Fernsehfohlen hat geschrieben: und ich die deutsche NM auch nicht als sooo alles überragendes Team wahrnehme, dass man selbstverständlich davon ausgehen muss, immer unter den letzten Vier zu sein.
Fohlen
War sie ja auch nie. Es waren und sind tolle Spieler dabei, aber bis auf Kroos, Boateng oder Neuer (und davor Schweini und Lahm) in Topform ist dort keiner Weltklasse. Muss man ja auch nicht sein, um etwas zu gewinnen. Aber andere Kader in der Geschichte sind doch deutlich stärker und die haben weniger erreicht.
2014 gab es auch einige Probleme. Neuer Schulterprobleme vorm Turnier, Schweinsteiger und Khedira verletzt und erst während des Turniers integriert, keine Außenverteidiger bis auf Lahm, Müller als Behelfs 9, Klose dann später, Özil auf dem Flügel etc. Das war alles sicher nicht ohne Probleme und Wechsel.
Fußball wird leider immer vom Ende her interpretiert. Bei dieser WM, auch weil sie so kurz war für Deutschland, kann man vom Ergebnis leicht und richtig auf die einzelnen Spiele tippen. Aber 2014 war es doch auch nicht souverän. Vorrunde hat man gut gegne Portgual gespielt, dann gegen Ghana gepannt dann Dienst nach Vorschrift gegen die USA. Gegen Algieren hätte es ohne Probleme ein Achtelfinalaus sein können. Das nächste Spiel gegen Frankreich war gut, meiner Meinung nach das einizige wirklich gute Spiel der Mannschaft. Das Mineiraço läuft außer Konkurrenz. Sicherlich die dt Mannschaft dort konzentriert und gut die Schwächen genutzt und auch nach klarer Führung seriös und fokussiert weiter gegengepresst, allerdings ist die brasilianische Mannschaft am Druck zerbrochen. Das Finale hätte in der regulären Spielzeit auch in die Hos gehen können. Gerade Messis Schuss neben den Pfosten passiert ihm nicht häufig. Dazu muss man allerdings auch den Ausfall Khediras direkt vor dem Spiel und die Gehirnerschütterung seines Vertreters Kramer nach kurzer Zeit erwähnen, das hat einige durcheinander gebracht und Deutschland war offensiver als sie es sein wollten.
Dieses mal war nominell besser mit AVs und auch einigen echten Flügelspielern. Und die Frage ist doch auch nicht, wen man sonst hätte mitnehmen können. Wagner hätte es nicht anders gemacht, Sané hat bisher in der A-1 nicht überzeugt und seine Ballverluste hätten mit der mangelnden Absicherung und der Lauffaulheit sicher einige Konter eingeleitet. Sonst ist doch kaum jemand da. Wer sollte denn sonst Stürmer sein? Khedira hat nicht überzeugt aber die offensichtlichten Verrteter wie Gündogan und Goretzka haben es auch nicht besser gemacht. Kroos hat wenig Motivation gezeigt, aber wer sollte ihn ersetzen? Wer ersetzt Özil? Usw? Müller ist der ersetzbarste, vielleicht mal hinter der Spitze ausprobieren. Auf dem Flügel kann man ihn ansich nur gegen gute Teams bringen, die mitspielen.
Die Situation ist ein zweischneidiges Schwert. Man ist nicht wegen Unvermögen ausgeschieden und muss jetzt nicht mühsam von null aufbauen. Andererseits weiß man eben auch nicht, ob die Spieler sich die Blamage zu Herzen nehmen und dann bei der EM es ähnlich abläuft. Zwei Spielzeiten reichen nur auf dem Papier aus denn so richtig aussagekräftig ist weder die Quali noch die Testspiele (die gegen die großen Teams ja auch nicht schlecht waren)
zur Hymnendiskussion: Das kommt ausschließlich von Nazis. Was sollte das auch sonst mit dem Spiel zu tun haben und wie hat man es vorher ohne geschafft?
Die Debatte taucht jetzt auch mehr aus, weil all die vielen Nazis in Deutschland gewaltig Oberwasser haben und Wahlerfolge feiern.
zu Özils Schultern: Wenn man den Spieler fachlich nicht kritisieren kann kommt sowas. Ronaldo benutzt übrigens Gel im Haar, wollte ich nur mal erwähnt haben falls einer mir erzählen will drei Tore gegen Spanien wären gut. Das ist generell einer der Hauptkritik Punkte an CR7.
Man muss ja Fußball nicht verstehen, um ihn genießen zu können. Dann sollte man aber bei der Kritik, insbesondere wenn sie persönlich wird den Ball flach halten. Was da an Beleidigungen hochkommt. Und vor allem nur weil man es selbst gar nicht rafft, was da auf dem Platz passiert.
zur "Typen"diskussion: Es geht den Leuten doch nie um "Typen", sondern um einen EINZIGEN Typ. Das ist die Sehnsucht nach dem Machomann, der sich in der Gesellschaft erledigth hat und momentan täglich Schlagzeilen in der #metoo-Debatte generiert, weil man(n) eben dachte man könnte mal eben ein paar Dutzend Frauen vergewaltigen; oder wie Logan99 es nennt "Die Frauen lügen". Evlt ist das noch so ein letztes Aufbäuen vor dem Ende, so wie Kinder vor dem Schlafen gehen rumheulen und aufmucken. Die Männer, die nach sowas krakelen machen es vor allem, weil sie dadurch ausleben wollen, was sie selbst im eigenen Leben nicht können, sich aber trotzdem natürlich als richtigen echten Macho-Mann ansehen, auch wenn sie beruflich und in der Beziehung nichts zu sagen haben.
Vor allem immer diese Kritik daran, dass kein Spieler öffentlich kritisiert. Erstens passiert es ja, Kroos, Hummels, Boateng, Neuer und Khedira haben alle auch schon vor dem Turnier deutlich die Leistungen kritisiert.
Und zweitens kommt es in keinem Beruf gut an öffentlich auf Chef und/oder Mitarbeiter zu scheißen. Und wem außer den Klastschblättern nutzt denn ein öffentlich ausgetragener Streit überhaupt? Das dann so zu drehen, dass Löw kritikunfähig wäre und nur Ja-sager einladen würde ist schon eine kreative Leistung, muss ich zugeben. Vor allem wenn die "wegen ihrer klaren Meinung nicht nominierten" dann Leute wie Sandro Wagner sind...
2014 gabs auch keinen Macho-Assi Lautsprecher. Schweinsteiger und Lahm haben Leistung gezeigt und waren auch öffentlich kritisch. Mertesacker, der mit Sandro Wagner nur die Schnelligkeit gemein hat, hat sich bswp sehr gut mit seiner Reservistenrolle abgefunden und stand dann als Nanny mit Lätzchen am Rand und hat die Mannschaft unterstützt. Ohne das als Beschneidung seiner überbordenen Männlichkeit zu sehen, ohne Löw anzugehen und so den Erfolg zu gefährden. Wie kann er nur, in einem Teamsport? Was für eine weichgespülte Memme. Der Mann, der unterstützt ist der Schwache, der der öffentlich rumheult der Starke. Geschlechterrollen machen Sinn! Total!
Es gibt es viel Projizierung vom Stammtisch von zutiefst verunsicherten Männern. Auch deswegen werden dann weibliche Kommentatorinnen massiv beleidigt. Diese Männer wollen, dass wenigstens im Fußball sich nichts ändert und man möglicherweise mal introspektiv sein muss und wieso dieses ganze alte Konstrukt der Geschlechter nicht nur der Albtraum für Frauen ist, sondern auch Männer jeden Tag verletzt und sogar tötet.
Lieber weiter brüllen mit Fingern in den Ohren.