Das Erste, ZDF, Dritte (WDR, NDR etc.), Spartensender von ARD & ZDF (One, ZDFneo, ZDFinfo etc.)
#1521289
P-Joker hat geschrieben:
Familie Tschiep hat geschrieben: Wäre Österreich in den Wetten höher gewesen, es hätte mehr Punkte vom Publikum bekommen.
Was haben die Wettquoten mit dem Abstimmungsverhalten zu tun?
Vielleicht riskiert man dann eher einen Anruf.
#1521290
Hatte nach der Show 1. Irland, 2. Zypern und 3. Israel getippt.
Aber mehr als mein Fail-Winner-Tipp hat mich der Platz 4. für Deutschland überrascht.
Sogar in der Jury und Zuschauer Wertung weit oben
#1521291
Der vierte Platz ist super, tolles Lied, komischer Typ, aber das ist jetzt auch Wurst. Freut mich trotzdem für ihn und für unsere Reputation. Wäre er mir sympatisch, könnte ich das alles noch mehr genießen, aber da es ja nicht um mich geht, ist das völlig egal. :mrgreen:

Israels Sieg ist absolut toll und ich feier diesen erstklassigen Trash sehr. :P Bin mehr als gespannt, wie das 2019 alles laufen wird und ob es wieder Jerusalem oder doch Tel Aviv wird.
#1521292
Also man kritisiert ja oft die Zuschauer aber ich fand dieses Jahr das Juryvorting durchaus passender. Außer paar Länder die bei den Jurys recht weit hingen gelandet sind.

Die Zuschauer haben sich fast genau an die Quoten gehalten, das fand ich schon sehr komisch.
#1521293
Faszinierend, Miss Piggy gewinnt mit einer grenzdebilen Nummer, nerviger deutscher Nöl-Rumheul-Gesang funktiort überraschend auch international (so viel kann ja nicht nur toter-Vater-Bonus sein :o ) und Österreich kommt weit nach vorne mit einem Lied, bei dem definitv was gekl... äh zufällig ähnlich ist (?)! Ich weiß nur nicht wo ich den Refrain schonmal gehört habe. :lol:

Dieser Beitrag könnte Gehässigkeit enthalten. :mrgreen:
#1521295
Die Show von Michael war gut gemacht, es passte, du brauchst ja immer das Momentum.

Ich finde 25/26 Songs sind fast zu viel, das strengt an. Sollte man es auf 19 bis 20 Song begrenzen. Die Vielfalt war ja sehr groß, viele Songs nicht wirklich schlecht, aber irgendwann ist die Aufnahmekapazität erreicht.
#1521303
Da ich gestern leider relativ schnell eingepennt bin lol musste ich das alles heute in den frühen Stunden nachholen. Es gab in den vergangenen Jahren so viele Anpassungen und Veränderungen, dass ich aktuell nicht ganz sicher bin ob ich das mit der Punkteberechnung wirklich richtig verstehe.

Mich persönlich interessiert immer am meisten neben dem allgemeinen meist frieedlichen und integrativen Flair einer solchen internationalen Show, der Part mit den Schalten und den Verkündigungen der Punkte. Das hat man ja vor einigen Jahren leider schon sehr dezimiert, mittlerweile wird ja nur noch der Höchste Wert einzeln genannt.

Wenn man sich jetzt aber mal das neue System anschaut, dann kommt schon die Frage auf ob es Sinn macht nur die Jury Punkte einzeln aus den Ländern zu nennen, denn die Diskrepanz zwischen den Juryvotes und dem Zuschauervoting ist ja enorm. Das Zuschauervoting hat ja teilweise zu sehr starken Veränderungen im Ranking geführt, was dann das Juryvoting eigentlich stark relativiert. Irgendwie finde ich daher die Punkteverkündung in der aktuellen Form nicht so optimal.

In der Tat mit dem Ergebnis für Deutschland hätte ich nicht gerechnet. Durchaus ein Erfolg, da kann man stolz und zufrieden sein.

Insgesamt hat mir das musikalische Aufgebot in diesem Jahr wenig zugesagt, ehrlich gesagt hat mich kaum ein Beitrag wirklich angesprochen. Den Siegersong finde ich persönlich auch eher seltsam und kann mit dem jetzt nicht viel anfangen. Aber natürlich sei jedem der Erfolg gegönnt.

Vor einigen Jahren stieß ja Australien zu den Teilnehmerländern beim ESC dazu und darf mittlerweile auch relativ regelmäßig teilnehmen, bei einem Sieg allerdings müsste der Wettbewerb dennoch in Europa ausgetragen werden. Warum macht man dort so unterschiedliche Regelungen ?

Isreael liegt ja geografisch auch nicht in Europa, gilt genauso für Aserbaidschan und Zypern usw. Dort gibt es diese Regelungen allerdings nicht. Es macht logistisch noch einen Unterschied, dass ist schon klar, denn die genannten Länder kann man doch etwas zeitnäher und vielfälter erreichen als Australien aber dennoch ist das ja alles scheinbar ein bisschen beliebig.

Dann gibt es natürlich noch den Aspekt der politischen Stabilität und Sicherheit und auch das muss man ja derzeit doch berücksichtigen.

Subjektiv war dieser Eurovision Song Contest etwas schwächer als die vorherigen Wettbewerbe, sowohl bezogen auf die musikalischen Beiträge wie auch auf das Showprogramm.
#1521306
Das Problem bei der früheren Votingverkündung war halt, dass es da relativ häufig vorkam, dass der Sieger schon weit vor Ende entweder praktisch oder theoretisch feststand. Mich hat das nie gestört, weil diese 12-10-8-Punktevergabe einfach Kult ist, aber verstehe auch, dass man da gerne mehr Spannung reinbringen wollte. Das ist durch das aktuelle System garantiert, da da meistens erst bei der letzten Punktevergabe der Sieg feststeht.

Man kann jetzt natürlich überlegen, ob das so sinnvoll ist, dass die Jurystimmen so großen Platz einnehmen. Das ist denke ich der Kompromiss, den man eingegangen ist, um den Charme der klassichen Punktevergabe beizubehalten. Sollte man lieber das Zuschauervotum so vortragen, und dann die Jurypunkte kumuliert zurechnen? Stelle ich mir auch schwierig vor, weil es dann sicher extremen Unmut darüber gäbe, wenn die Jury das Zuschauerergebnis auf den Kopf stellt. Ist im Prinzip ja jetzt nicht anders, aber in der aktuellen Reihenfolge wirkt es auf die Zuschauer dann eher so, als würden sie das letzte Wort haben was dann vielleicht zu mehr Akzeptanz führt?

Israel liegt zwar nicht in Europa, ist aber Teil des EBU-Raums, zu dem auch einige nordafrikanische Länder gehören. Deswegen sind sie teilnahme- und auch austragungsberechtigt. Australien dagegen ist einfach nur auf Einladung dabei und eine Austragung wäre aufgrund der Zeitzone unmöglich zu realisieren. Von den ganzen Reisekosten etc abgesehen.
#1521307
Es ist auch eine Sache der Zeitverschiebung. Man müsste in Australien morgens um fünf Uhr Ortszeit beginnen, da man sich ja bei der Zeit eher nach der Mehrheit richtet. Und welcher Sänger kann um die Zeit schon/noch ordentlich abliefern?
#1521309
Das man das Votingsystem verändert hat ist schon legitim und war auch aufgrund einiger Bedingungen und Mechanismen erstrebenswert, die Schwächen liegen heute ja eher in der Präsentation, weil man das auch bei der Verkündung trennt, erst wird in die Länder geschaltet und man erfährt dort die Resultate der Jurys, das Problem daran ist, dass diese Verkündung etwas stark verkürzt ist, nur noch die höchste Wertung zu nennen finde ich etwas unangemessen, aber was ich aktuell hier kritisiere ist, dass man diese Juryvotes verkündet bekommt, danach aber im Grunde dadruch kaum einen belastbaren Informationsgewinn hat, da das Votum der Zuschauer hier doch sehr stark zu Veränderungen führt, man muss sich mal die Bewegungen bei den Platzierungen anschauen. Jetzt ist schon richtig, es muss ja irgendwie auch eine Spannung erhalten werden, aber irgendwie müsste man die Verkündung der Punkte umstrukturieren, vom aktuellen System der Punkteermittlung ist hierbei nicht die Rede.

Was die EBU angeht, ich kenne die Hintergründe, aber auch dort erscheint mir das ein bisschen willkürlich zu sein, so richtig schlüssig ist das bezüglich Mitgliedschaft oder Partnerschaft nicht.

Wie schon gesagt es sind einige Länder Mitglieder der EBU die eigentlich nicht zum geografischen teilweise auch nicht zum politischen Europa gehören, die haben aber alle Berechtigungen, dann geht man bei Australien neue Wege aufgrund der Popularität des Wettbewerbs dort, ansich ist das schon nicht konsequent, und dann schafft man dort aber auch noch völlig eigene Regeln. Was die Tageszeit in Australien angeht, dass ist ja nicht das relevante Problem, da muss man sich entsprechend an Europa ausrichten. Auch heute sind die Künstler und Delegationen ja meist schon einige Zeit vor dem eigentlichen Wettbewerb vor Ort, also eine Umstellung auf eine andere Showzeit sollte da nicht die große Hürde darstellen.

Die Ereichbarkeit und die Kosten sind hingegen relevante Aspekte, wie ich auch in meinem Post bereits schilderte.

Nochmal es geht mir nicht darum gewissen Staaten die Teilnahme zu verwehren, es kann jeder gerne mitmachen nur die Beliebigkeit und die Willkür bei einigen Regeln und Bedingungen sind nicht wirklich schlüssig.
#1521312
Fabi hat geschrieben:Wäre er mir sympatisch, könnte ich das alles noch mehr genießen
Oh ja! :D
Wenn man über Jahre den Weg eines Künstlers verfolgt hat, den als grundsympathischen Menschen kennengelernt hat, bei jeder Single und jedem Album und bei Konzerten mit 200 Nasen immer wieder gehofft hat, dass endlich der Moment kommt, in dem mehr Leute merken, was für ein toller Künstler das ist - dann kann man so einen Moment extrem geniessen <3
Ich hab gestern mitgezittert als ob für mich persönlich was von den Punkten abhängen würde, und ich hab mich unglaublich für Michael gefreut.

Kleiner Wermutstropfen war, dass die zwei Lieder vor uns gelandet sind, die ich auf die beiden letzten Plätze gesetzt hätte. Aber dass mein Geschmack selten dem der ESC-Mehrheit entspricht, wußte ich vorher schon :D
Ich fand Österreich, Irland und vor allem Holland ganz gut. Der Rest war teilweise nett, teilweise ganz schlimm :D
#1521318
Na, das lief doch nochmal deutlich besser als ich erwartet hatte. Die Performance war spot on, da gabs nichts zu meckern, hatte den Song dennoch etwas weiter hinten eingestuft.
Davon ab hab ich mich doch über so einiges bei der Abstimmung wundern müssen. Warum das strunzfade Liedchen aus Schweden bei den Jurys so durch die Decke ging kann ich mir zum Beispiel nicht erklären und war regelrecht erleichtert als das Telefonpublikum das offenbar genauso sah.
So richtig durchgezündet hat dieses Jahr bei mir gar nichts. Litauen fand ich hervorragend, stand aber leider schnell unter Fernerliefen (und ich fand auch die Semifinal-Performance gelungener).

Was die Halle angeht stimme ich dem ein oder anderen Kommentar hier zu den Semifinals zu: das hat mir wesentlich besser gefallen als die Gigantomanie und totale Reizüberflutung der Vorjahre. Gerade die Abschaffung von Videowall und vor allem -floor ist Gold wert, haben viel zu viele Länder halt doch sehr grausigen Schindluder damit getrieben, unter dem Zwang, das irgendwie benutzen zu müssen. Da gefällt mir die neuerliche Hinwendung zum physischen Bühnenbild schon viel mehr.
Was mich stört (und ich meine, das auch schon im letzten Jahr gesehen zu haben) ist der zunehmende Einsatz von Digitaltricks in der Übertragung, siehe etwa Norwegen und ganz besonder Italien, die mal fast das halbe Bild bedeckten. Da fühl ich mich als Zuschauer irgendwie betrogen, weil ich nicht die originale Show sehe (wie Jury und Hallenpublikum - und ja, ich weiß, ich bin von Kameraperspektiven, -wechseln etc. sowieso stark gelenkt) sondern etwas drübergetrickstes. Ich weiß nicht, wie da die Regeln der EBU sind, aber theoretisch könnte man sich ja so auch Tänzer reintricksen, den Sänger aufhübschen oder gleich ein professionelles Musikvideo drüberpappen, wenn man's mal ins Extrem denkt.

Die Pausenunterhaltung in Portugal fand ich eher mau. Die Comedies waren nicht lustig, die Shows von eingeschränktem Unterhaltungswert. Meine Meinung zumindest.
Paleiko hat geschrieben:Die Zuschauer haben sich fast genau an die Quoten gehalten, das fand ich schon sehr komisch.
Nun überleg mal, wie die Buchmacher ihre Quoten herbekommen und es wird ein Schuh draus, nur umgekehrt halt. Das "sehr komisch" zu finden, finde ich jedenfalls.. sehr komisch.
BungaBunga hat geschrieben:Vor einigen Jahren stieß ja Australien zu den Teilnehmerländern beim ESC dazu und darf mittlerweile auch relativ regelmäßig teilnehmen, bei einem Sieg allerdings müsste der Wettbewerb dennoch in Europa ausgetragen werden. Warum macht man dort so unterschiedliche Regelungen?
1. Weil Australien kein Mitglied der EBU ist und die Mitglieder vermutlich wenig erfreut wären, wenn die sicherlich üppigen Fördergelder für das Event in ein Drittland abfließen.
2. Weil Australien selbst im tiefsten Westen 8 Stunden Zeitverschiebung hat, die alle Künstler, Kommentatoren, TV-Teams und Gäste mitmachen müssten.
3. Weil der ESC eine große Schar mitreisender Anhänger hat, denen Australien doch eine Spur zu weit weg sein könnte.

Aber hauptsächlich halt Punkt 1.
P-Joker hat geschrieben:Der Spiegel versucht sich an einer Erklärung, warum Michael Schulte so gut abgeschnitten hat.
Und ... hat damit gar nicht so Unrecht!

http://www.spiegel.de/kultur/musik/esc- ... 07485.html
In meinen Augen wie so viele ESC-Artikel des Spiegels ziemlicher Quatsch. Das gilt für beide Thesen darin:
1. Deutschland (als ESC-Nation) kann nur konnotiert mit Bescheidenheit sympathisch wirken/erfolgreich sein
2. In Deutschland hat sich niemand für Schulte interessiert, deshalb war er erfolgreich

Bei These 1 stimme ich der so häufig geäußerten Annahme, das Image einzelner Nationen spiele stark ins Abstimmverhalten des einzelnen ein, nicht zu. Dafür gibt es empirisch überhaupt keine Hinweise. Ich glaube, der Einzelne interessiert sich ziemlich wenig für das Land hinter dem Song, wenn der gefällt.
Zu 2.: machen wir uns nichts vor: Airplay kriegt der, der dafür investiert. So funktioniert die Musikwirtschaft heute halt. Der NDR tut seit Jahren nichts dafür, deshalb ist Schulte auch kaum gespielt worden. Das wurden seine erfolglosen Vorgänger aber auch nicht.
#1521321
So, also zunächst mal: Glückwunsch an alle, die mit Michael Schulte gefiebert haben und sich zurecht über einen fantastischen vierten Platz freuen dürfen. :)
Mal fernab von der Tatsache, dass ich dieses Lied musikalisch immer noch eher dünn finde, haben diesmal für mich alle qualitativen Aspekte gepasst: Künstler passte zum Song und stand dahinter, tonal gab es meiner Meinung nach an seiner Leistung gar nichts zu meckern, ausdrucksstark fand ichs gestern auch gesungen und die Bühnen-Performance war... künstlerisch so stimmig, dass es ein Wunder ist, dass sie von den NDR-Nulpen um Thomas Schreiber nicht verhindert wurde.
Da für mich in letzter Instanz der Song immer noch DER Faktor schlechthin ist, hätte ich das Lied nicht so weit oben platziert, aber der Erfolg ist nun sicher auch nicht "unverdient".

Was ich wieder einmal sehr traurig fand, waren die aus meiner Warte wieder einmal nicht existenten Bemühungen der ARD, eine nationale Begeisterung für Wettbewerb und Künstler aufzubauen. Da holen wir das zweitbeste Ergebnis des Jahrtausends und es schauen nicht mal acht Millionen Leute zu, weil man die Halbfinals auf irgendeinem Programmplatz-500-Sender versteckt und generell nur Dienst nach Vorschrift schiebt. Ich finde das einfach nur schade, auch wenn die deutsche Delegation in Portugal selbst ja diesmal Einiges richtig gemacht zu haben scheint - hier in Deutschland ist davon gar nichts rübergeschwappt, oder irre ich mich?
In meinem Bekanntenkreis wusste noch in dieser Woche kaum jemand, wer dieser Michael Schulte ist, was der so macht und warum man den jetzt cool oder uncool finden soll.

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Der Siegertitel erleichtert mich gewissermaßen, weil er einfach DIE Nummer war, die bei mir gleich auf Anhieb gezogen und mir Spaß gemacht hat (habe ja vor dem ersten Halbfinale diesmal nicht die Songs alle durchgehört). Das war catchy, herausstechend, kreativ und ja... ein würdiger Sieger für den Wettbewerb, wie ich finde. Zypern wäre mir zu plastisch und kalkuliert gewesen, Österreich und Deutschland zu nichtssagend - bei Österreich hatte ich ja sogar vor dem Voting noch die Befürchtung, dass die ganz durchgereicht werden, weils für mich so eine typische "ochja, hübsch... uuuund vergessen"-Nummer ist. Also keine Ahnung, warum das auf Bronze liegt. ^^

Bei Schweden glaube ich ja fast, dass es bei der Jury so eine Art vorauseilenden Gehorsam gibt, das dick zu bepunkten, weil es einfach als DIE Pop-Nation Europas gilt - außer Großbritannien, aber die haben ja traditionell noch weniger Bock auf den ESC als der NDR. Für mich weder ein Sieger- noch ein Flop-Titel, sondern einfach ein hübscher Radio-Popsong.
Tschechien mochte ich sehr, war aber abzusehen, dass die Jury das nicht besonders hoch platzieren würde.
Ein wenig Schadenfreude empfinde ich gegenüber Rybak, der anders als Lena seine zweite ESC-Teilnahme nicht dazu genutzt hat, Mut zu zeigen und sich von einer etwas anderen Seite zu präsentieren, sondern einfach seichtesten Allerwelts-Pop dargeboten hat - unnötig aus meiner Sicht.
Irland fand ich extrem cheesy und hätte das eigentlich gerne schon im Semifinale entsorgt gesehen. Wenn Schulte ein schwächerer Sheeran-Verschnitt ist, dann ist dieser Bub hier ein massiv schlechterer Schulte-Verschnitt. Hatte ich weiter oben befürchtet.
Holland und Ungarn haben es mit ziemlich ESC-untypischer Musik versucht und ziemlich "realen" Country-Rock bzw. Metal dargeboten. Fand ich beides ziemlich geil und das waren auch so Momente, wo ich mir dachte: Das könnte jetzt auch in Nashville / bei Wacken laufen. Schade, aber absehbar, dass es im ESC-Mikrokosmos nicht wirklich funktionierte.
Spanien war richtiger Dreck, UK wie gewohnt auch sehr schwach, aber nachdem der Typ auf die Bühne kam, wurde die Frau interessanterweise wach und hat mal ein bisschen Gas gegeben. Also wär das Lied nicht so fluffig und die ersten zwei Minuten komplett öde gewesen... mit der "leckt mich alle, ich schrei mir jetzt den Frust von der Seele"-Attitüde der letzten Minute wäre was gegangen.
Portugal... achjo, sicher nicht das schlechteste Lied des Abends, aber bei mir kam da nichts an. Hab mir das im Vorfeld des Contests mehrfach angehört, weil ich dachte, da growt vielleicht irgendwann irgendwas, aber ne. Blieb einfach vorhanden.

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Die Show an sich fand ich sehr dünn, habe mich sowohl bei den beiden Halbfinals als auch beim Finale gestern ziemlich gelangweilt am Abfang bzw. in der Pause bis zur Voting-Verkündung. Am schlimmsten fand ich diese schrecklich bemühten Kalauer-Comedy-Clips, aber auch der Rest wirkte stark, als hätte Schäuble ein ESC-Austeritätsdiktat erlassen. Der Auftritt Salvador Sobrals war immerhin ein kleiner Lichtblick, der Rest... so verzichtbar wie die vier mittelmäßigen Moderationsgrazien.

Ajo, hier die Voting-Ergebnisse aufgedröselt nach Publikum und Jury: http://kosmos.welt.de/files/2018/05/esc ... 68x663.png


Fohlen
#1521328
@AlphaOrange: die Jury sieht auch die Einblendungen auf dem TV, ansonsten stimme ich dir aber zu: ich brauche die auch nicht.

Bezüglich Schweden: mein Fall ist das auch nicht und die Jury hat da mit Sicherheit zu hoch bewertet, wobei die paar Televotingpunkte auch vielleicht nicht ganz gerechtfertigt waren. Grundsätzlich finde ich aber eigentlich gut, dass wir Jurys dabei haben, die nach anderen Kriterien bewerten als die Zuschauer. Also weniger um Spaß und Emotion, sondern auch mal reinhören, was gut produziert ist, was modern klingt, was radiotauglich ist - ein bisschen technischer halt (mal abseits von der peinlichen Korruption, die auch immer sehr ausgeprägt ist. Zypern und Israel geben sich zB gegenseitig 0 Punkte in der Jurywertugn). So wird zumindest verhindert, dass jeder zweite Beitrag ein totaler Trashblödsinn ist wie vor 10-15 Jahren.
#1521329
@Fernsehfohlen. Stimme dir total zu. In diesem Jahr war glaube ich die Aufmerksamkeit so niedrig wie selten. Deswegen musste ich z.B. auch laut lachen, als Christoph Pellander im Interview auf eurovision.de erzählte, wie stolz er doch sei, dass auch die Rundfunkanstalten dieses Jahr so mitgezogen haben und den Song gespielt haben. Äh, ich habe ihn vor dieser Woche echt kein Mal im Radio gehört, obwohl das echt so eine Nummer ist, die da problemlos laufen könnte.

Ansonsten muss man sicherlich die ARD kritisieren, da nicht genug unternommen zu haben. Der Vorentscheid hatte schon die mieseste Quote seit Jahren glaube ich. Und "You Let Me Walk Alone" stieg in den Charts schlechter ein als "Black Smoke" und "Perfect Life", wenn ich das richtig im Kopf habe. Und ich behaupte jetzt einfach mal, dass auch wenn man nicht Schulte-Fan ist, das Lied doch höher einstufen würde als unsere letzten drei Flopsongs. Aber es hatte echt kaum einer was mitbekommen. Und auch keiner wirkliche Lust, selber zu recherchieren.

Bei mir war es übrigens auch so, dass ich ihn zwar großartig finde, das Lied aber gerade auch im Vergleich zu seinen anderen Liedern nicht ganz so stark angekommen ist. Mich hat er dann vollständig mit seiner Performance gekriegt. Habe mich dieses Jahr wirklich intensiv mit dem ESC beschäftigt, Proben geschaut, bei den Jury-Shows per Livestream mitgehört, wieder und wieder. Und wirklich bei jedem dieser zig Durchläufe immer Gänsehaut gehabt, bei seinen feuchten Augen und brüchigen Stimme. Nicht ohne Grund lag er in den Wetten vor zwei Wochen noch außerhalb der Top 20 und hat dann vor Ort das Ruder komplett umgerissen. Da muss ich wirklich auch noch mal Schreiber und Co. loben. Man hat dieses Mal das absolute Maximum rausgeholt.

Bin mal gespannt, ob das den ESC vielleicht wieder etwas populärer macht in der nächsten Zeit. Schreiber jedenfalls meinte heute, dass man den Vorentscheid dann erstmal so lassen will. Also wieder mit (internationalen) Fachjurys und Panel und Komponisten, die FÜR und MIT den Künstlern schreiben und nicht einfach was vom letzten unveröffentlichen Album kramen.
#1521332
Johnny hat geschrieben:Äh, ich habe ihn vor dieser Woche echt kein Mal im Radio gehört, obwohl das echt so eine Nummer ist, die da problemlos laufen könnte.
Ich habe den Song die letzten Wochen/Monate unzählige Male im Radio gehört (N-Joy), obwohl ich eher selten Radio höre. Vielleicht ist dir der Song einfach nicht aufgefallen, wenn er mal lief? :D