Glaubt ihr an ein Leben nach dem Tod?

Ja
19
31%
Nein
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69%
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von acid
#1195437
Ich persönlich glaube eigentlich auch nicht an höhere Mächte, das Jenseits, einem Leben nach dem Tod...
Gerade in Zeiten schwerer Schicksalsschläge oder wenn man mit dem Tod anderer konfrontiert wird, falle ich aber manchmal fast von meinem "Glauben" ab. Da beneide ich die Menschen, die daran so fest glauben wie an die Sonne, die am Himmel zu sehen. :|
Donnie hat geschrieben: Ich finde das komplette Universum in seiner Existenz sehr fragwürdig und strange.
Gerade wenn ich einen Film mit solch einem Thema gesehen habe, ertappe ich mich manchmal, wie ich überlege, was am Ende des Universums ist. :oops:
Ich komme aber nicht weit. :?
von Molino
#1195550
Ich finde ja die Vorstellung vom Leben nach dem Tod sehr gruselig - weil im Jenseits kann das ja wohl nur unbegrenzt und somit ewig sein (Sterben im Jenseits wäre ja schließlich ziemlich absurd). :? Eh, danke, nein. Ewiges Leben klingt ätzend.
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von Mew Mew Boy 16
#1195592
Also ich glaube für mich an keinen Gott oder ähnliches, aber ich glaube an eine Art Leben nach dem Tod. Sowohl die Vorstellung in anderer Form wiedergeboren zu werden, als auch als "geisterhafte" Seele irgendwo zu verweilen und auf die bereits Verstorbenen zu treffen und auch als eine Art Schutzengel für die noch Lebenden zu fungieren. Ich mag den Gedanken einfach. :)
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von Mew Mew Boy 16
#1195602
Kunstbanause hat geschrieben:Und wie soll das funktionieren?
Wenn ich das wüsste, könnte ich sicherlich berühmt werden. So ein Glauben hat wie ich finde, aber auch nichts mit Erklärungen zu tun. Es ist einfach eine Möglichkeit die man sich geschaffen hat, um den Tod besser verarbeiten zu können bzw. ihn nicht als das große Nichts zu sehen, was er vielleicht am Ende ist. Sagen kann das eh keiner. Schutzengel sind dann einfach da und helfen in schwierigen Situationen, wie von Geisterhand. Erklären kann ich es dir nicht, aber ich hatte so so manches mal so ein Gefühl und ich mag den Gedanken einfach. :)
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von RickyFitts
#1195619
Donnie hat geschrieben: Aber ich muss sagen, unsere komplette Existenz als kosmischer Zufall ist auch wieder so ein Konzept, das ich fragwürdig finde. Es ist schon ein ganz großer Zufall, dass das Universum existiert und dann auf irgendeinem Planeten solche Viecher wie wir mit so einer komplexen Zivilisation leben. Ich finde das komplette Universum in seiner Existenz sehr fragwürdig und strange.
Nur gemessen an den Grenzen unserer eigenen Wahrnehmung ist unsere Zivilisation komplex. Hätte ein Fischschwarm ein zur Reflektion fähiges Bewusstsein, würde er wahrscheinlich das gleiche über sich denken. Vielleicht empfände eine Bakterienkultur Zellteilung als genauso kompliziert wie wir das heutige Dating-Regelwerk, obwohl es für das nächsthöher entwickelte Lebewesen lächerlich simpel erscheint.

Ich denke diese ganze Idee einer Seele, die samt unseres Bewusstseins in eine andere Ebene transzendiert, entstammt vor allem einem Wunsch danach, nicht endlich und stattdessen auch etwas besonderes und erhaltenswertes zu sein. Wie Egozentrisch das ganze Konzept ist, habe ich vor ein paar Monaten mal wieder in einem schönen Gespräch mit jemand festgestellt, der religiös geprägt eben genau daran glaubte. Da war es ganz klar, dass seine Seele in eine Nachwelt (er hat mir gegenüber schon auf Begriffe wie Himmel oder Hölle verzichtet) übergeht, wo man dann all seine Liebsten wiedertrifft. Also Freunde, Verwandte, der treue Familienhund? Ja, meinte er. Auch der Hund oder die Katze?? Ja. Also haben Tiere auch eine Seele oder ein Bewusstsein, das ins Jenseits reist? Und da ging das große Straucheln los. Was für die Haustiere galt, galt plötzlich nicht für alle Tiere, schon gar nicht Insekten oder anderes "Viehzeuch", das nicht zum knuddeln da ist. Je weiter ich ihn in diesen Widerspruch trieb, umso klarer wurde es den immer hilfloseren Erklärungen und Ausnahmen, dass es eine völlig unstimmige Wunschvision eines Lebens-best-of war, die nur einschloss, was man aus einer selbstsüchtigen Perspektive heraus haben wollte.
Was für uns in unserem Leben Bedeutung hat, soll auch Bestand haben. Die Vorstellung einer harten Endlichkeitsgrenze durch den Tod steht dem so massiv entgegen, dass viele Leute einfach entscheiden, dass halt nicht ist, was nicht sein darf - und dann fangen sie an für sich allein oder institutionalisiert miteinander Ausnahmeregeln zu ersinnen und zu glauben, wenn nur genug Leute an das gleiche Regelwerk glauben, würde sich das Universum schon irgendwann anfangen danach zu richten.

Ich kann die Angst hinter solchen Gedanken ja verstehen, aber die Beharrlichkeit mit der dafür die rational plausibelste Erklärung verdrängt wird, stört mich schon.
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von JackieZ
#1195630
Donnie hat geschrieben:Ein Leben nach dem Tod ist natürlich ein nettes Konzept, aber das ist dann auch wieder so ungreifbar, dass ich da nicht wirklich dran glauben kann. Wenn wir nicht einfach aufhören komplett zu existieren, dann ist alles sicherlich jenseits unserer Vorstellungskraft und vielleicht gibt es ja auch noch irgendein Mittelding zwischen Existenz und Nicht-Existenz, das wir mit unseren mickrigen Erdling-Gehirnen nicht umfassen können.
Damit beschreibst du so ziemlich das, was ich auch denke. (Von wegen wirrste Beiträge oder sowas ;) )
Wenn nach dem Tod noch "irgendwas" kommt, dann ist das mit Sicherheit jenseits unserer Vorstellungskraft und damit momentan nicht für uns erfassbar oder erklärbar. Das, was auch immer nach dem Tod kommt, würde wohl schlichtweg die
Möglichkeiten unseres Geistes sprengen. Das ist meiner Meinung nach auch der Grund dafür, dass man im Traum nicht sterben kann, sondern kurz vorher aufwacht. Vermutlich eine reine Selbstschutz-Funktion des Gehirns.

Aber auch wenn es rational nicht erklärbar ist glaube ich schon, dass irgendwas nach dem Tod kommt. Ich halte es für eine Art kosmische Gesetzmäßigkeit, dass nichts restlos und komplett verschwinden kann - so wie Energie auch nie komplett
verschwinden kann, sondern sich immer in eine andere Form umwandelt. Die Frage die sich darauf stellt ist dann aber, ob so eine Art "Lebensenergie" oder "Seele" existiert, die einen toten Körper von einem lebendigen unterscheidet. Das ist eine philosophische Frage, auf die ich auch keine Antwort weiß. Ich habe aber das Gefühl (und jetzt wirds abenteuerlich) dass die Gesetzmäßigkeiten des Kosmos im Großen (Sterne, Galaxien, etc.) und im Kleinen (Quantenmechanik, String Theorie) irgendwie zusammenhängen müssen, und man diese "Welt-Formel", die alles miteinander verbindet, nur noch nicht gefunden hat. Sollte das
irgendwann gelingen, dürfte man auch belegbare Informationen darüber bekommen können, ob es ein Leben nach dem Tod gibt und vielleicht sogar was "Gott" wirklich ist.

edit: hoppla, da hatte ich dich zweimal zitiert, donnie :oops:
Zuletzt geändert von JackieZ am Mo 14. Jan 2013, 22:23, insgesamt 1-mal geändert.
von TIMBO
#1195665
TIMBO hat geschrieben:als buddhist glaube ich natürlich an die wiedergeburt, bis ich eines tages ins nirvana eintreten werde.
naja gut, ganz so streng leb ich das nicht aus, es ist einfach nur schwer zu glauben (zu akzeptieren), dass danach gar nichts mehr sein soll. aber es gibt wohl nur einen weg das raus zu finden ... es erleben.
Fast 4 Jahre alt, aber noch recht aktuell :wink:

So traurig es ist, ich denke, es ist einfach vorbei. Und alles, was man sich so vorstellen kann, was danach passieren könnte, gibt es nur, um den Menschen die Angst davor zu nehmen.
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von Basil
#1195676
Leute, einfach nicht an den Tod glauben und für immer leben. Ich meine, wenn es tatsächlich etwas danach gibt und man es bewusst erfassen kann ist das cool weil es so ist wie man es angenommen hat und wenn Alles endet macht es sowieso keinen Unterschied weil jedes Bewusstsein ausgelöscht sein wird.
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von Kunstbanause
#1195971
Du schwebst doch sowieso oftmals in anderen Sphären, daher könntest du uns doch so halbwegs etwas darüber sagen. Ottr?
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von baumarktpflanze
#1405919
Sentinel2003 hat geschrieben:Ein Leben nach dem Tod gibts nur im Traum...
Aber es gibt tolle Vorstellungen davon!

Schon in der Antike (siehe Platon) hatte man entsprechende Vorstellungen vom Leben nach dem Tod bzw einer Vorform von Himmel und Hölle. Sehr vereinfacht gesagt haben es ein paar Seelen geschafft, nach dem Tod für immer im Himmel zu bleiben, wenn sie gut und gerecht gelebt haben, ein paar Seelen auch in die Hölle, wenn sie besonders ungerecht gelebt haben - und der überwiegende Teil der Seelen wurde wiedergeboren und durfte es nochmal probieren mit dem gerechten Leben.

Interessanterweise ziehen die Seelen, bevor sie (erneut) ins Leben gehen, aber ein Los, auf dem ihr neues Leben bereits vorgezeichnet ist, vergessen aber auf dem Weg ins Leben das, was auf dem Zettel steht. Im Laufe des Lebens dann erinnern sie sich wieder daran.

Im Mittelalter wurde dann die Vorstellung von Himmel und Hölle weiter ausformuliert und - vereinfacht gesagt - die Wiederauferstehung eingeführt: Laut Thomas ein Leben ohne Nahrung und Sexualität.
von Sentinel2003
#1405989
Auch wenns noch so gute Vorstellungen gibt vom Leben nach dem Tod...lieber Kollege Pflanze: es gibt dieses Leben nicht, jedenfalls nicht für mich...
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von baumarktpflanze
#1406004
Basil hat geschrieben:An eine andere Antwort erinnere ich mich aber noch. Ein Mädchen sagte, sie wüsste es nicht, stelle sich aber vor, dass sich die Seele vom Körper löse und man sozusagen als Geist noch umher fliege und die Menschen auf der Welt beobachte. Ach ja. :(
Leider kann selbst mit Studenten nicht über das Thema reden, weil schlicht eine entsprechende Antwort fehlt auf die Frage. Als ich meine Magisterarbeit geschrieben habe zum Thema, habe ich das Gespräch mehrfach gesucht, aber leider genau solche Antworten wie die des Mädchens, die ich eigentlich erwartet hätte, nicht bekommen. Im Grunde habe ich gar keine Antworten bekommen. Das fand ich äußerst überraschend. Aber vielleicht bin ich da auch zu sehr philosophisch und durch gewisse Filme und Sendungen im Fernsehen vorgeprägt.
von Stefan
#1406007
Na ja das ist ja auch nicht wirklich eine wissenschaftliche .. sondern eine glaubensfrage. Gerade Studenten sind dann ja doch dazu angetrieben, solche Dinge zu hinterfragen, wissenschaftlich zu untersuchen usw - und bei etwas, was man einfach gar nicht untersuchen kann, weil tote Menschen nunmal nicht mehr befragt werden können, bleibt das alles ein ziemlich Mysterium. Ich will auch gerne an eine Art Himmel glauben, tu mir damit aber, wenn ich ganz ehrlich bin, doch etwas schwer, weil - ja sohalt. Da halte ich die Vorstellung, dass wir nach Ableben einfach nicht mehr existieren für realistischer, auch wenn das der menschliche Geist nicht so ganz akzeptieren will
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von Nerdus
#1406009
Ich finde die Vorstellung, dass einfach Schluss ist, viel einfacher zu akzeptieren als irgendeine Jenseitsvorstellung. Ich schlaf ja auch jede Nacht ein und merk nichts davon, wenn mein Geist plötzlich weg ist; wird beim Sterben nicht anders sein.
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von rosebowl
#1406015
Sentinel2003 hat geschrieben:Auch wenns noch so gute Vorstellungen gibt vom Leben nach dem Tod...lieber Kollege Pflanze: es gibt dieses Leben nicht, jedenfalls nicht für mich...
Genau das ist der springende Punkt ;)
"Gibt es nicht" kann man so pauschal nicht sagen - weil man es ja genauso wenig beweisen kann wie das Gegenteil... Ich glaube daran, dass es irgendwie weitergeht, auch wenn ich nicht wirklich eine konkrete Vorstellung davon habe, wie.
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von baumarktpflanze
#1406020
Stefan hat geschrieben:Na ja das ist ja auch nicht wirklich eine wissenschaftliche .. sondern eine glaubensfrage.
Korrekt. Aber gerade in der Philosophie und auch in der benachbarten Theologie, in der es in erster Linie nicht um wissenschaftliche Beweisbarkeit, sondern auch um Glauben und deren Glaubensfragen geht, habe ich gedacht, dass ich von den Studenten auch entsprechende Antworten bekomme. Aber es scheinen die entsprechenden Vorstellungen einfach zu fehlen. Schade eigentlich.
rosebowl hat geschrieben:
Sentinel2003 hat geschrieben:Auch wenns noch so gute Vorstellungen gibt vom Leben nach dem Tod...lieber Kollege Pflanze: es gibt dieses Leben nicht, jedenfalls nicht für mich...
"Gibt es nicht" kann man so pauschal nicht sagen - weil man es ja genauso wenig beweisen kann wie das Gegenteil...
Es ist wohl genau das, was Stefan sagt: Es ist eine Glaubensfrage - und das nicht gemünzt auf eine Religion, sondern auf seine eigenen Wünsche, seine eigenen Überzeugungen und seinen eigenen Glauben, der dann freilich durch religiöse Einflüsse beeinflusst werden kann.
von Waterboy
#1406022
joar Angst vor dem Tod ist durchaus da, weil es halt nicht fassbar ist und bisher als eines der wenigen Geheimnisse nicht erforscht ist bzw. keine Antwort darauf gibt (und wohl nie geben wird).

Letztendlich denke ich da ganz nüchtern, wir sterben und aus ist es. All das mit dem "leben nach dem Tod" hat sich die Menschheit letztendlich nur über die Jahrtausende angereichert, weil Sie Angst vor dem Tod hat und es sich so besser lebt (vor allem in früheren Zeiten).

Sollte es ein Leben nach dem Tod geben ? Joar auch nicht schlecht, aber will man wirklich für immer irgendwie in irgendeiner Form leben ? Gibt es dann auch den Insektenhimmel für jede Fliege oder Biene die ich bisher im meinem Leben gekillt habe ? Ach halt, dafür hatte die ängstliche Menschheit auch gleich ne Antwort parat (Tiere haben keine Seele, außer die knuffigen wie Hunde ;) ).

Und sollte es Gott wirklich geben, dann gehört ihm mal gehörlichst in den Ar*ch getreten (nur meine Meinung ), aber auch dafür gibt es ja die passende Antwort (Gottes Wege sind unergründlich bla bla bla.

Letztendlich hat sich die religiöse Menscheit für alles was Sie nicht erklären kann, die passende Antwort zurecht gelegt, was verständlich ist, wenn man nun einmal ein Thema hat, worauf man keine Antwort bekommt.

Ich persönlich bleibe dabei, Tod - Ende - Aus

Wenn sich jedoch wer gerne in seinen Glauben flüchten möchte, das es nach dem Tod weiter geht, bitte jedem das seine.
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von Nerdus
#1406025
baumarktpflanze hat geschrieben: Aber es scheinen die entsprechenden Vorstellungen einfach zu fehlen. Schade eigentlich.
Was soll man sich denn groß vorstellen? Effektiv ist es doch so, dass wir null Anhaltspunkte haben, wie ein »Leben nach dem Tod« aussehen könnte – und (außer Wunschdenken) auch keine Gründe, überhaupt daran zu glauben. Glauben kann man natürlich alles, was man möchte, aber für/wider bloßen Glauben lässt sich nicht argumentieren, und am Ende landet man immer bei »aber ihr könnt ja nicht das Gegenteil beweisen!«

Mir entzieht sich ehrlich gesagt schon das Konzept einer »Seele«, die nicht mit dem Körper verbunden ist. Wenn ich mir zum Beispiel überlege, wie sehr sich meine Großmutter damals durch Alzheimer verändert hat, wie komplett schon vergleichsweise kleine körperliche Änderungen eine Persönlichkeit umformen können, dass man die Person dahinter gar nicht mehr wiedererkennt – da kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass nach dem kompletten Gehirntod der »Geist« in irgendeiner Form weiterbesteht.
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von baumarktpflanze
#1406027
Naja, ich glaube, dass eine Jenseitsvorstellung erst einmal etwas mit dem eigenen religiöen Hintergrund zu tun hat und sie dadurch ein Stück (mit)geprägt wird. Wenn man diesen religiösen Hintergrund nicht hat, ist es wahrscheinlich weitaus wahrscheinlicher, dass man dann auch entsprechend einfach glaubt, dass danach nichts mehr kommt.

Gleichzeitig glaube ich aber, dass solche Vorstellungen, auch losgelöst von einer religiösen Funktion noch etwas anderes vermitteln: Vielleicht eine Form von Trost, vielleicht eine Form der Orientierung. Ebenso haben Vorstellungen von einer wie auch immer gearteten anderen Welt auch eine kulturelle Tradition und ich fände es schade, wenn diese Form der Tradition einfach so verloren geht.

Auf der anderen Seite sehe ich aber auch, wie das Thema Tod an sich in der Gesellschaft behandelt wird: Im Grunde gar nicht. Natürlich finden sich jeden Tag in den Nachrichten Meldungen über Tote. Natürlich haben viele von uns bereits einen Verwandten verloren. Aber kaum jemand hat wirklich mal einen toten Menschen bewusst angefasst. Kaum jemand hat ernsthaft darüber nachgedacht, was genau er in eine Patientenverfügung schreiben würde im Falle des eigenen Verlustes. In Krankenhäusern sind die Toten möglichst schnell verschwunden.
von Waterboy
#1406032
Warum soll ich mir auch Gedanken über den Tod machen und das jeden Tag ?

Ich lebe doch. Was habe ich davon, mir Gedanken über den Tod zu machen ? Nix, denn er kommt sowieso irgendwann (wie ist ne andere Sache ).Was bringt es also, sich dauernd über den Tod GEdanken zu machen. Wenn ich mir um Gesunde Ernährung Gedanken mache, dann ergibt das ja noch Sinn, oder um meine Zukunft oder family, aber was habe ich davon mir Gedanken über den Tod zu machen ?

Ich kann nichts daran ändern, das ich irgendwann sterben werde. Daher lebe ich doch lieber das Leben, was ich aktuell führe, versuche es so gut wie möglich zu gestalten um mir dann später auf dem Sterbebett (wenn ich nicht vorher von nem Auto überfahren werde, mit dem Flugzeug abstürze oder oder oder ... ) nicht vorwerfen zu müssen, mein Leben nicht gelebt zu haben. Den GEdanken find ich viel schlimmer, als auch nur einen an den Tod zu verschwenden.

Und logisch beschäftigen sich die Menschen nicht wirklich mit diesem Thema. Again... warum auch ? Wir können das sterben (noch ) nicht aufhalten, wozu also sich dauernd um so ein Thema Gedanken machen?

Und wer will bitte nen toten Menschen anfassen ? :shock: Als mein Vater damals gestorben ist, hab ich Ihn danach auch nicht mehr angeschaut geschweige denn angefasst. Und das bereue ich bis heute nicht. Und das tote Menschen so schnell wie möglich unter die Erde verschieft werden (oder im Ofen landen) ist eher auch ne Geldfrage. ich weiß noch, wieviel Stress wir hatten, damals weil mein Vater direkt Zwischen Feiertagen gestorben war. Jeder Tag länger zwischen aufbarung und Beerdigung war teuer. Daher finden Beerdigungen auch so schnell wie möglich statt. Genauso wie tote in Krankenhäusern so schnell wie möglich ab in den Keller wandern. Was sollen sie auch sonst noch da ? Ich würde das nicht als "bloß schnell das Thema wechseln" ansehen, sondern es ist halt einfach so, das der Tod heute genauso wie alles andere ne Sache ist, wo es auch hauptsächlich um Geld geht.

Und zumindest wir hatten gar nicht groß Zeit überhaupt zu trauern. Da rennst du von einem Amt zum anderen, musst dich mit der Versicherung rumschlagen, musst Verträge kündigen und und und. Im Endeffekt war das sogar gar nicht mal so schlecht, weil einen dies ablenkte von der Trauer (die durchaus vorhanden war). Wo man das alles dann hinter sich hatte, waren einige Wochen vergangen und man konnte etwas gefasst seine Trauer aufarbeiten.

und Patientenverfügung ist denke ich mal eher ein Thema, wo der "TOD" ansich nur ansatzweise überhaupt aufgegriffen wird.