Ich hätte tierisch gerne gewußt, ob die Franzosen besser hätten gegen halten können, denn die waren ja auch schon irgendwie besser im Viertelfinale, als unsere Frauen...
Aber: hätte, wenn und aber is ja bekanntlich nicht...
vicaddict hat geschrieben:Das Problem der letzten Jahre war unter anderem Silvia Neid. Sie übernahm eine goldene Generation von Tina Theune-Meyer und hat das Pferd geritten so lang es ging. Als dann Birgit Prinz und Linda Bresonik aufgehört haben, war es an ihr die Mannschaft neu auf- und einzustellen und das hat sie nicht geschafft. Schon bei der letzten WM hat sie die Mannschaft Wochen vorher zusammengeholt, und das Ergebnis war eine der am schlechtesten vorbereiteten Mannschaften ever.Oh man da spricht aber ein Fussballexperte vor dem Herrn. Du weißt schon das der Löw Fussballweltmeister geworden ist, im letzten Jahr? Und Frau Neid hat auch schon reichlich Titel gewonnen. Ist Europameister und Weltmeister geworden. Und nur weil man in 2 Spielen Pech gehabt hat, soll jetzt plötzlich alles schlecht gewesen sein? Das ist mir zu einfach.
Neid ist die weibliche Version von Löw. Sie selbst ist der Star und dafür wirft sie auch schon mal Spielerinnen vor den Bus. Taktisch limitiert und in keinster Weise in der Lage, eine Mannschaft zu formen.
Dass die Liga nicht davon profitiert, dass Vereine wie der HSV ihre Damenabteilung auflösen, ist klar. Vielleicht muss der DFB hier ähnliche Auflagen erteilen wie er es in Sachen Jugendakademie macht. Ne Lizenz bekommt nur jemand, der Jugend bzw. Damen fördert.
fernsehfreak36 hat geschrieben:Oh man da spricht aber ein Fussballexperte vor dem Herrn. Du weißt schon das der Löw Fussballweltmeister geworden ist, im letzten Jahr? Und Frau Neid hat auch schon reichlich Titel gewonnen. Ist Europameister und Weltmeister geworden. Und nur weil man in 2 Spielen Pech gehabt hat, soll jetzt plötzlich alles schlecht gewesen sein? Das ist mir zu einfach.Wir sind trotz und nicht wegen Löw Weltmeister geworden. Seit Jahren führt Löw die Nationalelf wie eine Kirmestruppe, bei der Leistung keine Rolle spielt, sondern lediglich nach Gesicht aufgestellt wird. Bei Podolski macht er mittlerweile nicht einmal mehr ein Geheimnis draus, dass der nur dabei ist, weil er gute Laune versprüht. Was Özil noch dort verloren hat, weiß auch keiner. Weltmeister wurden wir, weil die Konkurrenz bei der WM nicht überragend war und weil der Kern der Nationalelf aus Bayernspielern bestand, die gerade auf dem Höhepunkt waren und zusammen mit einigen anderen das Ding unbedingt gewinnen wollten. Die Generation um Schweinsteiger, Lahm, Mertesacker wollte nicht ohne Titel abtreten. Nicht, weil Löw da groß den Taktiker hat raushängen lassen. 2010 und 2012 hätten wir besser abschneiden können und auch müssen, aber Löw hat sich vercoached.
fernsehfreak36 hat geschrieben:Wenn man im Halbfinale gestanden hat, braucht man eigentlich gar nix ändern. Vielleicht hier und da, an ein paar Stellschrauben basteln und an der Chancenauswertung arbeiten. Aber grundsätzlich braucht sich nix zu ändern.Das ist imo ein absoluter Trugschluss. Frauenfussball befindet sich noch in einer Phase, in der man kaum ein Viertelfinale mit konkurrenzfähigen Teams füllen kann. Halbfinale ist das Mindeste, was man da einen Erfolg nennen kann.
AlphaOrange hat geschrieben:Das stimmt nicht. Deutschland hat sich im Viertelfinale gegen sehr starke Französinnen mit etwas Glück durchgesetzt. Und hat im Achtelfinale immerhin die Schwedinnen mit 4:1 geschlagen. Das man im Achtelfinale auch scheitern kann, mussten die Norwegerinnen und die Brasilianerinnen schmerzhaft erfahren. Also es ist bei weitem nicht mehr so, das es nur ein paar Nationen gibt. Die hochgelobten Japanerinnen hatten einfach Glück, das sie in ihrer Hälfte nicht auf Spitzennationen wie Frankreich, Deutschland oder USA getroffen sind, denn wirklich überragend haben sie bei keinem Spiel gespielt. Aber sie haben sich irgendwie durchgesetzt. Wenn der Fussball der Engländerinnen gestern, tatsächlich die Zukunft des Frauenfussballs sein soll, dann sehe ich schwarz für den Frauenfussball. Die Deutschen hatten in den letzten beiden Spielen halt kein Glück. Bis zum Halbfinale haben sie eine großartige Leistung gezeigt und müssen sich eigentlich nix vorwerfen lassen. Komisch, bei der Männernationalmannschaft wurden die Herren nach ihrem Halbfinalaus 2006 und 2010 gefeiert, die Frauen werden bis zum geht nicht mehr unnötig kritisiert. Ich finde das ziemlich heuchlerisch. Die Frauen haben eine gute Visitenkarte bei dieser WM abgegeben und das Team ist noch sehr jung, nächstes Jahr bei Olympia kann schon vieles anders aussehen. Das ist wieder durchaus ne Medaille drinn. Eher bei den Frauen als bei den Männern.fernsehfreak36 hat geschrieben:Wenn man im Halbfinale gestanden hat, braucht man eigentlich gar nix ändern. Vielleicht hier und da, an ein paar Stellschrauben basteln und an der Chancenauswertung arbeiten. Aber grundsätzlich braucht sich nix zu ändern.Das ist imo ein absoluter Trugschluss. Frauenfussball befindet sich noch in einer Phase, in der man kaum ein Viertelfinale mit konkurrenzfähigen Teams füllen kann. Halbfinale ist das Mindeste, was man da einen Erfolg nennen kann.
Deutschland war lange einsame Weltspitze (zusammen mit den USA bis die dortige Liga in Turbulenzen geriet), ist aber seit min. vier Jahren nicht mehr fähig, in der Spitzenklasse mitzuhalten. Taktisch und technisch ziehen andere Nationen an uns vorbei und das nicht ohne Grund. In Frankreich gibt es bei Lyon und PSG Profi-Fußball, die USA haben seit zwei Jahren eine neue Profi-Liga aufgesetzt, England traue ich in den nächsten Jahren einen weiteren gewaltigen Aufschwung zu, wie die Strukturen in Japan sind weiß ich nicht, aber deren Erfolge werden auch nicht von ungefähr kommen. Wem diese Strukturen fehlen, der kann auf Dauer nicht mithalten. Da braucht man nur nach Brasilien blicken. Die haben individuelle Ausnahme-Spielerinnen, aber das nützt nichts, wenn kein ordentlich förderndes System dahinter steht. Mit der zunehmenden Professionalisierung in Europa ist Brasilien im Nirgendwo verschwunden (und nochmal den Vergleich, den ich oben schon brachte: Das ist bei den Männern genauso. Ich halte Brasilien für keinen ernsthaften Konkurrenten mehr, weil ihnen massiv der Unterbau von Nachwuchsförderung bis leistungsfordender Liga fehlt, die unter anderem Deutschland so stark machen. Und ich weiß nicht, ob sie das je wieder aufholen können).
Ich glaube allerdings auch nicht, dass mit Steffi Jones die Dinge nun wieder besser werden. Erstens liegen die grundsätzlichen Probleme wie oben aufgeführt an ganz anderen Stellen, zweitens wird eine Jones, der jegliche Erfahrung fehlt und die nach ihrer aktiven Zeit eigentlich nur in bürokratischen Funktionen tätig war, in Sachen Taktik und modernem Fußball wohl auch keine Bäume ausreißen. Sehr schade, dass man sich hier offensichtlich in erster Linie für den bekannten Namen entschieden hat.
vicaddict hat geschrieben:fernsehfreak36 hat geschrieben:Oh man da spricht aber ein Fussballexperte vor dem Herrn. Du weißt schon das der Löw Fussballweltmeister geworden ist, im letzten Jahr? Und Frau Neid hat auch schon reichlich Titel gewonnen. Ist Europameister und Weltmeister geworden. Und nur weil man in 2 Spielen Pech gehabt hat, soll jetzt plötzlich alles schlecht gewesen sein? Das ist mir zu einfach.Wir sind trotz und nicht wegen Löw Weltmeister geworden. Seit Jahren führt Löw die Nationalelf wie eine Kirmestruppe, bei der Leistung keine Rolle spielt, sondern lediglich nach Gesicht aufgestellt wird. Bei Podolski macht er mittlerweile nicht einmal mehr ein Geheimnis draus, dass der nur dabei ist, weil er gute Laune versprüht. Was Özil noch dort verloren hat, weiß auch keiner. Weltmeister wurden wir, weil die Konkurrenz bei der WM nicht überragend war und weil der Kern der Nationalelf aus Bayernspielern bestand, die gerade auf dem Höhepunkt waren und zusammen mit einigen anderen das Ding unbedingt gewinnen wollten. Die Generation um Schweinsteiger, Lahm, Mertesacker wollte nicht ohne Titel abtreten. Nicht, weil Löw da groß den Taktiker hat raushängen lassen. 2010 und 2012 hätten wir besser abschneiden können und auch müssen, aber Löw hat sich vercoached.
Allein taktisch ist Löw doch eine arme Wurst, die immer nur gerade dem Trend folgt, den der FCB vorgibt. Als van Gaal bei uns das 4-2-3-1 einführte, tat es auch Löw. Als Pep bei uns mit der Dreierkette experimentierte tat es Löw genauso. Gleiches Spiel mit der falschen Neun, die zeitweise von Özil gespielt wurde. Der Mann hat schlichtweg keinerlei eigenen Ideen, oder Impulse, die er setzen kann. Er ist ein Blender und sonst nichts.
Und dass Neid Titel gewonnen hat, ist doch kein Wunder. Als sie die Nationalmannschaft übernommen hat, gab es außer den Amis und vielleicht den Schweden mal so rein gar keine Nation, die auch nur ansatzweise auf einem Level agierte. Neid profitierte ungemein von Birgit Prinz, Bresonik, Garefrekes und co und sonst gar nichts. Das Ausscheiden gegen Japan bei der letzten WM war auf eine katastrophale Vobereitung zurückzuführen. Du kannst ja gern mal nach den Kommentaren der Liga dazu googlen. Selbst jetzt schiebt sich doch den schwarzen Peter der Liga zu und kritisiert den Zustand der Spielerinnen.
Die beiden nehmen sich gar nichts, wenn es um Selbstdarstellung angeht.
fernsehfreak36 hat geschrieben:Hier mal die Erfolge von Löw:Tu dir selbst einen Gefallen und mache mal eine solche Liste für die vergangenen 50 Jahre. Deutschland ist das erfolgreichste Land, dass an WM oder EM-Turnieren teilgenommen hat. Die Brasilianer haben einen Titel mehr, aber niemand steht so oft im Finale wie wir. Das Halbfinale ist für Deutschland durchaus ein Erfolg. Ein Erfolg, der aber überbewertet ist, weil das in den vergangenen 50 Jahren einfach die Regel war! Blendet man den Tiefpunkt zw. 1996-2002 ist das Halbfinale schlicht und ergreifend standard. Dass man diese historische Tatsache dank Cleansman dem Eventpublikum nicht deutlich macht, sondern jeden Furz mit einer Party in Berlin feiert, ist fatal.
2006 WM: Halbfinale (Platz 3 am Schluß)
2008 EM: Finale
2010 WM: Halbfinale (Platz 3 am Schluß)
2012 EM: Halbfinale
2014 WM: Weltmeister
5 Turnier mit Löw als Trainer oder Co-Trainer, es wurde mindestens immer das Halbfinale erreicht. Klar solche Erfolge schafft man, wenn der Trainer nix kann und ne arme Wurst ist. Von Fussball scheinst du schon mal gar keine Ahnung zu haben.
vicaddict hat geschrieben:Du zeigst doch mit jedem neuen Post, deine totale Ahnungslosigkeit in Sachen Fussball. Die Deutschen Damen seit Jahren nicht mehr Weltspitze? Lachhaft. 2013 Europameister und 2015 unter den besten 4 Mannschaft der Welt, und das soll nicht Weltspitze sein? Gegen die USA kann man verlieren, denn die USA gehört auch schon seit Jahren, zu der absoluten Spitze im Frauenfussball. Und die Engländerinnen haben ihre Qualität im Turnier gezeigt, die immerhin Norwegen und Kanada geschlagen haben und gegen Japan nur mit sehr, sehr viel Pech ausgeschieden sind. Da entscheiden Nuancen um Sieg oder Niederlage. Die Weltspitze ist halt enger zusammengerückt und andere Nationen haben aufgeholt. Das ist auch für die Sportart gut.fernsehfreak36 hat geschrieben:Hier mal die Erfolge von Löw:Tu dir selbst einen Gefallen und mache mal eine solche Liste für die vergangenen 50 Jahre. Deutschland ist das erfolgreichste Land, dass an WM oder EM-Turnieren teilgenommen hat. Die Brasilianer haben einen Titel mehr, aber niemand steht so oft im Finale wie wir. Das Halbfinale ist für Deutschland durchaus ein Erfolg. Ein Erfolg, der aber überbewertet ist, weil das in den vergangenen 50 Jahren einfach die Regel war! Blendet man den Tiefpunkt zw. 1996-2002 ist das Halbfinale schlicht und ergreifend standard. Dass man diese historische Tatsache dank Cleansman dem Eventpublikum nicht deutlich macht, sondern jeden Furz mit einer Party in Berlin feiert, ist fatal.
2006 WM: Halbfinale (Platz 3 am Schluß)
2008 EM: Finale
2010 WM: Halbfinale (Platz 3 am Schluß)
2012 EM: Halbfinale
2014 WM: Weltmeister
5 Turnier mit Löw als Trainer oder Co-Trainer, es wurde mindestens immer das Halbfinale erreicht. Klar solche Erfolge schafft man, wenn der Trainer nix kann und ne arme Wurst ist. Von Fussball scheinst du schon mal gar keine Ahnung zu haben.
Es sagt ja keiner, dass man es so extrem sehen muss wie in Brasilien, wo außer dem WM Titel nichts zählt, aber das was Löw erreicht hat, war nichts außergewöhnliches. Es war einfach die Regel. Der WM Titel und die herausragenden Fußballer, die auf dem Platz standen, gehen auf das Konto hervorragender Jugendarbeit und Vereinspolitik.
Löw ist als Trainer purer Durchschnitt, der das Glück hatte, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.
Zu den Damen:
Schweden? Die waren nicht nur im Achtelfinale, sondern auch davor noch schwächer als die Deutschen. Da zu gewinnen, war keine große Leistung, sondern die logische Konsequenz der Leistung der Schwedinnen.
Die deutschen Damen sind Jahren nicht mehr Weltspitze und das bekam man gegen die Amis deutlich zu spüren. Man kann sich vielleicht ein schlechtes Spiel leisten, mehrere nur, wenn man Italien ist, aber überzeugt haben die Deutschen einzig und allein in der Vorrunde und das gegen die Ivorer und Thailänderinnen. Selbst gegen Norwegen gab es nur ein Remis, wenn ich das jetzt nicht falsch in Erinnerung habe.
vicaddict hat geschrieben:Ich habe die Jahre 96-02 benannt, da sollte es eigentlich klar sein, dass ich den Zeitraum dazwischen meine und selbst 2002 kann man sich sehr darüber streiten, ob man wirklich aufgrund der Klasse im Finale stand, oder weil man verdammtes Losglück hatte.Der zweite Platz von 2002 ist ja nicht weniger wert, nur weil die Favoriten damals reihenweise in der Vorrunde oder Achtelfinale ausgeschieden sind. Deutschland hat dann gegen die Mannschaften gewonnen, gegen die die Favoriten gescheitert ist.
Ansonsten wurde dir hier auch schon deutlich gemacht, dass es im Damenfußball kein Qualitätsmerkmal ist, im Halbfinale zu stehen. Es gibt nur ein paar Mannschaften, die annähernd über die gleiche Klasse verfügen und wenn eine Silvia Neid jetzt über die mangelnde Fitness jammert, obwohl sie bei der letzten WM Wochen der Vorbereitung hatte und auch keine fitte Mannschaft hatte, dann sind das Ausreden und sonst nichts!
fernsehfreak36 hat geschrieben:Das stimmt nicht. Deutschland hat sich im Viertelfinale gegen sehr starke Französinnen mit etwas Glück durchgesetzt. Und hat im Achtelfinale immerhin die Schwedinnen mit 4:1 geschlagen. Das man im Achtelfinale auch scheitern kann, mussten die Norwegerinnen und die Brasilianerinnen schmerzhaft erfahren.Norwegen, Brasilien, Schweden - denen attestiere ich allen das gleiche Problem wie Deutschland - sogar in noch viel stärkerem Maße. Die Skandinavier sind echte Pioniere gewesen im Frauenfußball, Norwegen war ja auch mal Weltmeister. Aber sie sind mittlerweile am Limit angekommen. Skandinavien fehlt das Potential, Brasilien und Deutschland das Profitum.
fernsehfreak36 hat geschrieben:Komisch, bei der Männernationalmannschaft wurden die Herren nach ihrem Halbfinalaus 2006 und 2010 gefeiert, die Frauen werden bis zum geht nicht mehr unnötig kritisiert. Ich finde das ziemlich heuchlerisch.Das bist du bei vica und mir völlig an der falschen Adresse. Ich war genau wie vica nie ein Freund von Löw (oder Klinsmann) und habe ihm immer Fehlleistungen attestiert. Nur seit letztem Jahr halte ich meine Klappe, denn der Erfolg spricht nunmal für sich (und anders als vica würde ich nicht behaupten, dass der WM-Titel für Deutschland "nur Standard" ist).
fernsehfreak36 hat geschrieben:Gegen die USA kann man verlieren, denn die USA gehört auch schon seit Jahren, zu der absoluten Spitze im Frauenfussball. Und die Engländerinnen haben ihre Qualität im Turnier gezeigt, die immerhin Norwegen und Kanada geschlagen haben und gegen Japan nur mit sehr, sehr viel Pech ausgeschieden sind. Da entscheiden Nuancen um Sieg oder Niederlage. Die Weltspitze ist halt enger zusammengerückt und andere Nationen haben aufgeholt. Das ist auch für die Sportart gut.Das ist alles unzweifelhaft richtig, aber gerade das muss doch mal die Frage nach sich ziehen, wie das passieren kann. Wenn früher mal Deutschland alleinige Weltspitze war und nun alles zusammenrückt gibt es dafür logischerweise nur zwei Gründe: 1) Deutschland ist schlechter geworden. Das unterschreibe ich eindeutig nicht. 2) Die anderen Nationen sind besser geworden, Deutschland aber nicht (zumindest nicht im gleichen Maße). Also: Wieso entwickelt sich das bei den anderen Nationen besser? Die Antwort hab ich schon mehrfach genannt: Strukturen und Profitum. Das ist nichts, woran man jetzt einfach mal schrauben kann, denn Profifußball ohne Nebenberuf ist im deutschen Frauenfußball schlicht nicht finanzierbar. Aber ich hab auch gar nichts gefordert oder vorgeworfen, sondern schlicht die Feststellung gemacht: Deutschland verliert den Kontakt zur Weltspitze. Und das sind meine Begründungen dafür, warum das keine Momentaufnahme ist, sondern ein Prozess der sich fortsetzen wird.
AlphaOrange hat geschrieben: denn der Erfolg spricht nunmal für sich (und anders als vica würde ich nicht behaupten, dass der WM-Titel für Deutschland "nur Standard" ist).Das habe ich so nicht gesagt. Das Halbfinale ist Standard, nicht der Titel. Natürlich war der WM Titel ein Erfolg, aber sind wir doch ehrlich. Es ist nicht so, dass Löw nicht auch bei der WM fragwürdige Entscheidungen getroffen hätte. Anders als 2010 oder 2012 wurde es nur nicht bestraft. Warum? Weil Spanien inzwischen seine eigenen Probleme hatte und Brasilien nicht mehr die Klasse hat, die sie früher hatten. Da bin ich ganz bei dir. Auch ich glaube nicht, dass die Brasilianer noch einmal so dominant sein werden, wie sie es lange Zeit waren. Dafür fehlt dem Land die Struktur. Holland, England, Frankreich, aber auch Argentinien haben nicht die Klasse. Aber da sind wir bei der Aussage, die ich getätigt habe und zu der ich stehe: Deutschland hat seit jeher immer die Qualität, um im Halbfinale zu stehen. Von daher sehe ich es nicht als so außergewöhnlich an, wenn man dieses auch erreicht.
fernsehfreak36 hat geschrieben:Deutschland verliert den Kontakt zur Weltspitze. Und das sind meine Begründungen dafür, warum das keine Momentaufnahme ist, sondern ein Prozess der sich fortsetzen wird.Unterschreibe ich so.
AlphaOrange hat geschrieben:Es gibt ja Profitum in Deutschland. Viele der Nationalspielerinnen spielen schon in Frankreich. Einige Vereine, die Männerfussball betreiben, betreiben jetzt auch ne Frauenfussballmannschaft. Bayern, Freiburg usw. Aber es ist doch illusorisch, jedenfalls zur Zeit, das die Frauen so Profimässige Bedingungen haben wie bei den Männern. Ich finde auch das der DFB bei weitem nicht so viel Aufwand betreibt, wie bei den Männern. Nun mal zum Beispiel, den Männern wurde in Brasilien, eine ganz neue Unterkunft gebaut, aber die Damen mussten zusammen mit anderen Mannschaften in Hotels wohnen. Das finde ich nicht in Ordnung. Denn die Nationalspielerinnen trainieren mindestens genauso wie die Herren. Ich bin mir sicher, das sich der Frauenfussball weiterhin professionalisiert, dazu gehört auch, das größere Stadien für den Frauenfussball gebaut werden, und das die Frauenbundesliga besser vermarktet wird und nicht wie eine Amateurliga. Dazu gehört auch, das diese Liga auch in den Medien mehr vorkommt und nicht nur bei Eurosport.fernsehfreak36 hat geschrieben:Das stimmt nicht. Deutschland hat sich im Viertelfinale gegen sehr starke Französinnen mit etwas Glück durchgesetzt. Und hat im Achtelfinale immerhin die Schwedinnen mit 4:1 geschlagen. Das man im Achtelfinale auch scheitern kann, mussten die Norwegerinnen und die Brasilianerinnen schmerzhaft erfahren.Norwegen, Brasilien, Schweden - denen attestiere ich allen das gleiche Problem wie Deutschland - sogar in noch viel stärkerem Maße. Die Skandinavier sind echte Pioniere gewesen im Frauenfußball, Norwegen war ja auch mal Weltmeister. Aber sie sind mittlerweile am Limit angekommen. Skandinavien fehlt das Potential, Brasilien und Deutschland das Profitum.
fernsehfreak36 hat geschrieben:Komisch, bei der Männernationalmannschaft wurden die Herren nach ihrem Halbfinalaus 2006 und 2010 gefeiert, die Frauen werden bis zum geht nicht mehr unnötig kritisiert. Ich finde das ziemlich heuchlerisch.Das bist du bei vica und mir völlig an der falschen Adresse. Ich war genau wie vica nie ein Freund von Löw (oder Klinsmann) und habe ihm immer Fehlleistungen attestiert. Nur seit letztem Jahr halte ich meine Klappe, denn der Erfolg spricht nunmal für sich (und anders als vica würde ich nicht behaupten, dass der WM-Titel für Deutschland "nur Standard" ist).
Ich finde übrigens auch weiterhin, dass die deutschen Frauen einen tollen Fußball spielen und dass man sich für den vierten Platz wirklich nicht schämen muss. Aber es unterstreicht halt, dass es an den führenden Nationen nicht mehr vorbei geht und das war bei früheren Weltmeisterschaften anders. Nicht, weil man schlechter geworden ist - das ist wahrlich überhaupt nicht der Fall. Sondern weil man mit der Entwicklung der anderen nicht mithalten kann.
fernsehfreak36 hat geschrieben:Gegen die USA kann man verlieren, denn die USA gehört auch schon seit Jahren, zu der absoluten Spitze im Frauenfussball. Und die Engländerinnen haben ihre Qualität im Turnier gezeigt, die immerhin Norwegen und Kanada geschlagen haben und gegen Japan nur mit sehr, sehr viel Pech ausgeschieden sind. Da entscheiden Nuancen um Sieg oder Niederlage. Die Weltspitze ist halt enger zusammengerückt und andere Nationen haben aufgeholt. Das ist auch für die Sportart gut.Das ist alles unzweifelhaft richtig, aber gerade das muss doch mal die Frage nach sich ziehen, wie das passieren kann. Wenn früher mal Deutschland alleinige Weltspitze war und nun alles zusammenrückt gibt es dafür logischerweise nur zwei Gründe: 1) Deutschland ist schlechter geworden. Das unterschreibe ich eindeutig nicht. 2) Die anderen Nationen sind besser geworden, Deutschland aber nicht (zumindest nicht im gleichen Maße). Also: Wieso entwickelt sich das bei den anderen Nationen besser? Die Antwort hab ich schon mehrfach genannt: Strukturen und Profitum. Das ist nichts, woran man jetzt einfach mal schrauben kann, denn Profifußball ohne Nebenberuf ist im deutschen Frauenfußball schlicht nicht finanzierbar. Aber ich hab auch gar nichts gefordert oder vorgeworfen, sondern schlicht die Feststellung gemacht: Deutschland verliert den Kontakt zur Weltspitze. Und das sind meine Begründungen dafür, warum das keine Momentaufnahme ist, sondern ein Prozess der sich fortsetzen wird.
fernsehfreak36 hat geschrieben:Es gibt ja Profitum in Deutschland. Viele der Nationalspielerinnen spielen schon in Frankreich. Einige Vereine, die Männerfussball betreiben, betreiben jetzt auch ne Frauenfussballmannschaft. Bayern, Freiburg usw."jetzt"? Die beiden Vereine waren schon vor zehn Jahren in der BL dabei. Und dass die Vereine im Männersport Vollprofi-Mannschaften unterhalten heißt noch lange nicht, dass sie's im Frauenfußball auch tun. Die Spielerinnen können in der Regel vom Fußball-Gehalt alleine nicht leben.
fernsehfreak36 hat geschrieben:Ich finde auch das der DFB bei weitem nicht so viel Aufwand betreibt, wie bei den Männern. Nun mal zum Beispiel, den Männern wurde in Brasilien, eine ganz neue Unterkunft gebaut, aber die Damen mussten zusammen mit anderen Mannschaften in Hotels wohnen. Das finde ich nicht in Ordnung.Da kann man natürlich diskutieren, ob es wirklich nötig ist, für die werten Herren überhaupt eine neue Unterkunft zu bauen oder ob es nicht auch ein bestehendes Hotel getan hätte.
fernsehfreak36 hat geschrieben:dazu gehört auch, das größere Stadien für den Frauenfussball gebaut werdenund dazugehörige Zuschauer gebacken werden. Das Interesse ist in Deutschland nunmal leider eher gering ausgeprägt. In den WM-Wochen schauen Millionen zu, aber kaum jemand könnte den aktuellen deutschen Meister nennen oder auch nur drei Spielerinnen den richtigen Vereinen zuordnen. Schwierige Aufgabe, das öffentliche Interesse zu ändern. Da hab ich auch keine tollen Ideen. Größere Stadien sind es jedenfalls nicht.
AlphaOrange hat geschrieben:und dazugehörige Zuschauer gebacken werden. Das Interesse ist in Deutschland nunmal leider eher gering ausgeprägt. In den WM-Wochen schauen Millionen zu, aber kaum jemand könnte den aktuellen deutschen Meister nennen oder auch nur drei Spielerinnen den richtigen Vereinen zuordnen. Schwierige Aufgabe, das öffentliche Interesse zu ändern. Da hab ich auch keine tollen Ideen. Größere Stadien sind es jedenfalls nicht.Wobei man da auch nicht zwingend den Fans die Schuld geben kann. IMHO spielen die Damen oft Sonntag vormittag. Wer soll da ins Stadion? Der CFC hat hat eine Damenabteilung, die ich gern besuchen würde, aber herauszufinden wann die Damen spielen und wo (!) ist gar nicht so einfach.
vicaddict hat geschrieben:Die Spielzeiten der Damenbundesliga ist ein großes Problem. Das Interesse am Frauenfussball besteht, zeigen doch die Einschaltquoten der WM. Aber wer zum Teufel, geht denn Samstagnachmittag um 12:00 Uhr ins Stadion? Da haben viele noch was anderes tun. Ich glaube, bei solchen Spielzeiten würden auch die Männerbundesliga Probleme kriegen. Dazu kommt, das die Frauenbundesliga wie eine Amateurliga geführt wird. Was sie bei weitem nicht ist. Wie kann es zum Beispiel sein, das die Fussballspielerinnen in den USA echte Stars sind und teilweise Millionen verdienen? Obwohl die USA nun wahrlich kein Land ist, bei dem der Fussball es leicht hat. Bei uns die Damen aber immer noch Amateurstatus haben, obwohl sie ja keine Amateure sind. Warum vermarktet die DFL nicht die Frauenbundesliga? Oder tut sie es bereits schon, nur vollkommen dilletantisch? Ich bin sicher man kann die Zuschauer für Frauenfussball gewinnen, aber nicht in abbruchreifen Amateurstadien und zu Spielzeiten, wo kaum einer ins Stadion gehen kann.AlphaOrange hat geschrieben:und dazugehörige Zuschauer gebacken werden. Das Interesse ist in Deutschland nunmal leider eher gering ausgeprägt. In den WM-Wochen schauen Millionen zu, aber kaum jemand könnte den aktuellen deutschen Meister nennen oder auch nur drei Spielerinnen den richtigen Vereinen zuordnen. Schwierige Aufgabe, das öffentliche Interesse zu ändern. Da hab ich auch keine tollen Ideen. Größere Stadien sind es jedenfalls nicht.Wobei man da auch nicht zwingend den Fans die Schuld geben kann. IMHO spielen die Damen oft Sonntag vormittag. Wer soll da ins Stadion? Der CFC hat hat eine Damenabteilung, die ich gern besuchen würde, aber herauszufinden wann die Damen spielen und wo (!) ist gar nicht so einfach.
Es müsste ein Gesamtkonzept mit besseren Anstoßzeiten geben, dazu eine entsprechende Präsenz in der Sportschau, oder wenigstens bei Sport im Dritten und dann müssten die Vereine analog der Jugendförderung auch verpflichtet werden, eine Damenmannschaft zu unterhalten. Es ist doch ein Armutszeugnis, wenn ein Team wie der HSV seine Damen wegen ein paar hundert tausend Euro Budget im Jahr abmeldet. Oder hat man es sich dort anders überlegt? Es ist jedenfalls bezeichnend, dass es auch bei den Damen Bayern und Wolfsburg sind, die mittlerweile den Ton angeben. Wo sind Turbine oder Duisburg abgeblieben? Letztere waren IMHO sogar pleite.
Das ist bis auf wenige Ausnahmen einfach alles amateurhaft. Bis 2007 mag das international noch gereicht haben, aber die individuelle Klasse reißt es eben mittlerweile auch nicht mehr raus.