durch ihren Ruf als das perfekte All-American-Girl überflügelt.
Shir_1 hat geschrieben: Dass dieser HipHop-Song gewann war denk ich mal, weil die Oscar-Jury zeigen wollte, wie flexibel und vielfältig und für alles offen sie doch sind und nicht nur auf hohen Niveau wert legen.
Liegt wohl auch einfach daran, dass der Altersschnitt der Academy doch etwas gesunken ist und Hip-Hop seit einiger Zeit salonfähig geworden ist. Der Dollie Parton Song war zudem grauenhaft und der von Crash hatte zu wenige Wiedererkennungswert
Shir_1 hat geschrieben: Jetzt mal ein bisschen Tratsch: Das Kleid von Chralize Theron war ja wohl wirklich ein Reinfall, oder? Ist euch aufgefallen, wie Heath Ledger die ganze Zeit auf seinem Kaugummi rumgekaut hat? Total peinlich bei so ner Gala mit so vielen Zuschauern IMO. Jennifer Garner hatte ja noch mal mächtig Glück, dass es sie nicht auf die Fresse gelegt hat. Das war echt knapp :?
Von Garner aber schön reagiert mit dem Spruch: "Yes, I do my own stunts" Sehr schönes Kleid hatte sie und von dem Schwangerschaftsbauch ist kaum mehr was zu sehen.

Heath Ledger versucht eh ständig krampfhaft ein rebellischen Dean Martin Image aufzubauen. Klappt nicht. Er ist einfach ein unflätiger, durchschnittlich begabter Schauspieler.

Von den Kleidern fand ich Nicole Kidman am besten. Das war sehr kurvenbetont, schmuckvoll, aber nicht so überladen und bei ihrer Größe wirklich sehr passend.
JLo's dunkelgrünen Sack fand ich scheußlich. Auch wie immer viel zu viel Makeup.
Theron sah aus, als hätte sie unter diesem großen Seidenkissen eine versteckte Kamera auf der Schulter sitzen, um die Leinwand abzufilmen. Nicht gut!
Uma Thurmans Kleid war toll, die Frisur ging aber gar nicht.
Tim Burton und Helena Bonham Carter fielen als kreative Außenseiter Hollywoods gekonnt aus der Reihe, wie es sonst nur ihr Lieblingskollege Johnny Depp gern tut. Aber der war ja leider nicht da.
Dass auch Männer mal voll daneben greifen können hat Ludacris bewiesen. Wer als Rapper da mit so einer Mottenkistenverstaubten Smokingvariante auftaucht hat sich schlecht beraten lassen.
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von Fabian
#108277
Shir_1 hat geschrieben:Meine Fernsehzeitung hat geschrieben, dass Joaquin Phoenix' Problem ist, dass letztes Jahr schon Jamie Foxx für die Darstellung einer Musiklegende den Oscar bekam... Und ich denke auch, das genau das sein Problem war. Außerdem wäre es zu erwartet gewesen und Hoffmann war wirklich die zentrale Hauptperson in "Capote". Das ist bei "Walk the Line" nicht so. Und ich glaube, die Oscar-Jury achtet auf sowas.
...
"Oscar Jury"... Das sind keine zehn Leute, die sich in einem Raum setzen und darüber entscheiden, wer einen Oscar bekommt. Das sind zirka 5.000 Mitglieder in der Academy, die jeden nominierten Film vorab auf DVD bekommen, sodass sie fair entscheiden können. Daher ist auch nichts abgesprochen.

Ich habe heute in der Presse gelesen (dpa...), dass es total überraschend war, dass "L.A. Crash" gewonnen hat. Das ist allerdings sehr schwach. Wer die Filme gesehen hat, der weiß, dass entweder nur "Brokeback Mountain" und "L.A. Crash" hätten gewinnen können. "Brokeback Mountain" hat es wegen der Thematik schwer, aber vor so etwas drückt sich normalerweise die Jury nicht. Selbst der Journalist vom Hollywoodreporter meinte, es gewinne nur "L.A. Crash"...

Übrigens ist der dpa-Artikel von heute SEHR SCHLECHT...
von Jamie
#108288
Fabian hat geschrieben: Ich habe heute in der Presse gelesen (dpa...), dass es total überraschend war, dass "L.A. Crash" gewonnen hat. Das ist allerdings sehr schwach. Wer die Filme gesehen hat, der weiß, dass entweder nur "Brokeback Mountain" und "L.A. Crash" hätten gewinnen können. "Brokeback Mountain" hat es wegen der Thematik schwer, aber vor so etwas drückt sich normalerweise die Jury nicht. Selbst der Journalist vom Hollywoodreporter meinte, es gewinne nur "L.A. Crash"...
Ich fand den Gewinn von "Crash" nicht überraschend, da er im Vorfeld der Oscar-Verleihung immer beliebter wurde und sich schon bei den SAG Awards (aus deren Stimmberechtigeten ein Großteil der Academy besteht) gegen "Brokeback Mountain" durchsetzen konnte. Zudem haben im Vorfeld immer wieder Mitglieder der Academy gesagt, dass sie sich "Brokeback Mountain" aufgrund der Thematik nicht einmal angucken würden.
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von miss_julie
#108348
Was ich richtig erschreckend fand, dass das einige Mitglieder gesagt haben!! :evil: Das könnt ich echt was zu viel bekommen, vor allem, weil es auch zeigt, wie konservativ und zurückgeblieben selbst Hollywood ist--
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von RickyFitts
#108356
Jamie hat geschrieben:
Fabian hat geschrieben: Ich habe heute in der Presse gelesen (dpa...), dass es total überraschend war, dass "L.A. Crash" gewonnen hat. Das ist allerdings sehr schwach. Wer die Filme gesehen hat, der weiß, dass entweder nur "Brokeback Mountain" und "L.A. Crash" hätten gewinnen können. "Brokeback Mountain" hat es wegen der Thematik schwer, aber vor so etwas drückt sich normalerweise die Jury nicht. Selbst der Journalist vom Hollywoodreporter meinte, es gewinne nur "L.A. Crash"...
Ich fand den Gewinn von "Crash" nicht überraschend, da er im Vorfeld der Oscar-Verleihung immer beliebter wurde und sich schon bei den SAG Awards (aus deren Stimmberechtigeten ein Großteil der Academy besteht) gegen "Brokeback Mountain" durchsetzen konnte. Zudem haben im Vorfeld immer wieder Mitglieder der Academy gesagt, dass sie sich "Brokeback Mountain" aufgrund der Thematik nicht einmal angucken würden.
Klar gibt es in der Academy so ein paar ultrakonservative hardliner. Aber ich glaube auch nicht, dass jene, die ein Problem mit Homosexualität haben, dann begeistert für einen Film stimmen, der den Rassismus anprangert. Diese Leute würden sich wohl eher mit der Terrorismus-Thematik befassen und München bevorzugen. Sieht man insgesamt die bisherigen Preise der beide Filme, lagen Crash und BM ziemlich gleichauf, vielleicht sogar eher ein leichter Vorsprung für BM. Von daher war ich (positiv) überrascht. Eben auch, weil es extrem selten ist, dass der meistnominierte Film zwar den Regie und einen der Drehbuch-, nicht aber den best Film Oscar einsackt.
von poppejam
#108480
Dass die Academy aber generell eher nach den Medien geht oder auf politische Korrektheit achtet ist aber kein großes Geheimnis und an einigen Beispielen gut zu sehen.
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von ikone
#108492
Waterboy hat geschrieben: Bester Schauspieler

- Philip Seymour Hoffman - war nicht sein bester Film.

hätte viel lieber Joaquin Phoenix - «Walk the Line» dort oben gesehen, denn er war wirklich genial als Johnny Cash, aber nah ja....
Ich finde den Oscar für Capote schon sehr berechtigt. Ich habe gerade 'Walk the Line' gesehen. Der Film ist genial, aber Reese Witherspoon und Joaquin Phoenix,waren die Oscar-Reif?
Waterboy hat geschrieben: Bester Nebendarsteller

- George Clooney - «Syriana» kann ich mit leben, er ist ein guter Schauspieler

Hätte aber wirklich gedacht das man zumidnest hier Mut beweist und Jake Gyllenhaal - «Brokeback Mountain» gewinnen lässt aber nix da :roll:
'Syriana' und George Clooney find ich berechtigt diesen Oscar.
Waterboy hat geschrieben: Beste Schauspielerin

Ja Reese Witherspoon - «Walk the Line» klasse Leistung, klasse Gesang, verdient gewonnen und ihre Dankesrede war dann auch sehr putzig. Einzig Felicity Huffman «Transamerica» hätte sonst gewinen dürfen, die anderen Leistungen wahren für mich eher enttäuschend.
Es gibt halt nur einmal die Kategorie 'Bester Film' deshalb hat Frau Witherspoon jetzt 'nen Oscar in der Vitrine. ;) Einen sehr guten Film über einen der grössten Amerikanischen Sänger nicht mit einen Oscar zu bedenken, wäre ein Skandal gewesen.
Waterboy hat geschrieben:Beste Regie

Ang Lee - «Brokeback Mountain» , nah wenigstens etwas, mit George Clooney hätt ich auch noch leben können aber wehe sie hätten dem Spielberg den Oscar gegeben dann :evil:
Oh Kay... Der Film nimmt mir zwar jede Illusion über Cowboys, aber das verkrafte ich.
;)
Waterboy hat geschrieben:Bester Soundtrack

- „It’s Hard Out Here for a Pimp“ - «Hustle & Flow» hm wenn se meinen ....
Huuuch HipHop... :evil:
Waterboy hat geschrieben:Bester Film

«Good Night, and Good Luck» wir wohlns uns ja nicht mit Mr. Bush verscherzen ....
Ich glaube Michael Moore hat genug Politik für die nächsten 50 Jahre in die Oscars gebracht.
Zuletzt geändert von ikone am Mi 8. Mär 2006, 01:23, insgesamt 1-mal geändert.
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von miss_julie
#108769
Einzig Felicity Huffman «Transamerica» hätte sonst gewinen dürfen, die anderen Leistungen wahren für mich eher enttäuschend.
Oh ja, wie oft habe ich mir das auch gedacht!! Sie hätte ihn tatsächlich verdient!! Wenn ich nur an den Film denken und ihr Talent dabei, könnte ich schon wieder heulen!!
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von RickyFitts
#108858
miss_julie hat geschrieben:
Einzig Felicity Huffman «Transamerica» hätte sonst gewinen dürfen, die anderen Leistungen wahren für mich eher enttäuschend.
Oh ja, wie oft habe ich mir das auch gedacht!! Sie hätte ihn tatsächlich verdient!! Wenn ich nur an den Film denken und ihr Talent dabei, könnte ich schon wieder heulen!!
Naja, da gabs schon schlimmere Entscheidungen.
Mein persönliches Oscar-Hauptdarstellerinnen Trauma, war in dem Jahr als Ellen Burstyn für Requiem for a Dream nominiert war. Das ist die bis heute beste Schauspielleistung, die ich je gesehen habe. Und wer hat in dem Jahr gewonnen? Julia Roberts für Erin Brokovich. Ich könnt heut noch an die Decke gehen, wenn ich daran denke.
von Shir_1
#109105
Julia Roberts und Ellen Burstyn waren beide für die Hauptrolle nominiert? Tut mir Leid, aber dann hätte ich auch für Roberts gestimmt, Burstyns Rolle war einfach zu klein für eine Hauptrolle (auch wenn sie klasse gespielt hat). Und Julia Roberts hat in "Erin Brockovich" auch klasse gespielt und ihr Oscar war überfällig...
von Jamie
#109110
Shir_1 hat geschrieben:Und Julia Roberts hat in "Erin Brockovich" auch klasse gespielt und ihr Oscar war überfällig...
Ist das dein Ernst? Wofür hat die Frau denn 'nen Oscar verdient?
von Shir_1
#109111
Dass "Sophie Scholl" nicht gewann konnt ich mir denken. Ich glaube, Deutschland sollte das nächste Mal einfach einen Film ins Rennen schicken, der sich nicht mit der deutschen Geschichte befasst (vor allem nicht um Krieg geht) Das will einfach keiner mehr sehen! Und deshalb hat auch "Der Untergang" letztes Jahr abgeloost

Frage: Gibt es die Oscar-Verleihungen auf DVD?
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von miss_julie
#109174
Ist das dein Ernst? Wofür hat die Frau denn 'nen Oscar verdient?
Für den Film hat sie wirklich den Oscar verdient!! Das war der beste Film von ihr überhaupt! Im Original ist ihre Leistung kaum zu toppen!! Keine Ahnung, wie es hier an kam! :?:
von poppejam
#109335
Jamie hat geschrieben:
Shir_1 hat geschrieben:Und Julia Roberts hat in "Erin Brockovich" auch klasse gespielt und ihr Oscar war überfällig...
Ist das dein Ernst? Wofür hat die Frau denn 'nen Oscar verdient?
Die Frage stelle ich mir auch seit Jahren. Die Frau hat in ihrem Leben nie mehr als schwache bis durchschnittliche Leistungen gezeigt. Und in ihren etwas ernsteren Rollen (z. B. "Magnolien aus Stahl") wird sie reihenweise von den anderen an die Wand gespielt. "Erin Brockovich" ist ein netter Film, aber mehr auch nicht. Die Roberts kann sich halt gut verkaufen, weiter nix. Und dass man damit in Hollywood weit kommt ist auch nix neues.

Und das mit Ellen Burstyn war damals für mich auch unfassbar, aber keine Überraschung. Denn wer auch nur eine Sekunde daran gedacht hat, dass Everybody's Darling nicht den Oscar bekommt, hat Hollywood nicht verstanden.