Glaubt ihr an ein Leben nach dem Tod?

Ja
19
31%
Nein
42
69%
von Waterboy
#1406032
Warum soll ich mir auch Gedanken über den Tod machen und das jeden Tag ?

Ich lebe doch. Was habe ich davon, mir Gedanken über den Tod zu machen ? Nix, denn er kommt sowieso irgendwann (wie ist ne andere Sache ).Was bringt es also, sich dauernd über den Tod GEdanken zu machen. Wenn ich mir um Gesunde Ernährung Gedanken mache, dann ergibt das ja noch Sinn, oder um meine Zukunft oder family, aber was habe ich davon mir Gedanken über den Tod zu machen ?

Ich kann nichts daran ändern, das ich irgendwann sterben werde. Daher lebe ich doch lieber das Leben, was ich aktuell führe, versuche es so gut wie möglich zu gestalten um mir dann später auf dem Sterbebett (wenn ich nicht vorher von nem Auto überfahren werde, mit dem Flugzeug abstürze oder oder oder ... ) nicht vorwerfen zu müssen, mein Leben nicht gelebt zu haben. Den GEdanken find ich viel schlimmer, als auch nur einen an den Tod zu verschwenden.

Und logisch beschäftigen sich die Menschen nicht wirklich mit diesem Thema. Again... warum auch ? Wir können das sterben (noch ) nicht aufhalten, wozu also sich dauernd um so ein Thema Gedanken machen?

Und wer will bitte nen toten Menschen anfassen ? :shock: Als mein Vater damals gestorben ist, hab ich Ihn danach auch nicht mehr angeschaut geschweige denn angefasst. Und das bereue ich bis heute nicht. Und das tote Menschen so schnell wie möglich unter die Erde verschieft werden (oder im Ofen landen) ist eher auch ne Geldfrage. ich weiß noch, wieviel Stress wir hatten, damals weil mein Vater direkt Zwischen Feiertagen gestorben war. Jeder Tag länger zwischen aufbarung und Beerdigung war teuer. Daher finden Beerdigungen auch so schnell wie möglich statt. Genauso wie tote in Krankenhäusern so schnell wie möglich ab in den Keller wandern. Was sollen sie auch sonst noch da ? Ich würde das nicht als "bloß schnell das Thema wechseln" ansehen, sondern es ist halt einfach so, das der Tod heute genauso wie alles andere ne Sache ist, wo es auch hauptsächlich um Geld geht.

Und zumindest wir hatten gar nicht groß Zeit überhaupt zu trauern. Da rennst du von einem Amt zum anderen, musst dich mit der Versicherung rumschlagen, musst Verträge kündigen und und und. Im Endeffekt war das sogar gar nicht mal so schlecht, weil einen dies ablenkte von der Trauer (die durchaus vorhanden war). Wo man das alles dann hinter sich hatte, waren einige Wochen vergangen und man konnte etwas gefasst seine Trauer aufarbeiten.

und Patientenverfügung ist denke ich mal eher ein Thema, wo der "TOD" ansich nur ansatzweise überhaupt aufgegriffen wird.
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von baumarktpflanze
#1406230
Basil hat geschrieben:Wenn man nach dem Tod fragt, blickt man unweigerlich schärfer auf das momentane Leben. Und vielleicht freut man sich sogar am Leben zu sein, ich meine, selbstverständlich ist es ja nicht, zu leben.
Man blickt aber auch auf eine gewisse Urangst. Nicht an den Tod zu denken hat bei manchen auch etwas mit der Angst vor dem Tod bzw. der Angst vor der Sterben zu tun. Wir reden in unserer Gesellschaft ja nicht von "ich werde sterben" sondern im persönlichen "man stirbt".
von Sentinel2003
#1406276
rosebowl hat geschrieben:
Sentinel2003 hat geschrieben:Auch wenns noch so gute Vorstellungen gibt vom Leben nach dem Tod...lieber Kollege Pflanze: es gibt dieses Leben nicht, jedenfalls nicht für mich...
Genau das ist der springende Punkt ;)
"Gibt es nicht" kann man so pauschal nicht sagen - weil man es ja genauso wenig beweisen kann wie das Gegenteil... Ich glaube daran, dass es irgendwie weitergeht, auch wenn ich nicht wirklich eine konkrete Vorstellung davon habe, wie.

Aber, rosi, wie soll denn bitte ein Leben nach dem Tod möglich sein, wenn die Leiche beispielsweise verbrannt wird....kommt da im Ofen auf einmal die Seele rausgekrochen?? :roll:
von Stefan
#1406296
Sentinel2003 hat geschrieben:
rosebowl hat geschrieben:
Sentinel2003 hat geschrieben:Auch wenns noch so gute Vorstellungen gibt vom Leben nach dem Tod...lieber Kollege Pflanze: es gibt dieses Leben nicht, jedenfalls nicht für mich...
Genau das ist der springende Punkt ;)
"Gibt es nicht" kann man so pauschal nicht sagen - weil man es ja genauso wenig beweisen kann wie das Gegenteil... Ich glaube daran, dass es irgendwie weitergeht, auch wenn ich nicht wirklich eine konkrete Vorstellung davon habe, wie.

Aber, rosi, wie soll denn bitte ein Leben nach dem Tod möglich sein, wenn die Leiche beispielsweise verbrannt wird....kommt da im Ofen auf einmal die Seele rausgekrochen?? :roll:
Na ja in fast allen Glaubensrichtungen, in denen es ein "Leben danach" gibt, löst sich ja der Geist/die Seele/Whateever vom irdischen Körper und steigt dann auf oder wird neu geboren oder was auch immer - was mit dem Körper selbst passiert ist dann ja eigentlich egal.

Aber wie gesagt, ist das alles eher eine Glaubensfrage als Wissenschaft - da das einzige Argument ja immer ist "du kannst mir nicht beweisen, dass es keinen Himmel gibt" .. ja gut, man kann mir auch nicht beweisen, dass es keinen Lila Kreis gibt, der gelb ist - wenn ich aber daran Glauben will, dann ist das mein gutes Recht 8) :mrgreen:
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von rosebowl
#1406463
Ich glaube, genau das "es ist ja keine Wissenschaft/nicht wissenschaftlich nachweisbar" ist das Hauptproblem, das viele mit solchen Geschichten haben. Je mehr die Wissenschaft erklären kann, desto mehr meinen die Leute, dass alles, was sich wissenschaftlich nicht nachweisen läßt, auch nicht existiert. Aber letztendlich ist nun mal das genau das Charakteristische beim Glauben - dass man eben nur glaubt, nicht weiß. Für mich persönlich ist das kein Problem, aber ich kann schon verstehen, dass andere nicht an Dinge glauben können, die sie sich nicht konkret vorstellen können...
von Ghost
#1406476
Nun ja, die Nichtexistenz einer Entität ist eben nicht nachweisbar. Ich kann auch daran glauben, dass Gremlins existieren, aber niemand würde mich dann ernstnehmen, weil man weiß, dass diese Kreatur der menschlichen Fantasie entsprungen ist und es keine Beweise für ihre Existenz gibt. Insofern kann ich nicht anders, als der Frage nach dem Leben nach dem Tod wissenschaftlich zu begegnen, da ein Glaube keine objektive Grundlage hat und dadurch beliebig wirkt.

Ricky kann ich mich anschließen, wenn er schreibt, dass er das AfterLife als Wunschdenken, als Trost betrachtet und als Ausdruck der Unmöglichkeit, sich die eigene Nichtexistenz vorzustellen.

Ausschließen kann ich die Möglichkeit eines Lebens nach dem Tod freilich nicht aufgrund der angesprochenen Unmöglichkeit des Beweises dessen Nichtexistenz. Würde ich eine Pro/Contra-Liste erstellen, wäre die Pro-Seite allerdings leer.

Aber wie die Pflanze bemerkt hat, gibt es durchaus interessante Vorstellungen bezüglich dieser Thematik.
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von baumarktpflanze
#1406948
Ghost hat geschrieben:Aber wie die Pflanze bemerkt hat, gibt es durchaus interessante Vorstellungen bezüglich dieser Thematik.
Ja, ob man daran glaubt oder nicht, ist die eine Sache. Die Fragen, die aber dahinterstehen, sind eher genereller Natur: Inwieweit ist das Leben vorbestimmt? Inwieweit gibt es das eigentlich, was man Schicksal nennt? Oder ist alles, was im Leben passiert eine Mischung aus Milliarden verschiedener Willensausführungen, die dann eben zu zufälligen oder gewollten Begegnungen führen?

Wenn die Seele beispielsweise, wie bei Platon ausgeführt, noch im Jenseits ein Los zieht und damit eine Form der Bestimmung für das Leben bekommt - inwieweit gibt es dann noch etwas, was man freien Willen nennen kann? Inwieweit kann man dann noch eine Selbstbestimmung unterschreiben? Und wenn es eine tatsächlich Seele gibt, wie man sie volkstümlich beschreibt und wie man sie philosophisch durchleuchtet: Inwieweit ist man bereits durch seine Seele vorgeprägt?
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von Basil
#1408993
Ghost hat geschrieben:Nun ja, die Nichtexistenz einer Entität ist eben nicht nachweisbar. Ich kann auch daran glauben, dass Gremlins existieren, aber niemand würde mich dann ernstnehmen, weil man weiß, dass diese Kreatur der menschlichen Fantasie entsprungen ist und es keine Beweise für ihre Existenz gibt. Insofern kann ich nicht anders, als der Frage nach dem Leben nach dem Tod wissenschaftlich zu begegnen, da ein Glaube keine objektive Grundlage hat und dadurch beliebig wirkt.
Ich bin neulich daran erinnert worden, dass die Grenze zwischen Phantasie und Realität im Kindesalter noch nicht so fest ist wie sie es im Laufe des Lebens wird. Zumindest habe ich als Kleinkind zuweilen geglaubt, die seltsamen Figuren aus Animes und Comics könnten auch in der sinnlichen, vor mir liegenden Welt existieren. Man sagte mir dann das sei lebensfern und es gebe gewisse Dinge nicht "in echt", das fand ich schon enttäuschend. Man meint ja auch, die kindliche Sicht auf die Welt sei noch verzerrt und eben unrealistisch, aber da durch ist sie auch so reich, es bewirkt ja ein Absterben von Lebendigkeit, wenn man gezwungen wird nur noch die kalte realistische Welt zu sehen, es ist mir immer schwer begreiflich wie jemand, der an Gott glaubt, ein Dummkopf geschimpft wird.