#1365651
Solltet ihr Bahnkunden sein, dann habt ihr sicherlich einige Erfahrung mit dieser gemacht negative wie positive, hier könnt ihr sie mit den anderen Nutzern teilen.

Da die Bahn kein Monopol mehr hat, im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs, so ist es an manchen Stellen hilfreich, das Diensleitungsunternehmen zu nennen, auf welches sich die Erlebnisse beziehen, da natürlich nicht überall die Bahn selbst agiert.
#1365652
In unserer Region ist es so, dass vor einigen Jahren die DB Regio durch ein anderes privates Unternehmen abgelöst wurde, damit verbunden war eine Umstellung auf moderne Züge. Das Problem ist aber, dass diese konzeptionell nur noch wenig Beinfreiheit bieten.

Vorteilhaft war die zeitliche Verdichtung der Fahrzeiten, es besteht also ein größeres Angebot. Weniger schön ist, dass das Personenbeförderungsvolumen insgesamt stark zugenommen hat, die Züge selbst aber kürzer sind und insgesamt das Volumen nicht den aktuellen Bedingungen angepasst wurde, mit der Folge, dass sämtliche Züge auch die, außerhalb der Schwerpunktzeiten, eigentlich immer überfüllt sind.

Die Thematik, der Ausfälle durch technische Probleme sowie die Unpünktlichkeit haben sich eigentlich mit der Umstellung bzw. Übernahme durch das private Unternehmen erledigt. Die Züge verkehren in der Regel wirklich pünktlich eine zeitlang waren sie sogar überpünktlich. Aber da die DB Regio hier ausgebotet wurde, dürfte an einer Unterbietung liegen, diese zeigt sich dann in Einsparmaßnahmen im Bereich des Personals. Gerade bei der Qualifizierung scheint man zu sparen.

Die Beförderung wird in unserer Region durch ein privates Bahnunternehmen erfüllt, die Bahninfrastruktur wird allerdings weiterhin durch die Bahn AG bzw. deren entsprechende zuständigen Töchter betreut. Man kann hier ganz klar am Zustand der Bahnhöfe erkennen, welche Gebäude und Gründstücke, der Bahn selbst gehören. Dort wird überhaupt nicht mehr in die Instandhaltung und Aufwertung investiert. Alles wirkt verkommen. Wenn dann mal Unterführungen besonders sanierungsbedürftig sind, schließt man die für den Personenzugang, genauso verfährt man mit Wartehallen. Die werden dann einfach geschlossen.

Die Bahn erhält aber gerade auch für solche Aufgaben Bundes und Landesmittel, aber wo diese Gelder dann genau versickern ist unklar, eventuell steckt man diese in die Expansion gewinnorientierter Projekte bsp. im Ausland, in denen die Bahn sich eigentlich nicht zu betätigen hat. Die Bahn soll sich wieder auf ihre Kernaufgaben fokussieren und hier ihre Aufgaben, schon im Interesse der Bürger, erfüllen.
#1365660
Ich habe eine negative und eine positives Erfahrung im gleichen Kontext gemacht. Ich war vorletzten Sommer mit zwei Freunden in Berlin. Auf der Rückfahrt in glühender Hitze war in unserem Wagon die Klimaanlage ausgefallen und wir sind in unseren Abteil fast eingegangen. Das Bahnpersonal hat uns dann mit einem Tetrapak Wasser beschwichtigen wollen.
Wir waren allerdings mit einer Schwangeren unterwegs und als die Schaffnerin das gesehen hat, durften wir in ein freies Abteil in der ersten Klasse.
#1365940
Zu dem Thema kann Rosie ganze Romane schreiben :D

Mein negativer Höhepunkt mit der Bahn war am Samstag als alle den Zug verlassen mussten wegen einem verdachtigen Gepäckstück . Und das in der Pampa. Nach 1,5 Stunden kam dann ein Ersatzbus der uns zur nächsten Stadt fuhr. Ich kam deshalb 2 Stunden später als geplant zuhause an
#1365944
Ich bin ja ganz froh, dass sich meine Bahnfahrten immer auf relativ überschaubare Strecken beschränken. Bin im letzten halben Jahr kein einziges Mal ohne deutliche Verspätung und/oder verpassten Anschlusszug davongekommen :roll:
#1365945
Zugverspätungen auf Grund eines Suizids sind noch immer die Nervigsten. Wenn man sich schon das Leben nehmen muss, warum nicht mit einem Strick in den Wald, den Revolver an die Schläfe oder die schöne, alte Kohlenmonoxidvergiftung. Nein, man muss sich vor den Zug werfen, alle Fahrgäste aufhalten und dem Lokführer den Schock seines Lebens verpassen.

Ja, positive Aspekte sind definitiv Pünktlichkeit, wenige Fahrscheinkontrollen und die in angenehmer Regelmäßigkeit skurillen Begegnungen mit anderen Fahrgästen.

Negativ bewerte ich wie Bunga die Überfüllung zu Stoßzeiten, selbst bei der beschaulichsten Regio-Linie sind die Züge teilweise zu voll und das teils unfreundliche Bahn-Personal.
#1366388
Nerdus hat geschrieben:Bin im letzten halben Jahr kein einziges Mal ohne deutliche Verspätung und/oder verpassten Anschlusszug davongekommen :roll:
Das überrascht mich aber jetzt total :P

Diese Woche ist es bei mir auch wieder richtig nett. Gestern schon morgens eine Viertelstunde auf meinen Anschlusszug warten müssen, und heute war es wieder besonders schön. Der Zug von Lörrach nach Weil, wo ich umsteigen muss, ist nicht gefahren, sondern geschlichen. Ergebnis: Ich war genau 8:01 auf dem Bahnsteig, an dem mein Zug nach Freiburg abfährt. Planmäßig fährt der um 8:01, es war zu sehen dass der Anschluss aus Lörrach gerade kommt und drölfzig Leute rüber rennen - was macht dieses A*** von Lokführer? Abfahren natürlich, die Rücklichter eines Zuges sind ja immernoch die schönsten :P
Also mit dem nächsten Zug zurück nach Basel, mit dem ICE nach Müllheim, und da dann über eine halbe Stunde auf den Zug nach Freiburg warten. Weil der Schaffner im Gegensatz zu vielen seiner zum Glück meistens sehr freundlichen Kollegen einen Stock im A*** hatte, auf dem seine Vorschriften stehen, und uns nicht bis Freiburg hat mitfahren lassen. Aaaaaaaaaaaargh :twisted:
#1366398
Oh ja, das Vergnügen hatte ich auch schon :evil:
Auf der anderen Seite hab ich sogar schon erlebt, dass der Zug schon am anrollen war, ein Schwung Leute von der Straßenbahn aus angerannt kam, und der Lokführer den Zug nochmal gestoppt hat. Also die können einem erzählen, was sie wollen, von wegen "geht nicht". Natürlich geht es, und viele der Lokführer und Schaffner sind auch wirklich nett und versuchen, für die Fahrgäste zu machen, was möglich ist...

EDIT: Ähm, ja. Gerade stand da noch ein Beitrag über schadenfrohe Lokführer... :P
#1366721
Als Dauerfahrer mit Bahnflatrate kann ich von verschiedenen Erfahrungen mit der Bahn berichten.

Ich kenne stundenlange Verspätungen und überfordertes Zugpersonal genauso wie Fahrgäste, die meinen, dass der Schaffner nur für sie da ist, um ihr Anschlussproblem zu lösen, aber die nicht sehen, dass der Schaffner meist genauso hilflos der Streckensperrung ausgesetzt ist wie der Fahrgast. Ich kenne aber auch Schaffner, die versucht haben, mit ständiger Information die Fahrgäste immer wieder auf dem Laufenden zu halten.

Ich weiß aber auch, dass die meisten Fahrten, die ich mit der Bahn unternehme, ohne Verspätungen auskommen oder dass entsprechend entstandene Verspätungen wieder über die Strecke reingeholt werden. Ich weiß, dass das Erstattungswesen der Bahn seeeehr kulant ist, weil man recht schnell an einen entsprechenden Taxigutschein kommt bzw. ohne Nachfragen Erstattungsbeiträge überwiesen werden, es aber manchmal auch einen Monat dauern kann.

Allerdings sind diese Erfahrungen auch sehr zweischneidig. Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass ich durch meine BC 100 ganz anders angefasst werde als ein Fahrgast, der einen Sparpreis hat und vielleicht nur selten Bahn fährt. Mir wünscht man noch eine gute Reise, beim anderen bedankt man sich nur fürs Zeigen des Tickets. Mir weist man am Telefon Ansprechpartner zu, die sich echt um Auskünfte bemühen. Und für mich macht man Anschlüsse möglich, die eigentlich weg wären. Oder es gibt mal Gummibärchen, die eigentlich nur für die erste Klasse gedacht sind.

Vor der BC 100 war das nicht so. Und das ist schon ein Stück weit echt ungerecht. Ich kann mich daran erinnern, dass ich letztens mit einem Freund Prämien einlösen wollte. Da die Zeit des Verschickens der Prämie aber zu lang war und wir die Freifahrt am kommenden Tag nutzen wollte, hat zuerst er angerufen. Da hieß es, dass das nicht möglich sei, die Prämie am Automaten oder im Servicecenter abzuholen. Als ich danach anrief mit dem gleichen Anliegen, ging das sofort und ohne Diskussion: "Für Sie mache ich das gerne." Brrr. :?
#1401159
Kaffeesachse hat geschrieben:Man munkelt, dass die Bahn die Bahncard abschaffen will. Dann muss sich die Pflanze wohl ein neues Zuhause suchen. :wink:
Aber die Bahn meint, das sei eine dreiste Falschmeldung. Dann geht's ja. :D
Naja, die Bahn hat ja schonmal versucht, die BahnCard abzuschaffen - das hat aber nicht funktioniert, weil die Passagiere auf die Barrikaden gegangen sind. Ich finde es auch mutig, den 4-5 Millionen Kunden mit einer Bahncard zu sagen, dass es die BahnCard zukünftig nicht mehr geben wird. Stattdessen plant die Bahn laut hr-info:
hr-info hat geschrieben:"Die BahnCard wird zum Kundenkonto", heißt es in der Vorlage. Dieses Kundenkonto garantiert nur noch "Rabatte gemäß Auslastung eines Zuges und individuelle Rabatte nach Kundenumsatz", also für Großkunden und Vielfahrer.
Rabatte nach Auslaustung: Das gibt es heute schon und heißt Sparpreis - und den gibt es gerade auf den Strecken, die nicht nur ausgelastet, sondern überlastet sind (Stuttgart - Mannheim - Frankfurt - Köln; Frankfurt - Nürnberg - München; Köln - Düsseldorf - Dortmund - Hannover) kaum. Ich hoffe also doch sehr, dass die Bahncard bleibt, denn diese Strecken sind auch meine Hauptstrecken.


EDIT: Interessante Übersicht von tagesschau.de
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Während die Zahl der BC 50 seit Jahren leicht zurückgeht, schaffen es die vielen Aktionen und Besserstellungen der BC 25 nicht immer, auch entsprechend mehr Kunden zu aquirieren. Und trotz deutlicher Preiserhöhungen bleibt die Zahl der BC 100 Kunden recht stabil. (Allerdings scheinen die alle immer von Stuttgart nach Mannheim zu wollen :? )