TorianKel77 hat geschrieben:
Grim Fandango : Allein von der Geschichte und dem Setting schon mein liebstes Adventure, es ist einfach ein Genuss das Geschehen zu verfolgen. Steuerung ist manchmal nervig, auch weil Manny öfters mal nicht das beabsichtigte fokussierte und ich dann sinnlos nochmal woanders rumrannte obwohl ich eigentlich die richtige Idee hatte. Aber das ist nur ein kleiner Wermutstropfen und stört die geniale Atmosphäre kaum. 9,5/10
Grim Fandango ist auch trotz gewöhnungsbedürftiger Tastatursteuerung mein absoluts Lieblingsadventure - und das sogar noch vor Knüllern wie Indiana Jones and the Fate of Atlantis oder Monkey Island 2. Was hab ich das Totenreich-Setting und die hinreissend designten und toll vertonten Charaktere geliebt, die Dialoge sprühen vor Charme, der film noir Anstrich passt perfekt. Vor allem aber die Geschichte fesselt einfach und hat hervorragend gebaute und plausible Wendungen und am Ende fiel es mir richtig schwer Abschied zu nehmen von Meche, Manny und Glottis. Ein Meisterwerk der Spielegeschichte!
Vor ein paar Tagen habe ich noch
Red Faction: Guerilla beendet. Das war durchaus spassig, aber kein Meisterwerk. Vor allem nicht im storytelling. Die Geschichte um nennen wir es mal Arbeiteraufstände auf dem noch jung-kolonisierten Mars beginnt verheißungsvoll, tritt dann aber zu sehr in den Hintergrund. Anfangs bekommt man in gut inszenierten Zwischensequenzen noch etwas Emotion zwischen Mason und seinem dann bald ermordeten Bruder sowie seinen Verbindungen zum Widerstand zu spüren. Aber spätestens nach dem ersten Viertel nimmt das rapide ab. Die Menschen für die man nach und nach zum Frontmann der Revolution wird, werden immer gesichtsloser und anonymer, die Aufträge immer genererischer. Die Storymissionen fesseln zwar noch mit guter Action und viel Tempo, aber die gewollte Dramatik kommt nur noch teilweise rüber. Die frei wählbaren Nebenaufträge in der recht offen begeh- und fahrbaren Kolonie (eine Art GTA light), mit denen man die Moral der Bevölkerung steigern und die Kontrolle der Kolonialmilitärs schwächen muss, sind zwar kurzweilig und spaßig, wiederholen sich in den Grundmustern aber stark. Das fällt aber gar nicht so sehr ins Gewicht, denn die Einsätze dienen eh nur dazu den Spieler in bombastische Gefechte zu verwickeln. Da kommt dann auch das spassige Kernelement von Red Faction voll zur Geltung: massive Zerstörung der Umgebung. Alle Gebäude und Vehikel in Red Faction haben ein detailliertes Physik- und Schadensmodell. So ist die Primärwaffe vom Mason auch nicht die shooterübliche Pistole sondern ein fetter Vorschlaghammer, mit dem man sich durch Gebäudewände hacken kann. Das sonstige Arsenal fällt dann eher explosiv aus. Mit ein paar Sprengladungen lässt man bald ganze Gebäude einzustürzen. Oder man schnappt sich einfach einen PS starken Schwertransporter und brettert einfach voll durch alle Wände. Das funktioniert blendend und macht gleich viel mehr Laune als die etwas schwammigen Waffengefechte.
Zu gute halten muss man auch einige sehr spannend gemachte Storymissionen, die auch ohne dicke Bosskämpfe als Highlights funktionieren. Denn Red Faction bleibt erfreulicherweise auch recht realistisch und packt nicht irgendwann die Mutanten- oder Alienkeule aus.
Trotz einiger Mängel eine erfrischende Abwechslung vom Standard-Shooter/GTA Gameplay, die vor allem durch die Physik-Zerstörungsorgien Spass macht. Zum Budgetpreis auf jeden Fall eine Empfehlung wert.
8/10
Next Game: Devil May Cry 4
Was genau gefällt dir daran denn nicht? Meine Befürchtung ist ja nur, dass es nur ne graphische Aufbesserung des Spiels Anfang der 90er ist. Wirklich verstanden hab ich das Game damals nämlich nicht. Irgendwie fuhr ich da immer hinterher.
