- Do 16. Aug 2018, 00:07
#1524047
Wer die Nachtigall stört (1962)
Macomb County im amerikanischen Bundesstaat Alabama während der 30er Jahre. Die friedliche Kleinstadt verwandelt sich in einen Hexenkessel, als der Schwarze Tom Robinson (Brock Peters) der Vergewaltigung einer Weissen angeklagt wird. Alle sind von seiner Schuld überzeugt, bis auf den Pflichtverteidiger Atticus Finch (Gregory Peck). Durch sein selbstloses Vorgehen zieht er den Hass seiner Gegner auf sich, die selbst vor Finchs Kindern nicht Halt machen...
Dreifach oscarprämiertes Crimedrama nach dem gleichnamigen Roman von Harper Lee, das ebenso wie die literarische Vorlage nicht selten in Listen der besten Filme bzw. Romane der Geschichte zu finden ist. Und damit habe ich so meine Probleme. Ich meine in den vergangenen gut zwei Stunden zwar eine stark erzählte Geschichte mit guten darstellerischen Leistungen zumindest bei einigen der zentralen Rollen gesehen zu haben, aber viel mehr dann eben auch nicht. Bei der Story an sich bzw. der Verknüpfung von Jugend-Abenteuer und Gerichtsdrama bin ich mir auch im Nachhinein nicht sicher, ob ich sie gut oder eher anstrengend finden soll - es ergibt im Nachhinein schon Sinn, wie es umgesetzt wurde, während des Schauens allerdings habe ich mich schon ziemlich stark, warum man den (gar nicht mal so hinreißend stark gespielten) Kindern nun eigentlich fast eine Stunde lang auf Schritt und Tritt folgen muss.
Kurzum: Ich sehe nicht, warum "Wer die Nachtigall stört" so überwältigend gelobt werden muss. Ich sehe eine gesellschaftliche Relevanz und empfand die lange Szene vor Gericht auch als wirklich stark (wenngleich mich hier "Die zwölf Geschworenen" noch mehr umgehauen hat), aber vor allem die erste Hälfte des Films hat mich nun wahrlich nicht gebannt vor dem Fernseher gehalten. Für einen so hochgelobten Klassiker schon eine kleine Enttäuschung. Aber vielleicht bin ich auch schlichtweg nicht in der Lage, die Relevanz dieses gut fünf Jahrzehnte alten Werks in seiner Gänze zu erfassen. Für mich ein überzeugendes Drama rund um den Rassismus der 30er-Jahre-USA, das zum Ende hin immer besser wird, mir aber nicht die emotionale Wucht hat vermitteln können, die viele diesem Film zuschreiben.
7/10
Fohlen
Macomb County im amerikanischen Bundesstaat Alabama während der 30er Jahre. Die friedliche Kleinstadt verwandelt sich in einen Hexenkessel, als der Schwarze Tom Robinson (Brock Peters) der Vergewaltigung einer Weissen angeklagt wird. Alle sind von seiner Schuld überzeugt, bis auf den Pflichtverteidiger Atticus Finch (Gregory Peck). Durch sein selbstloses Vorgehen zieht er den Hass seiner Gegner auf sich, die selbst vor Finchs Kindern nicht Halt machen...
Dreifach oscarprämiertes Crimedrama nach dem gleichnamigen Roman von Harper Lee, das ebenso wie die literarische Vorlage nicht selten in Listen der besten Filme bzw. Romane der Geschichte zu finden ist. Und damit habe ich so meine Probleme. Ich meine in den vergangenen gut zwei Stunden zwar eine stark erzählte Geschichte mit guten darstellerischen Leistungen zumindest bei einigen der zentralen Rollen gesehen zu haben, aber viel mehr dann eben auch nicht. Bei der Story an sich bzw. der Verknüpfung von Jugend-Abenteuer und Gerichtsdrama bin ich mir auch im Nachhinein nicht sicher, ob ich sie gut oder eher anstrengend finden soll - es ergibt im Nachhinein schon Sinn, wie es umgesetzt wurde, während des Schauens allerdings habe ich mich schon ziemlich stark, warum man den (gar nicht mal so hinreißend stark gespielten) Kindern nun eigentlich fast eine Stunde lang auf Schritt und Tritt folgen muss.
Kurzum: Ich sehe nicht, warum "Wer die Nachtigall stört" so überwältigend gelobt werden muss. Ich sehe eine gesellschaftliche Relevanz und empfand die lange Szene vor Gericht auch als wirklich stark (wenngleich mich hier "Die zwölf Geschworenen" noch mehr umgehauen hat), aber vor allem die erste Hälfte des Films hat mich nun wahrlich nicht gebannt vor dem Fernseher gehalten. Für einen so hochgelobten Klassiker schon eine kleine Enttäuschung. Aber vielleicht bin ich auch schlichtweg nicht in der Lage, die Relevanz dieses gut fünf Jahrzehnte alten Werks in seiner Gänze zu erfassen. Für mich ein überzeugendes Drama rund um den Rassismus der 30er-Jahre-USA, das zum Ende hin immer besser wird, mir aber nicht die emotionale Wucht hat vermitteln können, die viele diesem Film zuschreiben.
7/10
Fohlen