Wo trifft man euch in einer Samstag-Nacht?

Im Club auf der Tanzfläche abgehen bis das Putzlicht angeht.
2
11%
Clubs, aber eher an Bar oder Couchecken am Quatschen.
1
5%
Cruising-/Sexparty
1
5%
Mit Freunden in einer Bar
Keine Stimmen
0%
Private House-Party (mehr als 15 Gäste)
Keine Stimmen
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Sit-In mit dem weiteren Freundeskreis (6-15 Leute)
1
5%
Privat in kleiner Runde engster Freunde (Kochen, DVD-Abend,...)
3
16%
Im Kino
Keine Stimmen
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Zu zweit mit dem Partner
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16%
Meist eher schlafend im Bett
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42%
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von RickyFitts
#1463445
Heute mal alleine für die anstehende Partynacht vorglühend habe ich mich gerade beim Stöbern durchs Forum gefragt, was ihr wohl an so einem Samstag-Abend üblicherweise treibt?

Nachdem mich das in Teeniejahren und meinen Frühzwanzigern noch so gar nicht gereizt hat, bin ich in den letzten 5-6 Jahren noch ganz schön zum Club-Gänger geworden und habe viel Spaß am Tanzen, Flirten und neue Leute kennen lernen gefunden. Auf der Spielwiese Berlin ist das Angebot ja fast erschlagend und ich habe noch nicht mal alle Gay-Parties durch, geschweige denn die hundert Hetero-Parties. Daher geht es auch gleich schon wieder zu einer neu startenden Partyreihe in einen Club, den ich auch erst 2x von Innen gesehen habe (Ritter Butzke in Kreuzberg, Party heißt Schaaamlos, veranstaltet von meiner lieben Drag-Bekannten Nina Queer). Und wenn die Energiereserven noch reichen, wird in den Morgenstunden ins Berghain weitergezogen...
Bevor ich davon später auch gerne mal den ein oder anderen Schwank teile, bin ich aber neugierig auf eure Erlebnisse:

Was waren eure legendärsten Partynächte?
Könnt ihr mit Clubs überhaupt was anfangen oder gibt es Dinge, die euch da immer wieder nerven oder gleich ganz fernhalten?
Geht ihr immer in Gruppe los und bleibt über die Nacht auch bei dieser, oder streunert ihr auch mal alleine los, um neue Leute kennen zu lernen?
Seid ihr auf Parties eher auf einen Flirt (und ggf mehr) aus oder wollt ihr einfach nur Spaß haben?
Zappelt ihr gerne auf der Tanzfläche ab und haltet ihr euch für gute Tänzer? Oder ist es euch egal wie ihr dabei ausseht oder fühlt ihr euch da eher gehemmt?
Oder vielleicht habt ihr auch auf Privatparties schon viel bemerkenswertere Dinge erlebt als in Clubs...

Bin gespannt, was ihr so zu berichten habt. Das soll aber explizit kein Wettstreit um die verrückteste Geschichte werden (nicht prahlerisch verstehen, aber ich glaube da toppt ihr mich nicht ;) Weshalb ich genau nicht den Anfang machen möchte) Bei allen Kommentaren dazu bitte ich um eine (vor)urteilsfreie Zone! Wer kräftig feiert überschreitet auch mal Grenzen, das gehört dazu.
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von Kunstbanause
#1463451
Üöööööh! Wochenendöööö! Partüüüüüü! Nicht.

Ich bin wohl eher einer der langweiligen Sorte. Da die komplette Familie (yep, spießig, was?) unter der Woche busy genug ist, nutzen wir das Wochenende meistens damit, runterzukommen und oftmals auch einfach gar nichts zu tun. Denn da steht noch Haushalt an und und und. Und ich liebe es zu lesen, Serien zu schauen. Und wenn es mal rausgeht, dann habe ich andere Interessen. Abhotten, abdancen und mir wasweißich reinzupfeifen, damit ich es ja auch bis 10 Uhr morgens durchhalte ist nicht meine Welt. Das ist mir zu selbstzerstörerisch, zu stupide, zu dumm.

Ab und an geh ich mit meiner Frau am WE schon mal weg, aber wir haben da ehrlich gesagt selten Bock drauf - und wir machen das auch an keinem Wochentag fest. Wo steht geschrieben, dass man freitagabends oder samstagabends weg muss? Mir ist das alles so egal.
Wenn mal ein Event ist (Eishockeyspiel, Comedy/Kabarett etc.), gehen wir, wenn die Kohle es zulässt, gern hin. Und allein weggehen finde ich... uninteressant. Vielleicht mal zur Buchmesse. Oder wenn wirklich mal ne Band in der Gegend spielt, die mich interessiert.
Mir gibt es viel mehr, Dinge, Orte anzusehen - stundenlang durch die Gegend zu laufen oder mit Freunden gemütlich irgendwo abzuschimmeln und mal ein paar Gläschen zu trinken.

Party-/Nachtleben war aber auch in meinen 20ern und 30ern nie meins - in Clubs, Discos oder dergleichen wird man mich nicht finden. Ich hasse solche Menschenaufläufe, in denen sich die Leute mit Unmengen Alk und irgendwelchen Substanzen zuknallen, mit 3984 dB die Trommelfelle zu perforieren und auf der Suche nach dem nächsten unverbindlichen Fick (vielleicht auch auf diversen Drogen, am besten noch irgendwelche Chem-Sex-Partys) sind. Okay, manche nennen dieses Wochenendritual "Spaß haben", aber da divergieren die Definitionen wohl erheblich.

Entsprechend sind meine besten "Erlebnisse" wohl anderer Natur. Ich war auf einigen richtig geilen Konzerten, die noch 20 Jahre später in lebhafter Erinnerung geblieben sind. Ich war letztes Jahr mit meiner Frau vier Tage in Berlin und wir haben uns von morgens bis abends unglaublich viel angesehen.

Aber Partys? Nicht meins.

Aber nun mal zu Deinem Fragebogen:

Was waren eure legendärsten Partynächte?
Keine.

Könnt ihr mit Clubs überhaupt was anfangen...

Nope... weil...

...oder gibt es Dinge, die euch da immer wieder nerven oder gleich ganz fernhalten?


Ja. Menschenmengen, zu laute Musik, Leute, die einem Drogen andrehen wollen. Leute, die einen laufend zum Saufen animieren wollen. Leute, die meinen, man müsse einen zum Tanzen überreden. Vollgepisste Böden in den Toilettenräumen. Leute, die einen anfassen, ICH HASSE ES, von fremden Menschen angefasst zu werden. Und in den meisten Clubs läuft (subjektiv empfunden) monotone Scheißmusik. Trends sind auch so eine Sache. Lemminghaft hängen sie sich alle an die coolen Szenevorreiter und werden von einem zum anderen Plagiat. Nee. Kein Interesse.

Geht ihr immer in Gruppe los und bleibt über die Nacht auch bei dieser, oder streunert ihr auch mal alleine los, um neue Leute kennen zu lernen?

Ich bin der Prototyp des Komischseins und habe hier seit Jahren keine wirklichen Kontakte geknüpft. Und die Leute, die ich kenne, sind auch nicht die Clubgänger. Sind alle so komisch wie ich.

Seid ihr auf Parties eher auf einen Flirt (und ggf mehr) aus oder wollt ihr einfach nur Spaß haben?

Hab seit fast 15 Jahren die beste Frau der Welt an meiner Seite. Vorher war es mir aber scheißegal, ob ich eine Frau kennenlerne oder nicht. Das war nie mein Ziel, egal, wohin ich ging (Party, selten; Konzert, öfter). Es ergab sich oder es ergab sich nicht - egal, wo. Im Grunde gehe ich wohin, um Spaß zu haben (nach meiner Definition).

Zappelt ihr gerne auf der Tanzfläche ab und haltet ihr euch für gute Tänzer? Oder ist es euch egal wie ihr dabei ausseht oder fühlt ihr euch da eher gehemmt?

Ich hasse Tanzen. Ich finde es affig, sich zu Musik zu bewegen, ganz gleich, ob man nur ziellos abspackt oder "richtig" tanzt. Gerade das Abspacken und Zappeln, das ist für mich bestenfalls so eine Art abstrakter Hospitalismus auf Kommando. Für mich ist Musik etwas anderes, nämlich Kunst. Ich bin ein bedingungsloser Zuhörer und konzentriere mich auf die Musik, die ich mag - selbst auf Konzerten schau ich lieber zu und sauge das, was ich sehe, in mich auf, anstatt mich in den Pulk zu stürzen.

Oder vielleicht habt ihr auch auf Privatparties schon viel bemerkenswertere Dinge erlebt als in Clubs...

Nope. War ich auch nie drauf aus. Einmal, etwa 1994, ich war also 19 oder 20, war eine Geburtstagsparty beim Nachbarn meines damaligen besten Freundes. Waren ganz angenehme Leute, es lief Musik. Jo, und dann haben sie angefangen zu kiffen, dieselbe CD lief zum gefühlten 78. Mal, irgendwann waren alle so besoffen und bekifft und bewasweißicht, dass es mich zuerst amüsierte, mir irgendwann aber nur noch auf den Sack ging. Dann bin ich nach Hause gegangen. Haha.

Wir planen ja auch den Umzug nach Berlin, aber ich denke, da wird wohl eher das reichhaltige kulturelle Angebot unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Um Spaß am Saufen und Vögeln zu haben, muss ich nicht mal aus dem Haus gehen, yay! :mrgreen:

Und nein, Beziehungen werden nicht langweilig, wenn man sich Mühe gibt und auch nicht will, dass es langweilig wird.

Und geile Musik hab ich zuhauf in Regalen, auf dem Smartphone und auf Festplatte. Denn was ich geil finde, bestimme noch immer ich selbst. Fuck Gruppendynamik.

(Es könnte sein, dass das ein oder andere Wort durch den foreneigenen Swear-Filter zu einem anderen abgeändert wurde...)

So, und nun bin ich gespannt auf Eure Exzesse.
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von baumarktpflanze
#1463478
Was waren eure legendärsten Partynächte?

Forenintern gab es in den letzten Jahren zum Beispiel schon mindestens drei großartige Nächte mit Fohlen und Rose und Freunden von mir in Köln oder ohne Freunde mit Rose bei Fohlen. Ob die ganze Nacht durchspielen oder bis spät in der Kneipe bei "Wer bin ich?" versacken - da sind Klassiker entstanden, die wir untereinander immer wieder aufwärmen. Oder der Abend bei Burger King mit lostie, Apfelkuchen backen mit Stefan,...

Mit Jesus habe ich auch schon einige durchzockte Nächte hinter mir. Scrabble macht eben auch erst Spass, wenn Du morgens um vier Dancemucke brauchst, um Deinen Kopf am Laufen zu halten. Und um die Häuser ziehen funktioniert eh dann am Besten, wenn Beide Leute anquasseln können. Oder mit dem Banjo von Rose nach dem Eisbecher um Mitternacht um vier dann den Postrock erfinden.

Könnt ihr mit Clubs überhaupt was anfangen oder gibt es Dinge, die euch da immer wieder nerven oder gleich ganz fernhalten?

Ich habe ein paar gute Nächte in Clubs erlebt, aber die schönsten Erinnerungen eher an private Events. Seit letztem Jahr ist Club allerdings eh tabu.

Geht ihr immer in Gruppe los und bleibt über die Nacht auch bei dieser, oder streunert ihr auch mal alleine los, um neue Leute kennen zu lernen?

Ich bin ja ständig alleine im Zug unterwegs und wenn ich in Städten bin, streuner ich da auch alleine rum. Aber abends allein in der Kneipe war ich trotzdem schon ewig nicht mehr. Es gibt immer Leute, die mitgehen. Oder Leute wie kiddow, die einem immer neue Locations zeigem wollen. Zum Beispiel zum Frühstücken.

Was auch super geht: Sonntags mondän allein frühstücken gehen und stundenlang Sonntagszeitung lesen oder stundenlang in der Lounge die vielen Zeitungen durcharbeiten.

Seid ihr auf Parties eher auf einen Flirt (und ggf mehr) aus oder wollt ihr einfach nur Spaß haben?

Ich habe in Clubs nie jemanden wirklich kennengelernt, wenn dann nur Bekannte derjenigen, mit denen ich da war. Bin da aber auch der Falsche für, weil dieser Small Talk Kram schlicht nicht mein Ding ist.

Zappelt ihr gerne auf der Tanzfläche ab und haltet ihr euch für gute Tänzer? Oder ist es euch egal wie ihr dabei ausseht oder fühlt ihr euch da eher gehemmt?

Auxh in der eigenen Bude oder nachts im Zugabteil wird gedanct. Aber hallo!!!

Oder vielleicht habt ihr auch auf Privatparties schon viel bemerkenswertere Dinge erlebt als in Clubs...

Auf jeden Fall habe ich da die besten Leute kennengelernt, weil man mit Leuten viel besser ins Gespräch kommen kann. Oder auch die Party crashen kann. Insofern freue ich mich noch auf am Hbf abhängen mit Neo, heiße Locations abchecken in NRW mit Fabi und der Meerspaziergang mit MewMew.

Den verrücktesten Ausflug hatte ich vor ein paar Jahren aber in München. Eigentlich wollten wir nur Bon Jovi gucken und am nächsten Morgen zurück. Das Konzert: Der Hammer. Leute kennengelernt. Drei Stunden Rockmucke und alle Klassiker dabei. Das Hotelzimmer: Über Kumpels organisiert und eine Suite vom Feinsten. Die Lampe hat die nächtliche Kissenschlacht nicht überlebt, war aber am nächsten Morgen schnell in einem anderen Zimmer. Auf dem Weg zum Bahnhof nen Freund zufällig getroffen, ne Nacht länger geblieben und in einer Bar durchgezockt. Und am dritten Tag dann zurück zu mir und mit den Leuten vom Konzert bei mir nachmittags frühstücken gegangen. Ich hätte eine Woche durchschlafen können danach.
von Waterboy
#1463486
Klingt vielleicht doof so mit 29 Jahren,
aber ich bin zu alt für den Mist.

Ich hatte ne ziemlich wilde Jugend, hab keine Party ausgelassen. In meinen 20ern ging es dann schon merklich (bedingt durch Kind, Job etc.) zurück.

Jetzt mit Ende 20, habe ich für mich selbst festgestellt, ich muss das nicht mehr haben. Es macht mir auch gar keinen wirklichen Spaß mehr, durch CLubs zu tingeln. Und ja, ich merke auch das mein Körper das gar nicht mehr so dolle mitmacht. Früher habe ich locker 48 Stunden durchgemacht, heute bin ich schon müde, wenn ich mal mehr als 15 Stunden wach bin. Ja, ich werd wohl alt.

Ich geh vielleicht 2 - 3 mal im Jahr mit Freunden weg. Einmal im Jahr machen wir auch ne richtige Partynacht inkl. clubs, Disco. Aber das reicht dann auch. Ich war aber auch noch nie der große Disco, Club-Fan. Ich fand Bars schon immer besser.

Heute gehe ich lieber mit Freunden ins Kino, in ein Restaurant, in ne Bar oder treffe mich zu Hause mit denen.



Was waren eure legendärsten Partynächte?

Och da gab es viele. Partys mit Filmrissen, Partys wo man am anderen Morgen im Bett aufgewacht ist neben Leuten wo man sich entweder dachte "cool" oder "scheiße" :D :D


Könnt ihr mit Clubs überhaupt was anfangen oder gibt es Dinge, die euch da immer wieder nerven oder gleich ganz fernhalten?

Mich haben Discos eigentlich schon immer genervt. Viel zu voll, viel zuviele Leute da die da eigentlich gar nicht rein dürften (Minderjährige, weil Türstehe mal wieder wohlgeformte Brust sehen durfte) etc. Meistens auch nicht meine Musik.


Geht ihr immer in Gruppe los und bleibt über die Nacht auch bei dieser, oder streunert ihr auch mal alleine los, um neue Leute kennen zu lernen?

Ich war noch nie allein in ner Disco, immer nur mit gruppe, Freunden etc. Ab und an abhanden bin ich dann aber schon gekommen :D


Seid ihr auf Parties eher auf einen Flirt (und ggf mehr) aus oder wollt ihr einfach nur Spaß haben?

Also früher war bei mir immer der Spaß im vordergrund. Flirten oder gar wen abschleppen, war da immer nen netter Bonus :twisted:


Zappelt ihr gerne auf der Tanzfläche ab und haltet ihr euch für gute Tänzer? Oder ist es euch egal wie ihr dabei ausseht oder fühlt ihr euch da eher gehemmt?

Och ab und an tanze ich. Früher ging ich bei Techno etc. richtig ab. Mir wurde aber zumindest bescheinigt, das ich da nie schlecht bei aussah. Also zum Affen hab ich mich nie gemacht. Hab früher aber auch viel Hip Hop/Dance/Breakdacne gemacht im Verein. Vielleicht lag es daran. Heute tanz ich eher selten, weil einfach kein Muss da ist.


Oder vielleicht habt ihr auch auf Privatparties schon viel bemerkenswertere Dinge erlebt als in Clubs...

Privatpartys waren meistens eh immer besser. Viel intimer, bessere Musik, bessere Snacks und Getränke und bessere Mädels :twisted:
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von Kunstbanause
#1463488
Ach so... so crazy wie baumarktpflanze (bis auf Bars, Tanzen und, äh, Dancezeugs hören) ist und war es bei mir natürlich gelegentlich auch schon mal.
von Sentinel2003
#1464059
Wenn ich mal wieder irgendwann einige Kilo's weniger haben sollte, dann habe ich noch immer mit um die 48/49 Jahren das Bedürfnis aufs Weg gehen nicht verloren, zum Glück!
von flom
#1464432
Mit Anfang und Mitte zwanzig hat man als Hamburger schon viel Zeit auf dem Kiez verbracht. Der Vorteil ist einfach das man dort viel Auswahl hat und es immer was zu sehen gibt.
In den Discos dort waren wir aber immer als Gruppe unterwegs die auch immer am Tanzen waren, allerdings ohne wild zu zappeln^^
Heute ist das doch merklich weniger geworden, vielleicht geht es noch einmal im Monat hin, aber das nun zu anderen Uhrzeiten.

Legendäre Partys gab es zur genüge. Highlight war ein Abend in Prag, wo wir zum Fussi gucken und feiern hingefahren sind. Abends haben uns dann die Damen von der Rezeption u.a. in ein striplokal mitgenommen und der bisher wirklich besten Bar. Am nächsten morgen saßen wir dann bei der Polizei weil wir einen von uns verloren haben. In dem Moment ernst, aber Nachhinein witzig.
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von Neo
#1464535
Hm...ich fühle mich gar nicht so langweilig, wenn ich hier so die Posts lese, wobei das Wochenende auch nicht meine Ausgehzeit ist, da oftmals zu teuer und zu viele komische Leute unterwegs. Da gehe ich dann doch lieber gemütlich etwas trinken, verbringe den Abend zuhause oder eben auf Hauspartys, die meist wochenends stattfinden.
Momentan bin ich aber auch so gar nicht in Stimmung. Fühle mich nicht so wohl in meiner Haut und flüssig bin ich auch nicht. So macht es eben auch wenig Spaß. :?
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von Kunstbanause
#1464546
Woaaah, ich war am Samstagabend im Kino, ich bin sooooo keeerrrrazy!!!!!111elfundneunzig

Und ich alte Drecksau hab sogar mit meiner Frau im Kino Händchen gehalten, Nervenkitzel pur!

Hab jetzt noch Restkoffein von der Cola, von der ich bei meiner Frau genippt habe. Nie wieder. Bin echt zu alt für so krasse Wochenendaktionen. Und ich sollte mich echt mal benehmen - hab ich doch tatsächlich "Du doofer Mensch!" gedacht, als sich jemand an der Kinokasse vorgedrängelt hat. Wie ungehobelt von mir.
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von Nerdus
#1464577
Neo hat geschrieben:Momentan bin ich aber auch so gar nicht in Stimmung. Fühle mich nicht so wohl in meiner Haut und flüssig bin ich auch nicht. So macht es eben auch wenig Spaß. :?
Da hast du recht.

Wobei ich auch sagen muss, meistens hat es sich trotzdem gelohnt, wenn man eigentlich keine Lust hatte und sich trotzdem hat mitschleppen lassen. Die größeren Enttäuschungen waren bei mir eigentlich immer Dinge, auf die man sich lange gefreut hatte und die dann irgendwie nicht so geil wurden, wie sie hätten werden sollen. Manchmal ist ne niedrige (oder nicht vorhandene) Erwartungshaltung schon nichts Schlechtes.

Ich hab das Wochenende jedenfalls mal wieder vergammelt :o Das schwankt bei mir immer stark. Ich hab gerne über lange Phasen meine Ruhe und dann am liebsten ein langes Wochenende mit sämtlichen Freunden, Bekannten und heimlichen Affären, wo der Alltag gerne komplett draußen bleiben darf. Typ für Disco und Abzappeln war ich aber noch nie, ich mag’s lieber privat. Ja.
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von RickyFitts
#1464626
Nerdus hat geschrieben:
Neo hat geschrieben:Momentan bin ich aber auch so gar nicht in Stimmung. Fühle mich nicht so wohl in meiner Haut und flüssig bin ich auch nicht. So macht es eben auch wenig Spaß. :?
Da hast du recht.

Wobei ich auch sagen muss, meistens hat es sich trotzdem gelohnt, wenn man eigentlich keine Lust hatte und sich trotzdem hat mitschleppen lassen. Die größeren Enttäuschungen waren bei mir eigentlich immer Dinge, auf die man sich lange gefreut hatte und die dann irgendwie nicht so geil wurden, wie sie hätten werden sollen. Manchmal ist ne niedrige (oder nicht vorhandene) Erwartungshaltung schon nichts Schlechtes.
Da ist auf jeden Fall was dran.
Silvester ist so eine typische Nacht, wo man schnell der Erwartungshaltung erliegen kann, dass das jetzt eine ganz besonders tolle Party werden müsse. Zumindest teilweise ist da aber auch schnell das Gegenteil der Fall: überall ist es voller als sonst, kostet auch ein Stück mehr (was ich okay finde, wenn es im Rahmen bleibt und die Mitarbeitern einen Sylvesterbonus bekommen) und die Menge ist nicht unbedingt entspannter. Es sind viele Leute darunter, die vielleicht eher selten feiern gehen, jetzt dafür aber mal so richtig aufdrehen wollen und sich dann schnell in ihren Grenzen verschätzen. Da habe ich in mancher Nacht, wo ich eigentlich nur mitgegangen bin, um zB mal wieder einen lange nicht gesehenen Teil des weiten Bekanntenkreises zu sehen, überraschend mehr Spaß gehabt. Ist aber eher so eine Tendenz als eine Regel.

Ich kann Neo aber auch verstehen: Wenn man sich in seiner Haut gerade nicht wohl fühlt, wird man sich in einem Club auch eher verschlossen geben und nicht viel Vergnügen finden. Als ich in meinen Teenagerjahren und frühen Zwanzigern noch ein ziemlich pfundiges Kerlchen war, habe ich mich in meiner Haut auch nicht wohlgefühlt. Da war eine Tanzfläche nicht gerade der Ort, wo ich mich richtig fühlte.
Das hat sich so ab 27 dann merklich geändert. Inzwischen hatte ich mächtig abgespeckt, war aber immer noch verunsichert über meine Außenwirkung oder Attraktivität - das Selbstbild hängt halt leicht mal ein paar Jahre hinterher. Selbst heute habe ich bei Komplimenten zu Äußerlichkeiten immer noch den ersten Impuls, es als reine Schmeichelei abzutun, mich nicht gemeint zu fühlen oder zu denken, dass der andere einen irgendwie komischen Geschmack hat. Naja, so hat halt jeder seine kleinen Selbstwertkratzer und dieser hier hat immerhin den positiven Nebeneffekt, keine Eitelkeit zuzulassen. (seltsamerweise waren von den attraktivsten Kerlen aus meinem Freundeskreis fast alle früher übergewichtige Mobbing-Opfer und haben heute wahnsinnige Angst davor, wegen ihrer Prachtkörper als arrogant wahrgenommen zu werden)

Darüber, dass auf Parties natürlich viel über erste Eindrücke und damit auch Aussehen läuft, bedarf es in meinen Augen keiner Diskussion. Da muss man auch nicht über Oberflächlichkeit rumjammern wie ich es zugegeben früher selbst mal getan habe. Immerhin hafteten meine Blicke ja auch eher an den sexy gut gebauten Typen, die sich zu bewegen wissen und dabei nicht zu selbstdarstellerisch aussahen. Und selbst wenn da so ein übergestylter McFit Alpha Pfau zum Augenrollen reihenweise erfolgreich am Abschleppen ist, hat der sich das ja in gewisser Weise verdient. Wer darauf anspringt und am Ende über den Narzismus kopfschüttelnd heimgeht, hat vorher halt zu sehr nur Body und Selbstbewusstsein und nicht den Kerl dahinter betrachtet und darf sich dann auch nicht beklagen.

In der Hinsicht hatte ich auch noch einiges zu lernen, als ich anfing mehr wegzugehen.
Denn die anfängliche Motivation damals war schon ziemlich klar aufs Typen kennen lernen ausgerichtet.
So im Alltag ist es als Homo ja nun nicht ganz so einfach, mögliche Partner zu finden und der damalige Bekanntenkreis hatte sich in der Hinsicht schnell erschöpft. Online-Dating fand ich katastrophal und frustrierend . Ich musste immer live ein Gespür für Leute kriegen. Aus ein paar Zeilen Chat und Fotos war schwer erkennbar, ob man mit dem einen netten Abend verbringen kann. Eindeutig war nur die Art, wie sich Leute disqualifiziert haben: Wenn beim ersten Chat-Beschnuppern auf die Frage "Was für ein Typ bist du so?" eine Aufzählung von Positionen und Fetischen folgt, ist man irgendwann selbst dann genervt, wenn sie dir ausnahmsweise mal nicht ungefragt Schwanzbilder mitschicken. Und nach dem 20. abgekürzten First Date in Bar oder Restaurant, habe ich mich dann einfach mal auf die Homo-Parties der Stadt gestürzt. Der größte gay club der Stadt war zu der Zeit außerdem nur 10 Minuten zu Fuß von meiner Haustür entfernt...
Dadurch dass ich damals öfters ganz bewusst alleine losgezogen bin, um mich im Club zwangsweise entweder furchtbar zu langweilen oder meine Erstkontakt-Schüchternheit zu überwinden (erstmal im Gespräch bin ich selbstsicher, aber Fremde ansprechen fiel mir irre schwer), habe ich mir schnell einen so großen Bekanntenkreis aufgebaut, dass ich eigentlich immer davon ausgehen kann, bekannte Gesichter zu treffen und es manchmal schon stressig wird, wenn man allen gerecht werden will.

So zum Beispiel in der letzten Silversternacht, wo ich ganze vier Stationen auf dem Plan hatte:
versteckter Inhalt:
#1 Am frühen Abend mit zwei befreundeten Hetero-Pärchen zum Kochen getroffen, solange deren Eltern noch die junge Brut gehütet haben.

#2 Nach guter, nicht zu schwerer Grundlage und zum Einstieg sehr zahmen Drinks ging es weiter nach Neukölln, wo schon kurz vor 22 Uhr die Böllerei wieder völlig bekloppte Auswüchse angenommen hatte. Dort bin ich zu einer launigen acht Leute Vorglüh-Runde gestoßen und da war es dann mit brav schon eher vorbei.

#3 Mit der Runde ging es nach 1,5 Stunden aber schon weiter in den nahe gelegenen Club SchwuZ. Trotz kurzer Distanz aber mit Taxi, denn einer meiner guten Freunde dort war bereits in vollem Drag mit Abendkleid in Glitzerpaillette und allem, was für ihre Neujahrsbühnenshow um 2 Uhr nötig ist. Als kleinere Hintergrundhelfer dafür standen wir zum Glück alle mit auf der Gästeliste, womit sich die Frage der ellenlangen Schlange geklärt hatte, die sich bei Ankunft am Club bereits um den Block wand. Die völlig überlaufene Garderobe haben wir vorerst ausgelassen und sind gleich mit in den Backstage, wo es nach viel Begrüßerei noch zwei Ansagen zur Show und unseren Aufgaben später gab. Ich und Matthias, der Gastgeber des Vorglühens war, würden bei einer Lip-Sync Nummer im Hintergrund so eine riesige, dünne Plastikfolie aus dem Baumarkt in ständiger Wellenbewegung halten, was bei entsprechender Beleuchtung mit Mini-Aufwand einen schönen optischen Effekt gibt. Beim Song davor noch an angesagter Stelle eine Glitterkanone abfeuern und das war es schon mit den Verpflichtungen. Schnell bekam noch jeder ein volles Sektglas und dann wurde erstmal Happy New Year angestoßen, bevor wir froh waren unsere Jacken noch nicht vor den paar Minuten Feuerwerkgucken abgegeben zu haben. In den folgenden zwei Stunden strömten etliche Freunde und Bekannte nach und da zumindest der Mainfloor ab 1 Uhr zu voll wurde, habe ich mich bis zur Show eher bei den Couch-Ecken viel unterhalten. Die Show um 2 Uhr war super aufgezogen, hatte Witz und Tempo und machte offenbar auch allen Performern Spaß, mit denen ich mich dann wieder fast eine Stunde im Backstage festgequatscht habe. Als ich da wieder raus war, war es zum Glück schon etwas entspannter geworden und man konnte auch endlich mal richtig tanzen. Abgesehen von quälend langen Schlangen vor den Toiletten und dem ein oder anderen, der um 4 Uhr schon wieder völlig drüber war, hatte ich richtig viel Spaß.

#4 Um 4:30 Uhr war dann aber doch Aufbruch, weil ich um 5 Uhr zeitgleich mit einem angereisten Freund und seiner Truppe am Berghain ankommen wollte, um nicht alleine anstehen zu müssen. Ärgerlich: im Schwuz hat man keinerlei Handy-Netz (was meist angenehm ist, weil die Leute sich nicht ständig in ihr Iphone flüchten) und so sind mir mehrere "auf der WG-Party is fad, wir machen früher rüber" Messages entgangen. Sie waren auch gerade schon drin, was mit einer Mischung aus Stück vordrängeln, Rest warten immer noch eine Stunde gedauert hatte. So viel Geduld hatte ich nicht und habe mein Glück dann einfach am Gästelisten-Eingang probiert, wo ich gleich vorausschickte, dass ich nicht auf der Liste stehe, mich mit einer forschen Mischung aus Flunkern, Charme und respektvoller Bitte aber doch ohne Schlange reinquatschen konnte. Um die deftigen 35 Euro Eintritt (inkl Garderobe) kam ich trotzdem nicht herum, was aber nicht schlimm war, weil ich im letzten Club keine 10 Euro ausgegeben hatte. Bei der Länge der Veranstaltung und dem Lineup aber immer noch ein extrem fairer Preis. Nach einer ziemlich guten ersten Stunde, wurde es dann aber schnell der Teil der Nacht, der enttäuschte. Der gute Freund, auf den ich mich so gefreut hatte, neigte leider dazu, gelegentlich mit dem Absturz zu flirten und war bald wieder in einem Maß betrunken und high, wo man anfängt sich zu sorgen - gerade weil der so ein Superhottie ist, dass der ständig von Typen belagert wird. Da kann man dann auch schlecht weggehen, wenn man ihm nicht mehr zutraut, ein klares "Nein" zu äußern und durchzusetzen. Also ihn im Auge behalten, bis er gegen halb 9 mit einem Kerl nach Hause gefahren ist, den zumindest zwei aus der Gruppe kannten. Ab da konnte ich endlich mal etwas freier durch den für die Nacht um zusätzliche Flächen riesig erweiterten Club gestreift und geschaut, wen ich noch so treffe. Komischerweise waren aber gar nicht so viele bekannte Gesichter da und stattdessen bin ich immer wieder in Unterhaltungen mit Leuten geraten, aus denen ich kurz darauf nur noch entkommen wollte. Druffe Britinnen, die alles nur "super amazing!" fanden, ein eigentlich smart-sympathische Spanier, der mich etwas zu notgeil bald im 5 Minuten Takt zum Darkroom überreden wollte, und zuletzt diese Begegnung, die mir sagte: jetzt ist echt Zeit zu gehen.

Ich habe mich gerade am Waschbecken etwas frisch gemacht, als mir jemand in die linke Brustwarze kneift. Ich drehte mich um und sehe einen muskulösen 1,70m Typ neben mir am Grinsen. "Ja, hallo?" fragte ich irritiert, so als hätte er gerade meine Türklingel betätigt.
"Hey, sorry. Wenn ich hier große Typen mit freiem Oberkörper rumlaufen sehe, muss ich einfach zukneifen."
"Ach ist das so eine Zwangshandlung bei dir?" versuchte ich das scherzhaft zu halten.
"Nee, ich find's halt geil..." na immerhin ehrlich, dachte ich, bis er nachschob: "dabei bin ich überhaupt nicht schwul"
Ich habe gestutzt und dann entschieden, dass ich mich mit dem ungefragt garantiert gar nicht schwulen Männer-Brustwarzen-Kneifer nicht weiter unterhalten möchte und habe den Handfön angemacht. Daneben stand dann ein riesiger Südländer mit einem Kreuz zum Türrahmeneinreißen und hat mich über den Lärm etwas geragt, das ich erst beim dritten Mal definitiv richtig gehört hatte: "Bist du Christ?"
Lachend und kopfschüttelnd bin ich dann Richtung Ausgang und bin um kurz nach Mittag ins Bett gefallen.

Dann 10 Stunden geschlafen und wieder zurück. Die Party lief das ganze Wochenende durch und mit dem Silvester-Ticket/Stempel hatte man Wiedereintritt bis 2.1. um 18 Uhr. In der zweiten Runde war das Publikum wie ausgewechselt. Es war nicht mehr so voll, die Menschen waren entspannter und interessanter und die Musik war überragend. Da bin ich für den Eintritt doch noch voll auf meine Kosten gekommen und satte 13 Stunden geblieben, bevor ich mir ungelogen den ersten Po-Muskelkrampf meines Lebens getanzt hatte und das als einen würdigen Endpunkt für einen Silvester-Party-Marathon erachtete.