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von Tanja Timanfaya
#1394576
Stefan hat geschrieben:
Davinia-EP hat geschrieben:Nein, mein Humor, den ich für erkennbar hielt. Sorry.

Man kann eine gebuchte Reise in der Regel nicht stornieren.
Kommt auf die Reise an ;D Und na ja - hier ist alles möglich, mich schockt also nichts mehr :P :lol:
Okay, können schon, aber in der Regel mit so hohen Kosten, dass man die Reise besser nicht storniert ;-)
Und Angst ist kein Grund für die Reiserücktrittsversicherung.

Aber Habrok darf weder an die Reling noch ins Meer :-D
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von rosebowl
#1395944
Hallelujah, ich hab es geschafft... Nachdem so viel über die Verfilmung gesprochen wurde, hat meine Neugier gesiegt und ich hab mir tatsächlich Shades of Grey angetan. Die ganze Trilogie. Und naja, was soll ich sagen - Miss Steele, we aim to bore... :P

Was für ein literarischer Kaugummi... Es zieht und zieht sich. Und doch ist es anstrengend - recht naiver Schreibstil, unheimlich viele Wiederholungen sowohl was Formulierungen (die Autorin muss Hindu sein, so oft wie sie "holy cow" unterbringt :P ), als auch was Szenen angeht, komplett vorhersehbare Geschichte etc. Also alles in allem eine langatmige, vorhersehbare und mit ein bisschen SM und zu viel Küchenpsychologie "angereicherte" Telenovela.
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von Tanja Timanfaya
#1395948
Hmm ich l i e b e Shades... habs quasi in einem Rutsch durchgelesen. Und fand die Fortsetzungen als Thriller gut durchdacht und sehr spannend.

Lass mich raten: mit Twilight kann man dich auch jagen?
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von rosebowl
#1395950
Also Twilight fand ich als Buch... naja, sagen wir ok. Es hatte seine Längen, und vieles fand ich auch albern, aber vor allem Band 1 und der Schluß waren ok. An den Filmen hatte ich mehr zu meckern :D
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von rosebowl
#1395958
Das stimmt, an Verfilmungen hab ich auch meistens was auszusetzen. Aber Gitzer-Eddy hat dann doch nochmal so einiges übertroffen... :P :D

Nee, also das ging mir definitiv nicht so. Twilight war auch kein Highlight, aber gegen Shades of Grey hatte es für mich die Spannung eines Thrillers und das Tempo eines Formel 1-Rennens :D
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von Tanja Timanfaya
#1395959
Der dritte Teil? KRIMI pur. Da kam kein Vampir mit.
Lustig, wie unterschiedlich Geschmäcker sein können.

Ich lese jetzt jedenfalls nochmal von vorne, hast mir Lust drauf gemacht. Und mein SUB hasst mich dafür. ;-)
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von Nerdus
#1396046
rosebowl hat geschrieben:Hallelujah, ich hab es geschafft... Nachdem so viel über die Verfilmung gesprochen wurde, hat meine Neugier gesiegt und ich hab mir tatsächlich Shades of Grey angetan. Die ganze Trilogie. Und naja, was soll ich sagen - Miss Steele, we aim to bore... :P

Was für ein literarischer Kaugummi... Es zieht und zieht sich. Und doch ist es anstrengend - recht naiver Schreibstil, unheimlich viele Wiederholungen sowohl was Formulierungen (die Autorin muss Hindu sein, so oft wie sie "holy cow" unterbringt :P ), als auch was Szenen angeht, komplett vorhersehbare Geschichte etc. Also alles in allem eine langatmige, vorhersehbare und mit ein bisschen SM und zu viel Küchenpsychologie "angereicherte" Telenovela.
Warum tust du dir das an? :(

Das macht mich traurig. Jawohl.
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von rosebowl
#1396048
Naja, manchmal bin ich halt doch neugierig. Und das war so eine Mischung aus mitreden wollen und "wenn da so ein Hype drum gemacht wird, muss doch was dran sein"... Joa, ich wurde eines besseren belehrt...
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von Nerdus
#1396050
Das wird dir deine Inner Goddess nie verzeihen :cry: :lol:

Fifty Shades of Grey dürfte tatsächlich mit Abstand das schlechteste Buch gewesen sein, das ich je gelesen (überflogen) habe. Wahrscheinlich mit Abstand. Handlung schwach, Inhalt zum Haare raufen und ein Schreibstil wie aus der vierten Klasse. Brrrrrr.
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von rosebowl
#1396056
Nerdus hat geschrieben:Das wird dir deine Inner Goddess nie verzeihen :cry: :lol:
Die blöde Kuh soll sich wieder hinter ihre Bücher verziehen :lol:
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von baumarktpflanze
#1396743
Eine Analyse in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung über den neuen deutschen Pop. Autorin Wibke Becker schreibt:
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung hat geschrieben:Fast alle Lieder der erfolgreichen deutschen Popmusik funktionieren nach Schema F. Und das, was dabei erschreckt, ist: Diese Musik macht nicht satt. DIese Musik - und mit ihr der Durchschnitt des derzeitigen deutschen Gegenwartsgefühls, denn das ist ja der Pop - ist absolut visionslos. Fantasielos und leer. Es geht nur um Klischees. Um Reizwörter wie Herz, vermissen, Wurzeln, leuchten, Zeit, Geschenk, Welt, träumen. Diese Wörter werden immer und immer wieder miteinander vernäht, aber die Kleider, die am Ende dabei herauskommen, sehen alle gleich aus, und die Musiker, die in diesen Kleidern auftreten, sind nicht zu unterscheiden. Die Hörer allerdings, die doch diese Lieder mögen, weil sie glauben, dass der Alltag sie unzufrieden macht, bekommen genau das zurück, dem sie entkommen wünschen: Sinnlosigkeit. Beliebgkeit. Merken sie die Trostlosigkeit nich, die aus diesen Liedern spricht?
Der Artikel ist nur in der gedruckten Version der Sonntagszeitung zu lesen. Er ist nicht online abrufbar.
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von Basil
#1396812
Na ja, die Trostlosigkeit, die sie empfindet angesichts dieser Musik ist nicht die Empfindung der Menschen, die diese Lieder gern hören.
von Columbo
#1399238
Stephen King - ES

Mein erstes King-Buch und ich fand es echt richtig gut. Es ist sehr geschickt erzählt, die Zeitsprünge bringen vor allem im letzten Teil extreme Spannung rein und fügen sich immer mehr zusammen. Das was das Buch aber hauptsächlich so großartig macht ist weniger die Story rund um ES, obwohl mir auch das sehr gefallen hat, sondern wie King die Freundschaft der sieben Verlierer schildert, die Charaktere wachsen einem sehr schnell total ans Herz und man kann sich mit ihnen identifizieren, die Charakter-Arbeit ist wirklich extrem gut, sie werden quasi lebendig. Zudem kommt auch das Kleinstadt-Flair wunderbar rüber, vor allem in den Teilen die in den 50ern spielen, die ganzen Ausflüge in die Vergangenheit von Derry passen sehr gut dazu und verleihen dem Buch epische Ausmaße. ES an sich ist natürlich auch interessant, aber in Teilen fand ich das etwas überzogen, vor allem am Ende rund um das Ritual von Chüd, das war doch ein etwas konfuses und enttäuschendes Ende. Total verwirrt hat mich ja
versteckter Inhalt:
die Szene als der Klub der Verlierer sich in der Kanalisation verirrt und Beverly mit ihren 11 Jahren dann auf die Idee kommt sich von ihren 6 ebenfalls 11 Jahre alten Freunden nacheinander vögeln zu lassen, das war schon etwas ... WTF?
Bis auf das Ende funktioniert aber auch die Story um ES ziemlich gut, alleine die Eingangsszene mit George und dem Papierboot, das ist absolut genial.
versteckter Inhalt:
Letztendlich hätte ich mir aber gewünscht, das ES etwas greifbarer ist und nicht irgendein nicht näher erläutertes Wesen, das irgendwo mit einer Schildkröte hauste und was auch immer.
Das klang jetzt alles negativer als ich das Buch wirklich empfunden habe, ich habe es sehr gerne und mit viel Freude gelesen, vor allem wegen dem Zusammenspiel der Charaktere, was ich wirklich herausrragend fand, ich werde die Clique irgendwie vermissen, vor allem
versteckter Inhalt:
nach dem Ende, wo sie alles vergessen, auch die Existenz der anderen, sie werden sich wohl nie wieder sehen. :(
Die Verfilmung habe ich direkt danach auch gesehen und fand sie unfassbar beschissen, kann ich niemanden empfehlen sich das anzusehen und schon gar nicht bevor man nicht das Buch gelesen hat, sonst macht man sich das echt kaputt.

8,5/10 für ES.

Bevor ich nun an Weihnachten meinen eBook-Reader bekomme und dazu eine fette epub-Sammlung von einem Kumpel, mit unter anderem allen Büchern von Stephen King muss ich mich, da ich nun das Lesen wiederentdeckt habe, mit den Büchern begnügen, die ich neben "ES" im Keller gefunden habe. Meine Wahl fiel auf Mark Twains "Tom Sawyer und Huckleberry Finn". :)
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von Kiddow
#1399242
Ich mochte die Verfilmung. Bis auf das Ende. Aber das war ja schon im Buch scheiße.
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von baumarktpflanze
#1401493
Nach all den Zeitungsartikeln, die ich hier in letzter Zeit erwähnt und verlinkt habe, heute mal - passend zur Weihnachtszeit - Empfehlungen für zwei Bücher. Beide Bücher stammen von - und bitte jetzt nicht gleich weiterklicken! - Thomas Mann!


Thomas Mann - Mario und der Zauberer

Mario und der Zauberer ist eine Kurzgeschichte über einen Familienausflug ins faschistische Italien, an dem eine Familie eine Zirkusvorstellung mit einem Zauberer besucht. Bald stellt sich heraus, dass Cipolla aber weniger ein Zauberer als eher ein Hypnotiseur ist, der immer mehr Menschen demütigt und diskriminiert, bis es am Ende in einer großen Tragödie endet.

Manns Kurzgeschichte ist recht einfach zu lesen, auch wenn die Sätze - ganz typisch für Thomas Mann - sehr sehr lang sind. Dabei kann sie durchaus mit Bezug auf den Nationalsozialismus gelesen werden - sie ist aber (für mich) vor allem ein sehr sehr empfehlenswertes Stück über die Frage des freien Willens. Mehrfach stellt Cipolla ganz einfach formulierte Kernfragen der Willensfreiheit, die wir auf philosophischen Gebiet auch heute nicht beantworten können.

Kleine Leseprobe:
versteckter Inhalt:
Ein junger Herr in vorderster Rehe, rechts von uns, mit stolz geschnittetenem Gesicht, Italiener, meldere sich und erklärte, er sei entschlossen, nach klaren Eigenwillen zu wählen und sich jeder wie immer gearteten Beeinflussung engegenzustemmen. Wie Cipolla sich unter diesen Umständen den Ausgang denke. "Sie werden mir", antwortete der Cavaliere, " damit meine Aufgabe etwas erschweren. An dem Ergebnis wird ihr Widerstand nichts ändern. Die Freiheit existiert und auch der Wille existiert, aber die Willensfreiheit existiert nicht, denn ein Wille, der sich auf seine Freiheit richtet, stößt ins Leere. Sie sind frei zu ziehen oder nicht zu ziehen. Ziehen sie aber, so werden sie richtig ziehen, desto sicherer, je eigensinniger sie zu handeln versuchen."

Thomas Mann - Auslöschung

Der sehr umfangreiche Roman erzählt von einer Reise eines Nachhilfelehrers, der die Nachricht des plötzlichen Todes seiner Eltern und seines Bruders durch einen Unfall erfährt. Diese Nachricht ist Anlass, das eigene Leben und die eigenen Vorstellungen vom Leben zu hinterfragen, was in langen Hasstiraden gegen das Leben und gegen sich selbst endet.

Auch wenn die Inhaltsangabe nicht gerade nach lesenswerter und spannender Geschichte klingt, enthält dieses Buch seitensweise Abschnitte, die man so in ein Poesiebuch übernehmen kann. Der Erzähler streift dabei so viele verschiedene Gebiete des Lebens und vor allem der Normen, denen man sich im Leben unterwirft, aber auch andererseits nie in Frage stellt. Dadurch nimmt er eine Gesellschaft auseinander, die sich scheinbar nur durch bestimmte gesellschaftliche Normen aneinander orientiert, aber nur an der Oberfläche auch diskutiert. Sehr sehr lesenswert!

Kleine Leseprobe:
versteckter Inhalt:
Die Menschheit, so scheint es, strengt sich nur so lange an, als sie stumpfsinnige Zeugnisse zu erwarten hat, mit welchen sie vor der Öffentlichkeit auftrumpfen kann, hat sie genug solcher stumpfsinnigen Zeugnisse in der Hand, lässt sie sich gehen. Sie lebt zum Großteil nur, um Zeugnisse und Titel zu erreichen, aus keinem anderen Grund und hat sie die ihrer Meinung nach ausreichende Zahl von Zeugnissen und Titeln erreicht, lässt sie sich in das weiche Bett dieser Zeugnisse und Titel fallen. Sie hat, scheint es, gar keinen Lebenszweck. Sie hat, wie es scheint, gar kein Interesse an einer eigenen, unabhängigen Existenz, nur an diesen Zeugnissen und Titeln, unter welchen die Menscheit schon jahrhundertelang zu ersticken droht. Sie drängen nicht nach Unabhängigkeit und Selbstständigkeit überhaupt, nict nach ihrer eigenen natürlichen Entwicklung, sondern nur nach diesen Zeugnissen und Titeln und sie würden für diese Zeugnisse und Titel jederzeit sterben, wenn man sie ihnen vorraussetzungslos aushändigen würde, das ist die entlarvende und deprimierende Wahrheit. So gering schätzen sie das Leben an sich, dass sie nur die Zeugnisse und Titel sehen und sonst nichts.

Sie hängen sich die Zeugnisse und Titel in ihren Wohnungen an die Wand, in den Wohnungen der Metzgermeister und der Philosophen, der Küchengehilfen und der Rechtsanwälte und Richter hängen die Zeugnisse und Titel und sie starren diese ihre Zeugnisse und Titel ihr ganzes Leben lang mit den gierigen Augen an, die sie von diesem fortwährendem Starren auf diese Zeugnisse und Titel bekommen haben. Sie sagen im Grunde über sich selbst nicht, ich bin der und der Mensch, sondern ich bin der und der Titel, ich bin das und das Zeugnis. Und sie pflegen den Umgang nicht mit dem und dem Menschen, sondern nurmit dem und dem Zeugnis und mit dem und dem Titel. Soe können wir ohne weiteres sagen, dass in der Menschheit nicht die Menschen unter sich verkehren, sondern nur die Zeugnisse und Titel, die Menschen sind in der Menschheit, grob gesprochen, gleichgültig, wichtig sind nur die Zeugnisse und Titel.
von Ghost
#1401544
Mario und der Zauberer haben wir mal in der Schule gelesen, aber die Erinnerungen an den Text sind bereits verblasst. Ansonsten kenne ich von Thomas Mann nur noch Buddenbrooks: Verfall einer Familie, das mir sehr gut gefallen hat.


Ich habe mich einem Werk der anglophonen Kinderliteratur angenommen und zwar The Wonderful Wizard of Oz - war schnell durchgelesen und war auch nett zu lesen, ansonsten hat es mich aber nicht begeistert. Der repetitive Charakter der Geschichte ist für Kinder vielleicht ganz in Ordnung, aber als Erwachsener wird es fast schon anstrengend, wenn die selben Plot- und Satzstrukturen ständig wieder aufgenommen werden.
Ich habe gelesen, dass L.F. Baum in seiner Geschichte keinen Mord und Totschlag darstellen wollte - aber in dem Buch wird dauernd irgendjemand gekillt! Es wird bloß nicht als sonderlich dramatisch beschrieben, sondern passiert einfach. Dorothy zertrümmert die böse Hexe gleich bei ihrer Ankunft. Als die Vogelscheuche und der Tin Woodman von den fliegenden Affen "zerstört" werden, ist das auch kein großer Anlass zur Trauer (sie werden natürlich wieder repariert).

Die Welt und die Figuren sind einfach gestrickt - da die hässlichen Bösen, hier die Netten. Dorothy ist viel weniger interessant als etwa Alice, die eben nicht bloß ein nettes, süßes, kleines Mädchen ist, sondern eine sadistische Ader hat. Dass schnell klar wird, dass das, was die Hauptfiguren suchen - Hirn, Herz, Courage - längst Teil ihrer Persönlichkeit ist, ist süß. Fragwürdig ist aber, dass sie das bis zum Schluss nicht erkennen und glauben, erst durch den Wizard diese Eigenschaften zu bekommen, von außen also.
Die Welt von Oz ist eine Welt mit Herschern und Beherschten und diese Ordnung wird auch nie in Frage gestellt.

Alice in Wonderland konnte mich auf jeden Fall mehr überzeugen: fantasievoller, sprachlich verspielter, cleverer. Oz wirkt dagegen ziemlich flach.

Trotzdem interessiert mich die Filmversion, die ich noch nie gesehen habe und vielleicht sogar als größerer Klassiker gilt als die literarische Vorlage.
von Columbo
#1402667
Mark Twain - Tom Sawyer und Huckleberry Finn

Ganz großes Kino, definitiv. Auch wenn ich es als Kind niemals gelesen habe glaube ich dennoch, dass das Buch als Erwachsener einfach viel mehr Spaß macht. Ich glaube nicht, dass ich mit 10-12 Jahren die ganzen Anspielungen und die Ironie Mark Twains so richtig verstanden hätte. Es ist vor allem in den Dialogen so witzig geschrieben und so herrlich respektlos. Sollte man echt mal lesen, es macht verdammt viel Spaß. Es ist nur leider viel zu kurz. :( Und nun nehme ich mir noch "Die Abenteuer des Huckleberry Finn" vor. :)

9/10
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von rosebowl
#1407876
Ich hab es endlich geschafft, "28 Tage lang" von David Safier fertig zu lesen.
Ich war ja von Anfang an Fan von Safier, auch wenn die letzten Bücher nach meinem Favorit "Jesus liebt mich" immer schwächer wurden. Deshalb war ich auch etwas skeptisch. Aber dieses Buch lohnt sich defiitiv.

Es geht um Mira, ein junges Mädchen im Warschauer Ghetto. Sie versucht, nachdem ihr Vater sich umgebracht hat und ihr Bruder sich von der Familie abgewendet hat, ihre Mutter und ihre Schwester durchzubringen. Später schließt sie sich dem Widerstand gegen die Nazis an. Safier zeigt den Ghettoalltag aus der Perspektive dieses jungen Mädchens und verarbeitet dabei alle möglichen Erinnerungen und Erzählungen echter Überlebender und bekannte Geschichten von bekannten Ghetto-Bewohnern wie Janusz Korczak und schaft es trotzdem immer wieder, kleine Lichtblicke im Kriegsalltag und damit auch in der Stimmung beim lesen zu erzeugen. Es ist definitiv kein typischer Safier, weil der Humor fehlt. Aber es ist ein typischer Safier, was die liebevolle und immer empathische, aber nie schnulzige Erzählweise angeht.

Als nächstes kommt dann wieder leichtere Kost - Buschis "Am Ende kackt die Ente" :D
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von lostie
#1408793
rosebowl hat geschrieben:Ich hab es endlich geschafft, "28 Tage lang" von David Safier fertig zu lesen.
Ich war ja von Anfang an Fan von Safier, auch wenn die letzten Bücher nach meinem Favorit "Jesus liebt mich" immer schwächer wurden. Deshalb war ich auch etwas skeptisch. Aber dieses Buch lohnt sich defiitiv. (...) Es ist definitiv kein typischer Safier, weil der Humor fehlt. Aber es ist ein typischer Safier, was die liebevolle und immer empathische, aber nie schnulzige Erzählweise angeht.
Ich dachte auch grad, das klingt thematisch nicht nach Safier. Hab ein paar Bücher von ihm gelesen und hatte irgendwann das Interesse verloren, weil es doch auf Dauer alles auf eine ähnliche Schiene hinausläuft. Da muss ich jetzt aber nochmal schauen :D
rosebowl hat geschrieben:Als nächstes kommt dann wieder leichtere Kost - Buschis "Am Ende kackt die Ente" :D
Uh, sag Bescheid, wie es ist! Ich geh demnächst zu ner Lesung von ihm und wollte es mir deshalb vorher nicht kaufen.
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von baumarktpflanze
#1409094
In der heutigen FAS findet sich ein sehr sehr guter, von einem Berliner Philosophen verfasster Artikel, der eigentlich analysieren will, warum PEGIDA in Dresden so groß geworden ist, aber viel mehr darüber erzählt, wie sich unsere Gesellschaft durch die Privatisierung des Leidens der Angst nicht mehr stellt.

Und er erzählt ganz nebenbei sehr viel darüber, was im Rahmen politischer Beteiligung falsch läuft. Das ist anregend, provozierend, manchmal richtig, manchmal falsch und leider nicht online, sondern nur in Schriftform lesbar. Der Artikel "Byung Chul Han: Zuhören" ist im Feuilleton der FAS auf S. 36 zu finden.
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