- Mo 21. Sep 2015, 10:02
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Hm, Fanatismus ist vielleicht doch etwas zu drastisch ausgedrückt, da ich die Begeisterung natürlich etwas ausgeprägt zur Schau stelle. Ganz ehrlich, ich mochte das Oktoberfest schon immer, habe mich auch inhaltlich umfassend mit diesem Fest befasst, weil mich die Hintergründe interessieren. Ich selbst bin schon fasziniert vom Oktoberfest war allerdings bis heute noch nicht dort. Mediale Inhalte die sich mit dem Oktoberfest befassen konsumiere ich auch in sehr ausgeprägter Form.
Was genau mich so begeistert, ist tatsächlich schwer zu sagen um ehrlich zu sein ich weiß es gar nicht so genau lol, ich habe aber eine Vermutung, zunächst mal sollte erwähnt werden dass wir früher konstant in Bayern in Urlaub waren, und generell die Bayerische Tradition und Kultur sehr symphatisch finde. Hinzu kommt natürlich ein Event-Aspekt, dieses Fest ist sehr bekannt, populär und bildet irgendwie einen ganz eigenen Mikrokosmos innerhalb dieser großen Stadt. Dann mag das auch zu einem gewissen Anteil etwas mit einer Sehnsucht nach Romantik, Melancholie, Brauchtum zu tun haben. Die Wiesn hat einen ganz eigenen Charme.
Mich interessieren vorallem die Aspekte und Belange, welche für die meisten selbst wenn sie das Oktoberfest mögen eher irrelevant sind nämlich bsp. was gibt es zu essen, wie wird das zubereitet, wo bezieht man die Waren, wie viele Teilnehmer hat der Trachtenumzug, Wie viel Umsatz generiert ein Zelt usw. Was mich hingegen kaum interessiert ist der Party und Feieraspekt.
Mich interessieren die Hintergründe die organisatorischen und die wirtschaftlichen Aspekte bsp.
Was an Bayern aber auch an diesem Münchner Oktoberfest ganz interessant ist, natürlich wird da viel verzerrt und verkitscht dargestellt und natürlich dient da das Brauchtum überwiegend nur dem Kommerz, wie das auch beim Tourismus in Bayern ja oft auch ist, aber auch da muss man sich das genau betrachten. Denn in Bayern hält man generationenübergreifend doch recht viel von Brauchtumspflege und Traditionen und die werden auch echt und nicht kommerziell gelebt.
Wenn du dort in eine Stadt oder ein Dorf gehst, dann sind die jungen Leute da natürlich genauso modern und aktuell orientiert aber man stellt schnell fest, dass viele eben in Trachten, Schützen sowie anderen Brauchtumsvereine sind, dort gerne und auch aus Überzeugung mitwirken, dass ist dann nicht gezwungen sondern ganz natürlich und man vertritt das selbstbewusst, was mir schon sehr imponiert.
Wir in unserer Region haben irgendwie gar kein Brauchtum lol sowas gibt es nicht und wenn es hier mal Musikkapellen gab, dann wurden die überwiegend aufgelöst, weil es keinen Nachwuchs gab, wobei Musikkapellen in unserer Region jetzt auch nicht traditionell so eine Relevanz haben wie im süddeutschen Raum. Das diente also eher als Beispiel, dafür das man hier vermutlich kaum Jugend dafür begeistern könnte, wobei das ja auch durch das Vorleben bestimmt wird und da es hier kein Brauchtum in der Form gibt bzw. zelebriert wird, woran sollten sie sich da orientieren.
Auf dem Oktoberfest hat man damals eigentlich nur als einmaliges Event zur Jubiläumswiesn die Oide Wiesn eingeführt, im Grunde ist das ein Fest innerhalb des Festes, dort wird Eintritt verlangt. Dort finden sich dann einige historische Attraktionen alte Fahrgeschäfte oder Glücksspiele und es gibt zwei weitere Festzelte, die sich aber ebenfalls deutlich im Profil und dem Konzept von denen auf der großen Wiesn unterscheiden, denn dort ist es tatsächlich gemütlich und irgendwie scheint es auch traditioneller zu sein. Jedenfalls ist gerade die Begeisterung der Einheimischen sehr groß. Diese Oide Wiesn ist mittlerweile etabliert und findet regelmäßig statt muss aber im gewissen Turnus pausieren, da dann auf diesem Gelände das Zentrale Landwirtschaftsfest stattfindet, das ebenfalls eine große Tradition hat, vor Ort mehren sich mittlerweile die Stimmen, die fordern das die Oide Wiesen jedes Jahr stattfinden solle. Veranstalter des OKtoberfestes insgesamt ist die Stadt München also es bleibt spannend wie sich das entwickeln wird.
Jedenfalls hielt ich die Schilderungen zunächst immer für reines Marketing, dass dort wirklich Gemütlichkeit und Tradition herrschen würde, aber ich habe da mittlerweile einige Eindrücke gewinnen können und es stimmt wirklich. Das dies aber nur an der sehr kleinen Eintrittsgebühr liegt bezweifel ich.
Auch bei aller Begeisterung für dieses Fest, so kann man da sehr vieles kritisieren, ich sehe das schon alles recht deutlich und die Preise für Getränke und Speisen sind da im Vergleich noch geringfügige Kritikpunkte.
Angemerkt sei Alkohol sollte stets verantwortungsbewusst und in Maßen konsumiert werden, es gibt zudem Getränke wie Mineralwasser die alkoholischen Getränken vorgezogen werden sollten, die Mädels können ja ne Apfelschorle oder eine Limo trinken. Eine Frau die ein halbes Hendl isst und dazu eine Limo trinkt wird auch viel attraktiver als eine Frau die eine Maß Bier trinkt. Da finde ich sogar Veganerinnen besser als Bier trinkende Weiber. Aber das ist ein anderes Thema.
Freuen wir uns also auf die weitere Wiesnzeit.