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Verbal kann sich Neubauer schlagen wie eine Politikerin. Sie stilisiert sich zum Kritikeropfer in bayrisch-zünftiger Manier. Trotzdem - eine Schauspielerin mit so vielen Sendeplätzen sollte einmal die Kritiken durchlesen, um sich zu optimieren. Sie braucht dringend Nachhife in Sachen Schauspiel, um an ihrer extrem häufigen jetzt-wurde-ich-zutiefst-verletzt-und-bin-total-fassungslos-Mimik zu arbeiten und ihr geblafften Dialogen etwas Modulation zu verleihen. Der stets sorgsam vor sich hergetragenen bayerische Akzent verstärkt dieses bellende Sprechen. Nicht jedes Bayerisch klingt so hart und unmoduliert. Wenn jetzt der Scheidungskampf ausgestanden ist, sind vielleicht noch ein paar Euro und ein wenig Zeit für die vielleicht noch nicht völlig verlorene Verfeinerung der Schauspielkunst übrig. Denn - kaum ist man ein einem Film verwickelt in dem Berge um die Ecke kommen, taucht Neubauer leider auf und man lässt sich von der Dramaturgie in die Story reinholen, die Neubauer holt einen da aber wieder raus. Eine Alternative wüsste ich schon - fairerweise eine Reihe alternativer Darstellerinnen casten. So viel Mut muss sein.