- Di 21. Jun 2011, 01:01
#995643
Das heutige (gestrige) Thema war durchaus interessant, aber die Struktur war für das Thema völlig schlecht gewählt.
Die Diskussionen wurden völlig unnötig, während man noch diskutierte, unterbrochen und nach kurzen Einspielern folgte der Sprung zum nächten Thema. Teilweise wirkte es auf mich aber so, dass man Lenßen (ja, der Trash-TV Lenßen) und dem Prister(?) irgendwelche "Einspieler-Leckerlies" vorgelegt hat, die sie nur fressen mussten. Sat1 war so schlau und hat mal eben zwei emotionale Themen gewählt und es war praktisch zu erwarten, dass die Menschen dann emotional so aufgewühlt sind, dass sie Pro-Verschärfung stimmen mussten (u.a. der traurige Selbstmord eines 12-jährigen Mobbingopfers und der "Klassiker" bei solchen Internetdiskussionen: Videodokumentationen von Kindesmissbrauch, kurz Kinderpornos). Dabei weiß eigentlich jeder Mensch, dass emotionale Themen bei einer sachlichen Diskussion unangebracht sind. Irgendwie schafft es Lenßen dann trotzdem noch die Themen Kinderpornographie und legale, erwachsenen Pornographie zu vermischen, wodurch bei internetfremden Menschen der Eindruck entstehen konnte, dass beides legal sei.
Wie fast immer scheitert die Sendung daran, dass man zu viel Themen bringen wollte, ohne dass ein Thema richtig beendet werden konnte. So hat man mal eben die vier bis fünf großen Themen Cybermobbing, KiPo, Verantwortung der Eltern/Kontrolle des Staates, Medienkompetenz und die 18er Bereiche (legale Pornographie + Kampfvideos) angeschnitten, aber keine Lösung geboten. Dabei wäre jeder Bereich problemlos geeignet um mindestens 30 Minuten zu füllen.
Dass Sascha Lobo nicht die Zuschauer im Studio ansprechen sollte und konnte, war natürlich auch klar. Die Zuschauer waren emotional zu sehr berührt, wirkten teilweise wie Internet-Analphabeten und der rote Irokese war sicherlich auch für die oberflächlichen Studiogäste eher störend. Den Studenten an Lobos Seite hätte man sich aber vollständig schenken dürfen. Der kam in 30 Minuten auf fünf Sätze. Da wäre wohl ein Vertreter aus der PP besser gewesen.