Ich bin erleichtert. Weil der "Hobbit" deutlich näher an meinen Wunschvorstellungen dran ist als noch Teil 1. Jackson schaffte es hier meines Erachtens deutlich besser, den Ton des Originals zu treffen (ulkiger und weniger breit angelegt als HdR) und es trotzdem zunehmend düsterer zu gestalten. Erst jetzt in Teil 2 hatte ich das Gefühl, ein Epos zu sehen. Teil 1 wollte das zwar auch erreichen, aber hauptsächlich mit Hilfe von müßigen Kampfszenen, die für die Handlung ab einem bestimmten Punkt von null Relevanz waren. "Smaugs Einöde" hat zwar auch an einigen Stellen zu viele Jump-and-Run-Momente, aber nicht mehr im überbordenden Maße wie im vorigen Teil. Das mag sicher auch an der Einführung diverser neuer Figuren liegen, die dem Film gut tun. Auch wenn einige davon im Vergleich zur Buchvorlage ausgebaut oder gar ganz hinzuerfunden wurden. Tauriel als weibliche Protagistin hinzuzufügen ist durchaus eine richtige Entscheidung gewesen und ja, auch gegen die Lovestory habe ich überhaupt nichts.
Problematischer ist da schon Legolas' Erscheinung. Nicht nur, weil er einige Flugrollen zu viel macht und dann doch zu übermenschlich wirkt, sondern weil er bestenfalls blass, manchmal auch richtiggehend unsympathisch erscheint. Ob das eine gewollte Charakterentwicklung sein soll oder von Jackson in dieser Form nicht vorgesehen war, wird wohl erst im letzten Teil deutlich.
Des Weiteren ist "Smaugs Einöde" deutlich kurzweiliger geworden als der erste Teile, sicher auch weil man zu Beginn deutlich schneller zu Potte kommt. Ein weiterer Grund, warum das Ganze flotter inszeniert erscheint ist der Umstand, dass sich wie schon im zweiten Teil der HdR-Trilogie die Wege einiger Figuren trennen. Das ist vor allem beim "Hobbit" von Vorteil, da die Zwergentruppe noch immer eine zu große Masse an blassen und für die Handlung unbedeutende Figuren dartsellt. Die Trennung der Gruppe hilft u.a. dabei, manchen Zwergen ein Gesicht zu geben.
Manche Schwächen aus Teil 1 findet man hier natürlich auch wieder. Etwa der zu starke Einsatz von CGI (v.a. bei den Orks, Sonnenuntergänge, etc.), der auch hier der Atmosphäre nicht besonders zuträglich ist, einfach weil das Ganze ab und an etwas steril erscheint. Den echten, mitunter dreckigen Look der HdR-Trilogie vermisse ich auch hier wieder.
Und auch in Sachen Action wäre weniger mehr gewesen, wobei man die Kampfszenen - wie schon angedeutet - etwas besser in die Gesamthandlung einbettet.
Das Ende wirkt dann ein wenig aufgebläht, kann dank Smaug aber dennoch überzeugen.
Alles in allem eine sehr gelunge Fortsetzung - einfach weil sie besser als ihr Vorgänger ist.
Ich bin optimistisch, dass Teil 3 nochmal eine Schippe drauflegt und so eine perfekte Brücke zur HdR-Trilogie darstellt.
9/10