#1275340
Hah, der Triumph von Robert Harting gestern Abend hat mich richtig gefreut. Unter den Schmerzen noch 69,11 m zu werfen verdient Respekt. Jetzt hat er das Triple perfekt gemacht!
Leid tat mir dann Silke Spiegelburg - schon wieder wurde sie Vierte. Ich weiß gar nicht, wie oft ihr das jetzt schon bei Großereignissen passiert ist. Gerade nach Olympia hätte ich es ihr so gegönnt, dass sie wenigstens auf den Bronze-Rang springen kann - aber nein, da war die Konkurrenz wieder zu stark. Das hatte sich über die Saison eigentlich schon angekündigt, da ihre SB hinter den anderen Springerinnen zurücklag. Es hätte so einen Sprung wie letztes Jahr in Monaco gebraucht, dann wäre Bronze drin gewesen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was derzeit in ihr vorgeht. Gestern erschien sie mir alles andere als motiviert, sich jetzt wieder aufzurappeln - verständlich.

Und heute die Überraschung: Wir werden keine deutsche Hammerwerferin im Finale sehen. Weder Betty Heidler, noch Kathrin Klaas haben den Wurf wenigstens über die 70-Meter-Marke geschafft. Helsinki lässt grüßen... :-(
Eine Überraschung gab es auch im Weitsprung: Der Olympiasieger Greg Rutherford ist mit 7,87 m völlig unerwartet ausgeschieden. Ebenso leider auch der deutsche Meister Alyn Camara mit indiskutablen 7,77 m.
Erfreulich: Gleich im ersten Sprung konnte Chris Reif das Ticket für's Finale buchen. 8,09 m lagen zwar einen Zentimeter unter der geforderten Quali-Norm, aber als Viertbester insgesamt musste er sich überhaupt keine Sorgen machen und konnte so auch die übrigen Versuche auslassen ( was auch an seinem flauen Magen lag). Sebastian Bayer kam etwas knapper weiter - mit 7,95 m als 10. wird er zwar auch am Freitag mit dabei sein, hat aber eher keine Aussichten auf Edelmetall.

Schon merkwürdig, dass heute keine Afternoon Session stattfindet, man hatte sich schon dran gewöhnt. :-)
#1275776
Jaysho hat geschrieben:Wow, ein Sportler der über das Stadion hinaus schaut:
http://www.tagesspiegel.de/sport/wm-sym ... 39284.html
Finde ich mutig und gut von Nick Symmonds, dass er sich da klar positioniert und offen ausspricht, was er denkt. Das wird Putin nicht schmecken, dafür dem Rest der Welt, der genauso denkt. Mutig, mutig, es sollte noch mehrere Typen seines Formats geben, die aussprechen, was der Großteil der Welt denkt.

Um mal zum sportlichen Teil zurückzukommen: Heute fanden ja die Qualifikationen im Speerwerfen der Herren, Hochsprung der Damen und Kugelstoßen der Herren statt - jeweils mit deutscher Beteiligung.
Eine Ernüchterung gab es im Speerwerfen, denn hier scheiterte der deutsche Meister Thomas Röhler ja schon früh mit seinen 74,45 m. Ebenfalls gab's mit Lars Hamann, der als Bestmarke starke (aber einmalige) 84,20 m zu Buche stehen hat. Der beste Deutsche heute war überraschend Bernhard Seifert, der trotz seiner 80,02 m 16 Zentimeter zu kurz warf. Durch den Ausfall von Matthias de Zordo liegt das deutsche Speerwerfen also am Boden und das ist genauso frustrierend wie beim Hammerwerfen der Damen gestern.

Gerade noch so hat sich Marie-Laurence Jungfleisch ins Finale beim Hochsprung gezittert. Im allerletzten Versuch übersprang sie die 1,92 m. Das war auch bitter nötig, sonst wäre sie draußen gewesen. Im Finale kann sie durchaus um die Plätze 6-8 mitspringen, wenn sie ihre PB einstellt. Eine Medaille ist hier wohl unmöglich, wenn die Konkurrenz nicht arg patzen sollte.
Bei den Herren könnte heut Abend der Weltrekord von 2,45 m fallen - wenn Bogdan Bondarenko gut genug drauf ist.

Ganz sicher kam David Storl im Kugelstoßen weiter, mit 20,71 m übertraf er in seinem letzten Versuch die geforderte Qualifikationsweite. Allerdings wäre er mit seinen vorherigen 20 m-Stößen auch schon sicher dabei geweisen, denn der Schlechteste stieß 19,76 m.
Wird eine interessante Konkurrenz morgen Abend werden...

Ansonsten finden heute mit Ausnahme der 4x400 m-Staffel nur Wettbewerbe ohne deutsche Beteiligung statt, die aber nicht gerade uninteressant sind (Hochsprung Männer, 3000 m Hindernis Männer, 200 m Frauen, 400 m-Hürdensprints).
#1276441
TomR. hat geschrieben:
Jaysho hat geschrieben:Wow, ein Sportler der über das Stadion hinaus schaut:
http://www.tagesspiegel.de/sport/wm-sym ... 39284.html
Finde ich mutig und gut von Nick Symmonds, dass er sich da klar positioniert und offen ausspricht, was er denkt. Das wird Putin nicht schmecken, dafür dem Rest der Welt, der genauso denkt. Mutig, mutig, es sollte noch mehrere Typen seines Formats geben, die aussprechen, was der Großteil der Welt denkt.

Um mal zum sportlichen Teil zurückzukommen: Heute fanden ja die Qualifikationen im Speerwerfen der Herren, Hochsprung der Damen und Kugelstoßen der Herren statt - jeweils mit deutscher Beteiligung.
Eine Ernüchterung gab es im Speerwerfen, denn hier scheiterte der deutsche Meister Thomas Röhler ja schon früh mit seinen 74,45 m. Ebenfalls gab's mit Lars Hamann, der als Bestmarke starke (aber einmalige) 84,20 m zu Buche stehen hat. Der beste Deutsche heute war überraschend Bernhard Seifert, der trotz seiner 80,02 m 16 Zentimeter zu kurz warf. Durch den Ausfall von Matthias de Zordo liegt das deutsche Speerwerfen also am Boden und das ist genauso frustrierend wie beim Hammerwerfen der Damen gestern.

Gerade noch so hat sich Marie-Laurence Jungfleisch ins Finale beim Hochsprung gezittert. Im allerletzten Versuch übersprang sie die 1,92 m. Das war auch bitter nötig, sonst wäre sie draußen gewesen. Im Finale kann sie durchaus um die Plätze 6-8 mitspringen, wenn sie ihre PB einstellt. Eine Medaille ist hier wohl unmöglich, wenn die Konkurrenz nicht arg patzen sollte.
Bei den Herren könnte heut Abend der Weltrekord von 2,45 m fallen - wenn Bogdan Bondarenko gut genug drauf ist.

Ganz sicher kam David Storl im Kugelstoßen weiter, mit 20,71 m übertraf er in seinem letzten Versuch die geforderte Qualifikationsweite. Allerdings wäre er mit seinen vorherigen 20 m-Stößen auch schon sicher dabei geweisen, denn der Schlechteste stieß 19,76 m.
Wird eine interessante Konkurrenz morgen Abend werden...

Ansonsten finden heute mit Ausnahme der 4x400 m-Staffel nur Wettbewerbe ohne deutsche Beteiligung statt, die aber nicht gerade uninteressant sind (Hochsprung Männer, 3000 m Hindernis Männer, 200 m Frauen, 400 m-Hürdensprints).
Wenigstens gibt es unter den Athleten anderer Nationen noch so etwas wie Zivilcourage. Das fehlte bisher bei den deutschen Athleten. Sportlich war der Tag heute aus deutscher Sicht, total uninteressant. Keine Finalteilnahme. So langsam kriegt das positive Bild, das die deutsche Leichtathletik bisher in Moskau abgegeben hat, dann doch erhebliche Risse. Die Hammerwerferinnen haben versagt, sind noch nicht mal im Finale. Hoffentlich bleiben uns weitere größere Enttäuschungen versagt. Das die 400m-Staffel nicht ins Finale kam ist nicht weiter verwunderlich. Wenn man keine gute Einzelläufer hat, gewinnt man halt in der Staffel keinen Blumentopf. Da hätte man sich einen Start auch sparen können, denn die Erfolgsaussichten waren ja von vornherein äußerst gering.
#1276514
Sorry, aber ich hoffe, Issinbaewa verreckt irgendwann an der Scheiße, die sie redet.
Hass. Purer Hass.
#1276526
Scheiße reden und dazu auch noch feige sein ist aber auch echt eine extrem ätzende Kombination. Erst gibt sie sowas
„Ich unterstütze unsere Regierung. Wir hatten diese Probleme in der Geschichte nicht und wir wollen sie in der Zukunft nicht haben. Bei uns leben Männer mit Frauen, Frauen mit Männern.“
von sich, und dann behauptet sie, sie wäre falsch verstanden worden, weil englisch ja nicht ihre Muttersprache sei. Entschuldigung, aber was soll man daran bitte falsch verstehen??
#1276529
rosebowl hat geschrieben:Scheiße reden und dazu auch noch feige sein ist aber auch echt eine extrem ätzende Kombination.
Solche Menschen trifft man leider immer wieder. Auch im richtigen Leben. :)

Und, ja, natüüüürlich ist die falsch verstanden worden. Ich würde ja hoffen, dass da im Publikum noch jemand sitzt, der die so richtig ausbuht und auspfeift - das wäre ja das Mindeste. Aber leider leider sind Fans verblendet und von billigem Klatschvieh kann man keine eigene Meinung erwarten. Zumal Politik ja eh nicht in den Sport gehört.
#1276540
Commi hat geschrieben:Ich würde ja hoffen, dass da im Publikum noch jemand sitzt, der die so richtig ausbuht und auspfeift - das wäre ja das Mindeste. Aber leider leider sind Fans verblendet und von billigem Klatschvieh kann man keine eigene Meinung erwarten. Zumal Politik ja eh nicht in den Sport gehört.
Das würde auch direkt verboten werden, wenn die Zuschauer da irgendwie in Richtung russische Mannschaft buhen würden und es gäbe Sanktionen - dafür würden die dutzenden Ordner und Polizisten schon sorgen.
#1276547
TomR. hat geschrieben:
Commi hat geschrieben:Ich würde ja hoffen, dass da im Publikum noch jemand sitzt, der die so richtig ausbuht und auspfeift - das wäre ja das Mindeste. Aber leider leider sind Fans verblendet und von billigem Klatschvieh kann man keine eigene Meinung erwarten. Zumal Politik ja eh nicht in den Sport gehört.
Das würde auch direkt verboten werden, wenn die Zuschauer da irgendwie in Richtung russische Mannschaft buhen würden und es gäbe Sanktionen - dafür würden die dutzenden Ordner und Polizisten schon sorgen.
Ja. Schlimm genug.
#1276562
Tja, eben deshalb ist es so jämmerlich dass kein Sportler oder gar Verband den Arsch in der Hose hat und diese "Sportveranstaltungen" in Russland boykottiert.
Oder die verlogenen öffentlich Rechtlichen, mit dem "Dopingsport" Radfahren wollen sie nichts zu tun haben, aber schön die "saubere" Leichtathletik übertragen und indirekt Werbung für ein Land wie Russland machen, in dem die Homophobie nur die Spitze des Eisbergs ist.
#1276568
Wenn ich es aus der Sicht eines Sportlers sehe, käme ich mir aber ziemlich verarscht vor bei solch einem Boykott. Dann braucht man ja gar nicht erst anfangen zu trainieren, wenn man eh weiß, dass eine WM oder Olympia in einem politisch nicht so geliebten Land stattfinden. Dann lieber darauf aufmerksam machen wie dieser Nick Symmons.
Und wo bei der Übertragung die "Werbung" für Russland sein soll, weiß ich nicht. Allein das leere Stadion bewirkt schon das Gegenteil.
#1276574
Ich hoffe das kein Veranstalter von Leichtatletikmeetings, die Isinbayewa mehr einlädt. Ihre Bemerkung war nur ekelhaft.

Ich bin der Meinung man kann ja immer noch, zumindest was die Fussball-WM angeht, die Veranstaltungen verlegen. Ein Boykott von Olympia würde aber in allererster Linie, die Sportler betreffen, die dafür trainiert haben. Eine Hoffnung habe ich ja noch, die Isinbayewa wird wegen Dopings die Goldmedaille wieder aberkannt und die Spiegelburg kriegt dadurch Bronze. Gerade die Russen sind ja beim Doping immer gut dabei.
#1276579
Kaffeesachse hat geschrieben:Und wo bei der Übertragung die "Werbung" für Russland sein soll, weiß ich nicht. Allein das leere Stadion bewirkt schon das Gegenteil.
Großveranstaltungen dienen immer als Werbung fürs Land. Oder wieso richtet Südafrika eine Fussball WM aus? Weil sie sonst keine Sorgen haben und große Stadien brauchen? Sicher nicht. Ebenso wie in China hat es die Öffentlichkeit dort auch wenig bis gar nicht interessiert wie die Ausrichtungsstätten "gesäubert" wurden, sprich Obdachlose etc umgesiedelt um ein sauberes Stadtbild abzugeben.
Von Besucher-Abzocke durch überzogene Preise (siehe aktuell die Meldungen zu Hotelpreisen in Brasilien) mal ganz abgesehen.
#1276581
Jaysho hat geschrieben:
Kaffeesachse hat geschrieben:Und wo bei der Übertragung die "Werbung" für Russland sein soll, weiß ich nicht. Allein das leere Stadion bewirkt schon das Gegenteil.
Großveranstaltungen dienen immer als Werbung fürs Land. Oder wieso richtet Südafrika eine Fussball WM aus? Weil sie sonst keine Sorgen haben und große Stadien brauchen? Sicher nicht. Ebenso wie in China hat es die Öffentlichkeit dort auch wenig bis gar nicht interessiert wie die Ausrichtungsstätten "gesäubert" wurden, sprich Obdachlose etc umgesiedelt um ein sauberes Stadtbild abzugeben.
Von Besucher-Abzocke durch überzogene Preise (siehe aktuell die Meldungen zu Hotelpreisen in Brasilien) mal ganz abgesehen.
Mag ja sein. Deshalb wird man am besten gleich gar nicht erst Sportler mit höheren Ambitionen, weil man ja im Prinzip alle Großerereignisse boykottieren muss. Irgendwas ist ja immer. :wink:
#1276582
Weiß gar nicht was die Aufregung soll. Wenn dumme Sportler dumme Aussagen machen ist das deren Problem und sagt auch was übers Niveau aus. Dafür wird Isinbajewa sicherlich Sponsorenprobleme bekommen, den kein Schwein will mit einer unbeliebten Sau werben. So wie bei Tyson Gay dem adidas und Omega sofort den Vertrag gekündigt haben und er dadurch viel Geld verliert.
Boykott ist zu politisch. Und Sport und Politik sollte man genau so trennen wie Religion und Politik. Ein Boykott macht keinen russischen Homo glücklicher oder unglücklicher.
#1276588
Jaysho hat geschrieben:Wenn man in an Land einreist und sich dort aufhält akzeptiert man deren Gesetze. Aber wozu so weit denken, geht ja schliesslich um Sport und Medaillen. Brot und Spiele eben.
Dann hoffe ich, dass du deinen Urlaub auch nach diesen Kriterien planst und dir noch nie einen Fehltritt geleistet hast (wie gesagt, man findet überall was :) ).
#1276604
Kaffeesachse hat geschrieben:
Jaysho hat geschrieben:Wenn man in an Land einreist und sich dort aufhält akzeptiert man deren Gesetze. Aber wozu so weit denken, geht ja schliesslich um Sport und Medaillen. Brot und Spiele eben.
Dann hoffe ich, dass du deinen Urlaub auch nach diesen Kriterien planst und dir noch nie einen Fehltritt geleistet hast (wie gesagt, man findet überall was :) ).
Die Chance, das ich nach Russland reise, hat schon vorher gen Null tendiert. Jetzt fahre ich erst recht nicht mehr nach Russland. Außerdem scheint mir der Putin selbst ein verkappter Schwuler zu sein, so oft wie der sich im Fernsehen mit nacktem Oberkörper gezeigt hat. Die Vorgänge in Russland erinnern mich fatal an die Anfänge der Judenverfolgung im dritten Reich. Erst hat man die Menschen entrechtet und für vogelfrei erklärt und dann kam die systematische Ermordung. In Russland hat man gerade die Entrechtungsphase abgeschlossen. Was noch kommen könnte, möchte ich mir gar nicht ausmalen.

Und ob ich weiterhin Urlaub in den USA mache, kann ich noch nicht sagen.
#1276614
rosebowl hat geschrieben:Wenn ich also nach Amiland reise, drücke ich damit aus, dass ich die Todesstrafe akzeptiere?? Also das ist schon eine recht eigenwillige Logik...
Das isses wohl. Aber im Kern hat er ja nicht Unrecht.
Da sind mündige Sportler, denkende Menschen, so hoffe ich, aus westlichen Ländern, die einer Demokratie zumindest nicht abgeneigt sind. Ich bin da sicher sehr romantisch und erwarte zuviel: aber ich erwarte, dass diese Sportler ihren Mund aufmachen, wenn sie in ein faschistisches menschenfeindliches Regime wie Russland unter Putin reisen. Sie haben da die Aufmerksamkeit, also haben sie auch die Pflicht, was dazu zu sagen. Grad jetzt.

Und auch Zuschauer dürfen dagegen mal aufbegehren und sagen "Sorry, genau das unterstützen wir eben nicht mehr." Aber die meisten Zuschauer - das ist ja beim ESC genauso - sind reines Klatschvieh. Da hat Jaysho eben nicht Unrecht: Brot und Spiele. Isso.

Grad beim ESC isses ja so extrem, weil da ein sehr homosexuelles Publikum ist. Und die jubeln Songs aus Staaten zu, die sie am liebsten vergasen würden, wenn der ESC dort mal stattfindet. Das ist so widersinnig. Ich persönlich hoffe nur, dass der ESC niemals wieder in Russland oder Aserbaidschan oder so stattfindet. Die verblendeten Fans, das billige Klatschvieh hofft das eben schon. Baku und Moskau sind ja foll tollige Städte und so und wenn die halt alle so shcön singen, dürfen sie zwischendurch auch mal ein paar Schwule klatschen. Die würden noch lachend und klatschend in den Zug nach Auschwitz springen.
Sorry, ich krieg bei dem Thema so ne Krawatte.
#1276624
Dann ist aber das hier die größte Verblendung des Forums:
2Pac hat geschrieben:Boykott ist zu politisch. Und Sport und Politik sollte man genau so trennen wie Religion und Politik. Ein Boykott macht keinen russischen Homo glücklicher oder unglücklicher.
Schonmal das "C" im Parteinamen von CDU und CSU näher betrachtet? Oder dass der Staat bei uns eine Abgabe für die Kirche eintreibt, von der man sich auch noch freikaufen muss?
Oder auf den Sport bezogen, wieso z. Bsp. werden Kinder schon in der Schule auf Leistung getrimmt? Früher war das Schulfach Sport als Ausgleich zum Rest gedacht, nicht um benotet zu werden. Hat sich aber dann der Schneller-Höher-Weiter-Politik angepasst.

Wenn mehr Sportler oder ganze Nationen ein Zeichen setzen würden, könnte sich was bewegen. Aber in der heutigen Duckmäuser- und Wegschaugesellschaft ist sowas wohl nur Wunschdenken. Das Volk will und soll unterhalten werden, nicht dass es sich vor lauter Langeweile über seine Lebensumstände Gedanken macht.
#1276625
Übertreibung ist ein sehr beliebtes Stilmittel ;)

Und im Kern stimmt es doch: Bei den meisten hört ihr Engagement da auf, wo es das eigene Vergnügen irgendwie einschränkt. Also gerade diese ESC-Geschichte ist doch wirklich skuril. Ich sage ja auch nicht "Ich will unbedingt nach Sausi-Arabien reisen. In ein Land, in dem ich als Frau eh schonmal nix wert bin - und schon gleich dreimal nicht, wenn ich mich erdreisten sollte, bei der Hitze auch noch im T-Shirt rumzulaufen...".

Boykottaufrufe gibt es ja immer wieder, wenn ein Großereignis in einem Land stattfindet, in dem Menschenrechte verletzt werden. Ich bin da nur immer unsicher, womit man eher was erreicht: Damit, dass man solche Großereignisse boykottiert und damit Protest ausdrückt und für den Wegfall von Einnahmen sorgt etc - oder damit, dass man sich beteiligt und bei passenden Gelegenheiten protestiert. Eigentlich müsste man die Aufmerksamkeit, die man da hat, nutzen...