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von Florence
#1414759
Tanja Timanfaya hat geschrieben:*Hust* 12 Years a Slave *hust*
Der Film hatte aber einen ganz anderen Stellenwert letztes Jahr, war in allen großen Kategorien nominiert und hat zuvor auch schon bei den Globe und Bafta Awards Best Picture abgeräumt. Den Vergleich hält Selma hinten und vorn nicht stand.
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von Tanja Timanfaya
#1414770
Florence hat geschrieben:
Tanja Timanfaya hat geschrieben:*Hust* 12 Years a Slave *hust*
Der Film hatte aber einen ganz anderen Stellenwert letztes Jahr, war in allen großen Kategorien nominiert und hat zuvor auch schon bei den Globe und Bafta Awards Best Picture abgeräumt. Den Vergleich hält Selma hinten und vorn nicht stand.
Es ging um die Frage nach Mitleidsoscar nicht um gerechtfertigte Preise im Vorfeld.
12 Years war letztes Jahr Looser hoch zehn, so viele Nominierungen, so wenig Gewinne. Und trotzdem bester Film...
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von Florence
#1414795
Tanja Timanfaya hat geschrieben: Es ging um die Frage nach Mitleidsoscar nicht um gerechtfertigte Preise im Vorfeld.
12 Years war letztes Jahr Looser hoch zehn, so viele Nominierungen, so wenig Gewinne. Und trotzdem bester Film...
Loser kann man nur sein, wenn man im Vorfeld auch in den jeweiligen Kategorien Favorit gewesen ist und dann entsprechend leer ausging. Aber das war hier nicht der Fall. Mit "Best Picture", "Best Supporting Actress" und "Best Adapted Screenplay" hat man aus den Top-Kategorien das realistischste rausgeholt und war somit der "Gewinner" der großen Preise. Gravity gewann zwar 7 Oscars, aber hier könnte dein Einwurf des "Mitleidsoscar" viel eher zu treffen, da man aus den Top-Kategorien lediglich den "Best Director" absahnen konnte, was man dann so auslegen kann als "Ja, wenn man schon in der Summe die meisten Preise vergibt, dann bitte doch auch einen der Großen!" (auch wenn der Preis natürlich vollkommen berechtigt war).

Wenn man schon jemanden als "Loser hoch zehn" benennen muss, dann zählt für mich American Hustle als klarer Verlierer der Oscars 2014, 10 mal nominiert und glaube nicht einen Preis gewonnen.
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von Theologe
#1414826
Bei Selma habe ich den Eindruck, dass hier das Studio eine erfolgreiche Awardseason verbockt hat. Der Film ist augenscheinlich nicht rechtzeitig fertig gewesen, wenn nicht mal die Guilds Screener erhalten haben. Man kann natürlich auch als Nachzügler noch punkten, aber das war in diesem Jahr mit einem so breiten Feld an Qualität nur American Sniper beschieden.
Man hätte Selma vielleicht einfach ein Jahr in den Schrank stellen sollen und wäre im nächsten dann sogar ein Mitfavorit gewesen.

Bei 12 Years A Slave von einem Mitleidsoscar zu sprechen, halte ich auch für daneben. Der Film hat in den 3 Kategorien, in denen er favorisiert war, seine Preise gewonnen und dabei eben auch den wichtigsten.
Nur weil man in den anderen Kategorien nicht überraschen konnte, wird man ja nicht gleich zum Loser. Chiwetel Ejiofor legte durchaus eine oscarwürdige Performance ab, aber das taten McConaughey und Di Caprio auch.
Ob man da jetzt noch für die besten Kostüme gewinnt, ist fürs Prestige ziemlich egal.
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von blra
#1414860
Letztes Jahr war mit Gravity auch ein Juggernaut vorhanden, der bis auf Production Design und Kostüme/MakeUp wirklich alles Technische eingesammelt hat. Da waren am Ende des Tages nicht mehr viele Kategorien übrig, die 12 Years a Slave gewinnen konnte.

Selma hätte man wirklich aufs nächste Jahr verschieben müssen. Nochmal über den Cut rüberschauen und dann auf Filmfestivals wie Toronto laufen lassen. So ein Film braucht wie 12 Years a Slave Festivalvorbereitung, um z.B. Nominierungen in den Supporting Kategorien (Carmen Ejogo und Tom Wilkinson) zu kriegen. Wenn ich einen Film habe, der spät herauskommt und Aufmerksamkeit für Awards kriegen soll, dann nur, wenn man große Stars hat oder einen A-List-Regisseur wie Tarantino, Scorsese, Spielberg oder Eastwood.

Paramount hat dieses Jahr wirklich viel Scheiße gebaut. Die haben die Kampagne für Interstellar komplett überzogen, obwohl früh klar war, dass weder Kritiker noch die Acadamy den Film besonders gerne mochten. Top Five ist auch so ein Film, den man mit kluger Kampagne besser unterbringen konnte.
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von Theologe
#1414869
blra hat geschrieben: Selma hätte man wirklich aufs nächste Jahr verschieben müssen. Nochmal über den Cut rüberschauen und dann auf Filmfestivals wie Toronto laufen lassen. So ein Film braucht wie 12 Years a Slave Festivalvorbereitung, um z.B. Nominierungen in den Supporting Kategorien (Carmen Ejogo und Tom Wilkinson) zu kriegen. Wenn ich einen Film habe, der spät herauskommt und Aufmerksamkeit für Awards kriegen soll, dann nur, wenn man große Stars hat oder einen A-List-Regisseur wie Tarantino, Scorsese, Spielberg oder Eastwood.

Paramount hat dieses Jahr wirklich viel Scheiße gebaut. Die haben die Kampagne für Interstellar komplett überzogen, obwohl früh klar war, dass weder Kritiker noch die Acadamy den Film besonders gerne mochten. Top Five ist auch so ein Film, den man mit kluger Kampagne besser unterbringen konnte.
Durch die größe der Academy lässt sich das leider nicht anders lösen und so ist unglaublich viel Politik Teil der Oscar-vergabe. Aber ich würde mir wünschen, dass man irgendwie ein anderes Modell findet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mehrheit der Mitglieder Steve Carell als Lead eingestuft hätte, gleichzeitig fehlt für mich auch Jake Gyllenhaal und David Oyelowo soll ja auch fantastisch gewesen sein. Außerdem schadet es enorm, wenn ein Film außerhalb der Awardseason anläuft. The Grand Budapest Hotel hat zwar so einige Nominierungen, aber Ralph Fiennes war zumindest bei den Oscars kein Thema.
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von Tanja Timanfaya
#1414894
Ich möchte darauf hinweisen, dass ich lediglich gesagt habe dass ich es für möglich halte, nicht, dass Selma definitiv gewinnt.
Ich bin sowieso nicht der Meinung, dass es noch mehr Oscars für Filme geben muss, nur weil sie das Thema Rassismus behandeln. Das ist nun wirklich durchgenudelt und es gibt andere diskriminierte Gruppen, die mehr Beachtung im Film finden sollten.

12 Years a Slave war aber ebenfalls kein so großer guter Film, dass er seine Preise unbedingt haben musste. Ich glaube immer noch, dass er sie aus politischen ÜÜberlegungen bekam.
von Ghost
#1414907
Das Thema Rassismus als irrevelant und "durchgenudelt" abzustempeln, finde ich ja schon ... bemerkenswert. Vor allem nach den Ereignissen des letzten Jahres. Als ob es jedes Jahr Oscars für Filme mit dieser Thematik regnen würde. Oder das Thema so furchtbar überrepräsentiert im Kino sein. Von daher finde ich deine Ablehnung merkwürdig.
von Rafa
#1414909
Es wäre irgendwie genial, wenn Grand Budapest Hotel gewinnen würde, auch wenn ich für Birdman bin. Der Film polarisiert nicht wie Birdman und ist auf den Ballots wahrscheinlicher immer auf der Nr. 1, 2 oder 3. Birdman kriegt bestimmt viele Number One Votes, aber es gibt auch viele Academy Member, die den Film nicht mögen. Und GBH wird von allen Branches gemocht.
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von moviefan
#1414910
Tanja Timanfaya hat geschrieben:12 Years a Slave war aber ebenfalls kein so großer guter Film, dass er seine Preise unbedingt haben musste. Ich glaube immer noch, dass er sie aus politischen Überlegungen bekam.
Die Politik spielte da eine große Rolle, weil man im Umfeld der rassistischen Diskussionen in den USA einen (gut gemachten und gut gespielten) Film, der genau in diese Kerbe schlägt, schlicht nicht übergehen kann. Dass 12 Years den Oscar gewinnt, war eigentlich klar, auch wenn es noch andere Kandidaten gegeben hat, die in einem anderen Jahr/in einem anderen Umfeld auch hätten gewinnen können.
Das ist aber gleichzeitig auch mit ein Grund, weshalb dieses Jahr Selma absolut keine Chancen hat zu gewinnen.
Der Film hat zwar Kritikerlob bekommen, ist aber auf keinem großen Festival gelaufen und hat kaum Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Die Thematik um M.L.King ist zwar interessant, aber nicht politisch brisant genug. Und letztes Jahr gab es erst einen Gewinner mit "schwarzer" Thematik, da wiederholt man sich bei den Oscars nicht gern.
Um Chancen zu haben, hätte Selma ein viel besserer Film sein müssen und viel mehr Interesse bei Publikum und Presse hervorrufen müssen.

Generell sucht sich die Academy gern einen Film heraus, der in gewisser Weise heraussticht; der etwas bietet, was es nicht jedes Jahr gibt, aber gleichzeitig niemandem weh tut (The Artist/Slumdog Millionair/No Country for Old Men). Und wenn dann eine entsprechende Qualität vorliegt und eine gute Kampagne gefahren wird, dann ist der Oscar schon halb gewonnen. Und da stechen eigentlich nur 2 Filme heraus dieses Jahr: Birdman und Boyhood.
Und da sehe ich Boyhood als den größeren Favoriten. Boyhood ist so ein ein netter Film der niemandem weh tut, ist aber gleichzeitig auch eine Besonderheit aufgrund der langen Produktionszeit. Also für die alten Männer in der Academy genau richtig.
Birdman ist zum Teil zu kritisch im Umgang mit "dem System", da werden Seitenhiebe verteilt an die Presse und das Casting- und Studiosystem, was sicher dem ein oder anderen Academymitglied sauer aufgestoßen sein dürfte.

Also mein Tipp ist Boyhood. Ich lasse mich aber auch gern überraschen..
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von Theologe
#1414911
Tanja Timanfaya hat geschrieben: 12 Years a Slave war aber ebenfalls kein so großer guter Film, dass er seine Preise unbedingt haben musste. Ich glaube immer noch, dass er sie aus politischen ÜÜberlegungen bekam.
12 Years A Slave war aber ein so großer guter Film, dass er für diese Preise zum Favoritenkreis zählte und ob dann hier und da der eine oder andere seine Stimme abgibt, weil ihm das Thema mehr zusagt als zB egomanische Wertpapierzocker oder ein visuell beindruckende, aber inhaltsarmes Effektspektakel, wird sicherlich so sein.
War 12 Years A Slave der einzige Kandidat, der den Sieg verdient gehabt hätte? Nein, das sicher nicht. War der Sieg unverdient? Nein, das ganz sicher auch nicht.

Wenn die Denke bei den Oscars so eingeschränkt wäre, wie du sie hier darstellen willst, hätte The Butler für irgendwas eine Nominierung bekommen.
12 Years A Slave ist ja nicht nur ein Film über Rassismus, sondern auch über die Ausmaße der Menschlichkeit. Auf der einen Seite der ungebrochene Wille nach Freiheit und Kampf für (persönliche) Gerechtigkeit und auf der anderen Seite die Abgründe menschlichen Handelns.
Körperliche und emotionale Folter sind ja nicht auf Sklaverei und Rassismus beschränkt, Rassismus ist in 12 Years A Slave weniger das Thema als mehr ein Katalysator.

Was deinen Punkt angeht, das Thema Rassismus wäre quasi durch, kann ich aber nur mit dem Kopf schütteln. Filme mit diesem Thema nehmen doch anderen Filmen nichts weg.
Eher kann man deinem diesjährigen Favoriten vorwerfen, dass er sich nicht traute, das Thema Homosexualität und die Diskriminierung von Schwulen ausreichend zu beleuchten.
von Rafa
#1414912
No Country For Old Men war kein typischer Oscargewinner. Und man braucht eigentlich keine Festivals, doch Selma hätte die Tour bitter nötigt gehabt, denn obwohl ich Oyelowo sehr mag, ist er noch kein Star in Hollywood, dessen Präsenz allein für Aufmerksamkeit sorgt.
Birdman ist ein Film über das Showbusiness/Hollywood und solche Filme kommen in letzter Zeit sehr gut an (The Artist/Argo). Und mit den Guilds muss und will ich einfach Birdman nehmen. Birdman war einer der besten Filme des Jahres mMn., neben Selma und Whiplash mein persönlicher Favorit.
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von Tanja Timanfaya
#1414949
@Theo ist ja schon sehr beeindruckend, dass du mir irgendeinen Favoriten unterstellen willst und musst, obwohl ich de facto noch keinen habe, weil ich noch nicht alle Filme gesehen habe.
Ist es dir denn so unmöglich, eine sachliche Diskussion ohne Unterstellungen zu führen?!

Warum ich das Thema Rassismus im Kino für durchgenudelt halte: natürlich ist es noch immer ein drädrängendes politisches Thema, aber
1. Muss man dafür nicht immer auf Jahrzehnte alte Ereignisse zurückgreifen, es gibt genug aktuellere Geschehnisse. Warum der xte Film über Sklaverei, Kämpfe um Gleichberechtigung etc statt einem aktuellen Film dazu, wie es heute ist?!
2. Rassismus ist ein Problem unserer Gesellschaft, ja, keine Frage aber ist es wirklich das drängendste, über das man so viele Filme drehen muss, dass andere brennende Themen vernachlässigt werden? Ich finde nicht. Diskriminierung gibt es in so vielen Bereichen, dazu sollten Filme gedreht werden.
3. Sind diese Filme wirklich so gut gemacht, dass sie unbedingt bei den Preisen berücksichtigt werden muß
müssen, nur weil sie dieses Thema behandeln?! Nein.
4. Muss man so ein Drama machen, weil ein Film mit dem Thema doch mal nicht nominiert wurde, muss man dafür so viele Betroffene zusammentrommeln...
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von Theologe
#1414969
Tanja Timanfaya hat geschrieben:@Theo ist ja schon sehr beeindruckend, dass du mir irgendeinen Favoriten unterstellen willst und musst, obwohl ich de facto noch keinen habe, weil ich noch nicht alle Filme gesehen habe.
Ist es dir denn so unmöglich, eine sachliche Diskussion ohne Unterstellungen zu führen?!
Der Vorwurf kommt von dir? Nimm doch einfach nicht immer alles wörtlich. Du hast dich hier jetzt mehrfach für "The Imitation Game" stark gemacht und mittels Hyperbel habe ich den zu deinem Favoriten gemacht.
Warum ich das Thema Rassismus im Kino für durchgenudelt halte: natürlich ist es noch immer ein drädrängendes politisches Thema, aber
1. Muss man dafür nicht immer auf Jahrzehnte alte Ereignisse zurückgreifen, es gibt genug aktuellere Geschehnisse. Warum der xte Film über Sklaverei, Kämpfe um Gleichberechtigung etc statt einem aktuellen Film dazu, wie es heute ist?!
"Fruitvale Station" gab es letztes Jahr, der hatte leider nicht das Geld für eine teure Kampagne. Ansonsten sehe ich aber einfach nicht, warum das eine Frage von entweder oder sein soll. Ich kann mir Filme für Sklaverei in den USA genauso angucken, wie über etwas, das vor einem Jahr passierte.

2. Rassismus ist ein Problem unserer Gesellschaft, ja, keine Frage aber ist es wirklich das drängendste, über das man so viele Filme drehen muss, dass andere brennende Themen vernachlässigt werden? Ich finde nicht. Diskriminierung gibt es in so vielen Bereichen, dazu sollten Filme gedreht werden.
Zu welchen Filmen fehlen Filme und was haben Filme zum Thema Rassismus damit zu tun?
In den letzten 4 Jahren gab es zwar jedes Jahr einen Film mit dem Thema Rassismus in der Historie der USA. Aber zwischen 1989 und 2011 hatten nur Crash und Babel primär das Thema Rassismus, ohne historischen Kontext. Zwischen Mississippi Burning und The Help gab es also gar keinen Filme, der für den besten nominiert gewesen wäre und in das von dir genannte Spektrum fiel.

3. Sind diese Filme wirklich so gut gemacht, dass sie unbedingt bei den Preisen berücksichtigt werden muß
müssen, nur weil sie dieses Thema behandeln?! Nein.
Welche Siege stören dich denn? Lincoln, The Help und Django Unchained (wenn man den überhaupt zählen will) haben doch nur ein paar Darstellerpreise gewonnen.
12 Years A Slave war gut genug um zu gewinnen, genauso wie 2 oder 3 andere Filme. Warum also nicht 12 Years Slave?
4. Muss man so ein Drama machen, weil ein Film mit dem Thema doch mal nicht nominiert wurde, muss man dafür so viele Betroffene zusammentrommeln...
Aufregung gab es doch nur, weil David Oyelowo und Ava DuVernay nicht nominiert wurden. Der Film selbst ist doch dabei, die Aufregung war also nicht thematisch, sondern auf Personen bezogen. Genauso wie bei Jake Gyllenhaal oder Ben Affleck vor 2 Jahren.


Du konstruierst hier ein Problem wo keines ist.
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von Tanja Timanfaya
#1415077
Theologe hat geschrieben:
Tanja Timanfaya hat geschrieben:@Theo ist ja schon sehr beeindruckend, dass du mir irgendeinen Favoriten unterstellen willst und musst, obwohl ich de facto noch keinen habe, weil ich noch nicht alle Filme gesehen habe.
Ist es dir denn so unmöglich, eine sachliche Diskussion ohne Unterstellungen zu führen?!
Der Vorwurf kommt von dir? Nimm doch einfach nicht immer alles wörtlich. Du hast dich hier jetzt mehrfach für "The Imitation Game" stark gemacht und mittels Hyperbel habe ich den zu deinem Favoriten gemacht.
Komm, lass stecken, solange du dich darauf versteifst, mir irgendeinen Quatsch zu unterstellen, der dir grad in den Kram passt, kommen wir hier nicht weiter.
Sachliche Diskussion gerne, aber in letzter Zeit bist du entweder nicht willens oder nicht fähig, eine solche zu führen.
Also lassen wir das.

Ansonsten sehe ich aber einfach nicht, warum das eine Frage von entweder oder sein soll. Ich kann mir Filme für Sklaverei in den USA genauso angucken, wie über etwas, das vor einem Jahr passierte.
Weil es im Kino eine entweder oder Frage ist?!
In ein paar Jahren wird (in deinen Hyperbeln gesprochen) das Schicksal jedes einzelnen Sklaven verfilmt worden sein - ganz ehrlich, so sehr unterscheiden die sich leider auch nicht. Natürlich ist jedes einzelne Schicksal eines zuviel, aber dennoch muss nicht jedes verfilmt werden.
Filme über aktuellen Rassisus gibt es dagegen kaum - warum auch, die über Ereignisse vor Jahrzehnten gehen doch gut. Warum Innovation, warum mal was Neues zeigen, wenn sie mit dem alten gut fahren ...

Ist die gleiche Tragik wie die, dass sich so einige Kinder in der Schule fragten und noch fragen, ob es für ihre Schulzeit nicht besser gewesen wäre, wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte, weil sie sich dann mit etwas anderem als Judenschicksalen beschäftigen dürften. Es hat sich einfach überholt, es ist einfach zuviel.
Und das ist schade und traurig.

Zu welchen Filmen fehlen Filme und was haben Filme zum Thema Rassismus damit zu tun? In den letzten 4 Jahren gab es zwar jedes Jahr einen Film mit dem Thema Rassismus in der Historie der USA ...
Nicht unbedingt komplett fehlen, aber im Vergleich zum Rassismus völlig unterrepräsentiert: Homosexualität und die Unterdrückung Homosexueller heute, Depression und psychische Krankheiten, politisch drängende Themen von heute (Korruption, Machtmissbrauch, PRISM und der ganze Themenkomplex, Piraterie, Flüchtlinge und alles andere), Familienstrukturen - oder müssen die zwingend in Comedies erzählt werden, die nicht besonders hochwertig gemacht sind, denke nicht! .....
Warum weigern sich Hollywood und andere Filmschaffende fast schon so konsequent, den Zweiten Weltkrieg, Rassismus etc ruhen zu lassen oder zumindest geringer zu machen und sich mit heutigen Themen zu befassen?
Aber wir entfernen uns gerade sehr von der Oscar-Diskussion ...

------------------------------------------------------------------------------------------

Um also mal wieder zu dieser zurück zu kommen.

Gestern endlich Grand Budapest Hotel gesehen und jetzt nen definitiven persönlichen Favoriten für den besten Film, wobei mir immer noch Birdman fehlt. Da haben mich aber die Trailer nicht so angesprochen. Ich glaube aber nicht, dass GBH den Oscar gewinnen wird. Cool wär's schon.
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von Tanja Timanfaya
#1415079
Theologe hat geschrieben:
Tanja Timanfaya hat geschrieben:@Theo ist ja schon sehr beeindruckend, dass du mir irgendeinen Favoriten unterstellen willst und musst, obwohl ich de facto noch keinen habe, weil ich noch nicht alle Filme gesehen habe.
Ist es dir denn so unmöglich, eine sachliche Diskussion ohne Unterstellungen zu führen?!
Der Vorwurf kommt von dir? Nimm doch einfach nicht immer alles wörtlich. Du hast dich hier jetzt mehrfach für "The Imitation Game" stark gemacht und mittels Hyperbel habe ich den zu deinem Favoriten gemacht.
Komm, lass stecken, solange du dich darauf versteifst, mir irgendeinen Quatsch zu unterstellen, der dir grad in den Kram passt, kommen wir hier nicht weiter.
Sachliche Diskussion gerne, aber in letzter Zeit bist du entweder nicht willens oder nicht fähig, eine solche zu führen.
Also lassen wir das.

Ansonsten sehe ich aber einfach nicht, warum das eine Frage von entweder oder sein soll. Ich kann mir Filme für Sklaverei in den USA genauso angucken, wie über etwas, das vor einem Jahr passierte.
Weil es im Kino eine entweder oder Frage ist?!
In ein paar Jahren wird (in deinen Hyperbeln gesprochen) das Schicksal jedes einzelnen Sklaven verfilmt worden sein - ganz ehrlich, so sehr unterscheiden die sich leider auch nicht. Natürlich ist jedes einzelne Schicksal eines zuviel, aber dennoch muss nicht jedes verfilmt werden.
Filme über aktuellen Rassisus gibt es dagegen kaum - warum auch, die über Ereignisse vor Jahrzehnten gehen doch gut. Warum Innovation, warum mal was Neues zeigen, wenn sie mit dem alten gut fahren ...

Ist die gleiche Tragik wie die, dass sich so einige Kinder in der Schule fragten und noch fragen, ob es für ihre Schulzeit nicht besser gewesen wäre, wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte, weil sie sich dann mit etwas anderem als Judenschicksalen beschäftigen dürften. Es hat sich einfach überholt, es ist einfach zuviel.
Und das ist schade und traurig.

Zu welchen Filmen fehlen Filme und was haben Filme zum Thema Rassismus damit zu tun? In den letzten 4 Jahren gab es zwar jedes Jahr einen Film mit dem Thema Rassismus in der Historie der USA ...
Nicht unbedingt komplett fehlen, aber im Vergleich zum Rassismus völlig unterrepräsentiert: Homosexualität und die Unterdrückung Homosexueller heute, Depression und psychische Krankheiten, politisch drängende Themen von heute (Korruption, Machtmissbrauch, PRISM und der ganze Themenkomplex, Piraterie, Flüchtlinge und alles andere), Familienstrukturen - oder müssen die zwingend in Comedies erzählt werden, die nicht besonders hochwertig gemacht sind, denke nicht! .....
Warum weigern sich Hollywood und andere Filmschaffende fast schon so konsequent, den Zweiten Weltkrieg, Rassismus etc ruhen zu lassen oder zumindest geringer zu machen und sich mit heutigen Themen zu befassen?
Aber wir entfernen uns gerade sehr von der Oscar-Diskussion ...

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Um also mal wieder zu dieser zurück zu kommen.

Gestern endlich Grand Budapest Hotel gesehen und jetzt nen definitiven persönlichen Favoriten für den besten Film, wobei mir immer noch Birdman fehlt. Da haben mich aber die Trailer nicht so angesprochen. Ich glaube aber nicht, dass GBH den Oscar gewinnen wird. Cool wär's schon.
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von Theologe
#1415083
@Tanja Timanfaya

Bitte die Beiträge auch lesen und nicht einfach 2x mal was erfinden. Du bist ja wie Sentinel mit seinen Comic-Verfilmungen.
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von Tanja Timanfaya
#1415087
Theologe hat geschrieben:@Tanja Timanfaya
Bitte die Beiträge auch lesen und nicht einfach 2x mal was erfinden. Du bist ja wie Sentinel mit seinen Comic-Verfilmungen.
Im Gegensatz zu anderen Personen, die mir hier unterstellen, schon Favoriten zu haben, erfinde ich nix. Ich kürze vielleicht, aber erfinden? Nein.
Aber wie wäre es, wenn du dich auf die sachliche Diskussion konzentrieren würdest, sofern du das kannst (was ich grad bezweifle) statt mich weiter anzumachen?

Alternativ kannst du mir auch verraten, wo sich die Cameos von Clooney und Dujardin in Grand Budapest Hotel verstecken. Habrok und ich haben eine Person entdeckt, die einer von beiden sein muss, aber welcher und wo ist der andere? :lol:
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von Theologe
#1415089
Tanja Timanfaya hat geschrieben: Aber wie wäre es, wenn du dich auf die sachliche Diskussion konzentrieren würdest, sofern du das kannst (was ich grad bezweifle) statt mich weiter anzumachen?
- 1989-2011 kein Film nominiert, der direkt oder indirekt Sklaverei in den USA zum Thema hatte.
- Fruitvale Station = aktueller Film zum Thema Rassismus

Warum verhindert 12 Years A Slave, dass ein Film über die Diskriminierung von Homosexuellen gedreht wird? Warum verhindert nicht 22 Jump Street, dass ein Film zu diesem Thema behandelt wird.

Filme mit historischem Kontext nehmen niemandem etwas weg. Dieser Vorwurf ist einfach irrational. Wenn dieses Jahr von 8 Filmen einer, das Thema Rassismus behandelt, kann man doch nicht davon sprechen, dass das Thema über repräsentiert ist.
Eher könnte man sagen, dass Biopics überrepräsentiert sind und Selma ist eines davon.
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von Tanja Timanfaya
#1415107
Einerseits muss ich dir Recht geben, dass nicht nur 12 Years oder Selma Filme über dieses Thema verhindern. Andererseits aber auch wieder nicht, denn das Thema ist sich dann doch zu ähnlich. 21 Jump Street und ähnliche Filmen kannst du kaum vorwerfen, dass sie das Thema wegnehmen, weil sie sich an einer ganz anderen Zielgruppe und ganz anderen Genres orientieren.
Wer wären denn typische Kandidaten, sich einen Film über aktuellen Rassismus und andere Probleme anzusehen? Genau, vor allem die Zuschauer, die sich jetzt 12 Years und Selma ansehen.

Vermutlich ist es schon ein grundsätzliches Problem, klar, aber eben auch darin zu sehen, dass so viele Filme zu den veralteten Ereignissen rauskommen.
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von Theologe
#1415122
Tanja Timanfaya hat geschrieben: Vermutlich ist es schon ein grundsätzliches Problem, klar, aber eben auch darin zu sehen, dass so viele Filme zu den veralteten Ereignissen rauskommen.
Für mich ist das einfach nicht veraltet, nur weil es historisch ist. Mal davon abgesehen, dass man aus der Vergangenheit immer lernen kann und jede neue Generation anders mit dem Thema aufwächst, ist es wichtig auch weiterhin Filme über die Sklaverei oder den Holocaust zu drehen.
Welcher Teenager kennt denn heute noch The Color Purple oder Malcolm X?
Im Falle von Selma muss man eher die Frage stellen, warum es erst im Jahr 2014/15 ein Biopic über DAS Gesicht der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung gab.

Wenn man im diesjährigen Line Up irgendeinem Film überhaupt einen Vorwurf machen will, was man rational aber einfach nicht kann. Dann doch wohl nur "The Imitation Game". Da hatte man einen Homosexuellen der durch Diskriminierung in den Tod getrieben wurde und man konzentriert sich nur auf Enigma. Das ist eine verpasste Chance, aber Selma hat doch nicht verhindert, dass sich The Imitation Game diesem Thema annimmt.

Vor allem Frage ich mich, wo du deine Grenzen ziehst? Warum nimmst du Selma nicht einfach als Biopic wahr. Es sagt doch auch kein Mensch, dass The King's Speech ein Film zum Zweiten Weltkrieg ist.
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von Tanja Timanfaya
#1415126
Theologe hat geschrieben:Für mich ist das einfach nicht veraltet, nur weil es historisch ist. Mal davon abgesehen, dass man aus der Vergangenheit immer lernen kann und jede neue Generation anders mit dem Thema aufwächst, ist es wichtig auch weiterhin Filme über die Sklaverei oder den Holocaust zu drehen.
Sehe ich anders und da werden weder ich dich noch du mich umstimmen können.
Die Teenies schauen sich solche Filme ja eher aus Zwang in der Schule denn in der Freizeit an und in beiden Fällen gilt, dass sie wenn, dann eher auf die älteren Filme stoßen. Noch heute wird in der Schule Schindlers Liste zum Holocaust gesehen, im Westen Nichts Neues zum ersten Weltkrieg etc. Wofür braucht es da dann neue Filme?
Im Falle von Selma muss man eher die Frage stellen, warum es erst im Jahr 2014/15 ein Biopic über DAS Gesicht der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung gab.
Naja, also so wirklich ein Biopic ist das ja nun auch nicht, dafür wird ein zu kurzer Abschnitt beleuchtet. Anders als bei Theory of Everything beispielsweise. Ich denke, dass wir Biopic-technisch mehr geliefert bekommen werden, wenn der andere Film 2016(?) raus komt.
Wenn man im diesjährigen Line Up irgendeinem Film überhaupt einen Vorwurf machen will, was man rational aber einfach nicht kann. Dann doch wohl nur "The Imitation Game". Da hatte man einen Homosexuellen der durch Diskriminierung in den Tod getrieben wurde und man konzentriert sich nur auf Enigma.
Man kann durchaus auch anderen Filmen einen Vorwurf machen:
* Theory of Everything hätte mehr Physik zeigen können
* American Sniper das ganze Geschehen kritischer beleuchten müssen, immerhin war er ein Mörder, auch wenn das der Amerika-Pathos anders sieht, es war ja alles kriegsrelevant ...
Vor allem Frage ich mich, wo du deine Grenzen ziehst? Warum nimmst du Selma nicht einfach als Biopic wahr. Es sagt doch auch kein Mensch, dass The King's Speech ein Film zum Zweiten Weltkrieg ist.
Doch, ich, ich hab das sogar mehrfach gesagt.
Insofern...
von Stefan
#1415127
Stellst du jetzt ernsthaft die Frage, warum überhaupt noch Filme zum zweiten Weltkrieg oder über die Sklaverei gedreht werden?

Warum denn bitte nicht?!?! Nur weil es schon Filme zu dem Thema gibt? Dein Ernst??
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von Tanja Timanfaya
#1415132
Stefan hat geschrieben:Stellst du jetzt ernsthaft die Frage, warum überhaupt noch Filme zum zweiten Weltkrieg oder über die Sklaverei gedreht werden?

Warum denn bitte nicht?!?! Nur weil es schon Filme zu dem Thema gibt? Dein Ernst??
Ja, mein Ernst, weil es keine Filme zu diesen Themen gibt, die Neues beleuchten können. Klar, man kann jedes Einzelschicksal auseinandernehmen und filmerisch umsetzen, aber wo außer in der Preis- und Lobwahrscheinlichkeit liegt darin der Mehrwert? Die Schicksale sind sich, aber das schrieb ich bereits, leider so ähnlich, dass sich die Filme wiederholen.
Wieso nicht endlich mal die aktuellen Auswüchse dieser Probleme beleuchten?!

Wenn
1. Es noch wirklich neue oder besonders hervorhebenswerte Einzelschicksale gäbe,
2. Die Filmschaffenden auf eine bessere Mischung aus alten und neuen Auswüchsen achten würden und
3. Diese Filme endlich mal anders als als Biopic aufgemacht würden,
dann wären ständig neue Filme gerechtfertigt und wichtig.
Das ist aber nicht der Fall.

Ich sage ja nicht, dass beides nicht mehr thematisiert werden soll, im Gegenteil, aber es gibt jetzt schon mehr als genug Stoff darüber.
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