Für welchen Bundesliga Verein schlägt euer Herz/seid Ihr Fan?

Bayern München
25
23%
Werder Bremen
12
11%
Schalke 04
6
6%
Hamburger SV
7
6%
VFL Wolfsburg/Bayer Leverkusen/TSG Hoffenheim
10
9%
VFB Stuttgart
3
3%
Hannover 96/Hertha BSC Berlin
3
3%
Karlsruher SC/VFL Bochum
2
2%
Borussia Dortmund
21
19%
Energie Cottbus/Arminia Bielefeld/Eintracht Frankfurt
10
9%
Borussia `M`Gladbach
5
5%
1.FC Köln
5
5%
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von AlphaOrange
#604983
Juchhu! Null Tore und Rot - also alles im Lot.
Ein Glück, dass die Hauptschuldigen der Misere im Winter rausgeworfen werden: Harnik und Sanogo und der Niemeyer erst recht. Jawoll, die haben alles zu verantworten!
von Delaoron
#604989
Hm, wieder nur Unentschieden. Najo, für meine persönlichen Ansprüche liegen wir voll im Soll, zudem ist Weidenfeller seit ~ 420 Minuten ohne Gegentor. Es könnte schlimmer sein (siehe Werder :wink: ).
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von Vega
#604990
Mir fehlen einfach nur die Worte.

Aber es war ja mal wieder an der Zeit, dass wir eine Mannschaft, die auf dem Abstiegsplatz steht, wieder aufbauen.

Wir haben SECHS!!! Auswaertspunkte. Und der einzige Auswaertssieg war natuerlich in Bayern. In Gladbach, Karlsruhe, Bochum, Bielefeld und Hannover gewinnen wir nicht. Der KSC und Gladbach waren zu dem Zeitpunkt sogar Letzter - und beide gewinnen natuerlich :)

Die Mannschaft legt eine Haltung an den Tag, das ist einfach nur ein Witz. Sobald es mal 1:0 steht und man fuehrt, laeuft alles und es ist gut und man schießt den Gegner ab. Sobald es aber nicht so gut laeuft, fehlt der Wille vollkommen, man reißt sich nicht den Arsch auf und faellt am Ende nur noch durch unsportliche Taetlichkeiten auf und wundert sich warum man das Spiel letztendlich in den Sand setzt. Aber man hat ja alles gegeben. Wie sehr mich dieses Gelaber ankotzt :roll:

Ich bin gluecklich, dass ich das Spiel nicht gesehen habe. Die Leistung muss wohl so grottig gewesen sein. Die Flanken von Außen, wie es mittlerweile ja typisch ist, waren mal wieder wohl reiner Slapstick.

Pizarro macht ne Schwalbe in Toni-Manier und boxt dann seinen Gegenspieler. Grandios! Und Diego wuergt angeblich danach nen Karlsruher, schoen, wird er auch noch gesperrt. Aber wie gesagt, der ist derzeit kein Verlust und soll lieber seine Sarah begluecken.
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von Godfather
#604999
Bevor ich hier reingeschaut hab, hab ich mir noch gedacht wie oft wohl wieder vom Bayern-Dusel die Rede sein wird. Herrlich :mrgreen:

also viel mehr wie gestern kann man vom Schiedsrichter gar nicht benachteiligt werden...
Tja umso schöner waren dann die Szenen nach dem Spiel :lol:
von LilyValley
#605005
DarkGiant hat geschrieben:Aber es war ja mal wieder an der Zeit, dass wir eine Mannschaft, die auf dem Abstiegsplatz steht, wieder aufbauen.
Danke :) :|
von Kanye
#605029
omg marie ich freu mich für dich :o
von LilyValley
#605031
Kanye hat geschrieben:omg marie ich freu mich für dich :o
omg, weshalb so nett? Was willst du? :| :shock:
von Kanye
#605042
YourMarie hat geschrieben:
Kanye hat geschrieben:omg marie ich freu mich für dich :o
omg, weshalb so nett? Was willst du? :| :shock:
omg ich will doch nur nett sein :cry:
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von Vega
#605043
Weil er Hamburger ist.
von Kanye
#605047
DarkGiant hat geschrieben:Weil er Hamburger ist.
Im Moment schon noch besser als Bremer zu sein, oder? :o
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von Vega
#605067
Kanye hat geschrieben:
DarkGiant hat geschrieben:Weil er Hamburger ist.
Im Moment schon noch besser als Bremer zu sein, oder? :o
Find ich nicht. Ich bin auch lieber Bremer, wenn sie in der zweiten Liga spielen. Ich wechsel nicht so oft meine favorisierten Vereine :o
von Kanye
#605087
DarkGiant hat geschrieben:
Kanye hat geschrieben:
DarkGiant hat geschrieben:Weil er Hamburger ist.
Im Moment schon noch besser als Bremer zu sein, oder? :o
Find ich nicht. Ich bin auch lieber Bremer, wenn sie in der zweiten Liga spielen. Ich wechsel nicht so oft meine favorisierten Vereine :o
Ich wechsel sie gar nicht :o
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von Godfather
#605274
Hab heut morgen einen schönen Artikel zu Bayern-Hoffenheim in der 'Welt am Sonntag' gelesen
Uli Hoeness nennen sie in München die Seele des FC Bayern. Der Manager ist so etwas wie der Seismograf für die Befindlichkeiten des Vereins, weil er seine Emotionen nicht verbergen kann. Weil er auch mal explodiert, wenn ihm etwas nicht passt, und sein Teint dann das Rot der Bayerntrikots annimmt.

Am Freitagabend aber lief Hoeneß so beschwingt durch die Katakomben der Arena in München, als habe er gerade ein belebendes Wellnesswochenende hinter sich. Er wollte zwar nichts sagen und verabschiedete sich lediglich mit einem überschwänglichen Gruß, aber Hoeneß musste auch nichts sagen. Seine Gefühlslage trug er auch so nach außen. Er war zu Scherzen aufgelegt. Als er Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge vor den Fernsehkameras erblickte, lief er hinzu, reckte den Arm nach oben und winkte mit zwei Fingern in die Kamera. Es sah aus wie eine Mischung aus Victory-Zeichen und Hasenohren.

Hoeneß’ kindliche Freude war beispielhaft für die Stimmung der Münchner nach dem 2:1 (0:0) über Tabellenführer Hoffenheim. Es war ein denkwürdiger Sieg, nicht weil er über Gebühr verdient ausfiel. Ganz im Gegenteil, er entsprang einer glücklichen Fügung, weil Luca Toni in der zweiten Minute der Nachspielzeit eben dort stand, wo ein Stürmer stehen muss, und Hoffenheims Andreas Ibertsberger mit einem kapitalen Abwehrfehler ihm die Vorlage für den Siegtreffer gab.

Doch wer die Münchner im Anschluss feiern sah, wie sie tanzten vor der Fankurve mit ihrem Trainer Jürgen Klinsmann, der konnte in etwa erahnen, wie groß der Druck war, der auf ihnen gelastet hatte.

Das Duell war zum Klassenkampf hochgejazzt worden, der Rekordmeister gegen den Aufsteiger mit dem finanzstarken Mäzen Dietmar Hopp im Rücken, der so erfrischend aufspielt, dass selbst die „New York Times“ im Vorfeld vom "Wunder von Hoffenheim" schrieb. Es war ein Spiel, das polarisierte wie wohl keines zuvor in den letzten Jahren. Von David gegen Goliath war die Rede, von Asterix und dem gallischen Dorf. Und so elektrisiert wie diesmal war die Stimmung in der normalerweise eher unterkühlten Arena bislang selten.

„Es gibt Spitzenspiele, die ihre Erwartungen nicht erfüllen, aber dieses Spiel hat sie übererfüllt“, sagte denn auch Rummenigge.

Es war Hochgeschwindigkeits-Fußball, den beide Mannschaften boten. Sie schlugen ein Tempo an, das in der Bundesliga unüblich ist, das man aus England kennt oder vom FC Barcelona. Zwar waren manche Aktionen gepaart mit technischen Unzulänglichkeiten, „aber es war ein Spiel, da war alles dabei“, sagte Mark van Bommel. Bevor Toni in der Nachspielzeit zuschlug, hatte der Torgarant des Aufsteigers, Vedad Ibisevic, mit seinem 18. Saisontreffer (49. Minute) die Führung für Hoffenheim besorgt. Sie hielt nicht lange, weil Philipp Lahm sein Solo (60.) mit einem fulminanten Hammer in den Winkel krönte wie einst im Eröffnungsspiel der WM 2006.

Hoffenheim ist ein Segen für die Liga, das wissen sie auch in München. „Wenn man so ein Spiel jede Woche macht, wird man besser“, sagt van Bommel. „Das ist eine große Erfahrung für alle Beteiligten. Diese Spiele sind auch im Hinblick auf den Europapokal sehr wichtig.“ Schon am Mittwoch erwartet Bayern in der Champions League bei Lyon ähnliches Niveau.

„Das war absoluter Qualitätsfußball. Das war Werbung für die Liga“, lobte auch Bundestrainer Joachim Löw. In 168 Ländern wurde das Spiel übertragen, mehr als 200?000 Kartenanfragen gingen im Vorfeld ein. Selbst ausländischen Zeitungen wie die „Gazzetta dello Sport“ war das Spiel am Samstag eine Schlagzeile auf der Titelseite wert.

Und unisono gab es verbalen Beifall für den Aufsteiger. „Seit Monaten, ja fast schon seit Jahren habe ich noch nie eine Mannschaft in München spielen sehen, die so selbstbewusst aufgetreten ist. Vor allem, weil der älteste Spieler 25 Jahre alt war. Sie haben von Anfang an nach vorn gespielt und waren immer willens, ihre eigenen Stärken auch in München zur Geltung zu bringen“, sagte Löw der „Welt am Sonntag“. Es waren nicht nur die Hoffenheimer Offensivbemühungen, die ihn begeisterten. Er lobte das taktische Verständnis und die Organisation. Andreas Beck und Tobias Weis etwa, Hoffenheims rechte Defensivabteilung schaffte, was zuvor noch keinem gelang: Sie beschnitt Franck Ribéry in seiner Genialität. „Es ist bitter, dass wir jetzt mit leeren Händen dastehen“, sagte Beck. Torschütze Ibisevic befand gar, „der Falsche hat gewonnen“.

In München sehen sie das naturgemäß anders. „Es war kein glücklicher Sieg, weil wir mehr Chancen hatten“, sagte Toni, der etliche vergab, bevor er in der Nachspielzeit traf. Das wiederum empfand er „umso schöner. Denn sonst wäre es meine Schuld gewesen, dass wir nicht gewonnen hätten“. Auch Rummenigge, der noch vor Wochen bei der Jahreshauptversammlung mit seinem eingeübten Schenkelklopfer über Hoffenheim das verbale Vorgeplänkel eröffnete, übte sich nun in Bewunderung. „Man hat gesehen, dass sich ohne Frage die zwei besten deutschen Mannschaften gegenüberstanden. Wir waren von zwei Klasse-Teams das etwas glücklichere“, sagte er. Und sie waren topfit. Laut Rummenigge „ein Verdienst Klinsmanns“.

In München sehen sie das Dorf nun auch langfristig als Konkurrenten. „Hoffenheim ist im Kommen“, sagte Rummenigge. An einen Machtwechsel im deutschen Fußball glaubt er dennoch nicht. „Da braucht man ein paar Jahre, nicht nur ein paar gute Spiele.“ Aber Hoffenheim werde „bei den Voraussetzungen, die sie haben, auch in Zukunft oben eine Rolle mitspielen, und zwar keine schlechte.“

Die Bayern sind jetzt punktgleich mit Hoffenheim Zweiter. Nur das schlechtere Torverhältnis trennt sie von der Spitze. „Wir können Hoffenheim bald überholen“, sagte Lahm. Am letzten Hinrunden-Spieltag müssen die Münchner nach Stuttgart. Und die Hoffenheimer? Sie empfangen am kommenden Sonntag Schalke und sprechen von Wiedergutmachung für die verlorenen Punkte in München. Und vereinzelt haben auch sie schon das Selbstbewusstsein der Bayern. Wer nach der Hinrunde ganz oben stehe, „das zählt nicht“, sagte Demba Ba. „Wichtig ist, wer Deutscher Meister wird.“ Dieser Satz hätte auch von Uli Hoeneß stammen können. Aber jener beschränkte sich am Freitag auf Zeichensprache.
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von Vega
#605512
Rosenthal haelt nen Elfer, weltklasse! :mrgreen:

So, ich stoße hier mal wieder jetzt was zum Thema Hoffenheim an. Der Beitrag den ich hier veroeffentliche, stammt von einem User aus dem foros, einem Bayernfan, ein Tag vorm Spiel gegen Hoffenheim. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals solch einen genialen Beitrag gelesen zu haben, lasst euch nicht von der Laenge abschrecken, es lohnt sich absolut!
Liebe Sinsheimer, Hoffenheimer, Heidelberger,


Ja, es ist schon erstaunlich was dieser Tage um die alt-ehrwürdige TSG 1899 Hoffenheim passiert. Als Liganeuling kurz vor der Winterpause auf dem ersten Tabellenplatz - das nötigt einem schon ein Stück weit Respekt ab. Und in der Tat: Diese Platzierung spiegelt den ansehnlichen Fussball wieder, der dieser Tage zwischen Frankfurt und Karlsruhe gespielt wird.

Ich erinnere mich noch, dass ich vor wenigen Jahren von "dem Projekt" erfuhr, in der Metropolregion Rhein-Neckar Bundesligafussball zu etablieren. Langsam und stetig. Mit heimischen Talenten aus der Region. Ich muss zugeben, dass ich als damaliger Neu-Heidelberger recht angetan von "diesem Projekt" war. Bundesligafussball in Heidelberg, unter Ausnutzung der Metropolregion mit Mannheim und Ludwigshafen, mit den Nachwuchskickern dieser Städte, der Begeisterung und Unterstützung der
Bewohner der Region und dank tatkräftiger Sponsoren aus dem Delta wie Herrn Hopp. Nun, dachte ich, da kann was daraus werden.

Ist es ja auch... Wenn auch völlig anders, als zunächst geplant...

"Das Projekt" ist angekommen, bzw. es scheint angekommen zu sein. Rasant ging es nach oben. Erstaunlich dabei ist, dass "das Projekt" selber seine Identität verloren hat, obwohl dies scheinbar niemand bemerkt, oder vielleicht auch niemand wahrhaben will. An allen Ecken hört man derzeit das gleiche Gefasel. Hoffenheim habe einfach clever und günstig gekauft. Man habe dort billige Leute mit verkanntem Talent geholt, die sich bei anderen Vereinen nicht hätten durchsetzen können. Ausserdem hätte man in Hoffenheim eine exzellente Jugendarbeit etabliert, die sich bezahlt machen würde.

Jaja, schön ist der Glaube daran. Und wie man sieht, der stete Tropfen höhlt den Stein. Nicht umsonst fliegen "dem Projekt" derzeit die Herzen all jener zu, die sich am Rande und nicht darüber hinaus für Fußball interessieren. Herr Hopp und "das Projekt" werden allerorts hofiert, gelobt und bewundert. Die Wiederholung der althergebrachten Ideen "des Projekts" zeigt seine Wirkung.

Erstaunlich ist dann aber ein Blick auf die Transferbilanz "des Projekts"
(http://www.transfermarkt.de/de/verein/5 ... sicht.html). Glaubt man den Daten dort, so ergibt sich doch schlagartig ein ganz anderes Bild. Seit dem Jahr 2005 scheint man in Hoffenheim gemerkt zu haben, dass sich "das Projekt" mit der träumerisch-romantischen Vorstellung des Metropolklubs, in dem die Talente der Region für Wirbel sorgen, nicht in Gänze verwirklichen lässt (http://de.wikipedia.org/wiki/TSG_1899_H ... Bundesliga). Dies kann man auch an den Transferdaten "des Projekts" ablesen. Ab der Saison 2005/2006 beginnen dort erstmals nennenswerte Beträge aufzulaufen. Diese summieren sich bis zu dieser Saison auf eine negative Transferbilanz 30.180.000 EUR. Dreißig Millionen also. Da es sich hierbei um die Transferbilanz handelt, sind nicht noch etwaige Gewinne aus Transfers
hinzuzurechnen. Die sind schon berücksichtigt. Natürlich sind dabei die Daten der Plattform http://www.transfermarkt.de nur grobe Schätzungen, da über die jeweiligen echten Transfersummen oftmals Stillschweigen vereinbart wird. Die Interpretation dieser Zahlen muss daher jeder für sich vornehmen. Trotzdem ist ein Vergleich mit den Transferbilanzen anderer Vereine über den gleichen Zeitraum interessant:

FC Bayern München: -57,8 Mio
SV Werder Bremen: -17,525 Mio.
Hamburger SV: -16,76 Mio.
FC Schalke 04: -18,405 Mio.

Die beiden nächsten Nachbarn "des Projekts" aus Baden-Würrtemberg, besinnen sich dagegen vollkommen auf schwäbische Grundsätze:

Karlsruher SC: +1,33 Mio.
VfB Stuttgart: +9,95 Mio.

Weder Bremen, noch der HSV, noch Schalke, noch Stuttgart, allesamt neben dem FC Bayern die wohl erfolgreichsten Klubs der vergangenen Jahre in der Bundesliga, haben im genannten Zeitraum so viel Geld für Transfers aufgewendet, wie die Macher "des Projekts". Und das, obwohl erst seit diesem Jahr Bundesliga spielt. Selbst in Bezug auf den FC Bayern ist diese Summe erstaunlich. Denn hier hatte man nach der Ansparung von 90 Mio. EUR Festgeld beschlossen, mit Miroslav Klose, Luca Toni und Franck Ribery echte Rekordtransfers vorzunehmen. Ohne diesen Ausnahmeschritt wäre womöglich selbst der FC Bayern hinter den Transferausgaben "des Projekts" zurückgeblieben. Denn alleine diese drei Transfers schlagen in der Bilanz mit einem Minus von 48 Mio. EUR zu Buche (http://www.transfermarkt.de/de/verein/2 ... sicht.html).

Nun Geld regiert zwar nicht überall, aber dennoch hat es auch im Fussball einen immensen Einfluss. Insoweit ist das Handeln seitens der Verantwortlichen "beim Projekt" weder verwerflich, noch anrüchig. Man sollte allerdings die Ehrlichkeit besitzen, dass der momentane Erfolg eben nicht nur auf den kongenialen Fußballsachverstand der Macher zurückzuführen ist, sondern zu einem Großteil eben durch den großzügigen Einsatz finanzieller Mittel. "Wer zahlt, der mahlt", lautet ein Sprichwort. Und in diesem Sinne ist "dem Projekt" der Erfolg auch zu gönnen. Sie haben das Geld und damit die Möglichkeiten. Schön für sie, blöd für die anderen. Könnte man meinen. Eine Sache muss man aber derweil noch bedenken, nämlich die Mittelherkunft. Man betrachte sich nur einmal Umsätze und Mitgliederzahlen der genannten Vereine.

FCB: Mitglieder 147.072 Umsatz 286.400.000 EUR
S04: Mitglieder 74.877 Umsatz 155.000.000 EUR
HSV: Mitglieder 53.700 Umsatz 140.000.000 EUR
VfB: MItglieder 44.924 Umsatz 100.000.000 EUR
SVW: Mitglieder 34.222 Umsatz 112.000.000 EUR

Hoffenheim hingegen bietet satte 1752 Mitglieder auf, über den Umsatz ließen sich leider keine Angaben finden. Trotzdem kann man vermuten, dass "das Projekt" nicht in der Lage ist, mit einer derart kleinen Anhängerschaft (dass die Mitgliederzahl nicht gleichlaufend mit der Zahl der Fans ist, ist klar - dennoch besteht ein Zusammenhang) und der Spielstätte der letzten Jahre, die nur auf rund ein Zehntel der Plätze im Vergleich zu den großen Bundesligastadien kommt, autark einen ähnlich hohen Umsatz zu erreichen. Rechnet man dann noch die Ausgaben für das neue Stadion hinzu, die angeblich von Herrn Hopp getragen werden sollen, dann kann man erahnen, mit welch gewaltigem Aufwand hier "das Projekt" gepusht wird. Dies mag einem angesichts der großen Klubs, die man getrost als Wirtschaftsunternehmen auffassen kann, noch keine Tränen ins Gesicht fließen lassen. Allerdings: Diese tragen sich selber. Sie sind in Ihrem wirtschaftlichen Handeln vom Erfolg abhängig. Auch bei vergleichbaren Fällen, wie in Wolfsburg, wo VW investiert, in Leverkusen, wo Bayer sponsort oder in Hannover, wo Herr Kind sich dem Mäzentum hingeben soll, löst der Vergleich noch keinen Schüttelfrost aus. Was ist aber mit den anderen Vereinen. Was ist mit Karlsruhe, Bochum, Bielefeld, Was mit Mainz und anderen. Trotz solider wirtschaftlicher Arbeit, leidenschaftlicher Anhänger
und autarkem Handeln, hat man keine Chance, gegen "das Projekt". Und zwar nicht, weil man schlicht besser arbeitet, wie so gerne kolpotiert wird, sondern, weil "das Projekt" durch großzügige externe Geldzuflüsse Türen aufstossen kann, die bislang nur den Branchenoberen zugänglich waren. Man beachte hierbei nur noch einmal die Gegenüberstellung der Transferbilanzen. Da hilft es auch nichts, wenn dreist behauptet wird, "das Projekt" arbeite mit dem gleichen Etat wie der FC Energie Cottbus. In Wahrheit ist alleine der Personaletat "des Projekts" so hoch wie der Gesamtetat des FCE (http://www.stern.de/sport-motor/fussbal ... 35071.html). Vor der Saison wurde auch gerne immer wieder kundgetan, man habe sich nicht nenneswert verstärkt (http://www.fussball.com/news-view-18180 ... rkung.html): Trotzdem wurden
schätzungsweise über 10 Mio EUR investiert (http://www.transfermarkt.de/de/verein/5 ... sicht.html).

Und was ist mit den Jugendspielern, von denen immer schwadroniert wird? Wenn man den Kader "des Projekts" anschaut, dann wird man feststellen, dass es tatsächlich Spieler gibt, in deren bisherigen Stationen die "TSG 1899 Hoffenheim U 19" aufgeführt ist. Wieviele? Zwei. Thorsten Kirschbaum und Jonas Strifler. Und beide kamen auch zum Einsatz. In einem Spiel der zweiten Mannschaft in der Oberliga Baden. Erst kürzlich zog ein Hoffenheim-"Fan" in einem Internetforum die Trumpfkarte der Jugendarbeit "des Projekts", als es in einer Diskussion um den nahenden Spieltag gegen den FC Bayern München ging. Rensing, Kraft, Lahm, Lell, Ottl, Schweinsteiger. Ich denke es reicht damit schon aus, beim aktuellen Kader zu bleiben.

Es scheint also nicht allzu weit her zu sein mit der oft ins Feld geführten großartigen Jugendarbeit. Hiergegen kann man einwenden, dass "das Projekt" so lange noch nicht betrieben wird, als das man bisher ein Talent hätte hervorbringen bringen. Immerhin spielen mittlerweile die Jungendmannschaften "des Projekts" ganz oben mit. Allerdings ist dies ebenso wenig verwunderlich, wie der Erfolg der ersten Mannschaft, betrachtet man sich die Ausgestaltung der Jugendarbeit. Nach Medienberichten soll bereits Jugendlichen ein nicht ganz unerhebliches Gehalt bezahlt werden und der Wechsel einiger Jugendspieler ist den Verantwortlichen auch Mal der Bau eines Kunstrasenplatzes im Gegenwert von mehreren Hunderttausend Euro wert (http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/ ... klubs.html ; http://www.faz.net/s/Rub590E63896B72409 ... ezial.html).
Auch hier stellt sich wieder die Frage, ob die Erfolge im Endeffekt durch überragenden Fußballsachverstand errungen werden,
oder eben doch durch den Einsatz entsprechender finanzieller Mittel. Gegen letzteres ist im Prinzip nichts einzuwenden, aber sollte nicht offen damit umgegangen werden. Es drängt sich der Verdacht auf, dass hier aus Imagegründen ganz gezielt ein bestimmtes Bild gemalt werden soll. Schliesslich muss man noch eine Menge Fans gewinnen. Oder sollte man sagen: Kunden akquirieren? Dies geht natürlich leichter, wenn man den Leuten das Bild des sympathischen Dorfvereins vorzeichnet, der mit
viel Verstand und wenig Kapital den Großen ein Schnippchen schlägt.

Wahrscheinlich erklären sich hieraus auch die Empfindlichkeiten, mit denen die Verantwortlichen "des Projekts" auf jedwede Kritik reagieren:

- Als der Manager von Mainz 05 das Hoffenheimer Konzept in Frage stellt, wird dies von Herrn Hopp als Diskriminierung aufgefasst. In Hoffenheim will man diese rein sachliche Kritik wie ebensolche verfolgt wissen.
(http://www.spiegel.de/sport/fussball/0, ... 07,00.html).

- Nach einem Kommentar im Tagesspiegel, der sich kritisch mit der Ankündigung des DFB beschäftigte, man werde Anfeindungen gegenüber Dietmar Hopp in Zukunft sanktionieren, erklärte man seitens "des Projekts" kurzerhand, den Tagesspiegel zu boykottieren.
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0, ... 71,00.html

- Süßauch, wie Dietmar Hopp beleidigt auf die Sticheleien aus München reagiert.
(http://www.kicker.de/news/fussball/bund ... kel/501207)

Wie man sieht: jegliche Kritik ist unerwünscht. Die Rolle des DFB ist in diesem Kontext nochmal eine Geschichte für sich. Schliesslich arbeitet der Sohn von DFB-Präsident Theo Zwanziger ebenfalls "beim Projekt". Da verwundert der bedingungslose Beistand des DFB in Fragen der öffentlichen Anfeindungen ggü. Dietmar Hopp in den Stadien ebenso wenig, wie die Bestimmung Sinsheims als Spielort der Fußball-Frauen-WM.

Hat sich der DFB jemals um Bananenwürfe gegen Oliver Kahn gekümmert? Wurden Schmähgesänge gegen Uli Hoeness jemals sanktioniert? Warum jetzt der Aufstand um die causa Hopp?

Man mag über Gesänge betreffend Huren und Plakate, die das Konterfei des Herrn Hopp aufs Korn nehmen denken wie man will. Erstere sind im Fußball an der Tagesordnung. Wer dies nicht verträgt, sollte keine Fußballstadien besuchen, auch wenn es mit Sicherheit nicht zum guten Ton gehört. Hierbei bildet auch die Hoffenheimer "Anhängerschaft" keine Ausnahme.
Letztere jedoch als Aufruf zur Gewalt an der Person Dietmar Hopp zu interpretieren, grenzt an Wahnsinn. Bewusst wird hierbei eine Symbolik, die Kritik an einem System verbildlicht, falsch gedeutet, um sich wiederum in eine Opferrolle zu begeben. Wie bitte soll ich ansonsten die Aussage Ralf Rangnicks deuten, man wolle sich am Freitag im Spiel gegen den FC Bayern nicht deren Trikots, sondern Ihren Skalp holen. Deute ich dies genauso wörtlich wie die Projektmanager die Plakate im Dortmunder Fanblock, dann sollten sich die Verantwortlichen in München überlegen, das Spiel abzusagen und die drei Punkte herzugeben. Alles andere wäre viel zu gefährlich. Wie sähe ein Ribery aus, wenn man ihn jetzt auch noch skalpiert? Dann hat er nie wieder eine Chance anstelle Christiano Ronaldos zum Fußballer des Jahres gewählt zu werden. Man kann natürlich auch überlegen, Ralf
Rangnick anzuzeigen, wegen Bedrohung mit einer Straftat oder versucher Anstiftung zur Körperverletzung. Es ist gar nicht auszudenken, welche Tatbestände noch in Betracht kommen, wenn man seine Aussage so versteht, dass nicht nur den Münchener Spielern der Skalp abgezogen werden soll, sondern zugleich auch allen Fans im Stadion...

Fans hat der FC Bayern nämlich zu Hauf, auch wenn Herr Rangnick nach neuestem Bekunden das anders sieht. Insoweit besteht allerdings für die Fanszene des FC Bayern in der Existenz "des Projekts" tatsächlich eine große Chance: Hoffen (wie passend...) wir doch einfach, dass die Herrscharen von "Erfolgsfans", die jedes Wochende die Allianz Arena bevölkern, in Kürze den Weg nach Sinsheim auf sich nehmen. "Das Projekt" hat es bitter nötig, die Münchener Fanszene auch. Denn in diesem Punkt unterscheidet Ihr Euch noch maßgeblich von den meisten anderen Bundesligavereinen. Treue Anhänger kann man nicht kaufen. Obwohl?: Wie lange tituliert Ihr Euch denn schon als "Hoffenheim-Fans"? Wie lange war Hoffenheim Euer Zweitverein neben Karlsruhe oder Stuttgart? Ihr braucht gar nicht laut zu antworten, fragt Euch nur selber.

Umso mehr überrascht das Verhalten der "Hoffenheim-Fans" dieser Tage. "Wir sind die Zukunft" war gegen Dortmund in Eurem Block zu lesen. Ach ja, welch Selbsterkenntnis nach nicht einmal einer Hinrunde Bundesligaluft. So viele Mannschaften kamen nach oben, spielten eine fantastische erste Hinrunde oder Saison - und dann geht schnell die Luft aus. Ich denke an Mainz, Karlsruhe, Nürnberg. Und selbst wenn Ihr Meister werdet, dann denkt an den Verein, der dies Kunststück schon einmal geschafft hat und wo dieser jetzt steht und wohin er fast gefallen wäre. Und bedenkt, dass die eine breitere Fanbasis haben, als Ihr sie wahrscheinlich je erreichen werdet. Und fragt Euch, ob Ihr in der Lage wärt, Euch alleine aus dem Dreck zu ziehen, wenn externe Geldquellen versiegen.

Ganz schweigen wollen wir erstmal von der dauerhaften Ablösung an der Spitze des deutschen Profifußballs. Das hatten sich schon viele auf die Fahnen geschrieben...

Wahrscheinlich kommt diese Attitüde durch die Aussagen Eures Mäzen, Hoffenheim sei der Fortschritt und nur mit Fortschritt habe es in der Geschichte eine Vorwärtsbewegung gegeben. Fortschritt sei notwendig. Das ist richtig,aber nur in Teilen. Dabei wird nämlich verkannt, dass Fußball erst einmal reiner Selbstzweck ist. Er gewinnt seine Faszination durch sich selber und baut in seiner stetigen Anziehungskraft auf bestimmten Faktoren auf: seiner Tradition und der Identifikation der Zuschauer. Fußball braucht keinen zwingenden Fortschritt, dafür gibt es ihn schon viel zu lange unverändert. Wen interessieren daher auch die Aussagen des Hockey-Trainers und Projekt-Mitarbeiters Bernhard Peters? Wieviele Leute schauen Hockey, wieviele Fußball...

Natürlich interessieren sich heute noch mehr Leute für diesen Sport als vor 20 Jahren. Dies folgt aber nicht aus dem Spektakel, welches mittlerweile um die Spiele veranstaltet wird, mit Unterhaltungsprogramm, teuren Stars und neuen Stadien. Das Spektakel drumherum wird veranstaltet wegen der Masse an Leuten, die sich für den Sport interessieren. Und das tun sie
mit oder ohne "Projekte" wie Hoffenheim. "Projekte" dieser Art setzen sich jedoch über gewachsene Strukturen hinweg und machen Tradition und Identifikation beliebig. Beliebigkeit bedeutet aber den Verlust der Attraktivität dieses Sports. Ich will Bayern gegen 60. Ich will Dortmund gegen Schalke vor 80.000 Zuschauern mit anarchischer, wenn auch rauer Stimmung, selbst wenn es ein Grottenkick wird.

Was mich nicht im geringsten interessiert ist hingegen SAP Hoffenheim gegen RedBull Salzburg in der Champions League vor 20.000 Zuschauern mit Klatschanimation aus dem Lautsprecher auch wenn der Fußball noch so
technisch brilliant ist. Wer einmal blutleeren amerikanischen Profisport erlebt hat, weiß was ich meine.

So und jetzt bis Freitag, dann rasieren wir Euch erstmal die Beine und ziehen Euch wieder auf NN herunter. Und in 10 Jahren sprechen wir uns dann nochmal.


Mein Tipp, wie es dann in Meisterschaften steht:


Bayern München: 27
"Das Projekt": 0



...bis dahin,


Ein Fußballfan
von Delaoron
#605840
Das kannst du doch nicht machen Dark. Nu muss ich einem Bayern-Fan zustimmen. :wink:

Bei Arnd Zeigler/eurem Stadionsprecher (WDR) ist auch grad Hoffenheim Thema.
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von Vega
#605842
Delaoron hat geschrieben:Das kannst du doch nicht machen Dark. Nu muss ich einem Bayern-Fan zustimmen. :wink:

Bei Arnd Zeigler/eurem Stadionsprecher (WDR) ist auch grad Hoffenheim Thema.
Omg danke, dass du mich dran erinnerst, ich haetts glatt vergessen..
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von Holzklotz
#606058
Delaoron hat geschrieben:Das kannst du doch nicht machen Dark. Nu muss ich einem Bayern-Fan zustimmen. :wink:

Bei Arnd Zeigler/eurem Stadionsprecher (WDR) ist auch grad Hoffenheim Thema.
Es geschehen also noch Zeichen und Wunder :lol:
von Kanye
#606192
Hm, es schaut ja sehr stark nach Olic' Abschied aus Hamburg Ende der Saison aus :(
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von Mr.Weasel
#606199
Laut Bild ist es jetzt endgültig fix: Im Sommer wechselt Olic nach Bayern.

Ich freu mich zwar für ihn aber finds schade, dass er den HSV verlässt. Er und Petric waren ein eingespieltes Team.
von Delaoron
#606206
Eher typisch BILD, Transfers als fix zu bezeichnen, die noch nicht fix sind. Zuletzt geschehen mit "Buckley zu Bielefeld" vor ~ zwei Wochen. Ich will nicht abstreiten, dass Olic zu den Bayern gehen könnte. Aber was ich bezweifel ist, dass da schon eine Entscheidung gefallen ist. Die BILD hat den Transfer ja nur schon als perfekt gemeldet, damit sie dann, wenn er es in vier-fünf Wochen auch ist, schreiben kann "Wie BILD exklusiv schon berichtete..." :roll:
Wenn es nach der BILD ginge, würden übrigens Andreas Hinkel, Jens Lehmann und ein Torwart aus der Schweiz, von dem man nie wieder etwas gehört hat, bei Dortmund spielen. Und das waren nur die Falschmeldungen im Jahr 2008 Borussia Dortmund betreffend.

edit: Auf kicker.de dementiert Olic' Berater, dass der Transfer bereits perfekt sei.
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von Reddy
#606260
Das der BVB Intressiert ist war kein Geheimnis nur vor 3 Wochen hat die Bild nicht berichtet :mrgreen: aber egal diesen Wechsel halte ich für Realistischer als zum den zum FC, Erstmal kann der BVB warscheinlich leichter die 10 Mille Stemmen als der FC und zweitens wäre es Sportlich gesehen der bessere Wechsel ansonsten würde Poldi im Sommer oder spätestens im nächsten Jahr wieder zweitliga Luft schnuppern
von Delaoron
#606272
Ich bin absolut gegen einen Podolski Transfer. Dafür müssten wir entweder Frei oder Blaszczykowski abgeben, sonst sind die 10 Mio. nicht zu machen. Köln hat ja seine "externen Gönner" um den verlorenen Sohn nach Hause zu holen. :roll: Da wär ich eher dafür ~ 5-6 Mio. in die Hand zu nehmen, um Hummels von den Bayern wegzulotsen und die Offensive weitestgehend so lassen wie sie derzeit ist. Nur ein Klimo-Ersatz wird wohl nötig sein, das kann aber vllt. auch ein Kullmann oder ein Nöthe sein. Nöthe ist ja derzeit ausgeliehen (und verletzt), dürfte aber im Sommer zurückkommen.
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von Lois
#606285
das weißt du doch gar nicht ob frei oder kuba für podolski verkauft werden müßte...?
vielleicht hat der bvb mehr kohle als wir alle glauben :lol:

bin aber auch dafür das hummels bei uns bleibt.. das ist en guter.. der hat potential...

dennoch, wenn es ne finanzielle möglichkeit gibt, podolski zu holen sollte man sie versuchen zu nutzen (ohne verkäufe von leistungsträgern!!! - das versteht sich von selbst!)
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