Es wurde doch in den letzten Wochen sehr deutlich, dass man die neuen Teams von oben herab behandelt. Man wolle keine GP3 oder ähnliche Klassen in der Formel 1 haben. Das sind Aussagen die schwerlich damit vereinbar sind, dass man diese neuen Teams in ein paar Monaten auch innerhalb der FOTA sehen will und als gleichberechtigte Partner sieht man sie nicht. Abgesehen davon unterliegst du ja einem Irrtum. Die FOTA vertritt nicht alle Teams, sondern die großen Hersteller. Wie kommt es denn, dass mit Williams oder Force India die kleinen Privatteams bei der Formel 1 unterschrieben haben und deshalb von der FOTA ausgeschlossen worden sind? Es ist eine Vereinigung der großen Hersteller, die ihre Interessen wahren will, was ich auch nachvollziehen kann.
Was hatt denn die GP3 bitte mit der Formel 1 zu tun? Nur weil die FOTA nicht zu allem ja und amen sagt, ist sie deshalb doch keine Mafia? Die GP2, sowie die Formel 2 sind doch eine runde Sache und reichen auch in meinen Augen völlig aus.
Zudem bist du im Irrtum. Die Teams wurden suspendiert und nicht ausgeschlossen. Da sich beide Teams für einen Verbleib in der Formel 1 entschieden haben, war dies nur eine logische Konsequenz. In der FOTA zu sein ist kein Zwang und wer sich selbst in einer anderen Richtung sieht, dem sei das doch auch gegönnt.
Wie nennt man es denn dann, wenn man Forderungen stellt und bei Nichterfüllung mit Boykott droht? Tarifverhandlungen? Meinetwegen nenn es Käsekuchen, die Fronten sind verhärtet und es ist in meinen Augen höchst fragwürdig, wenn die FOTA seit Wochen auf Konfrontationskurs ist, obwohl man sich bereits seit längerem mit einer eigenen Serie beschäftigt. Man könnte allen Parteien Zeit und schlechte PR ersparen indem man einfach sagt: Wir wollen nicht mehr, Ende, Aus. Stattdessen droht man immer wieder...
Abgesehen davon finde ich es nicht ganz unangemessen zumindest einzelne Parteien als Piraten oder Störenfriede zu bezeichnen... wenn ich mir so überlege, dass Ferrari in den letzten Jahren mehr als einmal unsportlich agieert hat, als einziges Team einen Sitz im Council hat und insgeheim einen Vertrag mit der FIA abschließt, der ihnen Millionen zusagt, sollten sie alles absegnen. McLaren betreibt Industriespionage... also so ganz aus der Welt gegriffen ist der Begriff der Mafia nicht (den übrigens du ins Spiel gebracht hast )
Wir sollten erst mal beim Thema bleiben. Vorrangegangen war das Rennen in Indianapolis, dass nun mal auch boykottiert wurde. Jedes kleine Malör auszupacken, um lückenhafte Aussagen zu stopfen, ist dabei nicht relevant und das aus den genannten Gründen ist das schon gesagt worden.
Wir hatten auch schon geklärt, dass die FOTA in zeiter Instanz durchaus bereit gewesen war, mit der FIA das gemeinsame Ziel einer Kostensenkung zu erreichen, wenn auch auf anderem Wege, selbst da Ferrari und McClaren bis heute nichts von der Obergrenze gehalten haben.
Das Ferarri diesen Vertrag besitzt, sich gleichzeitig allerdings an die Konditionen aus dem Jahre 1998 muss, ist natürlich unter den Tisch gefallen.
Die zwei Klassengesellschaft in der Formel 1 ist zwar bedauerlich, aber von der FIA selbst herbeigezaubert worden. Zudem ist Ferarri nächstes Jahr weg und nach deiner Auffassung hat die Formel 1 dann ein Problem weniger.
Was die Industriespionage angeht:
Wahrscheinlich ist das jetzt ein Versuch auf andere Gegebenheiten auszuweichen, ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass die FOTA selbst keine Piratenpartei ist, sondern nur im eigenen Dorf wohnt. Dass eine eigene Rennserie zur Debatte steht und stand, zeigt doch nur, mit welchem "piratenhaften" Verhalten, man sich vom Dachverband in diese Situation katapultiert hat, zumal der erste große Aufschrei nach einer Rennserie OHNE Ferrari stattfand.
Was jetzt die Spionageaffäre angeht. Es ist zwar süß, dass du es erwähnst, auch wenns nichts zur Sache beiträgt, aber nun gut. Dann darfst du dich da als Sieger fühlen.
Die Teams hätten aber neue Reifen aufziehen können. Zwar hätte man dann mit Strafen durch die FIA aufgrund von Regelverletzungen rechnen müssen, aber man wollte nicht.
Hier hatten wir ja schon geklärt, dass es auf Grund der Regelung ein Problem mit den Michelinreifen gab. Auch, dass zwei vorrangegangene Unfälle nach Reifenschaden (einer übrigens am Freitag vor dem Rennen. R. Schumacher erwischte es dabei bei über 300kmh), das Rennen bereits überschatteten.
(Ich wiederhole es nur gerne nochmal, damit im nächsten Post dann nicht behauptet wird, es gäbe keine Reifenhersteller in der Formel 1, weil irgendwas entfallen war.)
Nun zum eigentlichen.
Michelin bat daraufhin um einen Reifenwechsel deren Teams, da der Hersteller nicht garantieren konnte, dass die Reifen den Belastungen des Rennens stand halten.
Dies lehnte die FIA ab (also nicht die FOTA, damit das auch nicht im nächsten post behauptet wird. )
In dem Fall, hatte ich für die Entscheidung verständnis.
Mich verwundert nur, dass du Dinge begrüßt, die du zuvor noch verurteilst.
Weiter oben, versuchst du noch alles, um jedes Team, wegen jeder Gefälligkeit als unsportlich dar zu stellen, schlägst hier allerdings vor, dass eine Unsportlichkeit in Form einer Regelverletzung, eben des Reifenwechsels, in Ordnung sei.
Wenn es in Ordung gewesen wäre, hätten die Teams auch gleich auf die Regelung spucken, und die Reifen prachtvoll das ganze Wochenende hin wechseln können.
Dass dies allerdings eine Benachteiligung gegenüber Bridgestone wäre, die in der Lage war den Anforderungen nachzukommen, wird hier allerdings, wie auch in vielen anderen deiner Beispiele, lapidar weggelassen.
Dies Benachteiligung war zudem der Grund, warum die FIA das ablehnte und eben auch zu recht.
Es geht allen Parteien um andere Dinge und nicht vorrangig um die Formel 1 bzw den Sport. Für Ecclestone ist sie zwar sein Lebenswerk, in erster Linie aber Geldquelle. Er hätte längst eingreifen können und müssen, wenn es ihn wirklich interessieren würde. Für Mosley geht es ums Prinzip, durchaus um die Formel 1 als solche, aber nicht um die Teams. Und für die Teams geht es um Geld, um Macht, um Image, aber nicht um den Sport.
So stimmt das nicht. Eccelstone, FIA und Rennställe haben alle unterschiedliche Aufgabenbereich. Vermarktung, Regeln und die Technik der Boliden. Dass an einem nicht gleichseitigen Dreieck unterschiedliche Kräfte entstehen, ist keine mathematische Wunderformel. Das es dort bei unterschiedlichen Ansichten und Meinungen, auch zu unterschiedlichen Auslegungen kommt, machen die Rennställe weder zur Piratenvereinigung, noch Eccelstone zum Geldhai.
Was die FIA angeht, so kann man verschiedene Regeln, verschieden auffassen. Allerdings entfernte sich die FIA besonders in den letzten 10 Jahren vom eigentlichen Ziel, die Teams in ihrer Technik zu beschrenken und wechselte darüberhinaus in das Lager, der existenziellen Beschränkung der Formel 1 Teilhaber.
Diese Tatsache außer Acht zu lassen führt dann wahrscheinlich zu den oftmals nicht korrekten Aussagen, oder einfach nur zu stupidem Blödsinn, wie diese ganzen Indianapolisaussagen ala "dann hätten die doch." wtf :?: