Wie sieht’s mit Olympia 2032 aus?

Unbedingt! Man wird sich bewerben.
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Ich find‘s gut, aber die Bürger werden es ablehnen.
Keine Stimmen
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Ich find‘s gut, aber man wird sich (aus anderen Gründen) nicht bewerben.
Keine Stimmen
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Bloß nicht!
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von Wolfsgesicht
#1531710
Wat will der Vogel mit 2032? :mrgreen:
Ganz einfach, einerseits ist die Zeitung regelmäßig voll mit dem Thema und andererseits haben mir andere Threads zu dem Thema (Hamburg und Berlin) eigentlich gut gefallen vom Input. Da ich die Rhein-Ruhr Bewerbung für die wohl einzig sinnvoll umsetzbare der letzten Jahre halte, mag ich dazu gerne einen Thread haben.

Zuerst mal:
Freut mich dass sich Berlin jetzt doch nicht bewerben will. Das will man seitens Berlin ja nur quasi jährlich...ein Wunder dass man sich zurückhält. Immerhin wäre 2032 wohl auch der BER fertig :mrgreen:

Die Olympia Bewerbung von Rhein Ruhr geistert ja schon länger durch die Presse und man hört immer mal wieder etwas. Und mittlerweile glaube ich: Man macht ernst. Zumindest was eine Befragung der Bürger angeht. Es kommt immer mal was neues was man sich überlegt hat und die Witzfigur ähhhhh der Ministerpräsident ist auf Werbetour.

Und das ist wohl auch gar nicht mal so falsch. Großprojekte sind zwar oft zum scheitern verurteilt, aber hier glaub ich irgendwo dran. Man versteht sich hier eigentlich im Understatement und wenig (*hust* Dortmunder U *husthust*) landet hier fernab des gesetzten Kostenrahmens. Meine Schule (immerhin 3000 Schüler) wurde 2013 neu gebaut und lag sogar drunter, die neue 20 Mio U-Bahn Haltestelle am Hauptbahnhof liegt auch noch im kalkulierten Rahmen. Der „neue“ U-Bahn Tunnel wurde mit 200 Mio geplant und lag bei 198,8 Mio. €. Klappt also irgendwie. :mrgreen: Und daran dass man sich ein völliges unsinniges Olympiastadion mit Glanz und Gloria baut glaub ich auch nicht.

Aber da sind wir am Knackpunkt. Man versichert immer: 80% steht schon. Armin Laschet spricht gar von 90%. Was aber nicht steht: Ein Leichtatlethik Stadion!
Und kostentechnisch kriegt man das wohl wieder raus aus dem Olympia-Topf (nahezu alles andere steht ja schon) aber wer soll sowas danach nutzen?
So ein Stadion hat meistens 60.000 bis 80.000 Plätze. Es gibt kein Stadion welches man mit einer Laufbahn ausstatten könnte. Und es gibt auch keinen Fußballverein der ein neues gebrauchen könnte wo man jetzt sagen könnte man baut ein Olympiastadion und baut es danach um zum Fußballstadion. Der einzige Kandidat ist da wohl Köln, die ein größeres Stadion wollen.
Man kann zwar sagen man macht danach ne Multifunktionshalle drauß und fertig, aber davon gibts hier eigentlich auch genug mit Merkur Arena (Düsseldorf, 55.000 Plätze) und der Veltins Arena und danach mit Westfalenhalle, Lanxess Arena und der Mitsubishi Motor Hall in der 15.000 Plätze Kategorie ist man eigentlich sehr gut ausgestattet. Mehr als 2 Events mit jeweils 50.000 Zuschauern finden ja wohl nicht statt...

Das einzige was jetzt weitest entfernt in meinen Kopf gehen würde wäre ein Ausbau des Westfalenstadions wo man dann die Westseite niederkloppt, das Spielfeld um 90 grad dreht, das ganze tieferlegt und die Kapazität dann auf irgendwas um die 120.000 steigen lässt (was bei spielen gegen Hannover wohl blöd aussähe. Gegen Bayern und Schalke aber uiuiui...). Und dann baut man das so, dass auf der Höhe des jetzigen Spielfelds eine Plattform eingefahren werden kann. Also ähnlich wie bei Schalke, wo dann halt das leichtatlethik zeugs (oder bloß der Boden ohne Rasen) draußen geparkt wird. Nur dass das dann im Stadion nicht auf dem Boden liegt, sondern irgendwie 10 Meter über dem Boden in ner Schiene hängt.
Einen wirklichen Nutzen hätte das nicht. Dortmund verdient damit nicht mehr Geld (ab über 80.000 Zuschauern ist ein Stadion nicht mehr so profitabel) und wahrscheinlich wäre das ganze so teuer wie ein neues Stadion und bei Spielen gegen Hannover hätte man das Gefühl der TSV 1860 spielt gerade in der Allianz Arena. Dazu wäre die Süd dann eine lange Tribüne.
Wenigstens hätte ich dann eine Dauerkarte :mrgreen: und Dortmund hätte endlich seine Logen und Infrastruktur fürs Fernsehen. Dafür ist gerade wohl mäßig Platz.
Aber eher gönnt man Düsseldorf als Landeshauptstadt einen vergoldeten Landtag, als dass das passiert....und eigentlich will ich das auch gar nicht.

Aber mal ehrlich: Was würde euch zum Thema Olympiastadion einfallen? Voll kriegen das (mit 60.000 bis 80.000 Zuschauern) doch nur Dortmund und Köln...
Der Rest kriegt es nicht voll oder hat erst recht neu gebaut.
Bei unregelmäßigen Veranstaltungen zahlt schlussendlich die Kommune drauf.

Ich würde mich aber freuen. Ich verfolge die Leichtatlethik WM und EM seit 2016, Olympia irgendwie 2016 noch nicht. Ich bin da ein Fan. Vor allem der Zehnkampf und Bahnrad gefallen mir sehr. Schwimmen ist sogar auch sehr spannend. Segeln verfolge ich auch gelegentlich, aber das gibts bei der Leichtatlethik wm/em nicht zu sehen.

Meine Sorge wäre, dass Dortmund (und die meisten anderen Städte) null profitiert. Dass dann einfach Infrastruktur Mittel gebündelt für Düsseldorf und Köln aufgebracht werden um die herzurichten und dafür dann woanders gespart wird. Das Ruhrgebiet steht ja jetzt schon hinter Köln und Düsseldorf an....
Man verdient wahrscheinlich durchaus ne Milliarde dran. Bedenke ich aber was ein olympisches Dorf, ein Olympiastadion und die Durchführung kostet, bleibt da nix mehr über. Das Dorf liegt meistens schon bei 500 Millionen. Natürlich schafft das Wohnraum, aber das ist dann irgendwie eine Umverteilung der Gelder für sozialen Wohnraum in einen einzelnen Stadtteil einer einzigen Stadt. Also fast kontraproduktiv.
Ich würde eher begrüßen das Ruhrgebiet bewürbe sich allein. Dann kriegt man mal etwas mehr Geld aus der Landeskasse und wenn damit die Stadtbahnen endlich besser werden umso besser. Fürchterlich dass die alle vor der Stadtgrenze enden.

Ich denke wohl die meisten profitieren und verlieren. Für die Stimmung ist’s gut, für die Wirtschaft auch. Nur blöd für die, wo nix neues an Infrastruktur entsteht und wo das Land dann alles in 2 oder 3 Städten verpulvert.
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von vicaddict
#1531718
Ich bin kein Fan der meisten olympischen Sportarten und halte es auch für abwegig zu glauben, dass die Bürger in Deutschland noch einmal ein solches Event befürworten, wenn es nicht gerade Fußball ist. Dazu ist die Abneigung gegen die Strukturen zu groß. Das war bei der letzten Winter-Bewerbung schon deutlich. Da hat doch die ganze Funktionärs- und Sportelite aufgefahren was nur ging und dann haben sie richtig abgekotzt. Der Steuerzahler hat keinen Bock auf sowas.

Die Stadionfrage fände ich aber spannend. Die Bundesligaklubs kannst du da komplett vergessen. Köln will zwar ein neues Stadion, aber wird sich dann ganz sicher nicht wieder auf einen Kompromiss einlassen.

Aber braucht es denn wirklich 60.000 Zuschauer? Was wäre denn mit Wattenscheid, oder Krefeld? Da gibt es zwei Fußballklubs, deren Stadien IMHO schon die Jahre gekommen sind, auch wenn bei beiden selbst 30.000 Plätze schon zuviel des Guten sein dürften. Bochum? Duisburg? Oberhausen oder Essen? Das wären zumindest noch Vereine, bei denen ich mir vorstellen könnte, dass sie ein Stadion nutzen, aber sicher nicht bei größeren Kapazitäten.
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von Wolfsgesicht
#1531724
Die strukturen sind beim Fußball ja auch nicht gerade das gelbe vom Ei. Aber es ist halt Fußball.

Ich denke nicht, dass man sich beim olympischen Komitee mitnehmen kleinen Stadion bewerben wird. Dann ist man gleich Chancenlos. Es versteht sich ja als die größte Sportveranstaltung der Welt, da kannste nicht sagen „wir bauen ein Drittliga-Stadion“. Was vielleicht ginge, wäre eine zeitlich begrenzte Ergänzung. Also für Olympia eine provisorische obertribüne samt Dach, und nach Olympia baut man es ab.
Aber man würde sich auch nicht mit einem Drittliga Stadion für eine Fußball WM bewerben...da kann Mans auch gleich sein lassen. Funktionieren wird das nicht.
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von LittleQ
#1531725
Ganz ehrlich. Ich brauchs nicht. Gibt Geldmacherei und dann gibt es Olympia. Unfassbar krude Vorgaben, die Kosten und Risiken liegen dann bei der Stadt und an den Einnahmen profitieren vor allem wenige Player rund ums IOC und das IOC selber. Leidtragende sind natürlich der Steuerzahler und die Anwohner gemäß dem Münchner Motto: Olympiade war schön, aber geblieben sind nur die höheren Preise.
Zudem: Wenn man sieht, wie schlampig man dort gegen Doping vorgeht, sollte man das nicht noch unterstützen.

Auf der anderen Seite. Wenns da wäre, wäre es da. Krieg da jetzt keinen Anfall, wenn man da Geld reinteckt. Aber ich brauchs, wie gesagt, wirklich nicht.