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von baumarktpflanze
#1321022
Das Heimat-Spezial aus der Sonntags-FAZ von gestern mit dem starken Text von Peter Körte über das "Bielefeld-Gefühl":
Peter Körte hat geschrieben:Vor ein paar Monaten habe ich per Zufall eine lange Fotostrecke auf Flickr gesehen. Ein Fotograf hat dort ein Album mit 329 Bielefeld-Bildern aus den Jahren 1976/77 veröffentlicht. (...)
Diese Fotografien halten die Stadt in diesen beiden Jahren fest, bevor ich sie verließ, sie lösen bei jedem Anschauen in unterschiedlich intensiven Schüben Erinnerungen aus - und sie bewahren sie für mich auf. Sie zeigen Orte und Augenblicke auf eine Weise, dass es kein Wunder wäre, wenn die Menschen um die Ecke kämen, die mir damals nahe waren, und sich auf einmal die Verbindungen und Verhältnisse ergäben, in denen ich mich bewegte.
Diese Fotografien haben nichts gezeigt, dass mir neu gewesen wäre - aber sie haben mich die Welt von damals wieder scharf und lebendig sehen lassen, nachdem in den Fotogalerien meiner Erinnerung die Farben schon leicht verblichen und die Ansichten mitunter unscharf geworden waren.
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von baumarktpflanze
#1322309
Ein Interview mit Gregor Gysi im stern.
Gregor Gysi hat geschrieben:Es gibt Situationen, in denen ich als Anwalt etwas als zutiefst ungerecht empfinde, es aber nicht ändern kann. Das geht mir an die Seele. Ich habe meiner Exfrau mal erzählt, dass ich nie von der Politik träume, sondern immer nur von konkreten Fällen aus meiner Anwaltszeit. Ich wusste nicht, warum. Sie sagte: Weil Du als Anwalt Verantwortung für einen einzelnen Menschen trägst. In der Politik erlebst Du Ungerechtigkeit eher nur abstrakt.
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von Atum4
#1322412
Gysi. Immer wenn ich anfange ihn zu mögen, tut er wieder was dagegen - und umgekehrt. Man darf halt nie in Schwarz/Weiß denken...
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von baumarktpflanze
#1322591
Interessante Gedanken im neuen Spiegel über das Singledasein:
Der Spiegel hat geschrieben:Mei­ne Freun­de, die ich in der Knei­pe tref­fe, be­nei­den Paare manch­mal, sa­gen sie. Aber der Preis für eine Partnerschaft ist ih­nen zu hoch - die Frei­heit zu teu­er, die Kar­rie­re zu wich­tig, das Selbst­bild ohne Part­ner am we­nigs­ten an­greif­bar. Sie neh­men es für selbst­ver­ständ­lich, dass in ih­rem Le­ben vie­les be­fris­tet ist: Ar­beits­ver­trä­ge, WGs, Be­kannt­schaf­ten. Gleich­zei­tig ha­ben sie in­zwi­schen so et­was wie Ge­schmack ent­wi­ckelt, zu­min­dest la­ckie­ren sie Bei­ne von Kü­chen­ti­schen und kau­fen natives Oli­ven­öl. Für ihr Be­zie­hungs­ver­hal­ten folgt dar­aus, dass sie sich gern Kurz­zeit­part­ner zu­le­gen, die sie von Mal zu Mal noch kri­ti­scher aus­wäh­len. Sie neh­men Lie­be als eine plan­ba­re Sa­che wahr, und dass sie sich selbst nicht mehr rich­tig hin­ein­be­ge­ben wol­len, ist nur ein klei­ner, nicht un­wich­ti­ger Fak­tor von vie­len.
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von Holzklotz
#1322660
Ich bin zurzeit dabei die Kurzheft-Sammlung Santa Esperanza von Aka Morchiladze zu lesen. Es handelt sich dabei um 36 ca. 20 Seiten lange Hefte, die fiktive Geschichten auf der realen Insel Santa Esperanza im Schwarzen Meer erzählen und in ihrer Gestaltung dem sogenannten Inti-Kartenspiel nachempfunden sind. Liest sich auf jeden Fall sehr spannend und gefällt mir nach 8 gelesenen Heften schon ausgesprochen gut.

Daneben habe ich hier noch das unvollendete Werk Aufzeichnungen aus Georgien von Clemens Eich und die Theaterstücke Zorn, sowie Radio Universe von Nino Haratischwili liegen. Ende des Monats erreicht mich dann zusätzlich Journey to Karabakh ebenfalls von Aka Morchiladze. Zurzeit etwas auf einem Georgien-Trip.
von Molino
#1322793
Ich habe in den Ferien "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" von Joel Dicker gelesen und bin begeistert. Toller Krimi, der viel mehr als ein Krimi ist und folglich auch für Leser ist, die mit Krimis nichts am Hut haben. Setting, Figuren und v.a. die Story haben mir wahnsinnig gut gefallen und es war wirklich bis zur letzten Seite irrsinnig spannend.
Für mich schon jetzt ein Jahreshighlight.
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von SchwuppDiWupp
#1322808
Bin immer noch (gerne) an der Andy McNab-Reihe (Nick Stone) dran
(zur Zeit Last Light - #4 in Panama)

Hab noch die nächsten drei Romane der Serie im Schrank stehen.

Zu Weihnachten gab es dann noch ein weiteren Lee Child (Jack Reacher) Roman
sowie ein Donna Leon und einen weiteren ??? unbekannten (alles in eng.)

Damit bin ich noch ne Weile beschäftigt

Am liebsten im Bett abends vor dem Einschlafen
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von baumarktpflanze
#1323265
Ein 12-seitiges (!) Interview in der Capital über Freiheit und die Zukunft des Liberalismus mit FDPlern aus der Hinterbank. Harte Kost, weil das Interview schlecht layoutet ist und eine Textwüste ist, aber in der Ausführlichkeit selten und sehr lesenswert.
"Oppositionsparteien leiden zu allen Zeiten darunter, dass ihre Vorschläge unabhängig von der inhaltlichen Qualität chancenlos sind. Letzten Endes entscheiden Mehrheiten, daran ändern auch Bürgerproteste gar nichts."
Michael Theurer, Landesvorsitzender der FDP Baden-Württemberg
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von baumarktpflanze
#1327398
Ein sehr gutes und sehr ausführliches Portrait über Jens Weidmann, dem Präsidenten der Buindesbank, im neuen Spiegel, in dem das Handeln Weidmanns anhand der Eurokrise aufgezeigt wird.
Der Spiegel hat geschrieben:Europa ist in Weidmanns Welt eine finstere Veranstaltung, weil der Mensch der Gegenwart nie vorausschauend genug handelt. Langfristig steht immer alles auf dem Spiel, die Währung, die Gemeinschaft, die Zukunft. Dieser Ablauf wäre zu verhindern, wenn sich alle endlich an die gültigen Verträge hielten, die Griechen, die Spanier, die Iren, die Franzosen, die Deutschen, die Belgier, die Ungarn. Wenn die vielen Regeln der diversen Pakte endlich befolgt würden. Wenn sich die Staaten endlich neu aufstellten, ihre Haushalte in Ordnung brächten, ihre Apparate und Regime reformierten. Sagt Weidmann. Und er hat recht. Seine Tragik besteht nur darin, dass die Welt auf absehbare Zeit so nicht sein wird. Europa wird eine chaotische Baustelle bleiben, auf der das Durchwursteln am Ende vielleicht die vernünftigste Maxime ist. Aber derlei käme Weidmann nie in den Sinn. Er hat Überzeugungen, unverrückbare. Und er hat Daten, die sie stützen. Er glaubt, dass langfristig verloren ist, wer seine Überzeugungen verrät. Aber wann endet „langfristig“? Und was eigentlich heißt es in der Politik, im Leben, „am Ende“ recht gehabt zu haben?
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von Basil
#1333302
Uns allen hat sich irgendwann unser Dasein als etwas Besonderes, Unübertragbares und Kostbares offenbart. Fast immer geschieht diese Offenbarung in der Jugend. Die Entdeckung unserer selbst bekundet sich als eine Erfahrung unserer Einsamkeit. Zwischen uns und der Welt öffnet sich eine unspürbare, durchsichtige Mauer: die unseres Bewußtseins. Ja, kaum sind wir geboren, fühlen wir uns schon einsam. Kindern und Erwachsenen gelingt es, durch Spiel und Arbeit sich selber zu vergessen und so ihre Einsamkeit zu überwinden; der Jüngling aber, der zwischen Kindheit und Mannesalter schwankt, steht für einen Augenblick vor dem unendlichen Reichtum der Welt still und betrachtet verwundert sein Dasein. Dem Staunen folgt das Nachdenken: über den Strom seines Bewußtseins gebeugt, fragt er sich, ob dieses Gesicht, das allmählich aus der Tiefe steigt und vom Wasser entstellt ist, das eigene sei. Das Einzigartige des Daseins ­ im Kind noch reine Empfindung ­ verwandelt sich in Problem, Frage und Forscherdrang. Völkern in der Wachstumskrise widerfährt Ähnliches: Ihr Dasein offenbart sich als Frage: Was sind wir, und wie werden wir das verwirklichen, was wir sind? ...
Man kennt die Bücher die vom ersten Satz an fesseln, man möchte das Buch kaum aus der Hand legen aus Angst den Kontrast zwischen tiefgreifender, ergebener Romanverschlungenheit und einer sach- und zwanggemäßen Realität zu erfahren und verliert sich Seite um Seite. Dieses Buch fesselt auch, allerdings auf die komplett entgegengesetzte Art, da man das Buch nach einer Seite weglegen möchte, um dem gerade Rezipierten nachzusinnen, einer vergessener oder neueingeschlagenen Spur zu folgen oder einfach aufgespannte Welten und Denkarten auf andere Situationen zu übertragen und deren Wirkung zu erforschen. Nichts zum vergänglichen, leichten Zeitvertreib.
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von rosebowl
#1335673
Nachdem ich letztens den Film gesehen hab, hab ich jetzt nochmal mit dem "Medicus" angefangen. Und bin schon nach 50 Seiten entsetzt, wie groß die Abweichungen zum Film sind, ganz so schlimm hatte ich das gar nicht in Erinnerung. Ich befürchte, jetzt wird mir der Film noch weniger gefallen :(

Um den Wälzer nicht mitschleppen zu müssen und weil ich das eh mal ausprobieren wollte, hab ich mir für den Medicus den E Book-Reader einer Freundin ausgeliehen. Und ich befürchte, ich werde meinem Gemecker von früher untreu. Ja, es ist kein Buch. Aber trotzdem - gerade für Pendler ist es schon saumäßig praktisch, nicht einen Zentner Papier mitschleppen zu müssen, sondern nur so eine dünnes Plastik-Teil. Ich befürchte, ich werde mir doch auch so ein Gerät zulegen :P
von Stefan
#1335674
Ha sagte ich dir damals doch *gg*
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von Nerdus
#1335675
Weiß gar nicht, woher der Gedanke kommt, E-Book-Reader wären eine Erfindung des Teufels. Viel praktischer geht’s doch wirklich nicht^^
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von rosebowl
#1335679
Ja doch :D
Naja, eigentlich mag ich die Dinger immernoch nicht wirklich. Weil ein Buch halt irgendwie doch was anderes ist. Und weil man sich ein Buch schön ins Regal stellen kann. Und weil es etwas nervig ist, ewig lang auf ein Display zu schauen statt auf Papier. Und... naja, überhaupt halt *grmpf*

Aber andererseits ist es halt gerade bei so dicken Wälzern schon sehr bequem, wenn man nicht mit riesiger, voller und schwerer Tasche unterwegs sein muss, und gerade wenn man sich nicht gemütlich auf die Couch flezen kann, sondern im Zug hockt, ist es auch beim lesen selber auf die Dauer angenehm, dass die Teile relativ leicht sind.

Ich bin mir nur noch unsicher, was für eins ich mir besorge, wenn es denn soweit ist... Ausgeliehen hab ich mir jetzt ein Trek Stor. Aber das ist ein älteres Modell, und da ist das Display relativ hell, deshalb hat man doch noch ein ziemliches Monitor-Feeling. Nicht ganz so schlimm wie auf einem Tablet, aber nicht so entspannt zu lesen wie Papier. Und Kindle will ich nciht, weil mich diese Amazon-Bindung nervt. Ich tendiere gerade zu Kobo, da klingen die Testberichte ganz gut...
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von little_big_man
#1335681
rosebowl hat geschrieben:Und weil es etwas nervig ist, ewig lang auf ein Display zu schauen statt auf Papier.

Und Kindle will ich nciht, weil mich diese Amazon-Bindung nervt.
Das ist doch gerade der Clou von eInk, dass es eben kein hintergrundbeleuchtetes Display ist sondern für die Augen genau so angenehm wie richtiges Papier.

Und auf dem Kindle kann ich problemlos jegliche Art von eBooks draufladen, also ich habe keine Ahnung woher das Gerücht kommt, dass der Kindle nur bei Amazon gekaufte Bücher darstellen würde. Und zur Not kann man sich z.B. mit Calibre sowieso alle Bücher in alle möglichen Formate konvertieren lassen.
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von Nerdus
#1335682
Ich glaube, die neueren Geräte nehmen sich da alle nicht so viel. Vom Display her finde ich das schon sehr nah an Papier. Zum ins Regal stellen ist es natürlich nichts^^
Aber gerade im Zug beziehungsweise allgemein unterwegs ist mein E-Book-Reader nicht mehr wegzudenken, weil kleiner, leichter, kein vorher entscheiden, was mit soll und was nicht und so weiter …

Hab einen Kindle Paperwhite und bin damit nach wie vor sehr zufrieden – von ner Amazon-Bindung hab ich bis jetzt aber eigentlich nichts mitbekommen? Da lässt sich doch alles drauf lesen, was man lesen möchte.
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von rosebowl
#1335684
Also ich hab schon öfter gehört, dass man für den Kindle nur bei Amazon Ebooks kriegt, und bei dem Test, den ich mir bei chip.de angeschaut hab, ist ePub z.B. auch nicht als Format gelistet beim Kindle.
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von Nerdus
#1335686
Naja, wie man’s nimmt. Letzten Endes musst du die E-Books ja sowieso irgendwie auf das Gerät übertragen. Amazon schickt’s von alleine an den Kindle, wenn die E-Books aus einer anderen Quelle stammen, verwalte ich das per Calibre, das wandelt beim Übertragen automatisch ins richtige Format um. Das ist kein Mehraufwand und welches Format das E-Book ursprünglich hat, spielt gar keine Rolle.

Aber wie gesagt, heutzutage dürften die Qualitätsunterschiede da so überschaubar sein, dass man sich eine beliebige Marke raussuchen kann^^
von Stefan
#1335689
rosebowl hat geschrieben:Also ich hab schon öfter gehört, dass man für den Kindle nur bei Amazon Ebooks kriegt, und bei dem Test, den ich mir bei chip.de angeschaut hab, ist ePub z.B. auch nicht als Format gelistet beim Kindle.
Amazon bietet sogar ein Programm, mit dem man ePub, mobi und sonstige Dinger automatisch zum Kindle hochladen kann - da wandelt das Amazon für dich in das richtige Format und schickt es dir dann auf den Kindle.

--

Ich bin mit meinem Paperwhite immer noch mehr als zufrieden und mittlerweile haben auch fast alle "Buchnarren" in meinem Familien- und Freundeskreis einen und die würden ihn alle nicht mehr hergeben. Und darunter waren natürlich auch genug, die sich zuerst dagegen gesträubt haben
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von rosebowl
#1335690
Ok, scheint ja doch nicht ganz so problematisch zu sein wie ich dachte mit dem Kindle... Naja, ich werde mich in nächster Zeit mal noch ein bisschen umschauen - für den Medicus brauch ich ja eh erstmal eine Weile... :D
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von little_big_man
#1335693
rosebowl hat geschrieben:für den Medicus brauch ich ja eh erstmal eine Weile... :D
Der Kindle würde dir jetzt genau sagen wie viele Minuten noch... 8)

Ok, nur wie viele Minuten bis zum nächsten Kapitelende, aber wen kümmern schon solche Details, wenn die Antwort einfach gerade so gut passt?
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von Basil
#1335694
little_big_man hat geschrieben:
rosebowl hat geschrieben:Und weil es etwas nervig ist, ewig lang auf ein Display zu schauen statt auf Papier.

Und Kindle will ich nciht, weil mich diese Amazon-Bindung nervt.
Das ist doch gerade der Clou von eInk, dass es eben kein hintergrundbeleuchtetes Display ist sondern für die Augen genau so angenehm wie richtiges Papier.
Für mich hat diese Nervigkeit zwei Ursachen:
1. Das, was gedruckt vor einem liegt, scheint echter, verbindlicher und so besser für eine ernsthafte Auseinandersetzung geeignet zu sein.
2. Dieses entwürdigende Element der Moderne bzw. die Vertiefung in diese. So wie Geld an einem Bankautomaten zu ziehen. Wie idiotisch man sich da immer vorkommt!
von Stefan
#1335782
little_big_man hat geschrieben: Ok, nur wie viele Minuten bis zum nächsten Kapitelende, aber wen kümmern schon solche Details, wenn die Antwort einfach gerade so gut passt?
Nope, der sagt dir doch beides - also Zeit bis zum Kapitelende und Zeit bis zum Buchende - je nachdem, was du ausgewählt hast
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