#1276887
fernsehfreak36 hat geschrieben: Was ist daran schlecht, überall die Besten sein zu wollen? Ohne Ehrgeiz kein Erfolg.
Nichts. Aber das meinte ich auch gar nicht. Ich kritisierten nicht, dass man immer Erster und Bester sein will. Ich kritisierte die manchmal zu hohe Erwartungshaltung von außen, weil wir immer meinen, dass ein Deutscher Erster sein muss. Egal wo.
fernsehfreak36 hat geschrieben:
Er sollte heißen: Andere waren besser oder sie hatten die besseren Medikamente.
Ach bitte, das ist doch Unsinn. Zum einen, weil man mit diesem Bild im Kopf nie wieder Spaß am Sport haben kann. Zum anderen, weil es alle unter Generalverdacht stellt. "Wenn die besser sind, sind sie bestimmt gedopt."
Wenn der Reif oder wie der heißt gewonnen hätte, hättest du nicht gesagt "Oh, der ist sicher gedopt", dann hättest du gesagt "Ja, den Sieg konnte man ja auch erwarten."
#1276890
Commi hat geschrieben:
fernsehfreak36 hat geschrieben: Was ist daran schlecht, überall die Besten sein zu wollen? Ohne Ehrgeiz kein Erfolg.
Nichts. Aber das meinte ich auch gar nicht. Ich kritisierten nicht, dass man immer Erster und Bester sein will. Ich kritisierte die manchmal zu hohe Erwartungshaltung von außen, weil wir immer meinen, dass ein Deutscher Erster sein muss. Egal wo.
fernsehfreak36 hat geschrieben:
Er sollte heißen: Andere waren besser oder sie hatten die besseren Medikamente.
Ach bitte, das ist doch Unsinn. Zum einen, weil man mit diesem Bild im Kopf nie wieder Spaß am Sport haben kann. Zum anderen, weil es alle unter Generalverdacht stellt. "Wenn die besser sind, sind sie bestimmt gedopt."
Wenn der Reif oder wie der heißt gewonnen hätte, hättest du nicht gesagt "Oh, der ist sicher gedopt", dann hättest du gesagt "Ja, den Sieg konnte man ja auch erwarten."
Wenn es einen Generalverdacht geben sollte, sind die Sportler daran selbst schuld. Dafür ist in der Vergangenheit zu viel passiert. Oder glaubst du wirklich, das der Bolt als einziger der Sprinter sauber ist? Ich glaube schon, das die meisten Deutschen Athleten sauber sind, weil in Deutschland, sehr viel getestet wird und hier das Thema Doping von den Medien sehr hochgekocht wird. Jedenfalls mehr als in anderen Ländern.
#1276965
Glänzen konnte man am vorletzten Tag aus deutscher Sicht nicht wirklich...
Man konnte es schon im Vorfeld ahnen, dass sich mich Marie-Laurence Jungfleisch eine deutsche Nachwuchshoffnung im Finale wiederfindet und es dementsprechend nicht allzu weit nach vorne gehen würde, aber dass sie dann gleich bei ihrer Einstiegshöhe von 1,89 m scheiterte, war so absehbar. Sicherlich war die Höhe schon mächtig hoch gewählt als Auftakt, aber sie hat sie schon des öfteren übersprungen, erst am Donnerstag in der Quali. Ihr Trainer legte die 1,96 m als Ziel vor, das hat sie klar verpasst. Man kann nur hoffen, dass sie sich in den kommenden Jahren noch steigern kann - Ariane Friedrich kann nicht ewig als deutsches Flaggschiff im Hochsprung dienen, zumal sie immer anfälliger für Verletzungen wird, wie sich auch aktuell wieder zeigt. Zwischen beiden Athletinnen herrscht eh Funkstille, aber an Ariane sollte sich Marie-Laurence orientieren um in Zukunft im Kreise der Großen mitspringen zu können. Durch das Fehlen von Blanka Vlasic war die Attraktivität ein wenig raus aus dem Wettbewerb, auch wenn dort Damen wie Schkolina oder Tschitscherowa mitsprangen. Richtig interessant war der Hochsprung bei dieser WM nun nicht, viele Athletinnen scheiterten schon an der 1,97 m-Marke und bei 2 m war dann fast endgültig Schluss. Bisschen lahm, das muss man schon sagen.

Über die Hürden scheiterte Nadine Hildebrand als Sechste im Halbfinale, Weltmeisterin wurde mit einer Zitterpartie dann doch Brianna Rollings, die spät aus ihrem Block kam und sozusagen das Feld von hinten aufräumen musste. Die Teilnahme am HF ist für Hildebrand schon als positiv zu betrachten, viel mehr wäre Utopie gewesen. Gespannt bin ich auf die baldige Rückkehr von Carolin Nytra, die ja seit Olympia 2012 eigentlich nicht mehr groß in Erscheinung getreten war.

Mich überraschte der zweite Platz von Tero Pitkämäki heute im Speerwerfen - so gut hätte ich ihn gar nicht eingeschätzt. Okay, ich war dabei, als er in Dessau mit 85,37 m gewann und da waren die Bedingungen wirklich alles andere als gut, aber dass er hier wieder einen 87er-Wurf raushaut... Respekt! Vom Saison-Verlauf her hätte ich ihn nicht so gut eingeschätzt. Umso mehr freut es mich für ihn, dass es heute zu Silber gereicht hat. Ein wenig enttäuschend war da die Leistung vom früheren Überflieger Andreas Thorkildsen, der mal wieder in seine Schranken gewiesen wurde und mit 81,06 m auf Platz 7 schlecht abschnitt.

Usain Bolt gewann überlegen und in locker flockiger Manier erwartungsgemäß die 200 m - aber nicht mit Weltrekord, so wie er es eigentlich wollte. Nun ja, es klappt halt auch nicht immer und den wird er sich sicher für die große Bühne aufheben...

Am abschließenden Tag hege ich große Hoffnungen, dass wir im Speerwerfen der Damen mindestens eine Medaille holen - die Farbe ist egal. Dazu hoffe ich auf die Jungs der 4x1-Staffel - sie sind alle super drauf und das Finale ist allemal drin. Das wird ein schöner Abschlusstag in Moskau. Hoffentlich wieder vor annähernd ausverkauftem Haus.
#1276992
TomR. hat geschrieben: Hoffentlich wieder vor annähernd ausverkauftem Haus.
Hoffentlich nicht.
#1277001
Commi hat geschrieben:
TomR. hat geschrieben: Hoffentlich wieder vor annähernd ausverkauftem Haus.
Hoffentlich nicht.
Mir geht's um die Athleten und deren Erfolge, die vor ausverkauftem Haus einfach besser wirken - um sonst nichts.
By the way: Die Hochspringerin Emma Green wurde wegen ihrer Fingernägel verwarnt. Sie musste Farbe bekennen und den Regenbogen umfärben. Nun trug sie während des Wettbewerbs gestern rote Nägel, nachdem u.a. Jelena Issinbajewa die Aktion stark kritisiert hatte. Für mich absolut haltlos und überzogen. Wenn es schon an den Fingernägeln scheitert, dann frage ich mich, wo die freie Meinungsäußerung geblieben ist und wieso die IAAF einen derartig niederen Beweggrund zum Anlass nahm, die Sportlerin zu verwarnen.
Sowas geht überhaupt gar nicht.
#1277005
TomR. hat geschrieben:Wenn es schon an den Fingernägeln scheitert, dann frage ich mich, wo die freie Meinungsäußerung geblieben ist und wieso die IAAF einen derartig niederen Beweggrund zum Anlass nahm, die Sportlerin zu verwarnen.
Sowas geht überhaupt gar nicht.
Glaubst Du wirklich dass es Zufall ist, dass so wenige Sportler sich zu diversen Themen äussern? Die haben mit Sicherheit von ihren Verbänden einen Maulkorb verpasst bekommen. Immer schön wegschauen halt.
#1277008
Jaysho hat geschrieben:
TomR. hat geschrieben:Wenn es schon an den Fingernägeln scheitert, dann frage ich mich, wo die freie Meinungsäußerung geblieben ist und wieso die IAAF einen derartig niederen Beweggrund zum Anlass nahm, die Sportlerin zu verwarnen.
Sowas geht überhaupt gar nicht.
Glaubst Du wirklich dass es Zufall ist, dass so wenige Sportler sich zu diversen Themen äussern? Die haben mit Sicherheit von ihren Verbänden einen Maulkorb verpasst bekommen. Immer schön wegschauen halt.
Mit Sicherheit, na klaro. Du wirst es wissen, du kennst sie schließlich alle. Nicht, wahr?
:roll:
Es würde mich freuen, wenn du dic@h hier mal sportlich äußern würdest. Oder hast du dahingehend ein Maulkorb verpasst bekommen?
#1277017
TomR. hat geschrieben:
Jaysho hat geschrieben:
TomR. hat geschrieben:Wenn es schon an den Fingernägeln scheitert, dann frage ich mich, wo die freie Meinungsäußerung geblieben ist und wieso die IAAF einen derartig niederen Beweggrund zum Anlass nahm, die Sportlerin zu verwarnen.
Sowas geht überhaupt gar nicht.
Glaubst Du wirklich dass es Zufall ist, dass so wenige Sportler sich zu diversen Themen äussern? Die haben mit Sicherheit von ihren Verbänden einen Maulkorb verpasst bekommen. Immer schön wegschauen halt.
Mit Sicherheit, na klaro. Du wirst es wissen, du kennst sie schließlich alle. Nicht, wahr?
:roll:
Keine Ahnung, ob die einen Maulkorb verpasst bekamen. Aber er hat doch Recht, dass es kein Zufall ist, dass so wenige Sportler den Mund aufmachen und Farbe bekennen. Die meisten werden sich leider denken: "Ach, die WM in Russland geht auch vorbei, wenn wir wieder in Deutschland sind, juckt mich das eh nicht mehr, was da abgeht. Und meine Kohle, da teilzunehmen, hab ich auch schon bekommen." Wegschauen ist halt einfacher.

Dabei wäre es eben viel einfacher, Flagge zu zeigen und Zivilcourage zu beweisen. Leider gibt es von diesen Menschen viel zu wenig.

Ich bin da wie gesagt sicher romantisch: aber es hätte z.B. auch deutschen Athleten zugestanden, sich zu äußern.
Und ich finde, solche mutlosen Duckmäuser haben kein volles Stadion verdient und überhaupt keinen, der ihnen zujubelt. Mögen sie sich am Siegersekt verschlucken.
#1277027
Jaysho hat geschrieben:
TomR. hat geschrieben:Wenn es schon an den Fingernägeln scheitert, dann frage ich mich, wo die freie Meinungsäußerung geblieben ist und wieso die IAAF einen derartig niederen Beweggrund zum Anlass nahm, die Sportlerin zu verwarnen.
Sowas geht überhaupt gar nicht.
Glaubst Du wirklich dass es Zufall ist, dass so wenige Sportler sich zu diversen Themen äussern? Die haben mit Sicherheit von ihren Verbänden einen Maulkorb verpasst bekommen.
Das befürchte ich leider auch. Dass der Weltverband eine Athletin rüffelt, weil sie ein Zeichen setzt, sagt doch alles. Ein Wunder, dass dieser Ami-Läufer keinen auf die Mütze gekriegt hat :roll:
Ich finde es ziemlich armselig, dass der Weltverband sich so äußert. Eine Athletin, die durch bunte Fingernägel (nicht irgendwelche beleidigenden Äußerungen gegen Leute wie Putin oder ähnliches) ein Zeichen setzt, kriegt einen Rüffel. Genau das sind doch Aktionen, mit denen man der russischen Regierung doch ganz klar signalisiert, dass das schon in Ordnung ist, was sie da abzieht. Wenn man bedenkt, dass die ganzen Sportverbände immer ihre ethischen Grundsätze so hoch halten, ist das schon arg schwach...
#1277050
Deswegen hoffe ich, dass die Premier League bezüglich der WM 2022 (möglichst lange) standhaft bleibt und weiter eine Neuvergabe fordert (wenn auch nicht aus Gründen der katarischen Gesetze)... Bringen wirds wohl wenig, weil gewisse Personen dafür zu viel Geld bekommen haben - aber immerhin
#1277076
Christina Obergföll hat gerade mit 69,05 m im Speerwerfen der Frauen die Führung übernommen. Ich denke, damit hat sie wohl schon ne Medaille fast sicher.

Die Deutsche Sprintstaffel der Frauen wurde disqualifiziert, von der Zeit her hätte es gereicht. Davon profitiert hat die Russische Mannschaft. Ein Schelm, der böses dabei denkt. Es hat schon sein Geschmäckle.

UPDATE: GOLD für Deutschland durch Christina Obergföll.
Die Deutsche Sprintstaffel der Herren ist im Finale.
#1277098
Die Disqualifikation der Sprinterinnen wurde aufgehoben. Gab eine Verwirrung - erst wurde angeblich das Holz falsch gehalten, dann soll Verena Sailer die Bahn verlassen haben. Alles Quatsch, sie sind dabei.
Homiyu Tesfaye wird starker Fünfter!
Bisher ein schöner Sonntag.
#1277104
TomR. hat geschrieben:Die Disqualifikation der Sprinterinnen wurde aufgehoben. Gab eine Verwirrung - erst wurde angeblich das Holz falsch gehalten, dann soll Verena Sailer die Bahn verlassen haben. Alles Quatsch, sie sind dabei.
Homiyu Tesfaye wird starker Fünfter!
Bisher ein schöner Sonntag.
Na dann, ist ja gut. Warum versuchen die Schiris immer die deutschen Athleten zu benachteiligen? Das ist mir schon in London aufgefallen. Und jetzt wieder in Moskau.
#1277116
fernsehfreak36 hat geschrieben:
TomR. hat geschrieben:Die Disqualifikation der Sprinterinnen wurde aufgehoben. Gab eine Verwirrung - erst wurde angeblich das Holz falsch gehalten, dann soll Verena Sailer die Bahn verlassen haben. Alles Quatsch, sie sind dabei.
Homiyu Tesfaye wird starker Fünfter!
Bisher ein schöner Sonntag.
Na dann, ist ja gut. Warum versuchen die Schiris immer die deutschen Athleten zu benachteiligen? Das ist mir schon in London aufgefallen. Und jetzt wieder in Moskau.
Die Kampfrichter machen das ja nicht absichtlich (zumindest möchte ich mir das verbeten), sondern es passiert einfach. Das passiert auch bei anderen Nationen, nur kriegt man das nicht sofort mit.
Die vermeindliche Disqualifikation der Mädels vorhin war aber auch ein Witz, muss ich mal sagen. Auf den Bildern im Fernsehen war deutlich zu sehen, dass das Holz beim Wechsel von Kwadwo auf Weit definitiv nicht in der Luft geflogen ist. Wer weiß, was der Kampfrichter da wieder gesehen hat.
#1277118
TomR. hat geschrieben:
fernsehfreak36 hat geschrieben:
TomR. hat geschrieben:Die Disqualifikation der Sprinterinnen wurde aufgehoben. Gab eine Verwirrung - erst wurde angeblich das Holz falsch gehalten, dann soll Verena Sailer die Bahn verlassen haben. Alles Quatsch, sie sind dabei.
Homiyu Tesfaye wird starker Fünfter!
Bisher ein schöner Sonntag.
Na dann, ist ja gut. Warum versuchen die Schiris immer die deutschen Athleten zu benachteiligen? Das ist mir schon in London aufgefallen. Und jetzt wieder in Moskau.
Die Kampfrichter machen das ja nicht absichtlich (zumindest möchte ich mir das verbeten), sondern es passiert einfach. Das passiert auch bei anderen Nationen, nur kriegt man das nicht sofort mit.
Die vermeindliche Disqualifikation der Mädels vorhin war aber auch ein Witz, muss ich mal sagen. Auf den Bildern im Fernsehen war deutlich zu sehen, dass das Holz beim Wechsel von Kwadwo auf Weit definitiv nicht in der Luft geflogen ist. Wer weiß, was der Kampfrichter da wieder gesehen hat.
Es fällt aber langsam auf. In London wurden die Schwarzkopf und die Heidler zunächst benachteiligt. Jetzt in Moskau den Storl und die Frauenstaffel. So langsam nervt es.
Alles Zufall?

Update: Platz 5 für die deutsche Sprintstaffel der Frauen. Naja.
Update: Platz 5 für die deutsche Sprintstaffel der Männer. Naja.
#1277288
Ein schöner Abschlusstag war das für die Weltmeisterschaften im Luschniki-Stadion.
Endlich hat Christina Obergföll ihre ersehnte Goldmedaille ergattert und ist Weltmeisterin. Ich hätte nicht gedacht, dass die 69,15 m, die ja schon eng am Rande des Korridors gemessen werden mussten, ausreichen würden. Da Maria Abakumowa heute mit "nur" 65,09 m einen gebrauchten Tag erwischte und auch die Neuseeländerin Mickle im sechsten Versuch nicht mehr weit genug kam, konnte sie dann doch den Titel feiern. War schon klasse, sie da voller Freude heulen zu sehen. Mal schauen, wie es für sie jetzt weitergehen wird. So ganz wollte sie sich darüber ja nicht äußern... Rio ist noch ein ganzes Stück weg, vielleicht macht sie es so wie Frau Issinbajewa?

Ganz stark präsentierte sich Homiyu Tesfaye in seinem 1500 m-Lauf. Im ersten WM-Finale der Karriere gleich auf Platz 5 zu landen und das in solch einem starken Feld ist schon ehrenwert und das hätte er sich selber wahrscheinlich auch nie zu träumen gewagt. Da hat er hoffentlich noch sehr viele gute Jahre vor sich, wenn er jetzt schon so gut drauf ist. Fetzt voll der Kerl!

Und dann die Höhepunkte: die Staffeln. Die Wechsel müssen unsere Damen noch ein wenig üben, ansonsten sah das richtig gut aus - besonders Verena Sailer am Ende hat sich super verkauft. Dass es am Ende nur zu Rang vier reichte (ja, Frankreich wurde disqualifiziert) ist geschenkt. Letztendlich fehlten 3 Hundertstel zu Bronze - bitter, aber nicht zu ändern. Die Staffel Jamaikas lief WM-Rekord, da wäre aber ein Duell zwischen Fraser-Pryce und Felix sehr interessant gewesen.
Bei den Herren dasselbe Spiel: Es war ein richtig starkes Rennen von unseren Jungs. Die Wechsel klappten hervorragend, da kann man gar nichts dagegen sagen. Sven Knipphals klagte über Wadenkrämpfe. Von der Zeit her lief man nur zwei Hundertstel über dem deutschen Rekord aus dem letzten Jahr und eine Saisonbestleistung. Jamaika stellte mit Usain Bolt eine neue Weltjahresbestleistung auf. Hintenraus hätte die Strecke vielleicht 10 m kürzer oder länger sein müssen, dann hätte Martin Keller den Kanadier noch gehabt. Aber sei es drum, es war ein richtig schönes Rennen und man sollte sich nur mal kurz darüber ärgern, dass es "nur" der vierte Platz geworden ist (GB wurde disqualifiziert).

Sieben Medaillen sprangen für den DLV heraus, eine goldene mehr als in Daegu. Das ist keine schlechte Bilanz, auf keinen Fall, aber ein Ansporn für Peking 2015! Na klar hätten es ein- oder zwei Medaillen mehr sein können, wenn man jetzt mal den Hammerwurf betrachtet oder den Speerwurf der Männer und auch den Weitsprung der Männer, wo es halt für Christian Reif nur diese verdammten 5 Zentimeter waren, oder auch den Diskuswurf der Damen sowie das Stabhochspringen. Vierte Plätze sind schön, aber eben aus Sicht der Sportler auch wieder nicht schön genug. Sorgenfalten muss der DLV nach diesen Weltmeisterschaften jedoch keine bekommen, dazu waren die gezeigten Leistungen zu gut. Es ist halt immer dieses letzte Quentchen, was mal kommt und mal nicht. So ist aber der professionelle Leistungssport.

Es war insgesamt eine schöne WM, wenn man alleine nur die sportlichen Leistungen betrachtet. Usain Bolt kam nicht auf seine Kosten, so wie er sich das gerne gewünscht hätte. Die Russen sind eben keine Nation, die sich von Leistungen ausländischer Sportler mitreißen lässt. Dass das Stadion am Abschlusswochenende ausverkauft sein sollte, war ebenso eine Lüge wie die vorher verbreiteten Zahlen, dass man 80 Prozent der Karten verkauft hätte.
Politisch muss sich in Russland noch vieles tun, um nicht wieder in Sowjet-Zeiten zu verfallen. Zwei russische Sportlerinnen demonstrierten auf dem Siegerpodest einen Schwesternkuss. Dieses Zeichen fand ich gut. Man darf nicht vergessen, dass Sportler keine Politiker sind, sondern einfach nur um Bestleistungen kämpfen. Wo das ist, kann eigentlich egal sein.
Eine Leichtathletik-Veranstaltung sollte aber so schnell nicht mehr nach Russland vergeben werden, wo immer noch viele Leute denken, es hätte "irgendwas mit Pferden" zu tun - dabei gab es in den letzten Jahren doch so viele Erfolge (teils durch Doping). Es gab/gibt Sergej Bubka, Jelena Issinbajewa, Alexander Menkow, Olga Kaniskina, aber die Russen kriegen es nicht auf die Reihe, da ein Stadion zu füllen. Sie lassen sich einfach zu sehr auf ihre starken Fußballer/ Schwimmer/ Turner oder eben Wintersportler ein. Daher bin ich auch nicht darüber besorgt, dass in Sotschi genauso wenig Betrieb herrschen wird, wie da im weiten Rund des Luschniki-Stadions. Nur beschämend war diese Zuschauer-Kulisse, das hatte was von stillem Protest in dem die Zuschauer erst gar nicht kamen, obwohl sie Karten hatten.
Das hatten die Athleten nicht verdient. Ansonsten waren das 8 schöne Tage und ich find's schade, dass die schon wieder rum sind.
Nun heißt es warten auf die EM in Zürich nächstes Jahr.
#1277486
TomR. hat geschrieben:Ein schöner Abschlusstag war das für die Weltmeisterschaften im Luschniki-Stadion.
Endlich hat Christina Obergföll ihre ersehnte Goldmedaille ergattert und ist Weltmeisterin. Ich hätte nicht gedacht, dass die 69,15 m, die ja schon eng am Rande des Korridors gemessen werden mussten, ausreichen würden. Da Maria Abakumowa heute mit "nur" 65,09 m einen gebrauchten Tag erwischte und auch die Neuseeländerin Mickle im sechsten Versuch nicht mehr weit genug kam, konnte sie dann doch den Titel feiern. War schon klasse, sie da voller Freude heulen zu sehen. Mal schauen, wie es für sie jetzt weitergehen wird. So ganz wollte sie sich darüber ja nicht äußern... Rio ist noch ein ganzes Stück weg, vielleicht macht sie es so wie Frau Issinbajewa?

Ganz stark präsentierte sich Homiyu Tesfaye in seinem 1500 m-Lauf. Im ersten WM-Finale der Karriere gleich auf Platz 5 zu landen und das in solch einem starken Feld ist schon ehrenwert und das hätte er sich selber wahrscheinlich auch nie zu träumen gewagt. Da hat er hoffentlich noch sehr viele gute Jahre vor sich, wenn er jetzt schon so gut drauf ist. Fetzt voll der Kerl!

Und dann die Höhepunkte: die Staffeln. Die Wechsel müssen unsere Damen noch ein wenig üben, ansonsten sah das richtig gut aus - besonders Verena Sailer am Ende hat sich super verkauft. Dass es am Ende nur zu Rang vier reichte (ja, Frankreich wurde disqualifiziert) ist geschenkt. Letztendlich fehlten 3 Hundertstel zu Bronze - bitter, aber nicht zu ändern. Die Staffel Jamaikas lief WM-Rekord, da wäre aber ein Duell zwischen Fraser-Pryce und Felix sehr interessant gewesen.
Bei den Herren dasselbe Spiel: Es war ein richtig starkes Rennen von unseren Jungs. Die Wechsel klappten hervorragend, da kann man gar nichts dagegen sagen. Sven Knipphals klagte über Wadenkrämpfe. Von der Zeit her lief man nur zwei Hundertstel über dem deutschen Rekord aus dem letzten Jahr und eine Saisonbestleistung. Jamaika stellte mit Usain Bolt eine neue Weltjahresbestleistung auf. Hintenraus hätte die Strecke vielleicht 10 m kürzer oder länger sein müssen, dann hätte Martin Keller den Kanadier noch gehabt. Aber sei es drum, es war ein richtig schönes Rennen und man sollte sich nur mal kurz darüber ärgern, dass es "nur" der vierte Platz geworden ist (GB wurde disqualifiziert).

Sieben Medaillen sprangen für den DLV heraus, eine goldene mehr als in Daegu. Das ist keine schlechte Bilanz, auf keinen Fall, aber ein Ansporn für Peking 2015! Na klar hätten es ein- oder zwei Medaillen mehr sein können, wenn man jetzt mal den Hammerwurf betrachtet oder den Speerwurf der Männer und auch den Weitsprung der Männer, wo es halt für Christian Reif nur diese verdammten 5 Zentimeter waren, oder auch den Diskuswurf der Damen sowie das Stabhochspringen. Vierte Plätze sind schön, aber eben aus Sicht der Sportler auch wieder nicht schön genug. Sorgenfalten muss der DLV nach diesen Weltmeisterschaften jedoch keine bekommen, dazu waren die gezeigten Leistungen zu gut. Es ist halt immer dieses letzte Quentchen, was mal kommt und mal nicht. So ist aber der professionelle Leistungssport.

Es war insgesamt eine schöne WM, wenn man alleine nur die sportlichen Leistungen betrachtet. Usain Bolt kam nicht auf seine Kosten, so wie er sich das gerne gewünscht hätte. Die Russen sind eben keine Nation, die sich von Leistungen ausländischer Sportler mitreißen lässt. Dass das Stadion am Abschlusswochenende ausverkauft sein sollte, war ebenso eine Lüge wie die vorher verbreiteten Zahlen, dass man 80 Prozent der Karten verkauft hätte.
Politisch muss sich in Russland noch vieles tun, um nicht wieder in Sowjet-Zeiten zu verfallen. Zwei russische Sportlerinnen demonstrierten auf dem Siegerpodest einen Schwesternkuss. Dieses Zeichen fand ich gut. Man darf nicht vergessen, dass Sportler keine Politiker sind, sondern einfach nur um Bestleistungen kämpfen. Wo das ist, kann eigentlich egal sein.
Eine Leichtathletik-Veranstaltung sollte aber so schnell nicht mehr nach Russland vergeben werden, wo immer noch viele Leute denken, es hätte "irgendwas mit Pferden" zu tun - dabei gab es in den letzten Jahren doch so viele Erfolge (teils durch Doping). Es gab/gibt Sergej Bubka, Jelena Issinbajewa, Alexander Menkow, Olga Kaniskina, aber die Russen kriegen es nicht auf die Reihe, da ein Stadion zu füllen. Sie lassen sich einfach zu sehr auf ihre starken Fußballer/ Schwimmer/ Turner oder eben Wintersportler ein. Daher bin ich auch nicht darüber besorgt, dass in Sotschi genauso wenig Betrieb herrschen wird, wie da im weiten Rund des Luschniki-Stadions. Nur beschämend war diese Zuschauer-Kulisse, das hatte was von stillem Protest in dem die Zuschauer erst gar nicht kamen, obwohl sie Karten hatten.
Das hatten die Athleten nicht verdient. Ansonsten waren das 8 schöne Tage und ich find's schade, dass die schon wieder rum sind.
Nun heißt es warten auf die EM in Zürich nächstes Jahr.
Am geilsten war, als sich die Mädels von der russischen 400 m-Staffel bei der Siegerehrung abgeknutscht hatten, sogar auf den Mund haben sie sich geküsst. War das nicht schon Schwulenpropaganda? :mrgreen:
#1277559
Jaysho hat geschrieben:Sowas nennt man für gewöhnlich Bruderkuss und ist weiter östlich von uns durchaus üblich. Würde mich wundern wenn das anders gemeint war.
In dem Fall war es wohl ein Schwesternkuss. Deshalb wollte ja Honecker auch mal bei Wetten Dass mitmachen und zwar mit der Wette, das er jeden kommunistischen Herrscher am Geschmack erkennt. :mrgreen: