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von acid
#1167009
Man hört eine schon gewisse Hilflosigkeit aus seinen Äusserungen heraus. Wahrscheinlich ist man das auch...
Größtenteils stimme ich ihm auch zu.

Es bräuchte mal einen richtigen Break, das sich auch der Zuseher wieder am normalen Sport erfreuen kann.
Diese Erwartung von Höher, Weiter, Schneller ist auch nicht unbedingt hilfreich.

So lange es Korruption geben wird, höchstwahrscheinlich immer, wird man auch Doping schlecht bekämpfen können.

Vielleicht müssen Doping-Vergehen noch weit drastischer bestraft werden. Wenn jemand nachweislich gedopt hat, warum sollte er es nach Ablauf der z.B. zweijährigen Sperre nicht wieder tun? Wenn man als Aussenstehender, als Zuseher aus einem anderen Land bei einigen "Sportlern" schon eine Vermutung hat, was ist dann mit den Kollegen aus dem eigenen Olympia-Lager oder aus der eigenen Mannschaft? :?

Ich hab keine Ahnung, ob Armstrong wirklich gedopt hat. Aber sollte das der Fall sein, dann gehören auch sehr viele Verantwortliche gefeuert. Problem nur, die, die dann nachrücken, sind wahrscheinlich auch nicht anders.
Aber an den Pranger gestellt, gehören sie trotzdem. :o
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von blra
#1167552
Fortführung aus dem Radsport-Thread
fernsehfreak36 hat geschrieben: Zu Armstrong: Wer betrogen hat, muss bestraft werden. Doch ist für mich die Beweißführung unklar. Die Zeugen sind für mich unglaubwürdig, weil es selbst Dopingsünder sind, und die nur ihre Haut retten wollten. Soviel ich weiß gibt es von Armstrong bis heute keinen einzigen positiven Dopingfund.
Das ist richtig. Das ist doch letztlich aber alles wie in einem Mordfall bei dem zwanzig Zeugen sagen, dass er es gewesen sei, aber er auf fehlende Spuren am Tatort hinweist, die es bestätigen könnten.

Übrigens wendet die Armstrong-Argumentation auch Sepp Blatter zur Verteidigung dessen, dass es kein Doping im Fußball gibt an. Nur mal so zum Nachdenken :wink:
fernsehfreak36 hat geschrieben: Ausserdem ist die Verlogenheit der Medien absolut zum k.otzen. Sie selbst haben den Armstrong auf ein Schild gehoben, nie wurde seine Leistung während seiner aktiven Zeit auch nur angezweifelt. Bin kein Armstrongfan, fand den Mann nie besonders sympathisch, aber hier müssen sich auch die Medien fragen lassen, warum sie so unkritisch berichtet haben.
Doch das wurde sie. Manche Journalisten haben sich sogar juristisch mit ihm angelegt, wie jetzt wieder zu lesen war. Armstrong hatte nur eine so große Lobby dagegen anzureden, dass es enorm schwer war darüber zu berichten. Das ist aber nicht ungewöhnlich. Wenn Journalisten in Deutschland versuchen über die Pharmaindustrie zu schreiben, wird es auch sehr schwer für die. Hier geht es auch um existenzielle Gründe. So wird selten hinterfragt, ob die Pharmaindustrie mit Medikamenten nicht ein Suchtverhältnis herstellen möchte, indem sie Krankheiten verursacht oder medial Panik verursachen lässt (siehe AIDS, Schweingrippe und Co., oder hier: http://www.youtube.com/watch?v=2bzFel3GQE4).
fernsehfreak36 hat geschrieben: Ich denke kaum das der Radsport vollkommen von Doping frei wird. Es muss generell ein Umdenken im Radsport erfolgen. Muss eine Tour de France wirklich so lang sein? Gehts nicht auch ne Nummer kleiner? Generell sollten sich das die Großen Rundfahrbosse mal überlegen, ob sie nicht mit ihren hohen Anforderungen das Doping nicht geradezu provoziert haben.
Die erste Aussage kann keiner Sicher beantworten. Es wird immer viel geraten werden. Den Rest sehe ich anders. Es liegt an den Zusehenden und Konsumierenden, ob Doping bekämpft wird oder nicht. Der Zuschauer möchte Spektakel und vom Sportler Höchstleistung sehen. Bestes Beispiel ist dafür die mediale Bewertung der olympischen Spiele oder von mir aus auch der EM.
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von JackieZ
#1167679
Zu Armstrong und auch als Hintergrundwissen für ff36:

http://de.eurosport.yahoo.com/blogs/and ... 00951.html

Die Blog-Einträge von Eurosport-Yahoo über die Armstrong-Affäre sind übrigens alle sehr lesenswert.

http://de.eurosport.yahoo.com/blogs/hoe ... 57246.html

http://de.eurosport.yahoo.com/news/rads ... 14939.html

http://de.eurosport.yahoo.com/blogs/and ... 10886.html
fernsehfreak36 hat geschrieben:Ich weiß nicht ob eine Tour De France von über 3300 Kilometer wirklich noch zeitgemäß ist. Wie will man solche Strapazen ohne illegale Hilfsmittel schaffen? Das kann ein normaler Mensch gar nicht schaffen.
Das geht schon, nur geht es ohne Doping nicht so schnell. Die Erschöpfung und die Zahl der Aussteiger während einer Tour wäre viel größer und die Durchschnittsgeschwindigkeit viel geringer.
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von blra
#1203821
„Ich glaube nicht, dass man als Betrüger auf die Welt kommt. Betrogen haben im Sport schon viele. Der eine mehr, der andere weniger. Das ist aber auch uns allen geschuldet, die die Fahrer nach Alpe d`Huez hochnageln sehen wollen. Wir wollen keinen sehen, der das Rad da hochschiebt. Wir haben alle stillschweigend akzeptiert, dass da was nicht mit rechten Dingen zugehen kann.“
Ah ja. Das Zitat stammt nicht von Eufemiano Fuentes, sondern von Jürgen Klopp. Aber im Fußball wird sowieso nicht gedopt. Das ist Fakt.
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von JackieZ
#1203845
Bei der Diskussion Fußball und Doping wird immer das Argument gebracht, dass es ja ein Mannschaftssport sei. Der Erfolg hängt davon ab wie gut die Spieler zusammen spielen können, und das kann man nicht dopen. Derselben Meinung bin ich auch (noch). Sicherlich könnte man im Ausdauer- und Kraftbereich auch im Fußball mit diversen Substanzen nachhelfen, aber Ausdauer und Kraft machen letztlich noch keinen guten Fußballer. Beim Fußball- und auch bei allen anderen Mannschaftssportarten dürfte Doping daher nicht so viel bringen, wie z.B. bei Radsport oder Leichtathletik. Und wie im Artikel angesprochen kommt noch dazu, dass die Gefahr entdeckt zu werden sehr hoch ist. Es gibt viele Mitwisser und viele undichte Stellen. Allgemein glaube ich auch, dass es im Fußball weitaus transparenter zugeht als z.B. im Radsport.

Ich denke der Aufwand und die Gefahr dass es auffliegt stehen beim Fußball in keinem Verhältnis zu dem Nutzen, den Doping haben könnte. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass da gedopt wird.
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von blra
#1203864
Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass im Fußball gedopt wird. Gerade in den letzten Jahren nahm der Fußball eine Entwicklung in der es um die "letzten Prozente" ging. Über Klopps oder Trainingsmethoden anderer Trainer wurde ausgiebig berichtet ("Fußballkäfig", Sehtests, Teambuilding). Da ist ein Verbesserung von mitunter geschätzten 10% pro Spieler (ich habe jetzt keine Lust die Quelle zu suchen :wink: ) durch Doping ein Riesenschritt. Im Fitness-Bereich ist vor allem seit 2006 sehr viel geschehen, sodass für manche Spieler der Maßstab nicht mehr bei 11km/Spiel, sondern bei 12km/Spiel liegt. Das kann man durchaus mit dem Klopp Zitat zum Radsport in Verbindung bringen. Jeder möchte, dass diese 12km/Spiel erreicht werden, damit das Spiel intensiv und spannend ist.

Das Testargument (Sportart mit den meisten Test etc...) ist die Kopie von Armstrongs langjährigen Aussagen. Fußball und andere Sportarten erfreuen sich, dass mit dem Radsport, Gewichtheben oder der Leichtathletik die Sündenböcke gefunden wurden.

Zum Argument mit dem guten Fußballer: Der beste Fußballer der letzten 20 Jahre hat Doping gestanden.
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von JackieZ
#1203881
Du kannst doch aber nicht bestreiten, dass beim Fußball weit mehr Faktoren für den Erfolg zuständig sind, als nur Ausdauer und Kraft? Das steht auch in keinem Verhältnis zum Radsport, wo fast ausschließlich diese beiden Faktoren die Leistung des Sportlers abbilden.
Ein Fußballer hat 50-60 Spiele im Jahr, bei denen er maximal 10-12km pro Spiel läuft - das sind doch aber keine utopischen Leistungen? Um das durchzuhalten trainiert ein Leistungssportler doch auch täglich. An eine gewisse Belastung ist der Körper irgendwann gewohnt und die Schmerzgrenze lässt sich immer noch durch Training erweitern oder zumindest halten.
Ich bleibe dabei, dass wenn im Fußball gedopt wird, das nie und nimmer denselben Stellenwert haben kann wie z.B. im Radsport. Durch Doping kann ein Spieler vielleicht schneller und länger laufen, aber das macht doch nur 2% von dem aus, was ein guter Fußballer können muss? Noch dazu ist es recht unkompliziert für einen Fußballer sich Ausdauer und Kraft anzutrainieren. Wenn du nach 80 Minuten tot umfällst, dann musst du eben härter trainieren um irgendwann auch die 90 Minuten zu schaffen. Da braucht man kein Doping für. Doping wird erst dann relevant, wenn Leistungen über die Möglichkeiten des menschlichen Körpers hinausgehen - und da sind wir mit 12 km pro Spiel meiner Meinung nach noch ein gutes Stück entfernt von.
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von Vega
#1203911
blra hat geschrieben:
„Ich glaube nicht, dass man als Betrüger auf die Welt kommt. Betrogen haben im Sport schon viele. Der eine mehr, der andere weniger. Das ist aber auch uns allen geschuldet, die die Fahrer nach Alpe d`Huez hochnageln sehen wollen. Wir wollen keinen sehen, der das Rad da hochschiebt. Wir haben alle stillschweigend akzeptiert, dass da was nicht mit rechten Dingen zugehen kann.“
Ah ja. Das Zitat stammt nicht von Eufemiano Fuentes, sondern von Jürgen Klopp. Aber im Fußball wird sowieso nicht gedopt. Das ist Fakt.
Er hat doch komplett recht?
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von blra
#1203925
Vega hat geschrieben:
blra hat geschrieben:
„Ich glaube nicht, dass man als Betrüger auf die Welt kommt. Betrogen haben im Sport schon viele. Der eine mehr, der andere weniger. Das ist aber auch uns allen geschuldet, die die Fahrer nach Alpe d`Huez hochnageln sehen wollen. Wir wollen keinen sehen, der das Rad da hochschiebt. Wir haben alle stillschweigend akzeptiert, dass da was nicht mit rechten Dingen zugehen kann.“
Ah ja. Das Zitat stammt nicht von Eufemiano Fuentes, sondern von Jürgen Klopp. Aber im Fußball wird sowieso nicht gedopt. Das ist Fakt.
Er hat doch komplett recht?
Ich möchte nicht behaupten, dass er Unrecht hat, sondern, dass diese Passagen auch von Jan Ullrich oder Erik Zabel stammen könnten. Genauso wie die von Blatter hochgehobene Implikation "Sportart mit den meisten Tests und keinen Dopingfall => kein Doping im Fußball" genauso von Lance Armstrong über Jahre hinweg propagiert wurde. Die Aussage ist natürlich nicht falsch, weil es diesen offiziellen positiven Test bei Armstrong nicht richtig gab. Genauso ist es jedem selbst überlassen das Zitat von Klopp oder jemand anderem der der Ansicht ist, selbst zu bewerten. Ethiker sind sich ja auch uneinig, wie man Doping behandeln sollte.
JackieZ hat geschrieben:Du kannst doch aber nicht bestreiten, dass beim Fußball weit mehr Faktoren für den Erfolg zuständig sind, als nur Ausdauer und Kraft? Das steht auch in keinem Verhältnis zum Radsport, wo fast ausschließlich diese beiden Faktoren die Leistung des Sportlers abbilden.
Ein Fußballer hat 50-60 Spiele im Jahr, bei denen er maximal 10-12km pro Spiel läuft - das sind doch aber keine utopischen Leistungen? Um das durchzuhalten trainiert ein Leistungssportler doch auch täglich. An eine gewisse Belastung ist der Körper irgendwann gewohnt und die Schmerzgrenze lässt sich immer noch durch Training erweitern oder zumindest halten.
Ich bleibe dabei, dass wenn im Fußball gedopt wird, das nie und nimmer denselben Stellenwert haben kann wie z.B. im Radsport. Durch Doping kann ein Spieler vielleicht schneller und länger laufen, aber das macht doch nur 2% von dem aus, was ein guter Fußballer können muss? Noch dazu ist es recht unkompliziert für einen Fußballer sich Ausdauer und Kraft anzutrainieren. Wenn du nach 80 Minuten tot umfällst, dann musst du eben härter trainieren um irgendwann auch die 90 Minuten zu schaffen. Da braucht man kein Doping für. Doping wird erst dann relevant, wenn Leistungen über die Möglichkeiten des menschlichen Körpers hinausgehen - und da sind wir mit 12 km pro Spiel meiner Meinung nach noch ein gutes Stück entfernt von.
Profi-Radfahrer fahren 50-70 Rennen pro Jahr, bei denen sie ihr Programm abspulen. Da könnte man unter deiner Annahme davon ausgehen, dass sich das irgendwann einpendelt. Ich würde eine Fahrt von ~150km auch nicht als außerordentlich schwierig für einen Leistungssportler einstufen.

Dass Kraft/Ausdauer nicht der wesentlich ausschlaggebende Punkt im Fußball ist, habe ich nicht bestritten. Der Profifußball ist ein komplexes Geschäft, das von vielen kleinen Faktoren abhängt. Wenn ich da Trainer einer Mannschaft wäre und mir jemand leicht pauschalisiert sagt: "Hey, wir sind fast ebenbürtig mit dem gegnerischen Team. Allerdings fehlen uns 2%, um gleichwertig zu sein", dann würde ich mich doch mit aller Kraft darum bemühen, dies auszugleichen. Gerade das ist in den letzten Jahren im Profifußball geschehen. Hier zählt am Ende nur der Titel. Derjenige hat in dem Moment alles richtig gemacht. Wenn jemand auf einem Weg dazu gelangt, dann kopiert der Rest. Und wenn mir jemand sagt, dass sich der "Rest" nichts von Juve in den 90ern oder dem Fuentes-System, das ja in den Fußball hereinreicht, nicht abgeschaut hat, dann ist das unrealistisch.
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von Godfather
#1203932
Ich bin mittlerweile der Meinung, dass es am fairsten und vernünftigsten wäre, wenn man Doping unter ärztlicher Aufsicht generell in allen Sportarten erlauben würde.
Verhindern kann man es eh in keinem Spitzensport.

Ich könnte mir vorstellen, dass im Fußball der Nutzen in Punkto Kraft oder Ausdauer gar nicht mal so groß sein wird. Aber gerade beim Muskelaufbau nach Verletzungen (Verkürzung der Reha) oder auch zur Prophylaxe von Verletzungen wären gewisse Substanzen sicher sinnvoll.
Ob es großflächig eingesetzt wird, weiß ich nicht. Einerseits könnte ich es mir gut vorstellen, andererseits gibt es so viele Profis und nie kommt etwas davon ans Licht. Könnte man so ein System im Fußball über Jahre hinweg völlig geheim halten?
Bei allen anderen Sportarten gibt es trotz deutlich geringerer Anzahl an Profis doch ständig Dopingfälle
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von JackieZ
#1203941
blra hat geschrieben: Profi-Radfahrer fahren 50-70 Rennen pro Jahr, bei denen sie ihr Programm abspulen. Da könnte man unter deiner Annahme davon ausgehen, dass sich das irgendwann einpendelt. Ich würde eine Fahrt von ~150km auch nicht als außerordentlich schwierig für einen Leistungssportler einstufen.
Das kommt ganz drauf an wie schnell du diese 150km fährst. Das allein ist ja der springende Punkt im Radsport - und da liegt Doping natürlich nahe, um die Leistung zu steigern und mithin auch die Durchschnittsgeschwindigkeit. Ich behaupte im Radsport ist die Grenze des körperlich möglichen irgendwann überschritten worden, indem man systematisch gedopt hat. Diese Grenze sehe ich im Fußball aber noch lange nicht erreicht. 12km Laufen in 90 Minuten schafft ein ambitionierter Hobbysportler (wie Waterboy :lol: ) mit ein wenig Training auch. Aber L'Alpe d'Huez in 37 Minuten hochfahren schafft wahrscheinlich niemand ohne EPO o.ä.
blra hat geschrieben: "Hey, wir sind fast ebenbürtig mit dem gegnerischen Team. Allerdings fehlen uns 2%, um gleichwertig zu sein",
Das schöne an Mannschaftssportarten ist ja, dass man die Leistung nicht mit irgendwelchen Prozentzahlen skalieren kann. Von daher hinkt diese Aussage ganz gewaltig. Du kannst nicht sagen Mannschaft X ist immer 2% besser als Mannschaft Y und deswegen gewinnt Mannschaft X immer mit 2:1. Das kommt im Fußball so nicht hin, weil du die Leistung einer Mannschaft garnicht realistisch mit einer einzigen Zahl abbilden kannst. Dafür sind Mannschaftssportarten zu komplex. Beim Radsport hingegen ist das schon einfacher. Du kannst z.B. die Zeit beim Zeitfahren oder die Durchschnittsgeschwindigkeit auf Etappe xyz von zwei Fahrern miteinander vergleichen und den Leistungsunterschied direkt zahlenmäßig erfassen. Aber wie willst du das beim Fußball machen?
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von blra
#1203974
Das kann man doch neuerdings über die GPS-Erfassung. Sprints, Durchschnittgeschwindkeit, Höchtsgeschwindigkeit, Laufstrecke oder Laufverhalten. Zumindest für einen Sportler lässt sich individuell aufzeichnen, wie er sich entwickelt. Das mit den Prozenten entsprach der Ideologie "Wir gucken, was die beste Mannschaft so macht und kopieren das". Wie gesagt hängt der Fußball von vielen Faktoren ab. Es kommt ja oft genug vor, dass individuell schwächere Mannschaften gegen stärker besetzte Mannschaften gewinnen. Das kann immer vorkommen. Nur aus 100 Spielen würde halt die stärkere Mannschaft häufiger gewinnen und vielleicht sind die 2 Spiele oder 2% dann die entscheidenden, wenn es darum geht, ob man einen Titel holt oder nicht.

Ich würde im Vergleich Fußball-Radsport aber nicht den flächendeckenden Einsatz von Doping-Mitteln sehen. Die Sensibilisierung für das Doping fehlt aber im Fußball. Die hat im Radsport oder in der Leichtathletik längst eingesetzt.
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von JackieZ
#1204200
blra hat geschrieben:Es kommt ja oft genug vor, dass individuell schwächere Mannschaften gegen stärker besetzte Mannschaften gewinnen. Das kann immer vorkommen. Nur aus 100 Spielen würde halt die stärkere Mannschaft häufiger gewinnen und vielleicht sind die 2 Spiele oder 2% dann die entscheidenden, wenn es darum geht, ob man einen Titel holt oder nicht.
Sorry aber das klingt für mich nach ziemlichem Nonsens. Es ist höchst unwahrscheinlich dass einer Mannschaft am Ende der Saison 2% Kraft oder Ausdauer fehlen, um einen Titel zu holen (mal ganz davon abgesehen, dass ich eine Messbarkeit in Prozent nach wie vor in Frage stelle). Andere Faktoren wie Glück, Zufall oder sogar das Wetter spielen da eine viel größere Rolle. Kraft und Ausdauer sind Grundvorraussetzungen für jeden Fußballer und daher würde ich grob sagen, dass alle ein ähnliches Niveau haben. Um es nochmal mit dem Radsport zu vergleichen: Da ist die Grundvoraussetzung, dass die Sportler recht solide Fahrrad fahren können - so wie es im Fußball Grundvoraussetzung ist Kraft und Ausdauer zu haben. Im Gegensatz dazu sind Kraft und Ausdauer im Radsport aber die entscheidenden Faktoren zum Sieg - beim Fußball eben nicht.
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von blra
#1204246
Bei der Argumentation mit den 2% ging es darum, dass sich ein Verein, der vor einer Entscheidung steht, ob er wie der Gegner dopen sollte, sich für oder gegen Doping entscheiden würde.

Die 2% oder 10% sind nicht verifiziert. Es wird Leistungssteigerungen geben und die Verwendungsmöglichkeiten sind verschieden:

i) Schmerzmittel und Stimulantia: Spieler gehen in den Spielen über die Grenzen, sind aggressiver und risikoreicher
ii) Trainingssteuerung: Die Profis müssen über einen langen Zeitraum (8-9 Monate) ein Top-Niveau in jeder Woche abrufen.
iii) Ausdauersteigerung: Natürlich können auch Fußballer ihre Ausdauer steigern und sind bestrebt gute Ausdauerwerte aufzuweisen.
iv) Verletzungen: Aufbau von Muskelmasse nach Verletzungen ist ein wichtiges Thema, da die Sportler in der Rekonvaleszenzphase nicht spielen können.

Hier ein Interview: http://fussballdoping.derwesten-recherc ... n-marchen/

Für mich sind das Bereiche, in denen sich Doping lohnt und für die Vereine eine entscheidende Bedeutung haben kann.

Hier noch ein aktueller Artikel: http://www.stern.de/sport/fussball/dopi ... 61822.html
von Familie Tschiep
#1206540
Laut "Spur in die Lombardei" in der Berliner Zeitung ist davon auszugehen, dass im Zuge von Fuentes auch im Fußball Doping im Spiel ist. Vermutet wird der AC Mailand. Dopingmittel IGf-1, ein Wachstumsmittel, Epo soll es da auch geben und Eigenblutdoping kann man nicht nachweisen. Das würde auch erklären, warum so viele Fußballer an plötzlichen Herztod gestorben sind.
von logan99
#1206541
Familie Tschiep hat geschrieben:Das würde auch erklären, warum so viele Fußballer an plötzlichen Herztod gestorben sind.
Wieviele sind denn an plötzlichen Herztod gestorben?
von Familie Tschiep
#1206581
Das kann man nicht abzählen.
Aber in vergangenem Jahr nach oberflächlicher Googlerecherche Piermario Morosini und Fabric Muambe.
von logan99
#1206582
Familie Tschiep hat geschrieben:Das kann man nicht abzählen.
Aber in vergangenem Jahr nach oberflächlicher Googlerecherche Piermario Morosini und Fabric Muambe.
Verdammt viele, muss ich schon sagen. Und da ist der Verdacht auf Doping natürlich der naheliegenste, anstatt auf (Erb-)Krankheiten zuschließen.
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von Atum4
#1206583
Fabric Muamba kann nie wieder Fussball spielen aber er lebt trotzdem :|
von TimberKay
#1211338
JackieZ hat geschrieben:
Ich denke der Aufwand und die Gefahr dass es auffliegt stehen beim Fußball in keinem Verhältnis zu dem Nutzen, den Doping haben könnte. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass da gedopt wird.
Was für ein Quatsch. Für Fussballer besteht fast keine Gefahr erwischt zu werden.
Manche Spieler werden in ihrer ganzen Karriere nie getestet. Bluttest gibts fast gar nicht. Die Test werden vorher bekannt gegeben.
Selbst wenn, wird die FIFA oder sonstige Verbände dafür sorgen, das es nicht an die Öffentlichkeit kommt.
Doping ist im Fussball genauso weit verbreitet wie in jeder anderen Sportart.
Wer das nicht glaubt soll sich mal Spiele vor 1990 angucken, dann Spiele aus den 90ern und Spiele von heute. Und schon vor den 90ern haben die Spieler Amphetamine genommen.
Besseres Training kann da nicht gelten, im Radsport waren die steigenden Geschwindigkeiten auch nicht durchs Training gekommen.
Ohne Schmerzmittel kommen die meisten Fussballer wohl kaum mehr morgens aus dem Bett und das Synonym "fit spritzen" hört sich zwar harmlos an, bedeutet aber nichts anderes als der Einsatz von Steroiden und Wachstumshormonen zur Verkürzung der Verletzungszeit.
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von JackieZ
#1211888
Und das hat dir Dr. Fuentes höchstpersönlich geflüstert, oder woher kommen die Infos?
Das Gegenteil ist eher der Fall. Man schaue sich beispielsweise mal an, welchen umfangreichen Meldepflichten die Profisportler (und damit allen voran Fußballer) unterliegen, damit sie zu unangekündigten Dopingkontrollen herangezogen werden können: http://www.nada-bonn.de/fileadmin/user_ ... ichten.pdf (ab Seite 7)

Die NADA weiß ganz genau wo sich der Sportler wann aufhält. "Fast keine Gefahr erwischt zu werden" sieht bei mir anders aus.
von TimberKay
#1211912
Wie naiv bist du eigentlich? :lol:
Die NADA hat kaum Geld irgendwelche Kontrollen zu machen.
Die Ortangaben sind auch nicht für alle Sportler (Beim Biathlon sind mal gerade 25 von 125). Beim Fussball wirds noch schlimmer sein.
Es gab schon öfters Berichte das Fussballer vorher gewarnt wurden.
Dazu sind die Wirksamkeit von den Kontrollen nahezu lächerlich.

http://www.nada-bonn.de/fileadmin/user_ ... t_2011.pdf
S.14
Proben Fussball: 499 (Urin: 499 / Blut: 0)
Proben Radsport: 429 (Urin: 246 / Blut: 183)

Dabei wird es wohl wesentlich mehr Fussballer als Radsportler. Und dazu NULL Blutkontrollen. Dein Urin zu manipulieren, ist Kinderkram.

Und nochmal: Königfussball ist unantastbar. Wenn Leute aussagen wollen, bekommen die Morddrohungen an den Hals und ihre Familien werden bedroht.

Meinst du da werden jemals Ermittlungen gegen Milan oder Real sociedad angefangen?
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von JackieZ
#1211927
Und wenn du jetzt noch Quellen dafür hast, können wir sogar weiterdiskutieren :wink:
Ansonsten: gääääähn....

Und es ist ja schon sinnvoll, dass man bei reinen Kraft/Ausdauer-Sportarten wie Radsport, Gewichtheben, Rudern, etc. auch Blutproben macht, weil Doping hier direkt leistungssteigernd wirken kann. Fußball unterscheidet sich da grundlegend in zwei Punkten: es ist 1. eine technische Sportart und 2. eine Mannschaftssportart. Der Erfolg hängt viel weniger von Kraft/Ausdauer ab und damit erreicht man mit Doping im Fußball auch viel weniger.
Sollte im Fußball ebenso flächendeckend gedopt werden wie z.B. bei Leichtathletik oder Radsport, wäre das eine Mega-Verschwörung - da würde selbst Erich von Däniken den Hut ziehen. Im Fußball gäbe es so immens viele Beteiligte, Mitwisser und Eingeweihte, dass keine Mafia der Welt die alle ruhigstellen könnte - nicht mal wenn diese Mafia die FIFA wäre :wink: