rosebowl hat geschrieben:Ich glaube eher, das Dumme daran ist in erster Linie die Sendezeit. Schon bei einer spannenderen Serie wie Homeland - also vordergründiger spannend, mit mehr Action und so - hatte ich Schwierigkeiten, um die Zeit noch dran zu bleiben. Aber bei House Of Cards funktioniert das irgendwie so gar nicht
Naja, man muss das alles mal aus Sicht eines Programmverantwortlichen sehen. Auf der einen Seite haben wir serielles Fast-Food, das man sich leicht anschauen kann und bei dem man sich solider bis guter Quoten sicher sein kann. Auf der anderen Seite ist da eine Serie, die alleine schon thematisch extrem komplex ist, düster, negativ und mit null Wohlfühl-Atmosphäre.
Natürlich strahle ich da zu prominenter Sendezeit lieber leicht Verdauliches faus. Und ich kann da absolut niemandem einen Vorwurf machen, da man da grad sieht, dass das Interesse noch nicht einmal um 23:15 Uhr groß genug ist, um einigermaßen auf einen grünen Zweig zu kommen. Bei "Hannibal" und "Homeland" hat man ja zuletzt auch gesehen, wie dankbar das Publikum ist, wenn mal spezielle Serien zu früherer Sendezeit läuft. :?
Fänds ja auch schöner, wenn "House of Cards" früher laufen und mehr Menschen erreichen würde, aber ich kanns halt total verstehen, wenn Sat.1 da nicht wieder einen Megaflop einstecken will. Wenigstens zeigen sie "House of Cards", "Hannibal" und "Homeland", auch wenns bei den Quoten dann regelmäßig Haue dafür gibt und die fünftausendste "Criminal Minds"-Wiederholung vermutlich noch stärker laufen würde.
Kunstbanause hat geschrieben:Warum frustriert es dich, Fohlen? Du findest die Serie prima, ich hab nach zwei Folgen genug, weil sie mir so gar nix gibt. Das finster Graue. Die Darstellung der Charaktere. Die Art, wie es gedreht ist. Die ganze Thematik. Ich war neugierig und hab das Interesse schnell verloren.
Weil ich die meisten User dieses Forums eigentlich noch für recht mündige und offene Konsumenten halte und ich selbst hier kaum das Gefühl habe, dass sich jemand wirklich auf die Serie einlässt. Das zeigt mir halt wieder, dass es zumindest hierzulande kaum ein Publikum für solch düstere, schwere Ware gibt, was mich einfach persönlich etwas frustriert stimmt.
Auf der anderen Seite bin ich natürlich froh, dass es international inzwischen diesen Markt durchaus gibt und in den vergangenen Jahren so viele mutige Produktionen gewürdigt wurden. Ich werde allmählich zum Serienfan und daran sind quasi ausschließlich Formate aus diesem Jahrtausend Schuld. Aber halt nicht die Formate, die im Fernsehen bis zum Erbrechen durchgenudelt werden (mal von "The Big Bang Theory" abgesehen).
Ich frag mich in diesem Zuge dann auch immer, warum sich die Sender dann mal an eigene Produktionen wagen sollen, die qualitativ mit ihren Vorbildern aus den USA oder auch GB und Skandinavien mithalten können. Das fordern wir zwar immer, doch letztlich sehe ich einfach kein ausreichendes Publikum, um es zu rechtfertigen. Tjoar... das finde ich schade.
Fohlen